Fakten zum Klimawandel:
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– Es gibt zahlreiche und voneinander unabhängige Belege dafür, dass die globale Erwärmung stattfindet
– Über 90 Prozent der Klimaforscher sind überzeugt, dass maßgeblich der Mensch den Klimawandel verursacht
Folgen der Klimaveränderung in der Arktis sind eine dramatische Meereis- und Gletscherschmelze.
Die Arktis ist die nördlichste Region der Erde, um den Nordpol herum. Dort gibt es keine Landmasse, sondern den arktischen Ozean, dessen Meereis die norpolare Eiskappe bildet. Die drei Kontinente Nordamerika, Asien und Europa ragen bis in die Arktis hinein, vor allem mit vielen Inseln. Direkte Arktisanrainer sind Grönland (Dänemark), die USA, Kanada, Russland und Norwegen. Der politische Status der Arktis ist bis heute ungeklärt.
Ohne Meereis hungern Eisbären
Unter der Überschrift „Weitsicht Special: Welche Zukunft hat die Arktis?“ erzählten vier erfahrene Arktis-Reisende, wie sich im Lauf von 30 Jahren die Arktis verändert hat: Das Eis weicht zurück, Bergbau und Ölindustrie rücken vor. Die Flora und Fauna verändert sich nachhaltig. Dazwischen leben indigene Völker zwischen Rentierzucht und Armut, um ihre traditionelle Lebensweise fürchtend und auf die Zivilisation auch der Arktis hoffend.
Ihre Erfahrungen haben die wissenschaftlichen Informationen in eindringliche persönlichen Bilder und Appelle gekleidet
Das Meereis kommt, so haben es die Reisenden in Nordamerika, Grönland und vor Spitzbergen selbst über 30 Jahre hinweg erlebt und dokumentiert, mittlerweile 6 Wochen später und taut 6 Wochen früher.
Der Eisbär ist die Ikone der Arktis, so der Photograph und Arktis-Experte Norbert Rosing.
Die großen weißen Bären brauchen den Lebensraum Meereis zur Ernährung. Normalerweise sind Bären Allesfresser, Braunbären und andere Bären fressen mehr Beeren als Fleisch. In der Arktis aber ist der Pflanzenbewuchs vernachlässigbar, Flechten und kleinwüchsiges Kraut haben keinen großen Nährwert. So hat sich der Eisbär im Laufe seiner Evolution als hocharktischer Prädator an reine Fleischnahrung angepasst – Lebensweise, Gebiss und Darm haben sich gegenüber anderen Bären signifikant verändert.
Sein Jagdgebiet ist die Eiskante des Meereises. Nur dort kann er genug Nahrung in finden – er jagt vor allem Robben, die zum Atmen auftauchen müssen, bei Gelegenheit frisst er auch Walkadaver oder anderes Aas. Andere arktische Bewohner gehören eher nicht zu seinem Beuteschema – nach Fischen tauchen kann er nicht und Walrosse sind zu wehrhaft, nur ein verzweifelter Eisbär wagt sich an die hauerbewehrten Riesenrobben heran.
Die kürzere Dauer der Meereisbedeckung hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen auf die Eisbären:
Es bedeutet bis zu 3 Monate weniger Zeit, sich genügend Speck anzufressen, um dann die restlichen Monate der Winterruhe, Trächtigkeit und Geburt mit wenig Nahrung auszukommen.
Immer häufiger werden abgemagerte Bären gesichtet, denen das weiße Fell um den Körper schlottert. Zunehmend gibt es auch Kannibalismus unter den großen weißen Jägern der Arktis. Das Fressen von Jungtieren ist für Bären nicht ungewöhnlich, das Fressen größerer Tiere schon.
Das frühere Abschmelzen und die spätere Bildung des Meereises (Arctic Sea Ice) sind u. a. auch von der EPA seit 1980 dokumentiert, die Daten stammen von Satelliten-Aufnahmen der NASA.
Europäische Klima- und Wettersatelliten von ESA und EUMETSAT kommen zum gleichen Ergebnis.
Orcas: Vom „Panda der Meere“ zum „Problembär“
“Arctic marine mammals (AMMs) are icons of climate change, largely because of their close association with sea ice.” schrieben Christine Laidre und Harry Stern 2016. Neben dem Eisbären sind auch Belugas (Weißwal, Delphinapterus leucas) und Narwale (Monodon monoceros) perfekt an den Lebensraum Meereis angepasst – ihre Rückenflossen sind vollständig reduziert. So können sie knapp an der Eiskante und an Eisschollen auf- und abtauchen und müssen zum Atmen ihre Deckung im Wasser nicht zu lange verlassen. Denn: Auf dem Eis können Eisbären lauern und die Wale verletzen.
Belugas haben außerdem als einzige Wale der Welt eine weiße Tarnfärbung, Narwale sind immerhin weiß gefleckt.
Beide leben einen Teil des Jahres an der Eiskante.
Die hocharktischen weißen und grau-gefleckten Wale sind Zahnwale, beide ernähren sich aber von nicht zu großen Fischen und Kalmaren, ihre Zähne sind viel zu klein und zu schwach zum Erbeuten größerer Tiere. Beide hatten bislang kaum natürliche Feinde, vor allem direkt an der Eiskante waren sie sicher.
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