Das WIRED-Magazin hat am Mittwoch einen Artikel über deklassifizierte CIA-Papiere veröffentlicht, die im „CIA Freedom of Information Act (FOIA) Electronic Reading Room“ online stehen und durchsucht werden können.

Die Dokumente reichen zeitlich weit zurück. Man kann z.B. nach prominenten Nazis suchen und in einem Dokument lesen, wie man im Krieg den US-Präsidenten über Martin Bormann unterrichtet hat und dass man ihm als einzige Alternativen zu Hitler die Wehrmacht und Himmler nannte. Letzteres ist uns immerhin erspart geblieben. Oder man kann sich Dokumente zu Robert Oppenheimer ansehen und hoffen, dass man auf etwas Interessantes zum Thema Verantwortung von Forschern stößt. Medizinhistoriker werden vielleicht eher einen Blick in Berichte über sowjetische Impfstoffe, Epidemien und Impfaktionen in China, die Gesundheitsversorgung in der DDR oder dergleichen werfen. Auch für den breiten Publikumsgeschmack bieten die CIA-Papiere einiges. Über Chemtrails gibt es zwar nichts, der Kennedy-Attentäter wird auch nicht genannt, aber immerhin kann man das Budget für ein „STARGATE“-Programm einsehen und zu UFOs wird man ebenfalls fündig. Keine Panik, die Außerirdischen waren noch nicht da und haben – soweit man der CIA vertrauen darf – weder Trump noch Höcke hiergelassen. Für die sind wir selbst verantwortlich.

Viel Spaß beim Schmökern an den langen Winterabenden! Wer etwas besonders Interessantes oder Obskures entdeckt, kann ja hier kurz darüber berichten.

Kommentare (23)

  1. #1 Alexander
    21. Januar 2017

    Wer Zeit und Lust verspürt, der könnte zum Beispiel nach Informationen zu dieser Angelegenheit suchen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Syphilis-Menschenversuche_in_Guatemala

    Klingt ungesund.

  2. #2 Alexander
    21. Januar 2017

    Und zu

    https://de.wikipedia.org/wiki/MKULTRA

    ist die Trefferliste 1114 Seiten lang …

  3. #3 Alexander
    21. Januar 2017

    bzw. 8 Seiten, wenn man Anführungszeichen setzt 😉 Peinlich.

  4. #4 anderer Michael
    21. Januar 2017

    Herr Kuhn
    Kommt nach der Jahresendzeitverlangsamung nun die Jahresbeginnbeschleunigung. Ich komme kaum nach. Geistig habe ich ” das Gender Paradoxon” noch nicht mal abgeschlossen.

    • #5 Joseph Kuhn
      21. Januar 2017

      Sorry. Aber was soll man machen? Draußen ist es kalt, im Fernsehen nur noch Trump, mit der Zeitung war ich auch durch. Ab nächster Woche wird’s wieder ruhiger, versprochen.

  5. #6 wereatheist
    21. Januar 2017

    @Alexander:
    Dies hier ist noch schlimmer, da überhaupt niemand behandelt wurde und es sich um US-Bürger handelte.

  6. #7 hubert taber
    22. Januar 2017

    noch eine enthüllung:

    die tornados können in der nacht nicht fliegen.
    die fahren nach syrien hinein.

    damit hat natürlich niemand gerechnet.

    mfg.

  7. #8 Joseph Kuhn
    22. Januar 2017

    Hier zwei besonders schöne Stücke aus der STARGATE-Kollektion:

    1. James Randi als Risikofaktor für die streng geheimen Eso-Projekte:
    https://www.cia.gov/library/readingroom/docs/CIA-RDP96-00788R001100360001-1.pdf

    2. Meine absolute Empfehlung für alle Verschwörungstheoretiker – eine Liste mit weitreichenden Interpretationsmöglichkeiten:
    https://www.cia.gov/library/readingroom/docs/CIA-RDP96-00792R000400460001-3.pdf

    Zu Elvis Presley habe ich übrigens leider auch nach fünf Minuten intensiven Suchens nichts Interessantes gefunden. Er scheint wirklich tot zu sein.

