Die Berichterstattung vieler Medien, dass der Amazonas-Regenwald 20 % der weltweiten Sauerstoff-Versorgung beiträgt, erreichte schon hysterische Tonhöhen. Bilder brennender Bäume, garniert mit einem kleinen Ameisenbären, der seine Pfoten in Abwehrhaltung ausstreckte, als sei er gekreuzigt worden.
Wer würde da nicht am liebsten sofort einen Löschhubschrauber losschicken und gleichzeitig dem Schirmherrn der Brandrodungs-Mafia mindestens Tropenholz-Schreibtisch und Bürosessel anstecken?
Mittlerweile bin ich von der Art der Berichterstattung in zu vielen Medien genauso genervt wie von den geistigen und aktiven Brandstiftern selbst – zu oft bleibt es bei der medialen Empörung.

Darum bringe ich hier mal ein paar Fakten und Gegenfragen. Nicht für erregbare Gemüter geeignet.

Die kurze Version: Es gibt genügend Sauerstoff für alle und für viele Jahrmillionen, schreibt der Atmosphärenforscher Scott Denning im Scientific American „Destructive Amazon Fires Do Not Threaten Earth’s Oxygen, Expert Says“.
Die längere Version steht im Folgenden.

Produziert der Amazonas-Regenwald wirklich 20 % des Sauerstoffs der Erde?
Nein.
Diese Behauptung ging – etwa als Tweet des französischen Präsidenten Macron – und gebetsmühlenartig wiederholt von vielen Medien um die Welt: “the Amazon rain forest—the lungs which produces 20% of our planet’s oxygen—is on fire.”
Das beruht, so Denning, auf einem Mißverständnis: Der allergrößte Teil dieses Sauerstoffes, der für Sauerstoffatmer wie uns so elementar wichtig ist, stammt nämlich aus den Meeren.

Nahezu der gesamte Sauerstoff der Erde stammt aus pflanzlicher Produktion, er ist das Stoffwechselendprodukt der Photosynthese. Ein Drittel der Photosynthese der Landpflanzen findet in tropischen Wäldern statt, die größten sind im Amazonas-Becken. Aber der allergrößte Teil dieses von den tropischen Waldpflanzen produzierten Sauerstoffs werden in der gleichen Region auch wieder verbraucht – durch sauerstoffatmende Lebewesen oder Feuer. Die Bäume geben ständig abgestorbene Blätter, Zweige, Wurzeln und andere Teile ab, die von Tieren und Mikroorganismen gefressen werden, die Sauerstoff veratmen. Darum produzieren Landpflanzen keinen großen Sauerstoff-Überschuß.

Credit: NASA image by Jeff Schmaltz, LANCE/EOSDIS Rapid Response.

Algenblüte (Credit: NASA image by Jeff Schmaltz, LANCE/EOSDIS Rapid Response)

Im Meer erzeugen vor allem mikroskopisch kleine Algen den Sauerstoff, weltweit mehr als die Hälfte des lebenswichtigen Gases. Damit unser Atemgas in die Atmosphäre kommt, muss ein Teil davon aus dem Kreislauf der organischen Stoffe ausbrechen. Das passiert vor allem im Meer.
Nach Algenblüten wird ein Teil des toten Pflanzenmaterials von Mikroorganismen umgesetzt, die dabei Sauerstoff verbrauchen. Aus der Fülle der toten Algen und dem Detritus gerät aber auch ein Teil in tiefere, sauerstoffarme oder – lose Schichten. Dann bleibt Sauerstoff übrig und kann in die Atmosphäre entweichen. Auch wenn das nur ein winzig kleiner Teil der weltweiten Photosyntheseproduktion ist – Denning nennt „perhaps 0.0001%“, akkumulieren diese Vorgänge über Jahrmillionen und sorgen so für eine komfortable Sauerstoffatmosphäre für den blauen Planeten und uns.
Sind die Brände des Amazonas-Regenwald deshalb nicht so schlimm?
Doch!
Auch wenn mittlerweile bekannt ist, dass die Feuer etwa 2004 noch viel ausgedehnter und schlimmer waren, sind auch die jetzigen Feuersbrünste ein Riesenproblem.
Noch problematischer als die derzeitige Brandrodung selbst ist, dass sie Teil eines viel größeren Problems ist:

Rechtspopulisten wie Bolsonaro scheinen Umweltschutz als „linkes“ Thema zu begreifen. Auch die deutsche AfD und andere Rechtspopulisten holzen und geifern gegen UmweltschützerInnen. Wie sich solche Rechtspopulisten an Personen wie Greta Thunberg abarbeiten, nimmt Züge eines Kreuzzugs an und zeigt, dass dahinter sehr persönliche Verletzungen stecken müssen. Wahrscheinlich ertragen solche Menschen es nicht, wenn ihnen 12- oder 16-jährige das vermeintliche Bürgerrecht auf freies Fahren mit großen Autos absprechen wollen.
Bolsonaro und andere Rechtspopulisten haben offenbar den Drang, die ungezähmte Natur möglichst schnell abzuholzen bzw. abzuschießen. Dass sie damit den Ast, auf dem sie selbst sitzen, absägen, scheinen sie nicht wahrzunehmen. Diese Haltung ist so besonders unlogisch, weil Umweltzerstörung in der eigenen Region ja auch den Lebensraum des eigenen Volkes zerstört, was sogar nationalistisch oder gar völkisch gesinnten Menschen als unvorteilhaft einleuchten müsste. Diese Haltung zeigt die tiefgehende Irrationalität dieser Personenkreise ganz besonders deutlich.
(Linkspopulisten scheinen ihnen übrigens wenig nachzustehen, wie das Beispiel von Morales in Bolivien gerade zeigt – der bolivianische Staatschef schreit bloß etwas leiser. Konsequenterweise müsste er Umweltschützer dann als konservativ oder bourgeois bezeichnen. Aber seit wann müssen Populisten logisch sein?).

Experten meinen, dass die derzeitig weiträumig lodernden Brände eine direkte Folge von Bolsonaros Politik sind. Die Brandstifter müssen kaum Strafverfolgung fürchten. 70 von ihnen hatten sich recht offen per Chat zum gemeinsamen Abfackeln verabredet. Da scheint sich nun allerdings doch mal die Strafverfolgung einzuschalten.

Ein Löschen der Brände ist wegen der Unwegsamkeit und riesigen Entfernungen und Regionen illusorisch. Einmal begonnen, dehnen sich die Feuer aus. Da im Regenwald als Folge der Klimakrise mittlerweile der Regen oft ausbleibt – wie jetzt gerade – lodern die Brände weiter und greifen nun auch auf Teile des Primärwalds über. Die Ausdehnung der Feuerkatastrophe ist aus dem Weltall auf Satellitennaufnahmen zu erkennen – etwa bei der Feuerüberwachung über den europäischen Umweltsatelliten Sentinel.

Amazonas-Landschaft westlich von Manaus, in Brasilien (Wikipedia: LecomteB Paysage d’Amazonie à l’ouest de Manaus)

Waldverlust mit weitreichenden Folgen
Der Verlust der Biodiversität durch Brandrodung mag sich eher ökologisch interessierten Menschen erschließen – er ist aber auf jeden Fall da.
Die Brände SIND eine Katastrophe.

Ein intakter Wald bedeutet eine langfristige Nutzung von Holz und anderen Ressourcen des Wald-Ökosystems. Dazu kommen oft beträchtliche Einnahmen aus dem Tourismus und viel nicht direkt bezifferbarer Nutzen.
Säugetiere wie Jaguare, Brillenbären, Ozelots, Gürteltiere und Große Ameisenbären, Wasserbewohner wie Schildkröten, Kaimane, Flußdelphine und Seekühe, dazu jede Menge anderer Tierarten und natürlich Pflanzen – ihre Daseinsberechtigung erschließt sich offenbar nicht Jedem. Genausowenig wie indigene Völker.
Allerdings spielen Regenwälder eine Rolle im Weltklima – etwa als CO2-Senken. Ihre Pflanzen und Böden binden enorme Mengen davon. Beim Abbrennen der Pflanzen wird viel CO2 abrupt freigesetzt, so steigt sein Gehalt in der Atmosphäre schnell an. Und natürlich auch im Klimahaushalt Brasiliens und Südamerikas.

Primärwald ist Wald, der in Jahrhunderten oder Jahrtausenden gewachsen ist. Er lässt sich nicht so einfach wieder aufforsten. Aber auch Sekundärwald ist ein wichtiges Ökosystem, er erhält großflächig den Boden und das Klima. Falls eine Erhaltung des Primärwalds nicht mehr möglich ist, ist die Aufforstung also unbedingt sinnvoll!

Solange die gerodeten Flächen nicht zu groß sind, kann der umliegende Wald sie wieder bewachsen, Pflanzen und Tiere wandern wieder ein. Das Mikroklima des Waldes mit seiner hohen Feuchtigkeit bleibt zunächst erhalten. Werden die Rodungen aber zu großflächig, ist das nicht mehr möglich.
Dann bricht auch das Regenwald-eigene Klima zusammen.
Langfristig, so warnen Forst-Ökologen, kann an diesen Stellen Steppe oder gar Wüste entstehen. Experten schätzen, dass dieser Umkehrpunkt erreicht ist, wenn nur noch 40% des ursprünglichen Waldes erhalten ist. Diesen sogenannten Tipping-Point kann man sicherlich diskutieren, aber fest steht, dass sich ab einem gewissen Grad der Abholzung der Wald nicht mehr regenerieren wird.

Eine Fernwirkung der Brände am Amazonas ist, dass sie für schwarzen Regen über der Millionenstadt Sao Paulo sorgen.
Der volkswirtschaftliche Schaden der gesundheitlichen Folgen dürfte erheblich sein.

Wird Wald in großem Maßstab abgeholzt, spülen und wehen Wasser und Wind schnell den freigelegten Boden weg. Der Regenwalt ist ein selbst erhaltendes System mit einem Kreislauf aus Nährstoffen. Fehlen die Bäume, sind die Nährstoffe schnell aufgebraucht.
So landen die Nährstoffe schnell in den Gewässern und letztendlich im Meer.
Der dort ansteigende Nährstoffgehalt sorgt dann für weitere Katastrophen-Szenarien: So versinken die Strände karibischer urlaubsparadiese neuerdings in meterdicken stinkenden Tangschichten, 2018 und 2019 wieder. Mit steigender Tendenz. Eine Katastrophe für die armen Karibikstaaten, für die Tourismus oft eine extrem wichtige Einnahmequelle ist. Auch die Fischerei dürfte dadurch erheblich beeinträchtigt werden.

Böser Bolsonaro, gute andere Staaten?
Eine großflächige Brandrodung wie am Amazonas erscheint uns Europäern aberwitzig und völlig unvorstellbar. Wald genießt heute in Ländern wie Deutschland oder Frankreich einen hohen Schutzstatus.
Darum hatte der französische Präsident Macron stellvertretend für die G 7-Staaten Hilfe angeboten. Die der brasilianische Staatschef Bolsonaro empört ausgeschlagen hat. Filmbösewichtreif.

Mittlerweile haben sich mehrere brasilianische Gouverneure gegen die patzige destruktive Haltung ihres Präsidenten ausgesprochen.
Auch wenn sie eigentlich nicht um den Wald fürchten, sondern eher den Imageschaden und die Sanktionen, gibt das Anlass zur Hoffnung.
Möglicherweise kommt es dann doch noch zu einer internationalen Hilfsaktion.
Ist Europa ein gutes Beispiel für Wald-Schutz?
Nein.

Auch wenn Wald heute gern als Synonym für eine unberührte Idylle steht, sollten wir nicht vergessen, dass in Europa kaum noch Urwälder, sondern überwiegend Wälder als Teile der Kulturlandschaft sind.
Nach den Eiszeiten waren große Teile West- und Mittel-Europas von Wald  bedeckt, in den letzten Jahrtausenden von Buchenwald. Im Mittelalter waren diese Rotbuchen-Ökosysteme, die es weltweit nur in Europa gibt, bereits weitgehend abgeholzt. In der Zeit entwickelte sich hierzulande mit den Bannwäldern der Adligen der erste Waldschutz. Urwälder gibt es nur noch an ganz wenigen Stellen.
Dabei ist ein gesunder Wald mit nachhaltiger Bewirtschaftung gut versichert auch gegen den Klimawandel, denn das intakte Ökosystem hält mehr Feuchtigkeit und schützt das Innere gegen Hitze und Trockenheit. Diese intakten Ökosysteme sind übrigens meistens seit Langem Kulturwälder. Aber natürlich dennoch absolut erhaltenswert und kostbar für Biodiversität, Klimaschutz, Naherholung und Tourismus.

