Sieben Wochen später geht es ihm wieder gut. Er arbeitet wieder und schreibt unter anderem Berichte für Frau Von der Leyen.
Ohne Impfstoff wird es keine vollständige Rückkehr zum Alltag für uns geben. So es denn einen Impfstoff geben wird.
Er warnt eindringlich davor, die WHO zum politischen Spielball zu machen, wie es jetzt geschieht, und hofft, dass die WHO stattdessen reformiert und unterstützt wird. Außerdem hält er die Arbeit der WHO für sehr wichtig und ihr Agieren in der Covid-19-Krise auch für sehr gut. Er wünscht sich jetzt ein internationales gemeinsames Engagement wie bei der Polio-Impfung.
Piots vorletzter Satz lautet: “And now that I have faced death, my tolerance levels for nonsense and bullshit have gone down even more than before.”
Da stimme ich ihm voll und ganz zu.
Dieses Interview hat er am 05. Mai dem belgischen Knack-Magazin (Autor: Dirk Draulans) gegeben, am 08. Mai erschien es auf Englisch im Science Magazine (Übersetzung ins Englische: Martin Enserink).
Denkt daran, wenn Ihr jetzt vor die Tür geht, dass Covid-19 nicht vorbei ist.
Sars-CoV-2 wird uns noch eine ganze Weile beschäftigungen.
Denkt auch daran, dass wir erstmals weltweit und in Echtzeit erleben, wie MedizinerInnen, InfektiologInnen und andere ExpertInnen weltweit auf eine neue Pandemie mit einem neuen Virus reagieren, wie sie alte Medikamente gegen ein neues unbekanntes Virus einsetzen und wie sie jetzt fieberhaft an einem Impfstoff arbeiten.
All die Nörgler, die nun meinen, die europäische Wirtschaft sei durch die Pandemie-Gegenmaßnahmen schwer getroffen, die Kinder seien ihrer Lebensfreude beraubt und was noch so kommt sei gesagt: Rechnet bitte mal durch, was die ganzen Spätfolgen kosten. Die lebenslange Therapie von Lungen- und Herzproblemen, Dialyse oder anderen Therapien. Dazu kommt noch die teilweise oder vollständige Erwerbsunfähigkeit von Menschen und natürlich der Krankenstand selbst, vor allem in der teuren Intensivmedizin.
Und dann überlegt noch einmal, was davon wir uns leisten wollen und können.
Natürlich müssen im Moment die Bundesregierung und die EU einspringen, und bedrohte Existenzen mit Steuergeldern unterstützen. Schließlich leben wir in einer solidarischen Gemeinschaft.
Das unterscheidet uns von den USA, wo Covid-19 viel stärker wütet und viel stärkere Schäden anrichten wird, auch wirtschaftlich.
Das jetzt ansetzende Geblöke, was man hätte besser oder anders machen sollen und das Negieren der Gefahr zu einem Zeitpunkt der schon etwas geringeren Gefahr, ist typisch für Personen, die keine Verantwortung tragen und gut abgesichert sind. Die medialen Schreihälse, Besserwisser und Leugner von Berufs wegen kommen jetzt aus ihren Löchern gekrochen. Erwartungsgemäß, wie jedes Mal. Darum habe ich das Schlagwort #Verhaltensbiologie mit verlinkt.
Vor allem sollten sich angeblich aufrechte Bürger, die ihre eingebildeten Rechte ganz selbstzentriert auch unter Pandemie-Bedingungen einfordern, gut überlegen, ob sich Bürgerrechte mit Reichsbürgern, Neonazis und andere Rechtsradikalen gut vertragen. Ich bin entsetzt über das Kokettieren mit Nazis und Faschisten und die Gewaltbereitschaft.
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