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Kommentare (13)

  1. #1 Spritkopf
    16. August 2022

    Algen sind keine Pflanzen, sondern photosynthetisch aktive, pflanzenähnliche Lebewesen. Sie sind evolutiv wesentlich älter als Pflanzen.

    Soweit ich weiß, hat man Rotalgen eine ganze Zeit für die ersten Mehrzeller auf der Erde überhaupt gehalten. Ob das jetzt noch der Fall ist, insbesondere nach den Funden aus Gabun (über die man sich anscheinend noch nicht einig ist), han’ isch aber keene Ahnung.

  2. #2 Aginor
    16. August 2022

    Spannend!

    Sogar die Größe der Asseln scheint ein bisschen mit Bienen vergleichbar zu sein, ich hab mal auf Wiki nachgeschaut und zumindest Idotea balthica (die Dreispitzige Meerassel, cooler Name) scheint üblicherweise zwischen ca 2 und 3cm lang zu sein, also ein klein wenig größer als eine Honigbiene.

    Gruß
    Aginor

  3. #3 RPGNo1
    16. August 2022

    Die Neuigkeit hat es sogar in die Medien geschafft.

    https://www.swr.de/wissen/biene-des-meeres-befruchtung-von-rotalgen-100.html

    Auch die Max-Plack-Gesellschaft hat eine Mitteilung herausgebracht.
    https://www.mpg.de/19004298/0725-entw-die-bienen-der-ozeane-sind-krustentiere-151730-x

  4. #4 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    16. August 2022

    Rotalgen sind zweigeschlechtlich.

    Buuuuh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Ihre Fortpflanzung erfolgt im Generationswechsel, also abwechselnd sexuell und asexuell.

    Ah! Sie wechseln doch ihr Gender! So alt und schon so modern.

  5. #5 Bettina Wurche
    16. August 2022

    @RPGNo1: Ja, das ist auch wirklich eine bahnbrechende Entdeckung, sowohl für die Evolution als auch die Ökologie von Algenbeständen. Die sind wiederum grünblaue Schlüsseltechnologie zur Abmilderung der KLimakrise. Ich habe aber dne Eindruck, dass das an den meisten Leuten vorbeigegangen ist.

  6. #6 Bettina Wurche
    16. August 2022

    @Omnivor: Nein, sie wechsel nicht das Geschlecht. Sondern sie wechseln generationsweise zwischen sexueller Fortpflanzung (zwei Sexes) und ungeschlechtlicher Fortpflanzung (ein sex). Von Gender würde ich hier gar nicht sprechen, das ist eher ein kulturelles Konstrukt.
    Wenn man sich ein bißchen in Biologie auskennt ist das Geschrei um zwei ode rmehr sexes und gender aber wirklich lächerlich. In der Natur sind die Grenzen weniger deutlich, als die ganzen biologistischen Schreihälse sich auch nur vorstellen können.

  7. #7 Joseph Kuhn
    16. August 2022

    @ Bettina Wurche:

    An Land ist der Einsatz von Tieren als Befruchtungshelfer für Pflanzen ja weit verbreitet. Gibt es das unter Wasser bei “normalen” Pflanzen sonst auch, oder nur bei den Algen?

  8. #8 Bettina Wurche
    17. August 2022

    @Joseph Kuhn: Das würden nun alle gern wissen : ) Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn auch Seegräser solche Helferlein hätten. Ich bin ganz sicher, dass bereits fleißig danach gesucht wird. Damit ist ein neues Kapitel in der Ökologie aufgeschlagen worden.

  9. #9 Aginor
    18. August 2022

    Apropos Algen:

    @Bettina, es gibt im Moment die These dass das Fischsterben in der Oder auf bestimmte Algen zurückzuführen sein könnte (hab ich gestern beim NDR gesehen).

    Mit welcher Wirkung auf das Meer rechnest Du da? Klar, das Wasser aus dem Fluss wird schnell verdünnt und so weiter, aber könnte es da Effekte auf Meereslebewesen nahe der Mündung geben, oder ist es vielleicht sogar möglich dass diese Algen im Süß- und im Salzwasser gedeihen und sich ausbreiten?

    Gab es so etwas schonmal oder gibt es da eher eine klare Trennung zwischen dem was sich als Algen in Flüssen findet, und dem Meer?

    Also will jetzt nicht irgendwie Panik verbreiten, finde es nur sehr interessant. Katastrophal für die Oder natürlich (und hoffentlich bleibt es lokal).

    Gruß
    Aginor

  10. #10 Muddi
    zmitts im Chäsefondue
    21. August 2022

    Hmmm, vielleicht Quallen als Bestäuber?
    SCNR als Spongebob Fan…ich find allein raus….

  11. #11 Bettina Wurche
    23. August 2022

    @Aginor: Sorry für die späte Antwort, ich war offline unterwegs.
    Ja, der Verdacht mit der Alge als Auslöser des Fischsterbens hat sich mitterweile erhärtet. Ich habe auf Twitter viele Infos bekommen, die suche ich nachher mal zusammen. Die ganze Sache ist nicht nur eine ökologische KAtastrophe sondern auch politisch brisant.

  12. #12 Bettina Wurche
    23. August 2022

    @Muddi: Eher nicht. Quallen sind Plankton und treiben mit den Strömungen dahin, ihre Nahrung fischen sie im freien Wasser. Sie können nicht gezielt zwischen einzelnen Algen oder Seegräsern hin- und herschwimmen, sondern würden höchstens mal zufällig verdriftet. Außerdem haften an ihrer Oberfläche kaum Sporen oder andere Geschlechtsprodukte anderer Tiere. Sie wären also keine zuverlässigen Partner für die Algen.
    Krebschen hingegen leben fest ganzjährig in den Algenbeständen, haben vollen Körperkontakt mit den Gewächsen und können auf ihren segmentierten Panzern deren Geschlechtsprodukte mitnehmen. Darum sind sie – wie auf dem Land die nahe verwandten Insekten – perfekte Bestäuber.

  13. #13 Delbert Kilgo
    24. August 2022

    You have mentioned very interesting details! ps nice web site.