Wieviel uns in Deutschland der Wald wert ist, kann man etwa am Kampf um den Hambacher Forst ablesen: Für die Braunkohle, eine absolut fossile Form der Energiegewinnung, die den dreckigsten Strom bietet, den man sich nur vorstellen kann, sollte/soll der Hambacher Forst abgeholzt werden. UmweltschützerInnen hatten sich in einem Baumhaus-Camp den Baggern und dann der Polizei entgegengestellt. Wider jegliche Vernunft wird der Braunkohle-Abbau weiter betrieben, obwohl er sogar offiziell nicht mehr als wirtschaftlich sinnvoll gilt. Gerade ein High-Tech-Land wie Deutschland sollte sich auch energiepolitisch endlich mal fit für die Zukunft zu machen, als weiterhin auf musealen Energieträgern und Abbaumethoden zu beharren.
Ich finde es sportlich, wenn Europäer dann empört von Amerikanern, Afrikanern und Asiaten fordern, doch unbedingt die Regenwälder zu erhalten.

Was würde wirklich gegen die großflächige Abholzung tropischer Wälder helfen?
Um Teile des Regenwalds oder anderer tropischer Wälder zu erhalten, könnten (europäische) Staaten oder private Zusammenschlüsse große Flächen davon kaufen oder pachten und dann unter Schutz stellen. Und zwar in viel größerem Umfang, als bisher. Solche Unterstützung könnte auch die Mitarbeit indigener Völker mit einbeziehen. Indigene Völker des Amazonas-Gebiets nutzen die Wälder übrigens schon lange, wie eine Forschungsgruppe am Mengenverhältnis der Baumarten festgestellt hat.
Allerdings haben sie dabei nicht den gesamten Wald abgefackelt.

Regenwälder wie die des Amazonas-Beckens zum UNESCO-Welterbe zu machen, könnte ein Lösungsansatz sein. Allerdings müssten auch dann Ausgleichszahlungen und sozial verantwortliche Ausgleiche erfolgen – Naturschutz darf niemals die Lebensgrundlage von Menschen durch Nicht-Nutzung bedrohen.

Die Europäer hätten auch die Möglichkeit, ernsthafte Sanktionen vom Importstop für Palmöl bis Rindfleisch bis hin zur Aussetzung oder Nicht-Unterzeichnung von Handelsabkommen zumindest anzudrohen. Solange in Europa in ungefähr jedem Produkt von Fertig-Lebensmittelns bis zu Kosmetika das billige Palmöl enthalten ist, sind die tropischen Regenwälder bedroht. Solange in Europa stetig Niedrigpreise für Fleisch selbstverständlich sind, wird weiterhin auch Regenwald für Farmen abgebrannt.

Mythen wie den angeblich umweltfreundlichen Biodiesel könnte man endlich mal platzen lassen – Kraftstoff ist nicht umweltfreundlich.
In Deutschland ist es schon lange höchste Zeit, endlich Steuervorteile für Diesel (und für Flugbenzin) aufzuheben. Dafür könnten Bahn- und ÖPNV-Tickets steuerfrei werden. Mobilitätspolitik könnte viel bewirken – wenn das Bundesverkehrsministerium doch nur endlich mal seine Wichtigkeit bei der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft begreifen und die Chancen ergreifen würde.

Solange europäische Regierungen solche Probleme nicht endlich beherzt, vorausschauend und sozial verträglich angehen, sondern sich lieber lauthals darüber streiten, was der beste Weg ist und ob 2035 oder 2050 oder vielleicht noch besser 3001 der geeignete Zeitpunkt für kleine Änderungen wäre, solange ist ihre Besorgnis um den Regenwald heiße Luft.

Was könnte jede/r tun?
1. Noch schärfer schauen, ob in Produkten Palmöl enthalten ist (ich selbst fand letztes Jahr im Kleingedruckten auf einer Packung Gelierzucker!!! Palmöl, das ich dort niemals erwartet hätte). In jedem verarbeiteten Lebensmittel und jedem Kosmetikartikel kann es sich im extrem Kleingedruckten verstecken.
Tipp: Lieber unverarbeitete Lebensmittel kaufen. In Fertigprodukten versteckt sich zu häufig Palmöl.
2. Noch weniger Fleisch und Fleischprodukte essen und noch mehr auf regionale Produkte achten
3. Bei Schoko-Produkten (Schokoriegel, Tafel, Kekse mit Schokocreme, Schoko-Cremes), Seifen, Duschgels, Fertiggerichten, Hautcreme, Müsli, dekorative Kosmetik, Margarine sind die Öko-Alternativen oft ohne Palmöl (und leckerer)
4. Vorsicht bei Nahrungsersatzmittel etwa in der veganen Ernährung – viele Produkte enthalten Palmöl. Besser auf regionale Produkte umsteigen. Veganes hat, wenn es um die halbe Welt geflogen wird, ohnehin eine schlechte Öko-Bilanz. Dazu gehört übrigens auch Avocado und anderes exotische Superfood.
5. Noch weniger Kraftstoffe verbrauchen
6. Wählt keine Parteien, die rücksichtslos ihre Pfründe und ihren Lebensstil verteidigen und so Umweltschutz aktiv oder passiv verhindern. Das sind nicht nur Rechtspopulisten, sondern auch andere.
7. Nicht um Zahlen streiten, sondern mal Aktionen durchziehen.

Das kann jede/r tun.
Ein nachhaltigerer Lebensstil bedeutet sicherlich Einschränkungen – aber die Nebenwirkungen dieser Veränderungen wie eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung sollten niemanden abschrecken. Auch die Übernahme von Verantwortung für die eigenen Handlungen und Nachdenken hat noch niemandem geschadet.

Persönliche Anmerkung: Dieser Beitrag ist ein Rant. Er kann Tippfehler enthalten. Die Zahlen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern in Maßen diskutierbar – sie zeigen aber Tendenzen an. Und jetzt bin ich gespannt, wie viele LeserInnen sich daran hochziehen werden und wie viele sich auf die Inhalte einlassen werden.
Die Zitate stammen überwiegend aus Zeitungen, die sich aber wieder auf wissenschaftliche Studien beziehen. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen seriöse Zeitungen ausgewählt und deren Quellen überprüft.

Addendum (23:06 Uhr):
Scott hat mir gerade zwei Literaturzitate zurückgetwittert:

Keeling, R., R. Najjar, M. L. Bender, and P. P. Tans, 1993: “What atmospheric oxygen measurements can tell us about the global carbon cycle”. Global Biogeochemical Cycles, 7, 37-67, doi:10.1029/92GB02733.
Published Version: https://dx.doi.org/10.1029/92GB02733

Petsch, S. T., 2014: “The Global Oxygen Cycle”.
Treatise on Geochemistry, Volume 8. Editor: William H. Schlesinger. Executive Editors: Heinrich D. Holland and Karl K. Turekian. pp. 682. ISBN 0-08-043751-6. Elsevier, 2003., p.515-555. (2. edition)

Kommentare (72)

  1. #1 Tim
    30. August 2019

    Für die Braunkohle, eine absolut fossile Form der Energiegewinnung, die den dreckigsten Strom bietet, den man sich nur vorstellen kann, sollte/soll der Hambacher Forst abgeholzt werden.

    Bitte aber nicht vergessen, dass wir unsere Wälder in Mitteleuropa in erheblicher Weise der Kohle zu verdanken haben. Noch im 19. Jahrhundert waren große Teile heutiger Waldflächen unbewaldet und die Wälder selbst ratzekahl, weil jedes Stück Totholz als Brennstoff genutzt wurde. Erst mit der umfassenden Verfügbarkeit von Kohle konnte Wald wieder als eigener Wert bestehen.

    Wir satten Europäer lieben Fingerpointing, vor allem bei Ländern, in denen unliebsame Gestalten an der Macht sind. Die ökologische Bringschuld in fast allen Bereichen liegt aber bei uns.

  2. #2 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @Tim: Das habe ich nicht vergessen. Aber der Rant war einfach eh schon zu lang, sonst hätte ich gern auch noch die Köhlerei erwähnt. Aber heute haben wir das Wissen und die technischen Möglichkeiten, von Holz, Holzkohle, Kohle, Öl und ähnlichem wegzukommen und andere Energien zu nutzen bzw. sie weiterhin mit Hochdruck zu entwickeln, n`est-ce pas? Habe kürzlich einen außergewöhnlich interessanten Vortrag zur Fusionsenergie gehört, das könnte in ca 20 Jahren einsatzfähig sein. Abhängig vom politischen Willen und der Forschunsgfinanzierung
    https://www.ipp.mpg.de/de/aktuelles/presse/pi/2018/04_18
    Der Vortrag von Prof. Klinger war klasse, er kann sehr gut erklären, sogar ich habe ne Menge kapiert. Auch gefallen hat mir, dass er u. a. mit Politikern der Grünen darüber gesprochen hat.

  3. #3 Axel
    Kölle
    30. August 2019

    Hallo und guten Tag Frau Wurche,

    wieder einmal vielen Dank für einen unaufgeregten, intelligenten und gut geschriebenen Text.
    Und zusätzlich noch Vorschläge, was jeder Einzelne tun kann. Ich bin begeistert. Mehr wollte ich gar nicht sagen 🙂

    Vielen Dank und viele Grüße

    Axel

  4. #4 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @Axel: Vielen Dank! Unaufgeregt? Das ist schon ein ziemlich subjektiver Rant, den ich in drei Stunden so runtergeschrieben habe.

  5. #5 RPGNo1
    30. August 2019

    @Bettina Wurche

    Auch ein Rant muss mal sein. Danach geht es gleich besser (ist zumindest bei mir der Fall).

    Mir hat dieser Absatz sehr gut gefallen:

    Auch die deutsche AfD und andere Rechtspopulisten holzen und geifern gegen UmweltschützerInnen. Wie sich solche Rechtspopulisten an Personen wie Greta Thunberg abarbeiten, nimmt Züge eines Kreuzzugs an und zeigt, dass dahinter sehr persönliche Verletzungen stecken müssen. Wahrscheinlich ertragen solche Menschen es nicht, wenn ihnen 12- oder 16-jährige das vermeintliche Bürgerrecht auf freies Fahren mit großen Autos absprechen wollen.

    Ich möchte ihn aber noch um eine kleine Anmerkung ergänzen:

    Denn wie ich in Diskussionen hier auf SB oder anderen Blogs bemerken musste, reagieren sogar eigentlich vernünftige und rationale Leute, die unverdächtig sind, rechten Bauernfängern nachzulaufen, mit erhöhtem Blutdruck und Schnappatmung, wenn die Begriffe “Greta Thunberg” oder auch “Fridays for Future” auftauchen und benehmen sich dann gegenüber den betreffenden Personen oder Gruppierungen bestenfalls väterlich herablassend oder schlimmstenfalls sogar beleidigend.

    Der Empörungsmechanismus scheint ein allgemein gesellschaftliches Problem zu sein, welches sich nicht nur auf die Rechten jedweder Couleur beschränkt, sondern auch konservative, liberale und teilweise auch Leute des progressiv-linken Spektrums erfasst.

    Zum zweiten:
    Der Link auf Wendelstein 7-X ist interessant und ermutigend. Denn in der Diskussion über die CO2-freundliche Energieerzeugung ist mir aufgefallen, dass gerne auf die Kernspaltung als “Retter” (das ist jetzt bewusst überspitzt) verwiesen wird, während die Forschung an der Kernfusion in den Hintergrund gerückt wird (ob bewusst oder nicht bewusst, kann ich nicht sagen) oder sogar als nicht durchführbar ganz zu den Akten gelegt wird.

