Die Berichterstattung vieler Medien, dass der Amazonas-Regenwald 20 % der weltweiten Sauerstoff-Versorgung beiträgt, erreichte schon hysterische Tonhöhen. Bilder brennender Bäume, garniert mit einem kleinen Ameisenbären, der seine Pfoten in Abwehrhaltung ausstreckte, als sei er gekreuzigt worden.
Wer würde da nicht am liebsten sofort einen Löschhubschrauber losschicken und gleichzeitig dem Schirmherrn der Brandrodungs-Mafia mindestens Tropenholz-Schreibtisch und Bürosessel anstecken?
Mittlerweile bin ich von der Art der Berichterstattung in zu vielen Medien genauso genervt wie von den geistigen und aktiven Brandstiftern selbst – zu oft bleibt es bei der medialen Empörung.
Darum bringe ich hier mal ein paar Fakten und Gegenfragen. Nicht für erregbare Gemüter geeignet.
Die kurze Version: Es gibt genügend Sauerstoff für alle und für viele Jahrmillionen, schreibt der Atmosphärenforscher Scott Denning im Scientific American „Destructive Amazon Fires Do Not Threaten Earth’s Oxygen, Expert Says“.
Die längere Version steht im Folgenden.
Produziert der Amazonas-Regenwald wirklich 20 % des Sauerstoffs der Erde?
Nein.
Diese Behauptung ging – etwa als Tweet des französischen Präsidenten Macron – und gebetsmühlenartig wiederholt von vielen Medien um die Welt: “the Amazon rain forest—the lungs which produces 20% of our planet’s oxygen—is on fire.”
Das beruht, so Denning, auf einem Mißverständnis: Der allergrößte Teil dieses Sauerstoffes, der für Sauerstoffatmer wie uns so elementar wichtig ist, stammt nämlich aus den Meeren.
Nahezu der gesamte Sauerstoff der Erde stammt aus pflanzlicher Produktion, er ist das Stoffwechselendprodukt der Photosynthese. Ein Drittel der Photosynthese der Landpflanzen findet in tropischen Wäldern statt, die größten sind im Amazonas-Becken. Aber der allergrößte Teil dieses von den tropischen Waldpflanzen produzierten Sauerstoffs werden in der gleichen Region auch wieder verbraucht – durch sauerstoffatmende Lebewesen oder Feuer. Die Bäume geben ständig abgestorbene Blätter, Zweige, Wurzeln und andere Teile ab, die von Tieren und Mikroorganismen gefressen werden, die Sauerstoff veratmen. Darum produzieren Landpflanzen keinen großen Sauerstoff-Überschuß.
Im Meer erzeugen vor allem mikroskopisch kleine Algen den Sauerstoff, weltweit mehr als die Hälfte des lebenswichtigen Gases. Damit unser Atemgas in die Atmosphäre kommt, muss ein Teil davon aus dem Kreislauf der organischen Stoffe ausbrechen. Das passiert vor allem im Meer.
Nach Algenblüten wird ein Teil des toten Pflanzenmaterials von Mikroorganismen umgesetzt, die dabei Sauerstoff verbrauchen. Aus der Fülle der toten Algen und dem Detritus gerät aber auch ein Teil in tiefere, sauerstoffarme oder – lose Schichten. Dann bleibt Sauerstoff übrig und kann in die Atmosphäre entweichen. Auch wenn das nur ein winzig kleiner Teil der weltweiten Photosyntheseproduktion ist – Denning nennt „perhaps 0.0001%“, akkumulieren diese Vorgänge über Jahrmillionen und sorgen so für eine komfortable Sauerstoffatmosphäre für den blauen Planeten und uns.
Sind die Brände des Amazonas-Regenwald deshalb nicht so schlimm?
Doch!
Auch wenn mittlerweile bekannt ist, dass die Feuer etwa 2004 noch viel ausgedehnter und schlimmer waren, sind auch die jetzigen Feuersbrünste ein Riesenproblem.
