Beim Dinosaurier ist nur dieser kleine Teil der äußeren Kloakenöffnung fossilisiert – er sieht dem senkrechten, geschuppten Kloakenschlitz der Krokodile extrem ähnlich. Ob sich um die Kloake herum beim Psittacosaurus noch Penis bzw. Klitoris befunden haben, ist leider nicht überliefert.
Ob diese Organe nicht fossilisiert sind oder bei diesem noch nicht geschlechtstreifen Individuum noch nicht ausgebildet waren, darüber lässt sich nur spekulieren.
Vielleicht wird in der Zukunft noch ein Fossil gefunden, bei dem auch diese äußeren Geschlechtsmerkmale gut erhalten sind. Wir sollten jetzt also auf einen erwachsenen Psittacosaurus hoffen, der mit dem Hinterteil voran in den Schlamm gerutscht ist, das wäre eine gute Ausgangsposition für die perfekte Weichteil-Fossilisation unterm Panzerschwanz. Noch besser wäre ein Pärchen aus je einem geschlechtsreifen Männchen und Weibchen – damit könnte man weitere Geheimnisse aus dem Liebesleben der Dinosaurier an den lieblichen Flußufern der zentralasiatischen Kreide-Landschaft aufklären.

Zum Weiterlesen:

Riley Black: “We Finally Know What a Dinosaur’s Butthole Looks Like”

Phil R. Bell, Michael Pittman, Thomas G. Kaye, Christophe Hendrickx: “A crocodylian-style cloaca in a non-avialan dinosaur”;

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Kommentare (9)

  1. #1 Aginor
    22. Januar 2021

    Interessanter Artikel!
    Mehr als ich je erwartet hatte über Dino-Popos zu lesen.

    Bei dem fun fact über den Strauß musste ich sehr lachen! 😀

    Gruß
    Aginor

  2. #2 RPGNo1
    22. Januar 2021

    “Das Ende der Dinosaurier”

    Ich wäre fast darauf reingefallen (K-P-Grenze und so). Wenn ich dann doch nicht den zweiten Teil der Überschrift auch gelesen hätte.

    “eine Kloake mit senkrechter Anus-Öffnung”

    😀

    Übrigens: In Südamerika wurde der vermutlich größte Saurier aller Zeiten genauer analysiert.

    Dem Paläontologen des Museums von La Plata nach war der 2017 gefundene Titanosaurus rund 40 Meter lang und wog rund 70 Tonnen, etwa so viel wie zehn Elefanten.

    https://www.zeit.de/wissen/2021-01/dinosaurier-knochen-argentinien-rekord-groesse-sauropode

  3. #3 Bettina Wurche
    22. Januar 2021

    @RPGNo1: Ja, das hatte ich gesehen . Diese südamerikanischen Funde sind einfach irre. Was für einen Stoffwechseln und belastbares Skelett muss so ein Gigant für das Landleben gehabt haben? Ich war übrigens bei unserem Besuch in Santiago de Chile total enttäuscht, dass in dr Hauptstadt keine Dinos im Naturkundemususeum waren. Die hätte ich gern mal selbst angeschaut

  4. #4 Bettina Wurche
    22. Januar 2021

    @Aginor: Du hättest mal mein Gesicht sehen sollen, als ich zum ersten Mal einen Straßenpenis im Glas gesehen habe : )

  5. #5 Jolly
    22. Januar 2021

    Sehr gut geschrieben, danke.

    Ein Thema, das sich fast unerklärlicherweise meiner Aufmerksamkeit bisher entzogen hatte und, wie soll ich sagen, mir eigentlich auch komplett am Anus vorbeigehen könnte. Jetzt habe ich, trotz anfänglicher Bedenken, diesem kurz etwas Zeit gewidmet und kann sagen, ich habe es nicht bereut.

    Eine Recherche im Internet hat mir, wenig überraschend, gleich weitere interessante Theorien zur Kenntnis gebracht, die in engem Zusammenhang stehen.

    [Wissenschaftler] versuchen das Sexualverhalten der Dinos logisch abzuleiten. […]

    Jeder Stoß [eines Seismosauriers] soll etwa eine Kraft von 4800 Tonnen gehabt haben. Das alle 7 Sekunden – macht 2200 kWh. Diese Energie soll sich zum Teil in Lautstärke geäußert haben und ohrenbetäubend gewesen sein. Alle kleinen Dinosaurier im Umkreis von 100 Metern sollen während dieses Aktes tot umgefallen sein.

    (Quelle)

    Auf diese Art und Weise mag dann also der ein oder andere mittlerweile wieder aufgetauchte Psittacosaurier seinen Tod gefunden haben.

  6. #6 LasurCyan
    22. Januar 2021

    Beim Überfliegen des Titels kam mir das ‘Ende’ rüber wie das Aussterben (weil es hinten nach unten ging), aber nach dem Lesen des spannenden Artikels, war es dann doch klar, dass es darum nicht ging. Dankeschön!