  6. #6 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @RPGNo1: Mal wieder voll getroffen! Ja, es fällt mir auch auf, dass insbesondere ältere Herren auf Greta extrem unprofessionell reagieren. Sie muss als ungezogene Göre wirklich einen Nerv treffen. Was micht echt wundert, da sie sicherlich auch als Autistin extrem sachlich spricht und argumentiert sowie null kokett ist. Sie entspricht keinem gängigen Rollenklischee. Das ist offenbar unerträglich. Allerdings haben sowieso zu viele Erwachsene Dünkel, mit jungen Menschen auf Augenhöhe zu sprechen. Ich empfehle, das häufiger zu tun. Auch wenn junge Menschen zwangsläufig eine andere Weltsicht als ältere haben, heißt das nicht, dass sie grundsätzlich unrecht haben müssen.
    Und ich denke, genau wie Du, dass wir im Bereich zukunftstaugliche Energien überhaupt noch nicht alles ausgeschöpft haben. Es gibt so viele tolle Ideen und WissenschaftlerInnen haben jetzt schon so viele Forschungsansätze in den Schubladen oder in der Entwicklung – ich wünsche mir so sehr, dass EntscheiderInnen mal häufiger auch ganz neue, noch nicht gangbare Lösungen mit im Auge behalten. Es gibt ja auch nicht die eine, wahrhaft richtige Lösung, sondern wahrscheinlich gibt es für jedes Land, jede Region und ihre speziellen Umstände die richtigen Energien. Auch das sagte Prof. Klinger – er ist innovativ und pragmatisch gleichzeitig. Das hat mir an seinem Vortrag ja auch so gut gefallen.

  7. #7 tomtoo
    30. August 2019

    @RPGNo1
    Bezgl. Wendelstein wird von bestem Ergebnisse eines Stellerators gesprochen. Was mich jetzt erstmal zu dem Gedanken bringt, das Tokamaks wohl doch noch besser sind. Was mich wiederum zu dem Gedanken bringt , alles nicht so einfach.

  8. #8 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @tomtoo: Herr Prof. Klinger hatte beides vorgestellt.
    In diesem Artikel sind beide verglichen: “Im Stellarator muss ein über 100 Millionen Grad heißes Plasma dauerhaft – im Experiment soll es eine halbe Stunde sein – im Käfig eines Magnetfelds eingeschlossen werden. In der derzeitigen Ausbaustufe konnte Wendelstein 7-X für jeweils eine halbe Minute mehr als 40 Millionen Grad heiße Plasmen erzeugen. Anders als der konkurrierende Tokamak, der sich technisch leichter umsetzen lässt und bereits weiter gediehen ist, erlaubt der Stellarator von vorneherein einen Dauerbetrieb. Das würde die technische Nutzung erleichtern.”
    https://www.innovations-report.de/html/berichte/physik-astronomie/funken-in-der-sternenmaschine.html

  9. #9 RPGNo1
    30. August 2019

    @Bettina Wurche
    Na ja, ich darf mich inzwischen auch als (mittel-)alter weißer Mann titulieren.

    Wenn alles so bleibt, habe ich seit dem Ende des Studiums bereits die Hälfte meines Weges zur Rente hinter mich gebracht. 😀

  10. #10 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @RPGNo1: Glücklicherweise benimmst Du Dich nicht so : ))

  11. #11 Michael Unter
    30. August 2019

    Danke für den Artikel, auch wenn ich nachschlagen mußte was ein Rant sein soll. Aber im english dictionary wurde ich dann ja fündig.
    Traurig ist, daß ein Macron, der zwar gute Absichten hat, falsche Aussagen trifft mit den 20%. Genau das bemängel ich beim Umgang auch mit Rechtspopulisten. Beide Seiten kommen oft mit Halbwahrheiten, dabei läßt sich imho ein Populist jeglicher coleur am besten durch Vollwahrheiten mundtot machen, bzw. gibt man ihm kein Futter.

    Was Greta betrifft, so begrüße ich äußerst was aus der Bewegung geworden ist, der Personenkult ist aber sicherlich nicht gut. Insbesondere wenn man diesen Artikel mal liest:
    https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Wie-viel-PR-steckt-in-Greta-Thunberg-article21203063.html

  12. #12 Michael Unter
    30. August 2019

    Nachtrag, das entscheidende Zitat aus meinem Link fehlte:
    Der Entdecker Thunbergs

    Schon Thunbergs allererster Auftritt, als sie sich im August 2018 vor dem schwedischen Reichstag mit ihrem Pappschild “Schulstreik für das Klima” niedersetzte, wurde von Rentzhog und seinem Medienteam ins rechte Bild gesetzt. Fotos und Videos – PR-professionell gleich in englischer Sprache – lässt Rentzhog von Facebook bis Instagram viral verbreiten. Auf dem Youtube-Kanal von “We don’t have time” kann man vom ersten Moment an die Kampagne für Greta bestaunen. Der Zeitung “Svenska Dagbladet”, sagte Rentzhog hernach, er sei der Entdecker Thunbergs: “Ja, so war es. Ich habe Greta dann auch mit vielem geholfen und dazu auch mein Kontaktnetzwerk verwendet.”
    GretaSegelboot.jpg
    Politik 29.07.19
    Über Ozean zum Klimagipfel Deutscher segelt Greta Thunberg nach New York

    Zeitgleich veröffentlichte Gretas Mutter, Malena Ernmann, publikumswirksam ein Buch über das Familienleben, die Erkrankung ihrer Tochter und den Klimawandel. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller und flankierte den medialen Aufstieg Thunbergs perfekt. Ernmann ist in Schweden eine prominente Sängerin und hat Schweden 2009 beim Eurovision Song Contest vertreten.

    Kommerzielles Ziel der Rentzhog-Kampagne war es von Anfang an, über die Klima-Ikone Greta die Aktiengesellschaft “We don’t have time” zu einer grünen Massenplattform auszubauen. Erste Investorenrunden wurden anberaumt und Finanzprospekte geschrieben, um Aktienkapital zeichnen zu lassen. In einem Börsenbriefing hieß es: “Unser Vorbild ist TripAdvisor.com, das mit seinen 390 Millionen Usern Unternehmen bewertet und beeinflusst.”

  13. #13 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @Michael Unter: Ich habe den Eindruck, dass Greta und ihre besonderen Fähigkeiten von anderen Personen instrumentalisiert werden. Ihre Mutter deren Buch sehe ich äußerst kritisch. Auch die Rentzhog-Kampagne ist sicherlich kritisch. Ich würde mich dennoch freuen, wenn sich mehr Menschen mit Greta Thunbergs Inhalten beschäftigen würden, als mit ihrem Personenkult, den andere Menschen um sie herum bauen. Es wird mehr über die Segelboot-Aktivität gesprochen und berichtet, als darüber, was dahinter steht. Oder was sie dort vorzubringen beabsichtigt.

  14. #14 RPGNo1
    30. August 2019

    @Michael Unter
    Die Spekulationen zu einer angeblichen PR-Kampagne haben Correctiv und mimikama zum überwiegenden Teil wiederlegt.

    https://correctiv.org/faktencheck/gesellschaft/2019/06/13/greta-thunberg-keine-belege-fuer-systematische-pr-kampagne-der-eltern-und-eines-unternehmers/

    https://www.mimikama.at/allgemein/rein-zufaellig/

    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Quasiheiligsprechung von Greta Thunberg, die von bestimmten Teilen des linksgrünen Spektrums sowie NGOs betrieben wird, übertrieben ist und sich auch als kontraproduktiv erweist. Deshalb halte ich auch die Forderungen nach einem Friedensnobelpreis für Greta, die hier und da durchgeklungen sind, für eine Schnapsidee sondergleichen.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article198372227/Greta-Thunberg-Chancen-auf-Friedensnobelpreis-groesser-denn-je.html

  15. #15 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @RPGNo1: Danke. Ja, der Volksverpetzer bestätigt die Recherchen von mimikama und correctiv noch einmal.
    Es deckt sich auch mit meinem Eindruck:
    “Besonders, wenn der unglaubliche Hass, der fast nur aus vulgären Beleidigungen, Lügen und Falschbehauptungen besteht, völlig verharmlost wird. Das ist keine „Kritik“. Diskutiert meinetwegen über die Klimaneutralität von Gretas Trip, oder ob eine Videokonferenz sinnvoller gewesen sei. Aber Beleidigungen und das hundertste „Greta-Jünger“-Gerede könnt ihr euch sparen. Wenn die junge Aktivistin so viel Aufmerksamkeit bekommt, dann nicht, weil böse, „grüne“ Mächte euch manipulieren wollen.” Außerdem stellt sich die Frage, ob die Greta-Hasser nicht ebenfalls daran gut verdienen. Ob rechstpopulistisch, neoliberal oder white pride.
    https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/pr-greta/
    Nicht diejenigen, die Klima- und Umweltschutz eintreten, stilisieren Greta zur Heiligen, sondern ihre Gegenspieler. Und ja, “Kritik” ist das nicht mehr, sondern blanker Hass.
    Das Greta-Fass wollte ich hier nicht aufmachen…und doch reden wir jetzt schon wieder über Kampagnen um Greta Thunberg, und nicht um die Inhalte meines Artikels über die Brände im Regenwald. Schon krass, wie sich Themen doch immer wieder verselbstständigen.

  16. #16 Hobbes
    30. August 2019

    Das Umweltschutz als linkes Thema begriffen wird halte ich auch für ein gewaltiges Problem. Die Linken sind daran natürlich nicht ganz unschuldig, da jedes Vorhaben von nicht linker Seite immer als heuchelei gebrantmarkt wird. Dabei ist Umweltschutz ja sogar im wörtlichen Sinne Konservativ. Während der Kohlekumpel ja eher den Sozialisten zuzurechnen ist.
    In Deutschland ist das ganze eher ein kleines Problem. Zum einen sind die Grünen in weiten Kreisen gut verdienende Konservative zum anderen ist unser Vielparteiensystem für so etwas gut gewappnet. Zudem herrscht ein weiter Konsens in Deutschland was den Klimawandel angeht und eine starke Liebe zum deutschen Wald. In stärker polarisierten Ländern, insbesondere mit faktischen Zwei Parteien Systemen ist es allerdings ein weit größeres Problem, da das Stammesdenken dann doch stärker ist und linksaußen Umweltaktivisten ein perfektes Feindbild abgeben. (Während andere wie Greta leicht als Medienfigur oder Fremdgesteuert abgetan werden können)

  17. #17 RPGNo1
    30. August 2019

    @Bettina Wurche

    Das Greta-Fass wollte ich hier nicht aufmachen…und doch reden wir jetzt schon wieder über Kampagnen um Greta Thunberg, und nicht um die Inhalte meines Artikels über die Brände im Regenwald.

    Dann kommen wir doch wieder zum Thema zurück.

    Als diese Zahl “20 % Sauerstoffversorgung durch Regenwald” zum ersten Mal in den Medien kolportiert wurde, meinte ich mich zu erinnern, dass da etwas nicht ganz korrekt sein konnte. Ich hatte nämlich schon vorher gehört/gelesen/gesehen (?), dass das Meer mit seinem Phytoplankton ein weitaus wichtigerer Lieferant sein soll. Dieser Gedanke verschwand dann aber wieder. Um so besser ist es, dass dein Artikel und die Verlinkung auf Scott Denning diesen Umstand wieder in mein Gedächtnis berufen und bestätigt hat.

    Die Vernichtung des Regenwalds aufgrund der Gier und/oder Ignoranz der Agrar-, Holz und Bergbauindustrie und die zunehmende Verarmung der Biodiversität ist die eigentliche Tragödie. Dazu kommt dann auch noch, dass sich der Regenwald im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer wichtigen Quelle für neue pharmazeutische Wirkstoffe geworden ist (hier spricht mein beruflicher Background), was auch angesichts der Resistenzproblematik klassicher Medikamente nicht unterschätzt werden sollte.

