Der Eiszeit-Lemming wurde umgehend zur weiteren Untersuchung nach Moskau gebracht: Die Radiokarbon-Datierung erbrachte ein Alter von über 41.000 Jahren, damit ist das Exemplar der älteste bekannte Lemming der Welt und ein wichtiger Fund für die Rekonstruktion der Verwandtschaftsverhältnisse dieser arktischen Kleinsäuger.
Mit einer Länge von 166 Millimetern ist er größer als seine heutigen Verwandten in Sibirien. Trotz der ausgezeichneten Erhaltung des vollständigen Skeletts und der Körperhülle sind die inneren Organe leider nicht erhalten.
Die Fellreste an den Flanken, auf dem Rücken und auf dem Hinterleib ergeben eine sehr ähnliche Färbung wie heute: Auf dem Rücken war das Fell dunkelgrau und ohne Aalstrich, an den Seiten und auf dem Bauch graugelblich und heller.
Der Sibirian Times-Artikel enthält viele Bilder inklusive der Röntgenaufnahmen, Anschauen lohnt sich unbedingt.
Das Mammut-Museum in Jakutsk
Jakutsk ist die Hauptstadt der Teilrepublik Sacha (Jakutien) im russischen Föderationskreis Fernost – und die kälteste Großstadt der Welt.
Es ist also kein Wunder, das ausgerechnet in jakutischem Boden immer wieder solche hervorragend erhaltenen Eismumien gefunden werden und die dortigen WissenschaftlerInnen Experten für eisige Funde sind. Wegen der großen Bedeutung der eiszeitlichen Funde in Sacha ist dort ein Spezial-Museum mit Labors und Ausstellung angesiedelt: Das Mammut-Museum.
Das Mammut-Museum ist sowohl auf Eiszeit-Fauna als auch auf-Kultur spezialisiert, sowohl auf die Erforschung als auch auf die Vermittlung. Schließlich werden in Sibirien nicht nur hervorragend erhaltene Tier- und Pflanzen-Fossilien gefunden, sondern regelmäßig auch archäologische Entdeckungen gemacht, von 100.000 Jahre alten Neandertalern bis zu aufwändigen Begräbnissen von Reiter-Nomaden aus vorchristlicher Zeit.
Hier ist ein Rundblick durchs Museum:
Die Ausstellung sieht wirklich beeindruckend aus, zu gern würde ich dort einmal vorbeischauen!
PS: Dieser kurze Beitrag wird dem Meertext-Artikel “Tauender Permafrost gibt Höhlenbären frei” angefügt, damit die Permafrost-Geschichten an einer Stelle zu lesen sind.
Dort gibt´s dann auch die Tipps zum Weiterlesen.
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