Den Wal- und Fischbeständen geht es schlecht, den Meeren auch und das Klima wird davon nicht besser. Fisch- und Walkot sind wichtige Mechanismen, um CO2 zu binden und somit die Erderwärmung zu mindern. Da die Menschen gnadenlos vor allem Großwal-Bestände bis an den Rand der Ausrottung gejagt und im Zuge der industriellen Fischerei die Fisch-Biomasse in den Ozeanen etwa halbiert haben, ist auch deren Fäkalien-Eintrag in den Ozeanen reduziert. Der Kot fehlt zur Düngung des Phytoplanktons und zur CO2-Bindung.

Seit einiger Zeit wird immer wieder die Idee diskutiert, mit einer künstlichen Düngung der Ozeane das Phytoplankton-Wachstum anzuregen. Da Algen bei ihrer Photosynthese Kohlendioxid mit Hilfe von Licht und Nährstoffen zu Sauerstoff umwandeln, könnten große Planktonblüten zur Abmilderung der Erderwärmung beitragen.
Solche groß angelegten Geoengineering-Projekte (Geo-Engineering oder Climate Engineering) werden sehr kontrovers diskutiert. Geoengineering „bezeichnet vorsätzliche und großräumige Eingriffe mit technischen Mitteln in geochemische oder biogeochemische Kreisläufe der Erde“. KritikerInnen meinen, dass die großen biogeochemischen Stoffkreisläufe dafür nicht ausreichend untersucht und die ökologischen Folgen nicht abschätzbar sind.
Jetzt will ein internationales Wissenschaftler-Team um David King (Centre for Climate Repair at Cambridge (CCRC), UK) erstmals ein solches Projekt umsetzen und großflächig künstlichen Walkot in den Indischen Ozean stäuben.

Ökosystemingenieure und Gärtner der Meere

Roman J and McCarthy JJ – From: The Whale Pump: Marine Mammals Enhance Primary Productivity in a Coastal Basin. PLoS ONE 5(10): e13255. doi:10.1371/journal.pone.0013255 url-http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0013255

Mit dem Einsetzen des Polarsommers vermehrt sich im Südpolarmeer zunächst das Phytoplankton massenhaft, dann folgen die Krillkrebschen, die die Algen fressen und zu riesigen Schwärmen heranwachsen. Schließlich schlagen sich die großen Bartenwale in den oberflächennahen Schichten zwischen 0 und 300 Metern wochenlang die Bäuche mit den kleinen rötlichen Garnelen voll. Zum Atmen kommen die Meeressäuger immer wieder an die Oberfläche – und zum Kacken. Wale entleeren ihren Darm vor dem nächsten Abtauchen, im Südpolarmeer kann man die Walfäkalien als große rötliche Wolken beobachten. Walkot ist ein guter Dünger für das Phytoplankton, darum werden Wale „Gärtner des Ozeans“ genannt. Die Nährstoffe, die nicht von den Algen aufgenommen werden oder auch tote Wale sinken nach unten. Auf dem Weg zum Meeresboden werden sie von anderen Tieren gefressen, der Rest sinkt auf den Meeresboden und sedimentiert dort.

Bei der Ablagerung der Fäkalien und Tierleichen am Boden bleibt das enthaltene CO2 eingeschlossen. Diese ungestörte CO2-Ablagerung in meist mehreren Tausend Metern Tiefe für mehrere Jahrhunderte heißt Sequestrierung.

Zusätzlich durchwirbeln Wale bei ihren Tauchgängen die Wasserschichten und sorgen so auch für eine bessere Durchmischung mit Sauerstoff. Wale sind also aktive und wichtige Elemente der großen Stoffkreisläufe der Ozeane. Da sie wie eine lebende Umwälzpumpe wirken, bezeichnen ÖkologInnen sie als „Whale Pump“ (Mehr dazu im Meertext-Artikel „Von „Pee“ und „Poop“ – wie Wale den Ozean düngen).