  18. #18 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @RPGNo1: Ging mir auch so – nach allem, was ich weiß, erschien mir die ozeanische Photosynthese-Leistung zu gering angesetzt, Lars Fischer hatte mich noch darauf angesprochen. Es war aber nicht einfach, dazu Zahlen zu finden. Ich habe ihn deswegen schon angeschrieben, mal schauen, was kommt.
    Machen die so ofz bemühten Substanzen für pharmazeutische Wirkstoffe wirklich einen solch großen Markt aus? Hats Du mal irgendwo Zahlen oder Anteile gefunden? Wenn man Zahlen hätte, dass das mehr Geld bringt, als der Holzeinschlag, hätte man einen besseren Stand bei Diskussionen mit neoliberalen und sonstigen Leuten.

  19. #19 RPGNo1
    30. August 2019

    @Bettina Wurche
    Leider kann ich nicht mit Zahlen zu Medikamenten dienen, die aus Entdeckungen aus dem Regenwald stammen. Es ist ein gelegentliches Gesprächsthema unter uns Mitarbeitern oder wenn wir vom Marketing entsprechende News weitergeleitet bekommen, wie z.B. im beigefügte Link.
    https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/neuer-wirkstoff-aus-dem-regenwald/

  20. #20 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @Hobbes: Da habe ich in Deutschland andere Erfahrungen gemacht – FahrradfahrerInnen und BahnfahrerInnen werden gern als realitätsferne Ökos oder linksgrün versiffte Gutmenschen belächelt oder verspottet. Rationale Männer (viele Wissenschaftler/Ingenieure/…) fahren auch oft Fahrrad. Der konservative Mann fährt zum Zeichen seines Erfolgs ein großes, schnelles, teures Auto; da er irrational handelt, ist er rationalen Argumenten nicht zugänglich. Sagt meine (nicht repräsentative) Erfahrung in einer Stadt, in der die Radwege mittlerweile besser ausgebaut sind und weiter vorangetrieben werden – wie per Volksbefragung gerade auch als Volkswille bestätigt wurde.
    Ich fände es ja umweltverträglicher, wenn erfolgreich erscheind wollende Männer als Zeichen ihrer Bedeutung sich einfach den Hintern rot anmalen würden, bei Pavianen klappt das auch sehr gut und ist CO2-neutral.

  21. #21 Bettina Wurche
    30. August 2019

    @alle: Zurzeit läuft auf 3sat “Die Ausbeutung der Urwälder”, es geht um Ökosiegel und vorgebliche nachhaltige Waldwirtschaft in tropischen Wäldern, z. B. um das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council):
    https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/die-ausbeutung-der-urwaelder-110.html
    Eukalyptus-Monokulturen zur nachhaltigen Bewirtschaft in Brasilien und vertriebene oder in den Ruin getriebene indigene Völker im Kongo und in Südafrika. Das Gleiche in Russland. Auweia. Das hört sich alles ziemlich übel an. Mehrere unabhängige Forschungsgruppen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das FSC-Siegel nicht hilft, Urwälder oder naturnahe Wälder zu bewahren. Es schein völlige Augenwischerei zu sein.

  22. #22 Wolfhard
    31. August 2019

    Danke Fr.Wurche für den sehr informativen Text der einem wieder einmal zeigt das einseitige information ohne sich damit auseinanderzusetzen zu falscher fehleinschätzungen führen kann,was meiner bescheidenen Meinung dazu führen kan das mittlerweile ein grossteil der weltbevölkerung ohne sich ihren eigenen verstandes zu bemühen hinter irdendwelchen Dummbödeln hinterherlaeuft von denen Sie sich auch mittlerweile regieren lassen.Nichtdenken ist für Sie wohl auch eine form des Energiesparens,und das in einer Zeit in der fast allen Menschen Informationen zur verfügung stehen (leider auch Falschinformationen).Das der Homo Sapien die krönung der Schöpfung (wo hab ich das denn schon mal gehört)sein soll und mit Intelligenz ausgestattet wurde erschliest sich mir nicht so ganz.Die Biomasse allein der Ameisen ist identisch mit der der Menschen,brandroden Ameisen Wälder um ihren Lebensraum zu vergrössern,haben Ameisen probleme mit luftverschmutzung,überdüngung,Atommüll,Kunststoffmüll usw.? wohl eher nicht.Ich glaub irgendetwas laeuft hier massiv falsch.
    von einem der Fahrrad fährt(wenn auch Elektro),der seine Tomaten und Gurken selber anbaut,der sein warmwasser und Strom von der Sonne bezieht,der ua. mit der Bahn fährt,und der 3 Stunden für diesen sehr informativen Text (danke nochmals dafür) für sehr sporlich hält,und der der sehr traurig darüber ist wie sich die Menschen ihre eigenen lebensgrundlagen selber entziehen.

  23. #23 zimtspinne
    31. August 2019

    Soweit ich das mal aus der Erinnerung abrufe, werden täglich Arten vernichtet, die noch auf ihre Entdeckung gewartet haben (oder lieber auch nicht).
    Soweit ich das aus der Erinnerung abrufe², wird bei der Suche nach neuen potenten Wirkstoffen auch mit Einheimischen des Waldes (klingt komisch) zusammengearbeitet. Vielleicht ist das aber auch ne Erinnerungstäuschung/Wunschdenken.

    Greta T.s Strategien, Pläne, Ziele, Interessenkonflikte können, sollen und werden natürlich genauso kontrovers diskutiert, wie das auch mit jeder anderen Organisation oder Aktivistengruppe geschieht.
    Greenpeace, Sea Shepherd (Walffängerjägeraktivisten), die Besetzer des Hambacher Forstes, unzählige Tierschutzorganisationen ………..[endlose Fortsetzung] waren diesbezüglich (zu recht!!!) ebenso im Gespräch und in der Kritik.

    Wo kämen wir sonst auch hin mit unserem demokratischen Verständnis, wenn die kleine Greta nicht angetastet werden darf, nur weils ein kleines niedliches Mädelchen ist?

    Da könnt ich übrigens “alten” weißen Männern, die sich vehement vor sie stellen bei auch nur der allerkleinsten Kritik an ihrer Sache (nicht ihrem Äußeren oder Störung!) auch alles mögliche unterstellen, was wohl da die Motivlage sein könnte….^^ das würde euch nicht gefallen, und natürlich wäre das auch unsachlich und daneben.

    In meinem ziemlich unterschiedlich durchmischten Bekannten- und Freundeskreis, virtuell und RL, sowie Hobbybekannte, familiär, beruflich etc sind etliche Leute dabei, die weder männlich sind noch alt und manchmal nicht mal weiß, und schon gar nicht rechtsgerichtet, die teils inzwischen auch schon richtig genervt sind vom Gretelhype.

    Warum? Weil die Dame und ihre Mitstreiter mit dem Schuld- und Sühnekonzept arbeiten oder solle ich besser sagen rumfuchteln?
    Aus gutem Grund ist das in der Psychologie verpönt, mit Schulzuweisungen zu arbeiten und sich mit Schuldfragen zu beschäftigen.

    Außerdem find ich es unüberlegt, wenn die Teenies sich hinstellen und mit schuldanweisenden Zeigefingern auf andere zeigen und rumplärren, die hätten es versaut und verbockt.

    Was denn genau?
    Und wen genau meinen sie?
    Etwa ihre Omas, die einmal in der Woche badeten, Einkaufsnetze und Omataschen für die oft aus der Region stammenden eher spärlichen Einkäufe im nahegelegenen Tante Emma Lädchen tätigten?

    Wenn ich es mit Teenies zu tun habe, was manchmal der FAll ist aus verschiedenen Gründen, dann fällt mir auf, dass diese Gruppe zu den schlimmsten Konsumwahnsinnigen gehört.
    Damit ist nicht nur das stets auf neuestem Stand gehaltene natürlich hochpreisige smartphone gemeint.
    Es gibt unzählige allein Beautyblogs, die wiederum unzählige follower haben, die sich anstecken lassen.
    Das gilt auch für andere Bereiche des Konsumes.

    Und wer tätigt bereits Flugreisen als Stufenfahrt oder Abschlussfahrten im zarten Alter?
    Wohl kaum deren Großeltern, evtl die Eltern, aber dieser Trend ist noch “relativ” neu.
    Bei uns gabs das auch schon, per Flieger nach London als Belohnung für einige, vielleicht auch ausnahmsweise mal als Abschlussfahrt. Jedoch waren das noch Ausnahmen, ansonsten wurde mit dem brav und selbstverständlich mit dem Nachtzügle gereist.

    Also mal schön an der eigenen Nase packen, das würde diesen Aktivisten sehr gut zu Gesicht stehen und sie glaubwürdiger sowie sympathischer machen.

  24. #24 RPGNo1
    31. August 2019

    @zimtspinne

    Du bist halt kein alter weißer Mann, sondern eine alte weiße Frau. Besser so? 😉

    Nein, im Ernst, fundierte Kritik an FFF oder Greta Thunberg ist ok. Was niemals geht, sind persönliche Attacken, Herabwürdigungen, Beleidigungen.

    Was ich sehr kritisch sehe, sind gönnerhaft wohlwollendes Verhalten von oben herab (z.B. die Titulierung “kleines Mädchen” bei einer 16jährigen) und unbegründete Verallgemeinerungen. Denn du kannst nicht aus deinen Erfahrungen mit einigen Jugendlichen auf das aller anderen schließen. Es gibt nicht DIE Teenies.

  25. #25 tomtoo
    31. August 2019

    @Bettina
    Sry ich hab nicht damit angefangen, aber ich kann auch nicht einfach so immer mein F. halten.
    @Zimtspinne Wer hyped den Greta? Die ist nix anderes wie eine Person die die Wissenschaftliche Meinung vertritt. Ob mit oder ohne Stubsnase. Tätsächlich geht dieser Hype von den Gegnern wissenschaftlicher Erkenntnisse aus. Der böse Teufel Greta der von der Wissenschaft zum Engel erkoren???

    Schwachsinn, sie vertritt wissenschaftliche Positionen die dem ein oder anderen nicht schmecken, also muss an der Person genörgelt werden. Dabei ist es vollkommen egal wer die Person ist. Die Wissenschaft gibt ihrer Position halt Recht. Vollkommen egal ob Newton ein Arschloch war.

  26. #26 zimtspinne
    31. August 2019

    Also, wertester RPG, mich ziert gerade eine entzückende Goldbräune, daher verbitte ich mir das “weiß”.
    Unfreiwillig eingefangen, heutzutage bräunt man ja auch unter Sonnensegeln und dünner Kleidung ruckzuck gut durch, und muss aufpassen, keinen tumoresken Teint zu bekommen.
    Ich trage daher schon große Hüte und als ich neulich unter meinem Fenster einige Mädels mit Sonnenschirm (also Regenschirm für Sonne) entlang flanieren sah, hab ich mir vorgenommen, dies auch einmal auszuprobieren. Nur ohne Rüschen dann.

    Natürlich gibts nicht Die Teenies, jedoch fällst du allzu leicht ins Muster ihnen sei mal verziehen, da es ja noch knappe Kinder sind und man von denen nichts erwarten darf.
    Hast du ja auch angebracht, als ich auf die vermüllten Plätze hinwies, die solche Demoaktionen oftmals hinterlassen oder Gretas Plastikmüllberge auf ihren Touren.

    gerade weil ich schon mal in einer kleineren nur lokal tätigen Tierschutzorga zusammengearteitet hab an veschiedenen Projekten, weiß ich sehr gut, wie unglaublich engagiert, konsequent und diszipliniert Teenies sein können, wobei das sogar eher noch Kinder waren, ab 7, 8 Jahre.
    Wir konnten ihnen nach einiger Zeit bedenkenlos kleinere und auch mal etwas größere Verantwortungen überlassen, genaugenommen mussten einige sogar gebremst werden in ihrer Tierliebe, damit ihr sonstiger Schulkram nicht darunter litt.

    Wie fändest du es denn, wenn mal angenommen Tierschützer, die strikt und engagiert gegen die Massentierhaltung protestieren, sich zu Hause die Schnitzel vom nächsten Supermarkt in Massen reinhauen?
    Ich zumindest fände das etwas merkwürdig. Wobei ich nicht erwarte, dass die nie mehr irgendwelche Produkte, die aus Massentierhaltung stammen, verbrauchen, ist eh kaum möglich.
    Dass sie aber zumindest ihre offen ausgetragenen Überzeugungen halbwegs auch privat leben und sich dort nicht völlig inkonsequent gehen lassen, weil sieht ja eh keiner, wäre für mich schon Voraussetzung, um solche Aktivisten ernst nehmen und unterstützen zu können.
    Wasser predigen und Wein saufen machen sich nie gut, egal ob es sich um (fast erwachsene) Teenager handelt oder um sonstwen.

