Manche Fische flüchten vor den Echolauten der Delphine in leere Schneckenschalen. Beim „Shelling“ (Allen et al, 2011) heben die Delphine Schneckenschalen aus dem Wasser und schütteln die Fische heraus
Beim „Beach hunting“ (Sargeant et al 2005) stranden Delphine an seichten, sandigen Küstenstreifen beim Jagen absichtlich und kehren dann mit einigen kräftigen Schwanzschlägen ohne Probleme wieder ins Meer zurück.
Das „Golden trevally hunting“ (Petterson und Mann, 2015) beschreibt die Jagd nach der Schwarzgoldene Pilotmakrele oder Goldmakrele (Gnathanodon speciosus), einer schnellen, großen Art der Stachelmakrelen: Ein Weibchen namens Wedges fing große, über einen Meter lange Goldmakrelen im tiefen Wasser und brachte sie dann ins flache Wasser (1 2 Meter tief), um sie Stück für Stück zu verspeisen. Dafür brauchte sie manchmal bis zu einer Stunde. Sie ließ sich dabei weder von Haien noch anderen Fischen stören (Patterson, E.M. & Mann, J. 2015. Cetacean innovation. In Animal Creativity and Innovation (Eds: A. Kaufman and J. Kaufman). Elsevier. Chapter 4, pp. 73-120. doi:10.1016/B978-0-12-800648-1.00004-8.).
Die Delphine der Shark Bay sind nicht nur für innovativen Freßmethoden, sondern auch für Wortneuschöpfungen gut:
Richard Connor und sein Team hatten 2000 den Begriff „kerplunking“ in einem Artikel für die Marine Mammal Science für eine Jagdmethode der Tümmler in der Shark Bay eingeführt (Connor Heithaus et al 2000).
Das Wasser ist hier nur 1,5 bis 2,5 Meter flach und die Delphine graben in den sandigen, mit Seegras bewachsenen Boden nach Fisch. Beim so genannten „Bottom grubbing“ stecken sie das Gesicht ins Sediment, um die Fische zu erwischen.
Leider verstecken sich dort viele Fische im Seegras-Dickicht, so dass sie weder zu sehen noch zu orten sind. Darum haben einige Delphine eine zusätzliche Technik entwickelt, um die im dichten Pflanzengewirr versteckten Fische aufzuscheuchen: Sie schlagen mit der Fluke so kräftig auf die Meeresoberfläche, dass das Wasser bis zu 1,35 Meter hoch aufspritzt. Das dabei entstehende Geräusch nennen die Biologen lautmalerisch „kerplunk“. Mit dem Lärm und den dabei entstehenden Luftblasen scheuchen die Fische aus ihrer Deckung auf.
Literatur:
Mehr über die erfinderischen Delphine der Shark Bay gibt es hier:
https://www.apa.org/science/about/psa/2012/09/bottlenose-dolphins.aspx
C. Smith A B C and K. R. Sprogis A: “Seasonal feeding on giant cuttlefish (Sepia apama) by Indo-Pacific bottlenose dolphins (Tursiops aduncus) in south-western Australia”; Australian Journal of Zoology – https://dx.doi.org/10.1071/ZO15075; Submitted: 11 November 2015 Accepted: 24 February 2016 Published online: 18 March 2016
Patterson, E.M. & Mann, J. 2015. Cetacean innovation. In Animal Creativity and Innovation (Eds: A. Kaufman and J. Kaufman). Elsevier. Chapter 4, pp. 73-120. doi:10.1016/B978-0-12-800648-1.00004-8.
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