Wale, Fische und ihr Kot fehlen im Ozean

Fische und Fischwärme haben die gleiche wichtige ökologische Funktion im CO2- und Sauerstoffkreislauf der Meere. Die meisten Fische sind zwar beträchtlich kleiner als Bartenwale, dafür kommen sie in größeren Mengen in Schwärmen vor.
Auch wenn sich manche Großwal-Bestände nach der gnadenlosen Jagd der letzten 400 Jahre allmählich erholen, bevölkert heute nur noch ein Bruchteil der Meeresriesen unsere Ozeane. Einige Bestände, wie etwa der pazifische Grauwal-Bestand vor der amerikanischen Küste, haben sich wohl mittlerweile vollständig erholt. Die Blauwalbestände hingegen sind immer noch so klein, dass das Überleben der Spezies gefährdet ist.

Bei Fischschwärmen schätzen WissenschaftlerInnen wie der Fischereibiologe Daniel Pauly, dass es heute bestenfalls noch die Hälfte der Biomasse gibt, die die Fischvölker vor dem Einsetzen der industriellen Fischerei hatten (Pauly hat das Konzept der Shifting Baselines entwickelt, das besagt, dass wir zu Beginn der Bestandsschätzungen von Meerestieren schon nur noch extrem reduzierte Bestände betrachtet haben und die Ozeane einst noch wesentlich stärker bevölkert waren.).

Mit viel mehr Walen und Fischen gelangte auch viel mehr Kot in die Meere, die durch diese Ökosystemleistungen deutlich stärker bevölkert waren, vom Phytoplankton bis zu den Endgliedern der Nahrungskette. Damit konnten die Ozeane insgesamt mehr CO2 binden und waren besser mit Sauerstoff durchmischt.

Künstlicher Walkot aus Reis

Das internationale Team um David King will nun mit künstlichem Walkot den Indischen Ozean düngen. Letztendlich erhoffen sie sich dadurch eine erhebliche Steigerung der Biomasse des Phytoplanktons, des Krills und letztendlich der Fischbestände.
Aus Reisabfall und Nährstoffen kreieren die ForscherInnen ihren künstlichen Walkot, die leeren Reishüllen stammen aus einer Reisproduktion im indischen Goa. Ob sie dabei eisenreichen Sand oder vulkanische Asche einsetzen, haben sie noch nicht entschieden. Angereichert würde die Substanz auf jeden Fall mit der richtigen Mischung von Silikaten, Phosphaten und Eisen. Dabei sorgen die Reishülsen für den Auftrieb der Brocken, so dass die Wirkung auch an der Meeresoberfläche sichtbar wird und die ForscherInnen ihren Versuch direkt überprüfen können.
Im nächsten Monat soll das Projekt erst einmal kleinskalig im Arabischen Meer ausprobiert werden. Falls dadurch wirklich das Phytoplankton-Wachstum angeregt wird, wollen sie es in größerem Maßstab im Indischen Ozean umsetzen und damit den Dünger ersetzen, den einst die Wale beisteuerten. King möchte dieses Projekt nicht als Geoengineering verstanden haben. Das habe nicht zu Unrecht einen negativen Beigeschmack, denn es hört sich nach größenwahnsinnigen WissenschaftlerInnen an, die Evolution spielen wollen.
Natürlich kann man an Begrifflichkeiten drehen, aber letztendlich würde auch künstlich produzierter Walkot eigentlich unter Geoengineering fallen oder zumindest ein sehr ähnlicher Ansatz sein. Darum habe ich den Begriff oben auch verwendet.