  27. #27 zimtspinne
    31. August 2019

    Ich weiß nicht genau, wer Greta hypt, das hat ne gewisse Eigendynamik angenommen.
    Vielleicht hat Greta ja auch von ihren Schauspieler/Sänger(?)Eltern ein paar exhibitionistische Gene mitbekommen, denn sie scheint ja die Öffentlichkeitsarbeit, die inzwischen so etwa das Level eines schwerbeschäftigten Supermodels angenommen zu haben, durchaus nicht als Last und Bürde zu empfinden.
    Personenkult lässt sich natürlich nicht aufbauen, wenn ein Wissenschaftler nie aus seinem Türmchen mit Dornenhecke drum herum raus kommt und man nur hie und da etwas von ihm hört/liest.

  28. #28 Tante Tulli
    31. August 2019

    @ Zimtspinne
    Ich bin jetzt gut Mitte 50, ICH bin jetzt im Greta-Oma-Alter.
    Meine Oma (Baujahr 1921) hat anfangs einmal in der Woche gebadet; als später der Badeofen rausflog und stattdessen eine Dusche reinkam, hat sie natürlich geduscht, was denkst du denn?
    Und zum kargen Einkauf im Edeka: Es wurden jedes Jahr ein bis zwei Schweine fett gemacht und geschlachtet. Der Keller war voll Lebensmittel und ihre Lieblingsbeschäftigung waren Butterfahrten. Und die Kleidung wurde nur deshalb selbst genäht, weil es noch keine Klamotten aus Taiwan gab, die auch mit schmalem Geldbeutel bezahlbar waren.

    Die konsumgeilen Jugendlichen tun genau das, was von ihnen von Seiten der Wirtschaft erwartet wird. Unsere Wirtschft basiert auf Konsum, nicht auf sparsamen Umgang mit endlichen Ressourcen.

    Das Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg beruht auf Aufbau und Konsum, und meine Generation und meine Elterngeneration haben es schlicht verpennt, rechtzeitig eine andere Basis zu finden.
    Woodstock ist 50 Jahre her, das war schonmal ein guter Anfang, aber danach sind wieder alle seelig eingeschlafen.
    Natürlich klagen sie uns an, wen denn sonst? Wir haben es verbockt, was wir gemacht haben, hat nicht gereicht.
    “Die Grenzen des Wachstums” kam 1972 raus.
    Da haben wir dann alle ernst geguckt und anschließend weitergepennt.
    Und jetzt haben wir den Salat, und ausbaden müssen es die Gretas.

  29. #29 RPGNo1
    31. August 2019

    @zimtspinne

    Wie fändest du es denn, wenn mal angenommen Tierschützer, die strikt und engagiert gegen die Massentierhaltung protestieren, sich zu Hause die Schnitzel vom nächsten Supermarkt in Massen reinhauen?

    Sehr strange und auch heuchlerisch. Ebenso wie Veganer, die meinen, Buletten aus Erbseneiweiß mit Geschmacksverstärker verspeisen zu müssen (https://scienceblogs.de/bloodnacid/2019/08/06/olt-12/#comment-310666), oder die einen Porsche mit Wildlederbezug fahren (https://www.derwesten.de/panorama/nach-dem-mayonaise-ausraster-ausgerechnet-vegan-guru-attila-hildmann-hat-ledersitze-in-seinem-porsche-id212307755.html).

    Aber wenn wir das Thema weiter diskutieren wollen, dann lass uns lieber wieder zum OLT wechseln.

  30. #30 tomtoo
    31. August 2019

    @Zimtspinne
    Hack doch mal auf dem @Lesch rum!
    https://m.youtube.com/watch?v=0r39TopOe4I

    Der sagt doch genau das selbe. Warum auf der Greta? Komm los das macht doch Sinn?!

  31. #31 tomtoo
    31. August 2019

    @Zimtspinne
    Oder ist es nur einfacher auf einer @Greta rumzuhacken?

  32. #32 zimtspinne
    31. August 2019

    Weil der sich ziemlich normal verhält und keine Starallüren zeigt?
    Weil der erwachsen ist und damit auch die Tragweite seiner Entscheidungen und seines Verhaltens ermessen kann?
    Weil nicht nur zählt, was man sagt, sondern vor allem, wie man es sagt?
    Bei einem Arzt ist es ja auch nicht schnuppe, was er dir verkündet, sondern enorm wichtig, wie er das tut. Zumindest, wenn er was sehr Unschönes zu verkünden hat, das dein zukünftiges Leben in seinen Grundfesten auseinandernehmen wird.

    Ich konnte wild rumschreiende, moralfingerfuchtelnde, anschuldigungenausstoßende, auf tränendrüsendrückende Aktivisten noch nie leiden, auch nicht, wenn sie für das eintreten, was auch mir wichtig ist.

    deshalb fand ich auch jene Dame (diesmal erwachsen) ganz schlimm, ätzend und abstoßend, deren schuldzuweisendes, moralinsaures Ausgekotze RPG kürzlich präsentierte.

    Bester Kommentar dazu: Sie hätte mal bei sich selbst anfangen sollen und nicht einen Haufen zukünftige Ressourcenvernichter und Klimaschädlinge Kinder in die Welt setzen sollen.

    Böse, aber ich hatte einen ähnlichen Gedanken.
    Natürlich ist die Heilige Mutterkuh unantastbar.
    Wer 10 Kinder will, soll sie haben. Wir streichen lieber allen die Fernreisen.

  33. #33 RPGNo1
    31. August 2019

    @zimtspinne, tomtoo

    Ich denke, zum Thema “Greta Thunberg” sollten wir lieber auf dem OLT weiterdiskutieren. Dies ist nicht Bettinas Hauptthema in diesem Artikel.

  34. #34 zimtspinne
    31. August 2019

    ja, bevor uns Bettina noch einen Rüffel erteilt 😉

    Ich habe damit nicht angefangen, btw!

    Hatte aber gerade diese Woche einige Kommentare in meinem Umfeld (in unterschiedlichen Umfeldern unabhängig voneinander) zu Greta mitbekommen und war dabei einige Male leicht überrascht, dass bissige Anmerkungen ausgerechnet von ansonsten gelassenen, unlästerhaften Leuten kam.
    Zur weiteren Klärung kam es aber vorerst nicht, da ich ja seit einigen Tagen kaum rausgehe und keine Zeit für Schwätzchen hab. Und Nerven.

  35. #36 Bettina Wurche
    31. August 2019

    @zimtspinne: wie @RPGNo1 bereits treffend erwähnte – es gibt nicht DIE Teenies. Und wieso ist jetzt eigentlich schon wieder Greta Thema, um die es doch im Artikel gar nicht ging?

  36. #37 Bettina Wurche
    31. August 2019

    @tomtoo: Da hast Du was Wahres gesagt – zu oft zählt nicht der Inhalt, sondern die Person. Damit ein ein Herr Prof. Lesch aufgrund seines Alters und seinem professoralen Background offenbar glaubwürdiger als ein 16-jähriges Mädchen mit Zöpfen. Ich merke ja in Diskussionen auch oft solche persönlichen Vorbehalte, eben dass ältere Männer (teils auch Frauen) sich von z. B. mir nichts erklären lassen können, sondern mir die Welt erklären zu müssen meinen. Das ist ein psychologischer Effekt, den z. B. auch Politikerinnen oder andere Frauen sehr oft abbekommen.
    Und es ist sicherlich einfacher, die nervende Überbringerin einer an sich doofen Message anzupöbeln, als sich mit ihren Inhalten auseinanderzusetzen.

  37. #38 Bettina Wurche
    31. August 2019

    @RPGNo1: Danke für den Lesetipp – damit hat er sicherlich recht : (

  38. #39 wolfhard
    1. September 2019

    Ich bezweifle das die Menschen jemals die kontrolle über den zustand der Erde hatten.Die Menschen haben nur ressourcen genutzt(verbraucht,verschwendet) und sich ihren Lebensraum eingerichtet sogut es eben mit ihren damals noch bescheidenen Mitteln möglich wahr.Mit zunehmenden technischen möglichkeiten dank der Wissenschaft wird Kohle nicht mehr untertage abgebaut sondern ganze Bergkuppen werden weggesprengt(Make America Great again).Dank der Atomkraft werden in millionen von Jahren irgenwelche Forscher (Archeologen)festellen das es eine Erdschicht gibt in der die Radioaktivität auf einem unnormal hohen Level existiert ,und das da wohl was ausserordentliches passiert sein muss.Tja wir richten uns halt ein.
    Aber ich glaub der Erde ist das Sch.. egal ,den Zeit und auch die Menschen sind für Sie nur relativ.

  39. #40 zimtspinne
    1. September 2019

    Rahmstorf hat genau wie Kachelmann oft so eine unangenehm reißerisch-marktschreiende Art der Verkündung.
    Wobei Kachelmann sich eher in pragmatischen Gefilden bewegt und einfach gerne unverblümten Klartext fürs gemeine Volk redet (siehe sein Kommentar zur neuerlichen Blödheit – Gewitter kämen überraschend und das wetterbedingte Unglück auf dem Konzert war halt höhere Gewalt).

    Ohne den Artikel gelesen zu haben, stimme ich schon mal meinem Vorposter zu.
    Nie hatte der Mensch irgend eine Kontrolle über die Erde, ja noch nicht mal über die Schäfchen seiner eigenen Spezies.

    Das ist narzisstisch gefärbter Größenwahn und Dekadenz in einem.

    Ich habe es schon mal gesagt und wiederhole es gerne: Es geht bei der Klimaschutzdebatte auch um nichts anderes als um den egoistischen Wunsch bestmöglich zu überleben.
    So wie jedes Lebewesen auf diesem Planeten ihn hat und stetig versucht umzusetzen. Bewusst oder unbewusst.

    Mal wieder nimmt der Mensch sich und seine Anliegen mal wieder viel zu wichtig.

    Wer sich näher mit evoutionären Prozessen beschäftigt hat, weiß, dass das Verschwinden oder Aussterben von Arten immer auch die Chance für neue Arten ist, solange die Lebensbedingngen nicht vollkommen lebensfeindlich werden. Oder so schnell, dass es zu keiner Anpassung kommen kann.

    Sich selbst stets in den Mittelpunkt dieses Planeten und am liebsten des ganzen Universums zu stellen, ist auch so ein special feature unserer Spezies. Unsympathisch eigentlich. Wenn auch lebenslogisch, denn um nichts anderes gehts doch schließlich: Fortbestehen und möglichst unsterblich werden (wenn man die kleinste Einheit/Genkomplexe nimmt).

  40. #41 tomtoo
    1. September 2019

    Ich dacht eigentlich man wäre hier verschont von sagen wir höfflich nicht durchdachten Kommentaren wie unter dem Artikel. Wir hatten ja nie die Kontrolle! Nö die war auch nicht notwendig da wir noch nie einen solchen Einfluss hatten. Für Langsamversteher sollte der Artikel also unter der Überschrift “Wir haben die Kontrolle über unseren Einfluss verloren” stehen. Ich denke das war aus dem Artikel auch sehr einfach zu erlesen.

  41. #42 zimtspinne
    1. September 2019

    Ach, was laberst du denn da undurchdacht daher, tomtoo!

    Es war noch nie nötig, die Kontrolle zu haben?

    Sag das mal den Millionen Menschen, die im Mittelalter an der Pandemie Pest verreckten.
    Ein Drittel der europäischen Bevölkerung wurde durch den Erreger dieser Pest ausgerottet.
    Oder sag es den Hurrikanopfern, den Opfern von Vulkanausbrüchen, Fluten, Überschwemmungen, Hitzetoten usw usf.
    Den Krebsopfern vergangener Zeiten, die ohne heutige potente Schmerztherapien elend lange und qualvoll litten, kannst du es auch noch erzählen.

    Hungersnotopfer noch ganz vergessen. Dürre, Wasssermangel, …………………………..–>>>>>

    Dass Kontrolle doch nie nötig war.