  8. #9 DasKleineTeilchen
    terra
    22. Januar 2017

    “Keine Panik, die Außerirdischen waren noch nicht da”

    thats what THEY said! jaja, “declassified”, aber sicher 😉

    aber ernsthaft; wieviel ist in dem “declassified”-material geschwärzt?

    • #10 Joseph Kuhn
      22. Januar 2017

      “wieviel ist in dem “declassified”-material geschwärzt?”

      Bei den Sachen, die ich mir zum Sapß mal angesehen habe, sind manchmal Namen geweißt oder Deckblätter nicht freigegeben. Ich nehme an, da man mit der Auswahl der Papiere sicher sehr vorsichtig war, wird es bei den Inhalten der Papiere nicht mehr so darauf ankommen.

  9. […] Gesundheits-Check (scienceblogs.de): Die CIA-Papers: Leseempfehlung für Verschwörungstheoretiker und solche, die es werden wollen […]

  10. #12 Der Loengard
    Weed, CA, USA
    22. Januar 2017

    Na ja…das ist nicht so ganz richtig…das „Problem“ der sogenannten fliegen Scheiben die in den späten 40er Jahren über den beiden Atomwaffenlaboren Los Alamos und Sandia Labs, beide in New Mexico (USA), aufgetaucht sind und dort offensichtlich „spioniert“ haben ist eigentlich bekannt seitdem die entsprechenden FBI Dokumente freigegeben wurden.

    Die Dokumente findet man hier im FBI Vault

    Erstes Memorandum, auf Seite 61.:

    https://vault.fbi.gov/UFO/UFO%20Part%206%20of%2016/view

    Zweites Memorandum, auf Seite 71.:

    https://vault.fbi.gov/UFO/UFO%20Part%2011%20of%2016/view

    In diesen beiden Dokumenten sind die fliegenden Scheiben ganz klar beschrieben wie sie vom Personal der beiden Atomwaffenlabore gesehen würden:

    Fliegende Scheiben, manchmal mit Kuppel oben drauf, manchmal ohne, silber metallisch und das Sonnenlicht reflektierend oder selbstleuchtend. Sie vollführten Flugmanöver die damals kein Flugzeug vollführen konnte…und schon gar nicht als fliegende Scheibe ohne irgendwelchen arodynamischen Eigenschaften.

    Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre gab es einfach keinen Staat auf dieser Erde der solche fliegenden Scheiben herstellen konnte.

    Und ich denke all diese Geschwurbel über Nazi Flugscheiben, Flugscheiben aus einer hohlen Erde usw. – können wir getrost als Erklärung dahin kippen wo es hingehört – nämlich in den Müll.

    Die Frage bleibt aber…wer baute/baut diese fliegenden Scheiben, wer fliegt sie und woher kommen sie. Da sie schon in den Nachkriegsjahren auftauchten halte ich es für ausgeschlossen das diese von der Erde kamen…ich glaube auch nicht das es irgendwelche militärischen Geheimprojekte der USA oder Russland waren…dafür war/ist die Technologie dieser fliegenden Scheiben viel zu weit entwickelt. Die einzige Möglichkeit ist halt das sie nur von außerhalb der Erde gekommen sein können.

  11. #13 Joseph Kuhn
    22. Januar 2017

    “Die einzige Möglichkeit ist halt das sie nur von außerhalb der Erde gekommen sein können.”

    Dann nehme ich das oben über Trump Gesagte zurück.

  12. #14 Noncredist
    23. Januar 2017

    >> Die einzige Möglichkeit ist halt das sie nur von außerhalb der Erde gekommen sein können. < Russland) mit “geheimen Fakten” zu konfrontieren, welche ihnen Angst machen sollten. Auf diese Weise hätte Russland “wahre Fakten” aus einer “glaubwürdigen Quelle” bekommen, die jedoch fabriziert wurden um Spione hinter’s Licht zu führen.