Noch problematischer als die derzeitige Brandrodung selbst ist, dass sie Teil eines viel größeren Problems ist:
Rechtspopulisten wie Bolsonaro scheinen Umweltschutz als „linkes“ Thema zu begreifen. Auch die deutsche AfD und andere Rechtspopulisten holzen und geifern gegen UmweltschützerInnen. Wie sich solche Rechtspopulisten an Personen wie Greta Thunberg abarbeiten, nimmt Züge eines Kreuzzugs an und zeigt, dass dahinter sehr persönliche Verletzungen stecken müssen. Wahrscheinlich ertragen solche Menschen es nicht, wenn ihnen 12- oder 16-jährige das vermeintliche Bürgerrecht auf freies Fahren mit großen Autos absprechen wollen.
Bolsonaro und andere Rechtspopulisten haben offenbar den Drang, die ungezähmte Natur möglichst schnell abzuholzen bzw. abzuschießen. Dass sie damit den Ast, auf dem sie selbst sitzen, absägen, scheinen sie nicht wahrzunehmen. Diese Haltung ist so besonders unlogisch, weil Umweltzerstörung in der eigenen Region ja auch den Lebensraum des eigenen Volkes zerstört, was sogar nationalistisch oder gar völkisch gesinnten Menschen als unvorteilhaft einleuchten müsste. Diese Haltung zeigt die tiefgehende Irrationalität dieser Personenkreise ganz besonders deutlich.
(Linkspopulisten scheinen ihnen übrigens wenig nachzustehen, wie das Beispiel von Morales in Bolivien gerade zeigt – der bolivianische Staatschef schreit bloß etwas leiser. Konsequenterweise müsste er Umweltschützer dann als konservativ oder bourgeois bezeichnen. Aber seit wann müssen Populisten logisch sein?).
Experten meinen, dass die derzeitig weiträumig lodernden Brände eine direkte Folge von Bolsonaros Politik sind. Die Brandstifter müssen kaum Strafverfolgung fürchten. 70 von ihnen hatten sich recht offen per Chat zum gemeinsamen Abfackeln verabredet. Da scheint sich nun allerdings doch mal die Strafverfolgung einzuschalten.
Ein Löschen der Brände ist wegen der Unwegsamkeit und riesigen Entfernungen und Regionen illusorisch. Einmal begonnen, dehnen sich die Feuer aus. Da im Regenwald als Folge der Klimakrise mittlerweile der Regen oft ausbleibt – wie jetzt gerade – lodern die Brände weiter und greifen nun auch auf Teile des Primärwalds über. Die Ausdehnung der Feuerkatastrophe ist aus dem Weltall auf Satellitennaufnahmen zu erkennen – etwa bei der Feuerüberwachung über den europäischen Umweltsatelliten Sentinel.
Waldverlust mit weitreichenden Folgen
Der Verlust der Biodiversität durch Brandrodung mag sich eher ökologisch interessierten Menschen erschließen – er ist aber auf jeden Fall da.
Die Brände SIND eine Katastrophe.
Ein intakter Wald bedeutet eine langfristige Nutzung von Holz und anderen Ressourcen des Wald-Ökosystems. Dazu kommen oft beträchtliche Einnahmen aus dem Tourismus und viel nicht direkt bezifferbarer Nutzen.
Säugetiere wie Jaguare, Brillenbären, Ozelots, Gürteltiere und Große Ameisenbären, Wasserbewohner wie Schildkröten, Kaimane, Flußdelphine und Seekühe, dazu jede Menge anderer Tierarten und natürlich Pflanzen – ihre Daseinsberechtigung erschließt sich offenbar nicht Jedem. Genausowenig wie indigene Völker.
Allerdings spielen Regenwälder eine Rolle im Weltklima – etwa als CO2-Senken. Ihre Pflanzen und Böden binden enorme Mengen davon. Beim Abbrennen der Pflanzen wird viel CO2 abrupt freigesetzt, so steigt sein Gehalt in der Atmosphäre schnell an. Und natürlich auch im Klimahaushalt Brasiliens und Südamerikas.