    Selten so einen völlig undurchdachten Satz gelesen.

  42. #43 zimtspinne
    1. September 2019

    Für deinen “Einfluss”satz gilt mein Text übrigens genauso.
    Ob Kontrolle oder Einfluss, ist schnurz.
    Wir hatten seit jeher über ganz viele Dinge weder Kontrolle noch nennenswerten Einfluss darauf.

    Für Wetter und Klima und damit einhergehende Naturkatastrophen und potentiell gefährliche bis tödliche Extremwetterlagen gilt das auch heute noch.

    Dagegen ist der Angstgegener CO2 geradzu harmlos.
    In Bezug auf Klima, in einer CO2 Kammer natürlich nicht.

  43. #44 tomtoo
    1. September 2019

    @Zimti
    Wäre schon vernünftig wenigstens irgentwie beim Thema zu bleiben. Sicherlich ist es schon ganz vernünftig die Kontrolle beim Fahrradfahren zu wahren. Oder beim Schreiben von Kommentaren. Was verstehst du also nicht? Wir hatten nie einen größen Einfluss auf das Klima, dass hat sich erst die letzten 500Jahre drastisch geändert.

  44. #45 Bettina Wurche
    1. September 2019

    @zimti, @alle: Ich habe den Beitrag von Herrn Rahmstorf jetzt gelesen: “Die Menschheit verliert die Kontrolle über den Zustand der Erde” lautet die Überschrift. Im Beitrag taucht der Satz nicht auf. Es ist durchaus möglich, dass die Redaktion die sehr reißerische Überschrift gesetzt hat.
    Der Artikel ist dann im Weiteren eher moderat – er zählt auf, dass Wissenschaftler die rapide Erderwärmung mit all ihren Auswirkung von Eisschmelze bis zu Korallensterben seit 50 Jahren angekündigt haben und einfach niemand darauf reagiert hat. Außerdem erklärt er genauso sachlich, dass die Wissenschaft sich im Punkt der Geschwindigkeit und Ausmaß dieser Klimakrise durch ihre Sachlichkeit nach unten verschätzt haben. Die Klimaforscher sind dameit das Gegenteil von alarmistisch, weil Wissenschaftler sich meistens eher moderat und in Schätzungen konservativ ausdrücken.
    Der Artikel ist an keiner Stelle übertrieben, sondern sehr nüchtern.
    Den Kontrollverlust finde ich im Artikel nicht wieder.
    Ich würde die Aussage der Kontrollverlusts [genauso wie @tomtoo) allerdings so lesen, dass die Menschen die Kontrolle über ihr Handeln und die Kaskade der sich daraus ergebenden Folgen verloren haben. Rahmstorf spricht die “Points of no return” an – die erreichen wir so allmählich. Ab dann kann selbst eine Reduzierung des Ausstoßs Klima erwärmender Gase und Stoffe bzw. die Reduzierung anderer Aktivitäten nicht mehr das Kippen wesentlicher klimatischer Parameter stoppen.
    Genau einen solchen Point of no return hatte ich im Beitrag zum Abbbrennen des Regenwalds ja auch genannt.
    Und genau aufgrund des Wissens dieser Kipppunkte ist ja die derzeige Diskussion um politisch verträgliche Grenzwerte und Zeitrahmen so lächerlich. Hier geht es eigentlich nicht um den Interessensausgleich zwischen Ländern sondern um die Interaktion mit dem Klima – und das lässt nicht mit sich diskutieren.
    Zu wenige Leute in Entscheiderpositionen und auch ansonsten zu wenig Leute haben das bis jetzt kapiert.

  45. #46 Bettina Wurche
    1. September 2019

    @zimtspinne: Bitte mäßige Deine Formulierungen – ich finde es sehr unhöflich, anderer Leuten vorzuwerfen, undurchdacht zu schreiben. Zumal ich @tomtoos Interpretation der Überschrift zustimme.
    Wenn Du den Artikel lesen würdest, würde Dir diese Deutung auch einleuchten. Der ist nämlich wirklich sehr nüchtern geschrieben.

  46. #47 zimtspinne
    1. September 2019

    Jetzt bist du bei “Einfluss haben” im Sinne von: beeinflussen, ursächlich sein, verantwortlich sein für; zuvor ging es aber um Kontrolle über etwas haben – zwei völlig unterschiedliche Dinge.

    Die reißerisch unsachliche und darüber hinaus noch unzutreffende Überschrift des Spiegelartikels bzw das Rahmstorf-Zitat nehme ich gerade aufs Korn, weil das einfach symptomathisch für das ganze Klimagedöns ist.
    Angst und Schrecken verbreiten, hysterisch wie ein Waschweib rumtröten – reicht ja, wenn ich das mache, wenn mich mal wieder ein Wetterkrebsgeschwür der Marke Omega gehörig nervt, da muss ein Wissenschaftler das nicht auch machen.

    Nervt die Leute nur, die wenden sich ab und widmen sich lieber wieder ihrer Alltagsfilterblase. Die ist ja auch relevanter als irgendwelche markigen Sprüche, die eh nichts ändern, außer Angst schüren zu wollen.

    In wenigen Jahren wird man sich ohnehin mehr mit Hitze- Dürre- und Extremwetterschutz, Anpassungs- und coping-Strategien befassen, neben Klima-Engineering und Forschung über die Beseitung von CO2 aus der Atmosphäre.

    Da wird die heutige hysterische Diskussionskultur womöglich stark belächelt ob deren grenzenloser Naivität.

  47. #48 Tante Tulli
    Niedersachsen
    1. September 2019

    @ zimtspinne
    im Kommentar 34 schreibst du
    “Ich konnte wild rumschreiende, moralfingerfuchtelnde, anschuldigungenausstoßende, auf tränendrüsendrückende Aktivisten noch nie leiden, auch nicht, wenn sie für das eintreten, was auch mir wichtig ist.

    deshalb fand ich auch jene Dame (diesmal erwachsen) ganz schlimm, ätzend und abstoßend, deren schuldzuweisendes, moralinsaures Ausgekotze RPG kürzlich präsentierte.

    Bester Kommentar dazu: Sie hätte mal bei sich selbst anfangen sollen und nicht einen Haufen zukünftige Ressourcenvernichter und Klimaschädlinge Kinder in die Welt setzen sollen.

    Böse, aber ich hatte einen ähnlichen Gedanken.
    Natürlich ist die Heilige Mutterkuh unantastbar.
    Wer 10 Kinder will, soll sie haben. Wir streichen lieber allen die Fernreisen.”

    Was meinst du damit?

  48. #49 Bettina Wurche
    1. September 2019

    @zimtspinne: Menschen können durch ihr Verhalten die Klimakrise noch beeinflussen. Ab dem Point of no return haben sie die Kontrolle über die Folgen ihres Handels dann verloren.
    Hast Du Rahmstorfs Beitrag oder meinen Kommentar dazu nicht gelesen oder nicht verstanden? Da ist keine Hysterie. Genausowenig wie bei den Äußerungen anderer Klimaforscher oder Greta Thunbergs. Die Hysterie und Quasi-Religion wird überwiegend an anderer Stelle produziert, vor allem von Personenkreisen, die eine Gegenposition einnehmen und z. B. die anthropogene Verursachung leugnen. Das hatten wir in früheren Kommentaren schon ausführlich diskutiert. Bitte jetzt nicht schon wieder.

  49. #50 ralph
    1. September 2019

    Liebe Frau Wurche,

    ich schließe mich dem Lob der Kommentatoren uneingeschränkt an.
    Der hohe Palmölanteil unserer Nahrung war mir noch nicht bewusst. Zölle und Steuern müssen unbedingt die Nachhaltigkeitskosten solcher Produkte internalisieren. Künftige Handelsabkommen müssen solche Instrumente enthalten, die bestehenden müssen nachgebessert werden.
    Wie wirkt sich eigentlich der Klimawandel auf die Sauerstoffquelle “Meere und Ozeane” aus?

  50. #51 ralph
    1. September 2019

    Was die Hysterie und Religiosität der “Skeptiker” betrifft, halte ich eine Diskussion für sinnlos. Inzwischen handelt es sich um eine – wenn auch sehr laute, aber unbelehrbare, meist ziemlich bornierte – Minderheit. Foren werden verstopft, konstruktive Diskussionen abgewürgt, mit immer dem gleichen Nonsens. Sollte man das nicht ignorieren? Reicht nicht ein kurzer Verweis auf die entsprechenden Sites mit den thematisch sortierten Widerlegungen?

  51. #52 zimtspinne
    1. September 2019

    @ Bettina
    Das bezog sich auf einen link, den RPG neulich gepostet hatte. Ich reiche ihn nach, wird aber erst abends, jetzt genieße ich erstmal die Begleiterscheinungen der Kaltfront/Luftmassenaustausch – Gewitter, Hagel und hoffentlich (nicht zu starker) Regen und hoffe außerdem, die Anzahl der Hitzeanomalien jetzt einfach mal gesättigt ist für dieses Jahr (wird ein frommer Wunsch bleiben).

    Die Ozeane nehmen einen Großteil des CO2 auf und speichern ihn, ohnen diese riesigen Puffer wäre die Situation noch dramatischer.

    was das genau für welches Meeresleben genau bedeutet, kann Bettina aber sicher viel besser sagen.

  52. #53 Bettina Wurche
    1. September 2019

    @ralph: Danke. Für die Ozeane sieht es übel aus. Im Moment zeichnet sich ab, dass wegen der Erwärmung der Ozeane ja deren Sauerstoffgehalt niedriger wird. Sauerstoffmangel ist ein wesentlich größeres Problem als Temperatur.
    Gleichzeitig verschieben sich Ökosysteme in höhere Breitengrade, um ihr T-Optimum beizubehalten. Das bedeutet, dass Nahrungsressourcen und anderes sich mit verschiebt. Gerade in tropischen oder subtropischen Regionen kann das zu Nahrungsengpässen und anderen Problemen führen.
    Vor drei Wochen habe ich den Paläobiologen Herrn Prof. Wolfgang Kiessling aus Erlangen zu genau dem Thema interviewt, im Auftrag der Volkswagenstiftung. Das Interview erscheint erst im Januar, darum darf ich hier die Inhalte noch nicht ´rausgeben. Er ist Experte für fossile Korallen und Hauptautor des Weltklimaberichts in der Arbeitsgruppe 1, wo die naturwissenschaftlichen Grundlagen zusammengetragen werden.
    https://www.de-ipcc.de/230.php
    Hier ist ein gutes Interview mit ihm:
    https://www.fau.de/2018/02/news/nachgefragt/ich-wuensche-mir-mehr-mut-auch-zu-unliebsamen-entscheidungen/
    Sein Zitat “Von der Politik wünsche ich mir noch mehr Mut, auch zu unliebsamen Entscheidungen. Interessante Ideen, wie kürzlich wieder ein Gratis-Nahverkehr, werden zu schnell fallen gelassen.” bildet leider die Realität ab.
    Das Interview war absolut nüchtern – wir haben total sachlich über eine andere Klimakatastrophe gesprochen, die Perm-Trias-Grenze. Sie war zwar natürlich verursacht und darum nicht so schnell wie die jetzige Erwärmung, aber absolut verheeerend: 95 % der Meeresorganismen und 75% der Landbewohner sind ausgestorben und Korallenriffe für mehere Millionen Jahre verschwunden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Perm-Trias-Grenze
    Wenn man weiterdenkt, dass aus den o. g. Gründen wahrscheinlich die Klimakrise ihren Lauf nimmt, müssen aufgrund der absehbaren verheerenden Umweltänderungen Hunderte von Millionen Menschen umziehen oder wandern. Das dürfte extreme Folgen weltweit haben.
    Einige Arbeitsgruppen des Weltklimarats beschäftigen sich auch damit. Bislang hat das aber niemand in Entscheidungsposition ernst genommen.

