Aber wie gesagt, das mag an der Übersetzung gelegen. Ich stelle mir die Übersetzung eines Buches aus dem Italienischen zu einem Fachthema, dass sich auf englische Publikationen bezieht, ins Deutsche, nicht ganz einfach vor. Ich könnte es jedenfalls nicht.
Im ersten Kapitel führt sie in die Geschichte der Erforschung der Tierwanderungen ein. Ich mag solche Einführungen in die Forschungsgeschichte immer ausgesprochen gern, da sie viel Background vermitteln, der spätere Herausforderungen im Forschungsgebiet verständlicher macht.
Im letzten Kapitel darf natürlich gerade bei diesem Thema auf keinen Fall die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Tierwanderungen fehlen. In ihrem Ausblick beschreibt die Autorin, dass bereits Temperaturerhöhungen von nur einem Grad grundlegende Auswirkungen auf Tiere, ihr Verhalten, ihre Fortpflanzung und ihre Ernährung haben. Ohne zu dramatisieren, schreibt Francesca Buoninconti diese katastrophalen Auswirkungen recht nüchtern.
Mein Vorbehalt gegen das Überschwängliche mag daran liegen, dass ich die angloamerikanische Literatur mit ihrem Nature Writing ausgesprochen liebe. Die Texte sprechen mir auch vom Sprachduktus und der Ausdrucksweise her oft aus dem Herzen.
Was mir außerordentlich gut gefällt, ist die wunderschöne Gestaltung des Buches: Als erstes die Karten, auf denen einige Arten und Migrationen eingezeichnet sind. Außerdem spricht mich auch die gesamte Einbandgestaltung sehr an. Ich habe das Buch richtig gern in die Hand genommen und darin gelesen, mir mit vielen Lesezeichen viele Notizen gemacht und werde es gerne wieder und wieder in die Hand nehmen, auch zum Nachschlagen. Schließlich ist es sachlich ausgezeichnet, inhaltlich sehr dicht und mit den Fach-Zitaten ausgezeichnet belegt.
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