Das Projekt hört sich sehr einfach an.
Allerdings sind solche großen Eingriffe bisher noch nie gut gegangen: Der massenhafte Einsatz von Düngemitteln in der industriellen Landwirtschaft bewirkt in den Meeren unerwünschte Algenblüten, die nach ihrem Absterben zu Sauerstoffzehrung und sogenannten Todeszonen der Meere führen. Diese Todeszonen nehmen ständig zu und dehnen sich immer weiter aus.
Ein prominentes negatives Beispiel für den Zusammenhang von Düngung und einer sehr problematischen Algenflut ist die Sargasso-See, das weltweit einzigartige Ökosystem von treibenden Makroalgen. Ein gigantischer treibender Kelpdschungel bildet ein Insel-Ökosystem, dass unter anderem die Kinderstube für Meeresschildkröten und viele Fische ist. Überdüngung verändert diese Kelpinsel gerade tiefgreifend: Amazonas, Niger und andere große Flüsse transportieren eine Nährstoffflut in die Sargasso-See, die zum extremen Wachstum der Sargassum-Großalgen führt. Dabei verändert sich gerade das Artengefüge der Tange, zusätzlich verlagert sich der Ort des Algendschungels. Das führt jetzt seit einigen Jahren zu massenhaften Algenschwemmen auf karibischen Inseln und einigen südamerikanischen Küsten und wirft gigantische Probleme auf.

Der künstliche Walkot könnte durchaus einen Teil der echten Fäkalien ersetzen. Aber diese Düngung kann auch noch ganz andere Effekte auslösen, die den Meeren eher schaden, wie die o. g. Beispiele zeigen.
Was mir an dem Projekt auch nicht gefällt: Es muss erst einmal CO2 aufgewendet werden, um den Kunstkot zu produzieren, zu transportieren und zu verstreuen. Das mindert den beabsichtigten Klimaschutz-Aspekt schon wieder.

Wie wäre es stattdessen mit Meeresschutz?

Statt einer künstlichen Meeresdüngung könnte man positive Effekte auf das Klima sowie die Fisch- und Walbestände auch durch einen besseren Meeresschutz erreichen.
Dann müssten endlich die seit Jahrzehnten geforderten Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas) auch in der Hochsee geschaffen und durchgesetzt werden. Dazu würde auch ein Verbot oder zumindest die Reduzierung der Fischerei gehören, damit könnten Fischbestände von selbst wieder anwachsen.
Auch ein besserer Walschutz wäre wichtig: Der Walfang selbst ist heute das kleinste Problem, viel mehr Wale ersticken und verenden als Beifang in den unzerreißbaren Netzen der Fischerei. Das Verringern der Fischerei-Aktivitäten und ein besseres Management zur Vermeidung von Beifang würde viel zur Erholung der Walbestände beitragen. Ein weiterer Punkt ist, dass gerade wandernde Großwale häufig durch Schiffskollisionen sterben. Ein besseres Management des Schiffsverkehrs, der Wal-Wanderrouten kreuzt, könnte jedes Jahr viele Waltode verhindern. Durch sogenannte Blaue Korridore könnten die Wale auf ihren Wanderungen zwischen Aufzuchtorten und Nahrungsgründen geschützt werden. In letzter Zeit ist es gerade durch die Verlagerung der Nahrungsgründe durch die Meereserwärmung etwa im St. Lorenzstrom zu vielen Unfällen mit den stark bedrohten Glattwalen gekommen: Die Nahrung der Wale hatte sich in das Ästuar des St. Lorenzstroms verlagert, so dass es dort vermehrt zu Kollisionen mit Schiffen und Verheddern in Netzen der Küstenfischerei kommt.
Auf der anderen Seite des amerikanischen Kontinents geraten Grauwale durch eine Verlagerung ihrer Nahrungsressourcen in der Tschuktschen-See auf einmal in den Schiffsverkehr und die Küstenfischerei vor Kalifornien.