    Was Klimawandel im Ozean konkret bedeutet, darüber hatte ich schon ein paarmal geschrieben:
    https://scienceblogs.de/meertext/2016/01/15/337-tote-seiwale-vor-chile-sind-giftalgen-und-el-nino-schuld/
    Diese Giftalgenblüten betreffen dann übrigens auch die Fischerei – Lachse, Shrimps, etc, sowohl in Aquakultur als auch im Freiland

    https://www.spektrum.de/news/ist-der-klimawandel-die-ursache-des-massenhaften-grauwalsterbens-vor-der-westkueste-der-usa/1649102
    Die Grauwale werden deshalb sicherlich nicht aussterben

    https://www.spektrum.de/news/sargassum-braunalgen-bedrohen-oekosysteme-und-schaffen-neue/1578560

    https://scienceblogs.de/meertext/2018/12/07/klimawandel-in-der-arktis-glueck-fuer-orcas-pech-fuer-belugas-1/

    Ich habe ja nur kleine Aspekte herausgegriffen, die Auswirkungen sind viel tiefgreifender.
    Das kann gern mal Hauptthema werden, es ist allerdings ziemlich düster.

  53. #54 tomtoo
    1. September 2019

    @Zimti
    “.. neben Klima-Engineering und Forschung über die Beseitung von CO2 aus der Atmosphäre…”
    Es fragt sich wer hier naiv ist?
    Mir kommt es so vor als hättest du mal eben den ersten SciFi Roman deines lebens gelesen, und bist jetzt der Meinung alles ganz easy. Hast du dich auch nur mal eine Minute von Wissenschaftlicher Seite damit befasst wie man CO2 wirtschaftlich aus der Atmosphäre bekommen soll?

  54. #55 RPGNo1
    1. September 2019

    @zimtspinne
    Du solltest wenig runterkommen und die Emotionalität aus deiner Argumentation rausnehmen. Mir ist nämlich insbesondere bei den Diskussionen im OLT aufgefallen, dass du wichtige Punkte in Artikeln oder Kommentaren übersiehst und dann unfair attackierst, wenn dir etwas, möglichlicherweise sogar aus gerechtfertigten Gründen, gegen den Strich geht. Wenn du wieder klar siehst, argumentierst du rationaler und hast du schon einige Attacken wieder zurückgezogen.

    @Bettina Wurche
    Danke für den Link zu Wolfgang Kießling. Wirst du noch posten, wo dann im Jan 2020 dein Interview zu lesen sein wird.

  55. #56 Bettina Wurche
    1. September 2019

    @RPGNo1: Ja, natürlich – das Interview ist wirklich lesenswert und wird hier erscheinen, als Print.:
    https://www.volkswagenstiftung.de/aktuelles-presse/publikationen/impulse-ausgabe-2018
    Da das Interview sehr viel Material ergeben hat, wir aber nur 6000 Zeichen Platz hatten, besteht auch die eventuelle Möglichkeit, dass Online noch etwas mehr dazu erscheint. Sowie ich es weiß, schreibe ich hier Bescheid.

  56. #57 Tim
    1. September 2019

    @ ralph

    Der hohe Palmölanteil unserer Nahrung war mir noch nicht bewusst.

    Palmöl hat die mit Abstand beste Flächeneffizienz aller Ölpflanzen.

    Was ist denn Deine Alternative?

  57. #58 Bettina Wurche
    2. September 2019

    @Tim: Ganz unter uns – selbst ich Chef-Kritikerin finde manchmal Palmöl und andere Substanzen, wo ich sie nicht erwartet hätte. Etwa im Gelierzucker. Wenn man sich nicht sehr damit beschäftigt und die Beschriftungen teils mit der Lupe entziffert, fällt es ja gar nicht auf, wieviel Palm- und andere Öle (oder auch Kunststoffe) gerade in Kosmetika ist. Oden eben in angeblichen Bio-Labels. Das ist wirklich leicht zu übersehen.

  58. #59 wolfhard
    2. September 2019

    @Bettina Wurche
    Wenn man weiterdenkt, dass aus den o. g. Gründen wahrscheinlich die Klimakrise ihren Lauf nimmt, müssen aufgrund der absehbaren verheerenden Umweltänderungen Hunderte von Millionen Menschen umziehen oder wandern. Das dürfte extreme Folgen weltweit haben.
    Ich meine ein grossteil der Spezies Homo Sapiens hat ein grosses Problem mit dem weiterdenken.Die sogenannte menschgemachte Klimakrise wird zu der grössten Völkerwanderung seit bestehen der Erde führen.Spätestens wenn die grossen Städte an den Küsten absaufen ,und durch die immer weniger zu vervühgung stehenden ressourcen an Trinkwasser wird es zu Kriegen kommen.
    Unsere Enkelkinder danken es uns jetzt schon was wir Ihnen da hinterlassen haben.
    Ich möchte nicht mein Enkel sein.

  59. #60 zimtspinne
    2. September 2019

    Ich verstehe aber auch nicht, warum die Menschheit so panische Angst vor Veränderungen hat.
    Ja, eigentlich doch.
    Nimmt man hier wieder die Psychologie (wie schon beim Sündenbock- und Schwarzer-Peter-Spiel -> Schuldzuweisungen), ist Veränerung als Chance und Weiterentwicklung zu begreifen, insbesondere natürlich selbst initiierte Veränderungen, die man aktiv mitgestalten kann.
    Stagnation, Stillstand, mal schön bequem alles beim Alten lassen, wie destruktiv es sich auch immer entwickelt haben mag, hingegegen ist nichts erstrebenswertes.

    Da Psychologie aus verschiedenen Gründen einer meiner besten Freunde geworden ist, werde ich persönlich sie natürlich auch in die sogenannte Klimakrise einbinden und mich nicht verrückt machen lassen durch Massenhysterie.

    Was ich ändern kann, versuche ich zu ändern, allerdings muss dies auch Hand und Fuß haben (ein Evidenzgerüst) und nicht einfach so ins Blaue hinein geraten.
    Ich würde mich ja auch keiner fragwürdigen, aus Rate- und Vermutungsstückchen bestehenden medizinischen Behandlung unterziehen. Da möchte ich schon wissen, wie hoch die Erfolgsaussichten sind und meine Prognose verbessern.

    Ist das Nachhaltigkeitsziel wirklich die Lösung für unsere Probleme?
    Welche Nebenwirkungen hätte es, wenn die gesamte Menschheit nur noch einem nachhaltigem Lebensstil folgen würde?
    Eine Studentengruppe hatte das mal nur für den Eierverbrauch Deutschlands berechnet und kam darauf, dass zwei ganze Bundesländer zum Hühnerhof umgebaut werden müssten, wollte man den Eierbedarf der Bevölkerung durch Bio-Eier aus artgerechter Haltung decken.
    Natürlich könnte man stattdessen den Eierkonsum drastisch runterschrauben, was wird aber stattdessen gegessen?

    Undefinierbar zusammengepappte Veganprodukte?

    Und wie verträgt sich der Nachhaltigkeitsgedanke dann wiederum mit gentechnisch verändertem Agrarpflanzen wie “golden rice”?
    Der dann wohl in Monokulturen angebaut werden wird, um Millionen von Mäulern zu stopfen, was mit ausgewogener, vielseitiger und leckerer Ernährung nicht viel zu tun hat (“gesund” lass ich weg).
    Wie aber genau sollen zukünftig diese über 7 Mrd Menschen satt bekommen werden, wenn alle nur noch dem Nachhaltigkeitsprinzip gepaart mit einem maximalen Umwelt- und Klimaschutz nachgehen?

    Ist das nicht eine grandiose große Illusionsblase?

    Ich bitte da mal um das von dir geforderte Weiterdenken, wolfhard. Machst du das eigentlich selbst auch oder verlangst es nur von anderen?

  60. #61 wolfhard
    3. September 2019

    Das fatale an der ganzen Geschichte ist das es Uns noch nie so gut ging wie heute .Wir werden immer älter ,immer gesünder ,es gibt genug nahrungsmittel,kaum Kriege ,mit nur wenigen toten(das war vor einpaar jahrhunderten noch anders),kaum Morde wenig kriminalität ,heute sterben mehr Menschen an übergewicht(Diabetis 1und2) als Menschen verhungern(was lustigerweise auch an der fatalen 1Kind Politik der Chinesen liegt,zumindestens statistisch tragen Sie einiges dazu bei).Aber ich meine das das alles ein trugschluss von nur kurzer dauer ist.
    Die Landmassen die die Lebewesen hier auf der Erde ernähren müssen sind begrenzt ,die Kalorien die jeder Hektar hergibt sind es auch.Die entwicklung der höheren Erträge ging bisher auch einher mit der zunahme der Menschen auf diesem Planeten,aber auch die Düngemittel (makaberes beispiel ist Fritz Haber der vater des Gaskrieges im 1.weltkrieg ,der zeitweise mit Albert Einstein sein Lebensraum teilte und für die Synthese von Ammoniak den Nobelpeis bekam ,eine sehr traurige Gestalt n meinen Augen)sind begrenzt .Die Landmassen der Erde sind in eingen Länder jetzt schon nicht mehr ausreichend um die Bevölkerung zu ernähren,England und Holland gehören dazu,von den grossen Megastädten ganz zu schweigen.London Istanbul Tokio ,die riesenstädte in China (z.b.Chongqing)mal auf die schnelle über 10Millonen Menschen versorgen mit Trinkwasser und Lebensmittel ist schon mehr als sehr sportlich.Was machen Wir? brandroden der letzten noch verbleibenden freien Flächen um Mais Soja und Palmen für Palmenfett anzubauen.Der Soja z.B. wird Südamerika angebaut ,teile davon nach Europa Deutschland verschifft um es an Kühen und Schweine zu verfüttern,alles was wir nicht davon essen wollen (innereien Schweineohren usw.) wird dann nach China verschifft 2017 2,4 millionen Tonnen tendenz steigend.Man fragt sich was machen wir da eigentlich.Oder um es mit Einstein zu sagen ,nur das Universum und die Dummheit der Menschen ist unendlich.Was mache ich ? das was mir möglich ist Fahrrad und bahn fahren ,gurken und tomaten selber anbauen ,Photovolaik und Solarthermieanlage auf dem Dach,Klimaanlage mit wärmetauscher,Kamin mit Brennholz beheizen meinen Joghurt selber machen ,meine wichtigste frage ist momentan woraus ich Selbigen herstellen soll aus Sojamilch oder aus mit Soja gefütterten Kühen also Kuhmilch nur um nochmal auf einstein zurückzukommen der ja als Pazifist bei Fritz Haber wohnte.Man kann eigentlich nur noch aufgeben.

  61. #62 wolfhard
    3. September 2019

    Achso die Angst vor veränderungen da wollte ich eigentlich nur kurz was von mir geben.
    Es hat vor ca. 3,5 Milliarden Jahren(also kurz nach der entstehung der Erde) mal eine Spezies auf der Erde gegeben die wollten eigentlich auch keine veränderung ,Cyano Bakterien.Es sind die Verantwortlichen dafür das Wir heute hier sind und es soll wohl noch ein paar geben die ein Nischendasein fristen,so wie Wir demnächst nur das das bei Uns etwas schneller geht.

  62. #63 M
    Bolivien
    4. September 2019

    Ein wenig zur Ehrenrettung von Evo:

    Er versucht wenigstens so gut wie möglich die Brandbekämpfung zu organisieren und finanzieren. Ausserdem hat er das Gesetz Nº 3425 zur Anwendung gebracht, dass den Verkauf von Land und die Nutzung/ Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verbietet/einschränkt, so lange es nötig ist bis die Flächen sich wieder erholt haben.

    Die meisten Brände sind in der Chiquitanía im Departamento (Bundesland) Santa Cruz. Das Land dort gehört zum größten Teil Großgrundbesitzern, die mit Evo nix am Hut haben. Die Brandrodung dort wurde durch einen anderen Präsidenten erlaubt.
    Evo hat vor kurzem mit einem Dekret (Präsidentenerlaß) die Umwandlung von Wald in landwirtschaftl. Nutzfläche im Departamento Beni erlaubt. Da ist aber noch nix passiert. Er wird das hoffentlich auch noch mal ändern.

    Davon abgesehen ist er natürlich ein großmäuliger Linkspopulist. Ich halte ihn momentan aber für das kleinste Übel hier.

  63. #64 Bettina Wurche
    5. September 2019

    @M: Danke für die Hintergrund-Info!