Primärwald ist Wald, der in Jahrhunderten oder Jahrtausenden gewachsen ist. Er lässt sich nicht so einfach wieder aufforsten. Aber auch Sekundärwald ist ein wichtiges Ökosystem, er erhält großflächig den Boden und das Klima. Falls eine Erhaltung des Primärwalds nicht mehr möglich ist, ist die Aufforstung also unbedingt sinnvoll!
Solange die gerodeten Flächen nicht zu groß sind, kann der umliegende Wald sie wieder bewachsen, Pflanzen und Tiere wandern wieder ein. Das Mikroklima des Waldes mit seiner hohen Feuchtigkeit bleibt zunächst erhalten. Werden die Rodungen aber zu großflächig, ist das nicht mehr möglich.
Dann bricht auch das Regenwald-eigene Klima zusammen.
Langfristig, so warnen Forst-Ökologen, kann an diesen Stellen Steppe oder gar Wüste entstehen. Experten schätzen, dass dieser Umkehrpunkt erreicht ist, wenn nur noch 40% des ursprünglichen Waldes erhalten ist. Diesen sogenannten Tipping-Point kann man sicherlich diskutieren, aber fest steht, dass sich ab einem gewissen Grad der Abholzung der Wald nicht mehr regenerieren wird.
Eine Fernwirkung der Brände am Amazonas ist, dass sie für schwarzen Regen über der Millionenstadt Sao Paulo sorgen.
Der volkswirtschaftliche Schaden der gesundheitlichen Folgen dürfte erheblich sein.
Wird Wald in großem Maßstab abgeholzt, spülen und wehen Wasser und Wind schnell den freigelegten Boden weg. Der Regenwalt ist ein selbst erhaltendes System mit einem Kreislauf aus Nährstoffen. Fehlen die Bäume, sind die Nährstoffe schnell aufgebraucht.
So landen die Nährstoffe schnell in den Gewässern und letztendlich im Meer.
Der dort ansteigende Nährstoffgehalt sorgt dann für weitere Katastrophen-Szenarien: So versinken die Strände karibischer urlaubsparadiese neuerdings in meterdicken stinkenden Tangschichten, 2018 und 2019 wieder. Mit steigender Tendenz. Eine Katastrophe für die armen Karibikstaaten, für die Tourismus oft eine extrem wichtige Einnahmequelle ist. Auch die Fischerei dürfte dadurch erheblich beeinträchtigt werden.
Böser Bolsonaro, gute andere Staaten?
Eine großflächige Brandrodung wie am Amazonas erscheint uns Europäern aberwitzig und völlig unvorstellbar. Wald genießt heute in Ländern wie Deutschland oder Frankreich einen hohen Schutzstatus.
Darum hatte der französische Präsident Macron stellvertretend für die G 7-Staaten Hilfe angeboten. Die der brasilianische Staatschef Bolsonaro empört ausgeschlagen hat. Filmbösewichtreif.
Mittlerweile haben sich mehrere brasilianische Gouverneure gegen die patzige destruktive Haltung ihres Präsidenten ausgesprochen.
Auch wenn sie eigentlich nicht um den Wald fürchten, sondern eher den Imageschaden und die Sanktionen, gibt das Anlass zur Hoffnung.
Möglicherweise kommt es dann doch noch zu einer internationalen Hilfsaktion.
Ist Europa ein gutes Beispiel für Wald-Schutz?
Nein.
Auch wenn Wald heute gern als Synonym für eine unberührte Idylle steht, sollten wir nicht vergessen, dass in Europa kaum noch Urwälder, sondern überwiegend Wälder als Teile der Kulturlandschaft sind.