Auch die Einrichtung von großen Walschutzgebieten in der Hochsee müsste weiter vorangetrieben werden. Das gigantische Southern Ocean Whale Sanctuary existiert zwar, aber Japan betreibt darin immer noch kommerziellen Walfang unter dem Deckmäntelchen des wissenschaftlichen Walfangs. Gleichzeitig müssten die Fangmengen von Fischen in der Hochsee endlich reglementiert werden: Zuletzt hatte die riesige chinesische Fischfangflotte, die sich den Galapagos-Inseln näherte und alles Meeresleben verschlang, auch einen markierten Walhai gefangen, was für einen Aufschrei unter den Meeresschützern gesorgt hatte. Leider hat das nicht zu einem Stop dieser Fischpiraterie geführt, obwohl nachgewiesen ist, dass chinesische Fischer auch streng geschützte Arten weiter ausbeuten. Wichtig wäre es, endlich eine internationale Fischereiaufsicht durchzusetzen: Wir brauchen den Ozean und seine Lebewesen auch im Kampf gegen die Klimakrise.
Dann könnten wir uns künstlichen Walkot sparen.

Kommentare (13)

  1. #1 knorke
    8. März 2022

    Ich halte Geoengineering für ausgemachte Träumerei. Nicht weil es nicht möglich ist, sondern weil man chaotische Systeme so unglaublich schlecht vorhersagen kann und nie weiß, welche Nebenwirkungen man sich damit einfängt. Beim menschlichen Köper kann man Mittelchen in groß angelegten Versuchsreihen auf Nebenwirkungen untersuchen, da wir nur eine Erde haben wirds damit schon schwieriger. Man sollte endlich aufhören zu träumen statt was zu tun was funktioniert: Die Erzeugung von CO2 eindämmen. Träumen kann man nachjagen, wenn man Zeit hat.
    Auch wenn “Träume von Walkot” an sich ein schöner Titel für einen Roman ist.

  2. #2 Bettina Wurche
    8. März 2022

    @knorke: Das deckt sich ja mit meiner Einschätzung.

  3. #3 knorke
    8. März 2022

    ja ich weiß. Das Thema ist nur ein Reizthema. Als hätte man aus der Aga-Kröte in Australien nichts gelernt. Und das war ja noch ein leichter Fall von nicht zuende gedacht.

  4. #4 Ronny Errmann
    9. März 2022

    Beim Lesen der ersten Hälfte hatte ich gedacht, dass der künstliche Walkot eher ein Reverse-Geoengeneering ist. Das Geoengeneering war und ist ja, dass wir als Menschheit das Meeresleben in riesigen Mengen verringert haben. Es passiert(e) halt nur ohne Plan, bzw. als Nebeneffekt anderer Pläne.

    Aber nach dem Weiterlesen stimme ich zu, Energie aufzuwenden um Handlungen umzukehren, anstelle diese Handlungen einzustellen macht so viel mehr Sinn. Mehr Meeresschutz wäre hätte ein langfristigen Effekt.

    Etwas, was ich im Podcast “Das Klima” (redet detailliert über den IPPCC Bericht) gelernt habe, ist auch, dass man, sobald man einmal angefangen hat mit Geoengeneering, immer weiter machen muss, da, sobald man damit aufhört, die Effekte, die man Bekämpfen wollte, zurück kommen. Zum Teil noch verstärkt, da man in der Zwischenzeit ja so weiter machen konnte wie bisher.

  5. #5 Bettina Wurche
    9. März 2022

    @Ronny Ermann: Ob die Überfischung der Meere unter Geoengineering fällt, kann man sicherlich diskutieren. Ich habe den Begriff allerdings eher als eine beabsichtigte Handlungskaskade verstanden.
    Mit dieser Düngung soll ja ein Wachstum von Phytoplankton und letztendlich von Wal- und Fischbeständen erreicht werden. Die Idealvorstellung geht davon aus, dass sich das System dann irgendwann wieder selbst gut erhält, dann sollte der künstliche Walkot überflüssig werden. Vielleicht in ein paar Jahrzehnten. Bei einigen Walbeständen macht sich jetzt das Walfang-Moratorium – also das Aussetzen den kommerziellen Walfangs – bemerkbar. Bei den genannten Grauwalen, Buckelwalen der Südhalbkugel und etwa unseren nordatlantischen Pottwalen sehen die Bestände wohl schon wieder ganz gut aus.
    Ob mehr Düngung und mehr Phytoplankton überhaupt wieder zum Ursprungszustand führen würden, halte ich allerdings für fraglich. Bei den Fischen ist mittlerweile zu sehen, dass überfischte Bestände sich offenbar nicht wie gewünscht erholen. Stattdessen hat sich das marine Artengefüge so verschoben, dass Quallen und Rippenquallen extrem auf dem Vormarsch sind. Sie haben sich durch den Wegfall der Prädatoren stark entwickeln können und fressen jetzt so viel der Fischbrut weg, dass sie ein ernsthaftes wirtschaftliches Problem darstellen. Solange wir also nicht endlich anfangen, Quallen zu essen, wird sich der Ozean auch mit einer Walkot-Düngung nicht unbedingt in dei Richtung entwickeln, die wir gern hätten.