  7. #7 Bettina Wurche
    22. Januar 2021

    @LasurCyan: Mir war einfach mal nach einem Wortwitz : )

  8. #8 Bettina Wurche
    22. Januar 2021

    @Jolly: Danke für den Link – ich finde dieses Postulat etwas dünn und nicht so recht überzeugend. Bei Vögeln ist die Kopulation oft extrem kurz. Alle möglichen Tiergruppen haben Legeröhren und Penisstrukturen entwickelt, das würde ich bei verschiedenen Sauriern auch erwarten; je nach Gruppe und Größe unterschiedlich und angepaßt an die spezifischen Bedürfnisse. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das so ein tödlicher Rundumschlag gewesen sein soll; das wäre evolutiv nicht erklärbar. Hoffentlich erlebe ich noch, dass Licht in dieses dunkle Kapitel kommt : )

  9. #9 gedankenknick
    25. Januar 2021

    @Jolly und @BettinaWurche

    Jeder Stoß [eines Seismosauriers] soll etwa eine Kraft von 4800 Tonnen gehabt haben. Das alle 7 Sekunden – macht 2200 kWh.

    Also entweder ist das falsch zitiert, oder falsch verstanden. Hört sich für mich wie ein Aprillscherz an. Insebsondere, wenn der “Seismosaurier” kleinere Dinos durch Geräusche tötet, insbesondere durch Geräusche bei der Kopulation.

    Problem a): “Eine Kraft von 4.800t.” Einerseits sollte man physikalisch eine Kraft nicht in einer Masseneinheit messen, denn Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Zudem soll da eine Kraft aufgebracht werden, die fast das 50-fache des Eigengewichts solch eines Tieres entspricht. Bei einer Ameise lasse ich mich da ja überzeugen, aber da die Kraft mit dem Muskelquerschnitt wächst (also im Quadrat), die Muskelmasse aber im selben Verhältnis mit dem Volumen zunimmt (also im Kubik), glaube ich nicht an solch ein Kräfteverhältnis. Genau deswegen sind Ameisen im Verhältnis zur Körpergröße so viel stärker als Elefanten.

    Problem b) Hinzu kommt, dass bei großen Säugetieren der Paarungsakt mit zunehmender Größe eher unspektakulärer wird. Wenn ein Hengst noch heftig stößt (auch wenn die Nummer meist recht schnell vorbei ist), nutzt ein Elefantenbulle sein Glied schon eher wie ein Endoskop (tasten und die richtige Stelle finden), und bei Buckelwalen (meine ich mal gelesen zu haben) wird es schon so kompliziert, dass zwei Männchen um ein Weibchen kämpfen, und der Verlierer muss den Kamasutra-Unterstützungspartner für den Gewinner abgeben, damit die Paarung überhaupt erfolgreich verlaufen kann. Um physiologische Schäden bei allen Beteiligten zu vermeiden, kann ich mir nur herleiten, dass solch große Landlebewesen sehr vorsichtig und langsam korpuliert haben, zumal sie Angriffe durch Predatoren dabei schon aufgrund ihrer schieren Größe kaum fürchten mussten.

    Problem c) Und dann die Sache mit dem Schall. Also wirklich, das Militär hat Schallkanonen zur Genüge getestet, unter anderem um Bunker zu beschädigen. Wenn man Lautstärke in Luft-Umgebung gegen Wirbeltiere einsetzt, muss das sehr extreme Werte erreichen, um Schäden (oberhalb von Knalltraumata im Gehör) zu erreichen. Normalerweise werden solche Waffen – wenn überhaupt – zur psychologischen Kriegführung eingesetz, um entweder (durch sehr unangenehme Töne) Ansammlungen zu zerstreuen via Fluchtreflex, oder Einzelwesen mit Blend- und Kanllwirkung kurzzeitig orientierungslos zu bekommen (Blendgranate). Wenn beim ersten “Stoß” alle Kleinlebewesen tot umfallen würden, wäre von der Heckpartie des Weibchens auch nichts mehr übrig. [Unter Wasser sieht die Sache schon wesentlich anders aus, da dort die Energieübertragung des Schalls durch das schalldichtere Übertragungsmedium Wasser viel größer ist. Deswegen braucht man auch ne Gleitgelschicht zwischen Haut und Schallkopf, wenn man mittels Ultraschall z.B. Nierensteine zertrümmern will. Und deswegen findet man in SF-Literatur auch keine Schallkanone an Raumschiffen.]

    Zuletzt noch mal die Leistung des Männchens betrachtet: Wie unsinnig die ganze Berechnung ist, sieht man auch bei der Leistungsberechnung. 2.200kWh – oder 2,2MWh – das entspicht ca. 7.900MJ oder 1.800.000kcal. Jeder, der mal abnehmen wollte, sollte sich 1,8kcal Essens-Energiewert in “Salat-Einheiten” anschauen, und überlegen, was ein oben beschriebener Sexualakt an Pflanzenmaterial als Energiegrundlage verbrauchen würde. Zumal Pflanzenfresser für ihren nicht gerade super effizienten Verdauungsapparat zur Energiegewinnung bekannt sind. Da hätte es keine Apokalypsen-Katastrophe gebraucht, um die Dinosaurer aussterben zu lassen, der Versuch der Fortpflanzug hätte gereicht, um alle Männchen vor Erschöpfung ins Gras zu beißen.

    Diese “Theorie” hätte m.E. vom Postillion stammen können. 😉