Fast 5000 tote Wale in 7 Jahren an den Britischen Küsten
Von Januar 2011 bis Dezember 2017 sind 4,896 tote Wale, Delphine und Schweinswale an den Küsten des Vereinigten Königreichs angespült worden, veröffentlichten Anfang September Wissenschaftler der Zoological Society of London. Die Tiere waren durch Verschlucken von Plastik, Verheddern in Fischereinetzen, anderer durch Menschen verursachten Verschmutzung, Schiffskollisionen oder Infektionen verstorben. Das ist im Vergleich zur 7-Jahres-Periode davor ein Anstieg um 15 %.
Die kleinen und großen Wale gehörten zu 21 Arten, dazu kamen noch Meeresschildkröten 6 verschiedener Arten und große Haie.
1030 der Tiere wurden danach untersucht, die beiden häufigsten Todesursachen waren Infektionen und das Verheddern in Fischerei-Gerät (Beifang). 23 % der Gemeinen Delphine und 14 % der Schweinswale waren nachweislich Beifang. 25 Wale waren offenbar Schiffskollisionen zum Opfer gefallen. Ein Cuvier-Schnabelwal ist verstorben, weil sein Magen vollständig mit Plastik gefüllt war. Infektionen stehen oft im Zusammenhang mit menschlich verursachter Meeresverschmutzung, wie der Meeressäuger-Experte Dr. Rob Deaville (Zoological Society of London) gegenüber der Presse erklärte.
Zur Publikation der Biologen und Tierärzte gibt es hier: DEFRA website.
Was können wir tun?
- Fisch aus nachhaltigen Fischereien oder Aquakulturen und in Maßen verzehren (Fisch ist auch hoch schadstoffbelastet, etwa mit Quecksilber)
- (unterwegs) kein Plastikgeschirr kaufen, wenig Plastik verbrauchen und Plastik immer richtig entsorgen
- keine Kippen in die Landschaft und an den Strand werfen
- auf den Gifteinsatz im eigenen Garten verzichten
- weniger Benzin verbrauchen
- und die anderen kleinen und großen Dinge tun, über die schon 100.000 mal geschrieben worden ist
Besonders wichtig:
- politischen Druck aufbauen – die Verbraucher allein werden nichts bewegen können. Beim DDT hat nur das Verbot dessen Einsatz in Deutschland gestoppt.
Menschen, die gegen den Klimawandel, die Plastik und Schadstoffflut keine politischen Verbote haben möchten sondern für freiwillige Selbstkontrolle plädieren, möchten nur krampfhaft an ihrem bisherigen Leben festhalten. Ein erwachsener Mann, der gegen Tempolimits auf Autobahnen geifert, ist eine jämmerliche Gestalt. Eine erwachsene Frau, die im SUV ihr Kind zur Schule bringt, auch.
Ich wünsche mir endlich mehr Rationalität in der Diskussion.
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