  6. #6 AndreHeim
    9. März 2022

    Die Menschen schaffen es doch tatsächlich, in den Kunstdünger radioaktive Elemente hinein zu bekommen. Wie auch immer die das machen: das ist keine gute Idee, wenn man damit großflächige Ozeandüngung tätigen will.
    Kindern sagt man immer, sie sollen nicht mit dem Feuer spielen. Aber man geht eben nicht aufmerksam und vorbildlich vorran oder hält bewusst nicht selbst ein, was man anderen prädigt. Ganz zu Schweigen davon, das es überhaupt nicht bewusst/bekannt zu sein scheint, was da im Dünger enthalten ist, von dem wir immer sagen, das sei das Gefährlichste, was überhaupt existieren kann.
    Und im Prinzip brauchen wir uns auch überhaupt nicht wirklich über den Fallout von Atombomben fürchten, denn diese “Industrie-Kultur” ist der viel größere Faktor, der Schwerelemente in die Umwelten einbringt. Kohlekraftwerke, Müllverbrennungskraftwerke, Industriedünger un din Folge Kulturpflanzen, … die ganzen fossile Energieträger enthalten meist radioaktive Schwerelemente. Man hat das Blei inzwischen aus dem Benzin verbannt, aber über alles andere wird gar nicht mal gesprochen und sogar auf irgendeiner Weise den Industrieprodukten noch hinzu gefügt.

  7. #7 Bettina Wurche
    9. März 2022

    @AndreHeim: Bitte was? Die Zusammensetzung von Düngemitteln ist meist sogar akribisch geplant, da moderne Düngemittel für verschiedene Pflanzen, Böden und Klimata spezifische Zusammensetzungen haben.
    Der künstliche Walkot wäre ebenfalls in seiner Zusammensetzung bekannt, weil er extra angesetzt wird. Das steht ja auch so im Text.
    Um was für radioaktive Elemente geht es dabei bitte? Zwischen radioaktiven Elementen im Bomben-Fallout, künstlichem Dünger und CO2 gibt es doch ganz erhebliche Unterschiede.

  8. #8 AndreHeim
    9. März 2022

    #7 Bettina Wurche
    9. März 2022

    Ja, genau: Kunstdünger, der vollsynthetisch aus ebenso idealerweise hochreinen Primärstoffen hergestellt wird – wegen der Prozess-Effiziens und Produktgüte. Wieso ist der radioaktiv ?
    (viel höher, als die Umgebungsstrahlung… die ja, wie wir wissen, stetig ansteigt)
    ich habe hier eine Auswahl an typischen Dünger aus dem Baumarkt. Alle sind sie erhöht radioaktiv. Ebenso, wie Tabak und Bananen (Kulturpflanzen, welche wohl ordnentlich gedüngt werden müssen…oder der Tabak wird sogar nachträglich kontaminiert… hab ich das jetzt wirklich gesagt? Vorsatz?)

    Keine Kenntnis, was da konkret strahlt. Es scheint aber Alpha-Strahlung zu sein (leicht Abschirmbar).