Nach den Eiszeiten waren große Teile West- und Mittel-Europas von Wald bedeckt, in den letzten Jahrtausenden von Buchenwald. Im Mittelalter waren diese Rotbuchen-Ökosysteme, die es weltweit nur in Europa gibt, bereits weitgehend abgeholzt. In der Zeit entwickelte sich hierzulande mit den Bannwäldern der Adligen der erste Waldschutz. Urwälder gibt es nur noch an ganz wenigen Stellen.
Dabei ist ein gesunder Wald mit nachhaltiger Bewirtschaftung gut versichert auch gegen den Klimawandel, denn das intakte Ökosystem hält mehr Feuchtigkeit und schützt das Innere gegen Hitze und Trockenheit. Diese intakten Ökosysteme sind übrigens meistens seit Langem Kulturwälder. Aber natürlich dennoch absolut erhaltenswert und kostbar für Biodiversität, Klimaschutz, Naherholung und Tourismus.
Wieviel uns in Deutschland der Wald wert ist, kann man etwa am Kampf um den Hambacher Forst ablesen: Für die Braunkohle, eine absolut fossile Form der Energiegewinnung, die den dreckigsten Strom bietet, den man sich nur vorstellen kann, sollte/soll der Hambacher Forst abgeholzt werden. UmweltschützerInnen hatten sich in einem Baumhaus-Camp den Baggern und dann der Polizei entgegengestellt. Wider jegliche Vernunft wird der Braunkohle-Abbau weiter betrieben, obwohl er sogar offiziell nicht mehr als wirtschaftlich sinnvoll gilt. Gerade ein High-Tech-Land wie Deutschland sollte sich auch energiepolitisch endlich mal fit für die Zukunft zu machen, als weiterhin auf musealen Energieträgern und Abbaumethoden zu beharren.
Ich finde es sportlich, wenn Europäer dann empört von Amerikanern, Afrikanern und Asiaten fordern, doch unbedingt die Regenwälder zu erhalten.
Was würde wirklich gegen die großflächige Abholzung tropischer Wälder helfen?
Um Teile des Regenwalds oder anderer tropischer Wälder zu erhalten, könnten (europäische) Staaten oder private Zusammenschlüsse große Flächen davon kaufen oder pachten und dann unter Schutz stellen. Und zwar in viel größerem Umfang, als bisher. Solche Unterstützung könnte auch die Mitarbeit indigener Völker mit einbeziehen. Indigene Völker des Amazonas-Gebiets nutzen die Wälder übrigens schon lange, wie eine Forschungsgruppe am Mengenverhältnis der Baumarten festgestellt hat.
Allerdings haben sie dabei nicht den gesamten Wald abgefackelt.
Regenwälder wie die des Amazonas-Beckens zum UNESCO-Welterbe zu machen, könnte ein Lösungsansatz sein. Allerdings müssten auch dann Ausgleichszahlungen und sozial verantwortliche Ausgleiche erfolgen – Naturschutz darf niemals die Lebensgrundlage von Menschen durch Nicht-Nutzung bedrohen.
Die Europäer hätten auch die Möglichkeit, ernsthafte Sanktionen vom Importstop für Palmöl bis Rindfleisch bis hin zur Aussetzung oder Nicht-Unterzeichnung von Handelsabkommen zumindest anzudrohen. Solange in Europa in ungefähr jedem Produkt von Fertig-Lebensmittelns bis zu Kosmetika das billige Palmöl enthalten ist, sind die tropischen Regenwälder bedroht. Solange in Europa stetig Niedrigpreise für Fleisch selbstverständlich sind, wird weiterhin auch Regenwald für Farmen abgebrannt.
Mythen wie den angeblich umweltfreundlichen Biodiesel könnte man endlich mal platzen lassen – Kraftstoff ist nicht umweltfreundlich.
In Deutschland ist es schon lange höchste Zeit, endlich Steuervorteile für Diesel (und für Flugbenzin) aufzuheben. Dafür könnten Bahn- und ÖPNV-Tickets steuerfrei werden. Mobilitätspolitik könnte viel bewirken – wenn das Bundesverkehrsministerium doch nur endlich mal seine Wichtigkeit bei der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft begreifen und die Chancen ergreifen würde.