  64. #65 Uli Schoppe
    6. September 2019

    @wolfhard

    Der Soja z.B. wird Südamerika angebaut ,teile davon nach Europa Deutschland verschifft um es an Kühen und Schweine zu verfüttern

    Ich wage mal zu behaupten das das Tierfutter eher Abfallprodukt ist. So 80% des Sojas bleiben bei der Produktion als Abfallprodukt zurück. Kann man prima als Tierfutter weiter verwerten. V Menschen die Sojaöl benutzen finde ich deshalb irgendwie lustig. Das ist wie Laktovegetarier. Was macht man mit den Kälbchen die man braucht? 😉

  65. #66 Uli Schoppe
    6. September 2019

    Die Produktion von Sojaöl… @myself…

  66. #67 Hugo Habicht
    8. September 2019

    Sie haben geschrieben
    > Da im Regenwald als Folge der Klimakrise mittlerweile der Regen oft ausbleibt

    Das verstehe ich nicht ganz, ich dachte die Folgen der Klimaerwärumng führen dazu, dass der Kreislauf aus Verdunstung und Niederschlägen zunimmt. Allerdings nicht gleichmäßig, trockene Regionen würden noch trockener, und in wasserreichen Gebieten nähmen Starkregen und Überschwemmungen stärker zu. Gehört der Regenwald nicht zu den wassereichen Gebieten?

  67. #68 Bettina Wurche
    8. September 2019

    @Hugo Habicht: Der Regenwald hat schafft sein eigenes Mikroklima – es gibt einen Wasserkreislauf innerhalb des Waldes. Sind die Bäume abgeholzt, ist dieser Kreislauf unterbrochen. Zusätzlich steht das Ökosystem Regenwald im Austausch mit den großen Luftströmungen, das ist ein wesentlich größerer Austausch. Hier ist es ganz gut erklärt:
    https://www.faszination-regenwald.de/info-center/allgemein/klima.htm
    gerade der Amazonas-Regenwald erzeugt 50 % seiner Feuchtigkeit durch Verdunstung, das wird fliegender Fluß genannt.
    https://www.wwf.de/klimakrise/amazonas/
    Durch Abholzung wird dieser unterbrochen und es folgt die Versteppung.

    Die Folgen des Klimawandels sind regional extrem unterschiedlich und hängen mit den globalen Luftströmungen und Meeresströmungen zusammen. Ich würde deswegen mit generellen Aussagen zur Klimaveränderung sehr vorsichtig sein.

  68. #69 Hugo Habicht
    16. September 2019

    Das der Regenwald, seinen eigen Regen schafft ist bekannt. Deswegen ist es keine gute Idee den Regenwald zu roden. Das ist klar und hat auch nichts mit meiner Frae zu tun!.

    Sie haben geschrieben

    > Da im Regenwald als Folge der Klimakrise mittlerweile der Regen oft ausbleibt

    Übrigens, war das ncht eine generelle Aussage, von ihnen?

    Ich möchte es anders ausgedrücken: Ist die Folge der Dürre im Gebiet des Regenwaldes, nicht vielmehr die Rodung des Regenwaldes, statt der Klimakrise. Die Klimakrise müßte den Regen in einem intakten! Regenwald erhöhen, oder?

  69. #70 Bettina Wurche
    16. September 2019

    @Hugo Habicht: Ich habe diese großflächigen Rodungen als Teil der Klimakrise verstanden und gemeint. Soweit ich das sehe, beeinflussen sich beide – Rodungen und Erwärmung – gegenseitig und schaukeln sich im Amazonas-Gebiet hoch:
    “As habitat destruction trends interact with climate change, the concern is that the Amazon will be caught up in a set of “feedback loops” that could dramatically speed up the pace of forest lost and degradation and bring the Amazon Biome to a point of no return. This threshold, also referred to as a tipping point, may occur when Amazonian forests die and are progressively replaced by fireprone brush and savanna (ecological tipping point), and rainfall is inhibited on a regional scale (climatic tipping point).”
    https://wwf.panda.org/knowledge_hub/where_we_work/amazon/amazon_threats/climate_change_amazon/

    Beides getrennt zu betrachten, dürfte ziemlich schwierig werden.
    Wie kommen Sie darauf, dass der Klimawandel zu mehr Regen im Regenwald führen sollte?
    Nach meinen Quellen ist das Gegenteil der Fall: Durch höhere Temperaturen fällt weniger Regen, es kommt zu mehr und ausgedehnteren Wildfeuern und langfristig soll eine Versteppung erfolgen.
    https://www.conservation.org/blog/3-ways-climate-change-affects-tropical-rainforests

  70. #71 Nora
    7. November 2019

    Sicher müssen wir mit unseren Ressourcen vernünftiger umgehen. Was mich und die meisten meiner Freunde und Bekannten aber stört, sind folgende Dinge:
    -Zu Greta: Ihr Anliegen ist klar, sie bewirkt ein Umdenken und sicherlich auch beschleunigte Forschung. Aber: Sie ist Autistin. Das soll keine Abwertung sein. Ich habe gelesen, dass gerade diese Menschen sehr fokussiert ein Ziel verfolgen können. Aber sie kennen keine Grautöne, es gibt nur Schwarz oder Weiß. Unsere Welt ist aber nicht so. Wenn Dinge (zu Recht) gefordert werden, dann muss auch die Machbarkeit im Blick sein. Und damit hapert es im Moment enorm. Das Pferd wird vom Schwanz her aufgezäumt (wir machen alles tot, Atomkraft, Kohle…), und hinterher holen wir die Grundlast von den Nachbarn mit dem Atomstrom. Windkraft? Bitte nicht vor meiner Haustür! Wir isolieren Häuser, aber kein Mensch weiß wohin mit der Isolation, wenn diese Häuser abgerissen werden. Mit den Autobatterien für die Elektromobilität will ich gar nicht erst anfangen. Vegan essen? Ja, bitte, dann aber ohne ausländische Produkte wie Chia, Soja, Palmöl usw. Regionale Produkte? Ich bin DDR-Kind, da gab es im Winter die Wahl zwischen Weiß- und Rotkohl, Bohnen, Möhren, Äpfel und Birnen, dann hörte es bald auf. Möchte das Jemand? Die so eifrig diese Dinge fordern, sind selber nicht so groß geworden.
    Bei meiner letzten Reise auf die andere Seite der Erde diskutierte ich mit einem jungen Mann, der auch auf der grünen Schiene war. „Wir müssen was ändern!“ Auf meine Frage, wie, wusste er keine Antwort (er war nicht mit dem Segelboot dorthin gekommen).
    Last not least: Wenn die überwiegende Anzahl Wissenschaftler einer Meinung ist, heißt das noch lange nicht, dass es richtig sein muss. (Meine Generation wurde als Baby mit Spinat traktiert, weil es so eisenhaltig ist. Stand in allen Ratgebern. Viele Jahre später stellte sich diese Angabe als Rechenfehler heraus, den einer vom anderen abgeschrieben hatte). Wer heute von den Wissenschaftlern eine andere Sichtweise zu bedenken gibt, bekommt kein Gehör, ist Nestbeschmutzer, bekommt keine Forschungsgelder usw. Ist das der richtige Weg?

  71. #72 Bettina Wurche
    8. November 2019

    @Nora: Haben Sie den Beitrag, unter dem Sie gepostet haben, überhaupt gelesen? Den Eindruck habe ich eher nicht.
    1. Greta Thunbergs Asperger-Autismus führt in ihrem Fall dazu, dass sie hochbegabt ist. Darum ist sie in der Lage, das komplexe Problem der gerade anrollenden Klima-Katastrophe oder -Krise – je nach Interpretation – zu erfassen und die Auswirkungen einzuschätzen. Da ist sie im Vorteil gegenüber vielen anderen Menschen, die damit einfach überfordert sind. Ja, sie ist aufgrund dieser Disposition kompromissloser als andere Menschen. Allerdings ist das in diesem Fall rational, mit Zahlen kann man schlecht diskutieren.
    2. Bei Klimaforschung handelt es sich um die Diskussion von Fakten. Den Anstieg des Meeresspiegels oder die Ausdehnung von Wildfeuern messen Satelliten heute sehr genau, wir können dabei zugucken. Ebenso beim Abschmelzen der Gletscher und der Zunahme von Dürre etwa in Deutschland sowie Extremwetterlagen weltweit. Die Veränderungen in Deutschland kann Ihnen jeder Förster bestätigen, fragen Sie mal nach.
    Fakten sind etwa Temperaturen oder CO2-Gehalte, da gibt es nichts zu diskutieren. WissenschaftlerInnen diskutieren heute nur noch die Auswirkungen, die menschengemachte Klimaveränderungen selbst sind heute Common sense. Übrigens – wissenschaftliche Arbeiten sind keine Meinungen, sondern faktenbasierte Analysen, die hart diskutiert werden. Wer schlampig forscht oder veröffentlicht riskiert seinen akademischen Ruf, das ist ein großer Ansporn zu gewissenhafter Arbeit. Natürlich kommt es trotzdem manchmal zu Irrtümern wie bei dem immer wieder bemühten Spinatbeispiel. Die Folgen des Klimawandels sind allerdings kein Irrtum, sondern messbar, mit vielen verschiedenen Methoden, von vielen Arbeitsgruppen auf der ganzen Welt.
    Kritiker sind meist keine Geo- oder Klimaforscher, gern werden falsche Zitate oder falsche Kontexte gebracht.
    3. Dass kritische ForscherInnen mundtot gemacht werden ist nun wirklich Blödsinn, verschonen Sie mich bitte mit solchen Verschwörungstheorien. Die IPCC-Arbeit und -Berichte sind hochgradig zuverlässige Gemeinschaftsproduktionen vieler kompetenter und verantwortungsbewusster Menschen. Wenn Sie deren Arbeit kritisieren möchten, machen Sie sich bitte erst einmal damit vertraut.
    4. Sinn und Unsinn von Veganem Modefood hatten wir oben bereits diskutiert.
    5. Der Klimawandel ist seit über 30 Jahren bekannt, übrigens wurde er zuerst von Ölkonzernen beschrieben. Seitdem wäre mehr als genug Zeit für sinnvolle Änderungen gewesen. Dass Klimaschutz ein Teil unseres Lebens und absolut sozialverträglich sein kann und muss, wird von niemandem mit etwas Grips bezweifelt, gute Konzepte und reichlich Vorschläge dafür gibt es längst. Leider haben die den Weg in die Politik und Umsetzung nicht geschafft, was u. a. an der absoluten Handlungsunfähigkeit des Verkehrsministeriums liegt. Dass, wie jetzt in Deutschland, Flugbenzin günstiger besteuert ist, als Bahnfahrkarten, ist wohl kaum sozial. Auch nicht die neue Prämie für die Anschaffung eines E-Autos.

    Ich habe gerade einen Klimaforscher interviewt, einen Paläontologen, der sich mit den natürlichen Massen-Aussterben der Erdgeschichte befasst. Da gibt es Klimakatastrophen, die über Tausende oder Zehntausende von Jahren gelaufen sind und zum Aussterben von über 90% aller Arten geführt haben. Unsere Säugetiervorfahren haben das damals, an der Perm-Trias-Grenze, nur knapp überlebt. Der Mann beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit diesen globalen Daten und arbeitet mit gigantischen Datenmengen. Als er mir erzählt hat, dass er gerade Veränderungen an einigen Tiergruppen beobachtet, die bisher in der Erdgeschichte immer der Vorbote für Aussterbe-Events war, ist mir ganz anders geworden. Ich mache niemandem einen Vorwurf darauf, solche Details nicht zu kennen oder ihre Folgen nicht erfassen zu können. Allerdings könnte es eine ungesunde und kurzsichtige Strategie sein, Sachverhalte dann einfach zu ignorieren.

    Ich habe wirklich überlegt, ob ich Ihren Kommentar freischalte, ich finde ihn nämlich reichlich polemisch. Dann hätte aber die Gefahr bestanden, dass Sie das als Zensur aufgefasst hätten. Solch einen faktenfernen Rant kann ich nicht unkommentiert auf Meertext stehen lassen, darum meine Antwort. Auf den Rest Ihrer Äußerungen werde ich jetzt aber wirklich nicht mehr eingehen.