  9. #9 Bettina Wurche
    10. März 2022

    @AndreHeim: Bananen sind strahlen sogar recht stark radioaktiv, das beruht auf ihrem Kaliumgehalt. Das hatte ich mal etwas genauer beschrieben:
    https://scienceblogs.de/meertext/2017/01/18/die-banane-exotische-sehnsuchtsfrucht-vitaminspritze-und-kulturgut-und-radioaktiv/2/
    Zigarettentabak ist radioaktiv, weil er das radioaktive Isotop Polonium 210 enthält.
    Auch das ist kein großes Geheimnis.
    Bitte einfach mal selbst recherchieren anstatt hier seltsame Zusammenhänge zu konstruieren und Verschwörungen zu mutmaßen.
    Dafür ist hier kein Platz.

  10. #10 AndreHeim
    10. März 2022

    Elementen im Bomben-Fallout, künstlichem Dünger und CO2 gibt es doch ganz erhebliche Unterschiede.

    Was da jetzt das CO2 in der Reihe soll, weiß ich nicht.

    Der Unterschied zwischen Atombomben und Industrie-Verseuchung ist, dass das Eine schlagartig eine gewisse Menge strahlendes Material freisetzt, das Andere aber dauerhaft und konstant.
    Beides strahlt, wovor wir uns ja fürchten sollen – der Industrie-output aber in der Summe ungleich mehr, als alle je gezündeten Atombomben freigesetzt haben könnten.
    Grobe Daumen-Schätzung, etwa an der Menge für alle je betriebenen Kohlekraftwerke: geschätzt 800 tausend Tonnen Uran sollen insgesamt mitverbrannt worden sein, wovon ein signifikanter Teil sicher in die Atmosphäre entschwunden und auf uns niedergefallen ist.

    Und dann gabs mal einen münchner Geigerzähler-Fetischisten, der dauerhafte Messungen seiner Balkonluft vornahm und feststellte, das im Winter die Umgebungsstrahlung signifikant ansteigt. Er hat das nach längerem Nachdenken über einen Zusammenhang auf die beiden münchner Müllverbrennungsanlagen geschoben. Nicht unmöglich, aber unerwartet. Denn: wer hat schon soviel radioaktive Stoffe, die im Müll landen, das daraus ein messbarer Anstieg der Umgebungsstrahlung resultieren kann.

    Aber… der Zusammenhang kann auch ganz profan sein: Die Elemente werden dem Müll vor oder in der Verbrennung hinzu gefügt.

    Ach, jetzt habe ich es schon wied ergesagt….Vorsatz.

    Allerdings: die Müllverbrennungsanlagen werden wohl auch im Sommer in ihrer Standardleistung betrieben, oder? Ein Indiz dafür, das es nicht am Müll liegen könnte.

    Und können sie sich noch an Arafat erinnern? Der soll ja aus seinem Grab exhumiert worden sein und es wurde in der Untersuchung seiner Überreste stark erhöhte Mengen Polonium219 gefunden worden sein. Das suggerierte Gerücht ist damit in der Welt: der is vielleicht vergiftet worden.
    Obwohl man ebenso bei Wikipedia lesen kann, das Tabak Polonium210 enthält und Raucher das eben in ihrem Körper anreichern. Und Arafat war wohl starker Rauscher.
    Und dann gab es noch den russischen Agenten, der in London von den Russen (natürlich) vergiftet wurde. Mit Polonium210. Damals, als ich noch glaubte, es würden nur etwa 100 Gramm Polonium210 weltweit hergestellt, dachte ich, das wäre doch ein teures Gift, wo es doch billigere und unkompoliziertere Gifte gäbe. Aber inzwischen bin ich mir da nicht so sicher, was die Jahresmenge an der Produktion von Polonium210 angeht. Wobei 100 Gram an freien Atomen und der enormen Strahlungsenergie von Polonium210 natürlich nicht wenig ist. Und theoretisch könnte man mit der jährlichen Menge alle Raucher auf der Welt “umbringen”… so über die Jahre…

    Das die Vergiftung von Lidvenjenkow damals eine Show war, die ein “Signal” senden sollte…. auch möglich. Das auch bei Polonium210 Vergiftung die Haare ausfallen, wie man uns deutlich sichtbar hat gezeigt, könnte auch nur ein symbolisches Zeichen gewesen sein, das uns nur allzu leicht mit radioaktiver Verseuchung assoziierbar scheint. Sein Kopf sah eher nicht nach Haarausfall aus, sondern eher nach frisch rasiert.