Solange europäische Regierungen solche Probleme nicht endlich beherzt, vorausschauend und sozial verträglich angehen, sondern sich lieber lauthals darüber streiten, was der beste Weg ist und ob 2035 oder 2050 oder vielleicht noch besser 3001 der geeignete Zeitpunkt für kleine Änderungen wäre, solange ist ihre Besorgnis um den Regenwald heiße Luft.
Was könnte jede/r tun?
1. Noch schärfer schauen, ob in Produkten Palmöl enthalten ist (ich selbst fand letztes Jahr im Kleingedruckten auf einer Packung Gelierzucker!!! Palmöl, das ich dort niemals erwartet hätte). In jedem verarbeiteten Lebensmittel und jedem Kosmetikartikel kann es sich im extrem Kleingedruckten verstecken.
Tipp: Lieber unverarbeitete Lebensmittel kaufen. In Fertigprodukten versteckt sich zu häufig Palmöl.
2. Noch weniger Fleisch und Fleischprodukte essen und noch mehr auf regionale Produkte achten
3. Bei Schoko-Produkten (Schokoriegel, Tafel, Kekse mit Schokocreme, Schoko-Cremes), Seifen, Duschgels, Fertiggerichten, Hautcreme, Müsli, dekorative Kosmetik, Margarine sind die Öko-Alternativen oft ohne Palmöl (und leckerer)
4. Vorsicht bei Nahrungsersatzmittel etwa in der veganen Ernährung – viele Produkte enthalten Palmöl. Besser auf regionale Produkte umsteigen. Veganes hat, wenn es um die halbe Welt geflogen wird, ohnehin eine schlechte Öko-Bilanz. Dazu gehört übrigens auch Avocado und anderes exotische Superfood.
5. Noch weniger Kraftstoffe verbrauchen
6. Wählt keine Parteien, die rücksichtslos ihre Pfründe und ihren Lebensstil verteidigen und so Umweltschutz aktiv oder passiv verhindern. Das sind nicht nur Rechtspopulisten, sondern auch andere.
7. Nicht um Zahlen streiten, sondern mal Aktionen durchziehen.
Das kann jede/r tun.
Ein nachhaltigerer Lebensstil bedeutet sicherlich Einschränkungen – aber die Nebenwirkungen dieser Veränderungen wie eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung sollten niemanden abschrecken. Auch die Übernahme von Verantwortung für die eigenen Handlungen und Nachdenken hat noch niemandem geschadet.
Persönliche Anmerkung: Dieser Beitrag ist ein Rant. Er kann Tippfehler enthalten. Die Zahlen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern in Maßen diskutierbar – sie zeigen aber Tendenzen an. Und jetzt bin ich gespannt, wie viele LeserInnen sich daran hochziehen werden und wie viele sich auf die Inhalte einlassen werden.
Die Zitate stammen überwiegend aus Zeitungen, die sich aber wieder auf wissenschaftliche Studien beziehen. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen seriöse Zeitungen ausgewählt und deren Quellen überprüft.
Addendum (23:06 Uhr):
Scott hat mir gerade zwei Literaturzitate zurückgetwittert:
Keeling, R., R. Najjar, M. L. Bender, and P. P. Tans, 1993: “What atmospheric oxygen measurements can tell us about the global carbon cycle”. Global Biogeochemical Cycles, 7, 37-67, doi:10.1029/92GB02733.
Published Version: https://dx.doi.org/10.1029/92GB02733
Petsch, S. T., 2014: “The Global Oxygen Cycle”.
Treatise on Geochemistry, Volume 8. Editor: William H. Schlesinger. Executive Editors: Heinrich D. Holland and Karl K. Turekian. pp. 682. ISBN 0-08-043751-6. Elsevier, 2003., p.515-555. (2. edition)
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