Ein Tiefsee-Anglerfisch-Männchen findet in der lichtlosen und schwach besiedelten Tiefsee eine Partnerin über ihre Pheromonspuren. Hat „er“ erst einmal eine „sie“ gefunden, verbeißt er sich in ihren Bauch und hält solange fest, bis die beiden Körper miteinander verschmolzen sind. Schließlich sind die Haut und die Blutgefässe der beiden Geschlechtspartner untrennbar miteinander verwachsen. Die beiden Fische sind nun eine gemeinsame Lebensform.
Über den Blutkreislauf wird das Männchen vom Weibchen mit Nährstoffen versorgt. Nach dem Verwachsen reduziert das Männchen alle Körperteile, die es nicht mehr braucht, wie Flossen, Augen und einige innere Organe. Bis auf die Fortpflanzungsorgane! Ein männlicher Tiefseeangler ist ein kleiner Hautsack voller Geschlechtsorgane. Seine einzige Lebensaufgabe besteht darin, sowie seine Partnerin ablaicht, seine Spermien beizusteuern.
Mehr zu dieser faszinierenden Lebensgemeinschaft auf meertext “Parabiose: Die innige Vereinigung von Mr. und Mrs. Tiefsee-Anglerfisch”.
2018 gelang es erstmals, ihre Vereinigung zu filmen:
Über die angebliche Liebestollheit von Delphinen und größeren Waltieren ranken sich zahlreiche Legenden. Heißes Blut im kalten Ozean verspricht ganz große Gefühle in der uns fremden Welt des Meeres.
Eine Paarung mit innerer Befruchtung im dreidimensionalen Meer, ohne festen Haltepunkt und ohne Arme und Beine, mit schlüpfriger Haut ist schon eine Herausforderung der besonderen Art.
Eine Biologin hatte experimentell mit Geschlechtsorganen toter Delphine erkundet, wie eine innere Befruchtung erfolgreich sein kann, ohne dass Meerwasser die kostbaren Sperimen wieder ausschwemmt: meertext: “Was wir schon immer über Delphin-Sex wissen wollten….”.
Delphine haben tatsächlich auch einfach so Geschlechtsverkehr, ohne das direkte Ziel der Fortpflanzung. Delphin-Männchen können dabei (und auch sonst) recht ruppig werden: meertext: Delphin-Verhaltensforschung (3): Sexuelle Gewalt – ein Mythos?
Kommentare (4)