    Wie Lidvenjenkow mit Arafat, dem Raucher und der Tatsache, das Tabak und Dünger offenbar mit Polonium verseucht sind, zusammenhängt, das darf sich wohl der Empfänger der Botschaft selbst aus den enhanceten Hirnwindungen saugen.

  11. #11 Bettina Wurche
    10. März 2022

    @AndreHeim: Dass der russische Geheimdienst mit Polonium mißliebige Personen vergiftet, und dabei auch Unbeteiligte geschädigt werden, ist tatsächlich gut belegt und wirklich nicht neu.
    Allerdings fällt es mir schwer, mir vorzustellen, dass auf Tabakfeldern russische Geheimagenten jedem Blättchen liebevoll etwas Polonium hinzufügen, da hätten die ganz schön zu tun. Oder machen die das erst in der Zigarettenfabrik?
    Und in der Müllverbrennungsanlage werden vom bösen Establishment dem Müll radioaktive Substanzen zugefügt, damit arme Bürger auf ihren Balkons vor allem im Winter verstrahlt werden?
    Vom künstlichen Walkot auf die vorsätzliche Vergiftung der Bevölkerung mit Polonium zu kommen, ist schon ziemlich schräg.
    Solcher Verschwörungsblödsinn hat auf Meertext keinen Platz.
    Geh zurück in Deine Trollhöhle.

  12. #12 ChriGo
    10. März 2022

    Ja, das es ihnen schwerfällt, so manches an der brutalen Wirklichkeit verstehen zu könnenm (wollen?), ist mir schon öfter aufgefallen. Sie sind gerne schnell dabei zu zensieren, wenns vom Narrativ und Öffentlichkeit abweicht.

    Ist es schön, in einer solchen Blase zu leben? Scheint so, denn sie geben mir die Schuld, weil die Welt böse ist. Und weil ich ihnen das auch sagen tuhe…how dare i…!
    Ihren schönen Schutzraum (Safespace) durch mein Eindringen mit unangenehmen Wirklichkeiten zu stören…

    Kann es sein, das Frauen schlicht genauso niederträchtig sind, wie Männer sein sollen? Vor allem Männern gegenüber, die deviant erscheinen – angesichts der so eindeutigen Wirklichkeitserklärung in den Massenmedien. Waren sie denn dabei, als der Vorfall um den russischen Agenten aufgeklärt wurde? Haben sie die Untersuchungen auch höchstselbst durchgeführt? Also auch die chemischen und so, die eindeutig beweisen würden, das eine Vergiftung vorliegt und das ganze nicht eine große Show war.

  13. #13 Bettina Wurche
    10. März 2022

    @ChriGo: Sie bezeichnen wirre Ansammlungen von Begriffen in sehr strapazierten Assoziationsketten als alternative Fakten. Das sind sie aber nicht. Konfrontiert mit Fakten – wie etwa am Bananen- und Tabak-Beispiel weichen Sie aus und antworten mit einem Schwall neuer wirrer Statements. Suggestive Fragen mit Vorwürfen, geheimnisvolle Mächte würden der Bevölkerung vorsätzlich Schaden zufügen sind ebenfalls lehrbuchmäßige Verschwörungsmythen. Dann kommt als nächstes ein ordentlicher Schwall Misogynie. Damit haben Sie bereits eine ganze Menge Elemente aus dem Bullshit-Bingo der Verschwörungsmythen erfüllt.
    Ich stelle mir Ihr Leben sehr anstrengend vor: Eigentlich müssten Sie ja schon hinterfragen, ob Regen wirklich nass macht oder eine rote Ampel wirklich rot ist.
    Danke für dieses Psychogramm!