    So abwägig ist es nicht. Als die “Telefonbuch”-CD-ROMs frisch auf dem Markt kamen, bedienten sich sehr viele Hersteller schlicht an die erhältlichen Telefonbücher der Post, anstatt eigene Liste herzustellen und zu vertreiben. Um diesen “Datenklau” aufzuspüren, injizierte die Post einige falsche Adressen in ihren Telefonbücher. Sobald eine CD mit z.Bsp. “Max Mustermann” auf dem Markt kam, war sich die Post dann über den Datenklau sicher.

    Weshalb sollte man dem zuhörendem Feind nicht ein bisschen Gänsehaut verschaffen und z.Bsp. in “Top Secret” Dokumenten erklären, dass man gerade die Teleportation, den Tarnmechanismus oder gar eine Antigravitationsmaschine aus einem abgestürztem UFO geborgen hat? Eine “Fake News”, die kein höheres Tier in Amerika ernst nimmt, Spione jedoch das Zittern lehrt und nebenbei die Filmindustrie beflügelt.

    Die Täuschung des Feindes ist eine uralte Kunst, die sicherlich in Zeiten des Mikrofilmes weitergeführt wurde. Wärend die Welt über flache Scheiben spekulliert, kann das Militär in aller Ruhe an ihren höchst irdischen Projekten arbeiten, wie etwa dem realen “Tarnkappenbomber”, was ja auch nur ein sehr irdisches und sehr eckiges Flugzeug mit radarabsorbierender Farbe ist. Nichts was nur ausserhalb der Erde herkommen kann. Eher von innerhalb unseres Gehirnes 🙂

  13. #15 Noncredist
    23. Januar 2017

    Sorry, ein Posting-Fehler. Die erste hälfte scheint defekt übermittelt worden zu sein. Hier der erste Absatz:

    > “Die einzige Möglichkeit ist halt das sie nur von außerhalb der Erde gekommen sein können.”

    Es gäbe noch eine weitere Möglichkeit, welche zu überprüfen wäre: Die Geschichte über “Flugscheiben mit unmöglichkeit Manövern” ist eine simple Ente. Gezielt injiziert, um mögliche Spione (-> Russland) mit “geheimen Fakten” zu konfrontieren, welche ihnen Angst machen sollten. Auf diese Weise hätte Russland “wahre Fakten” aus einer “glaubwürdigen Quelle” bekommen, die jedoch fabriziert wurden um Spione hinter’s Licht zu führen.

  14. #16 tomtoo
    23. Januar 2017

    @Noncredist

    Ich glaube das waren übliche Spielchen.
    Beschäftige mal die Gegenseite mit absurdem.

  15. #17 Der Loengard
    Weed, CA, USA
    23. Januar 2017

    Als diese beiden FBI Akten veröffentlicht wurden war der kalte Krieg schon lange vorbei.

    Und noch was, das betrifft den Roswell Zwischenfall: als das Gerücht rumging das dort eine der fliegenden Scheiben abgestürzt sei, ob nun wahr oder nicht, hat man den Bericht innerhalb von 24 Stunden abgewürgt und einen Wetterballon daraus gemacht.
    Damals lief ja auch Projekt Mogul in Roswell, man wollte mittels Stratosphären Ballons und Sensoren heraus finden ob Russland schon Atombomben testet.

    Warum sollte das Militär mit einer gefälschten Meldung den Absturz einer diese fliegenden Scheiben betreffend ausgerechnet die Aufmerksamkeit auf diesen damals wichtigen Stützpunkt lenken wo auch noch Projekt Mogul lief das ja nun wirklich Top Secret war.
    Die ganze Welt hat für diesen kurzen Moment nach Roswell, New Mexico geblickt wegen der Meldung die von dem Stützpunkt Kommandanten in Vertretung durch den Presse Offizier Walter Haut rausgegeben wurde.

    Ja es gibt auch aus militärischen Quellen Falschmeldungen…das stimmt…aber im Fall der Zeugen aus den Atomwaffenlaboren die erst in heutiger Zeit ans Licht gekommen sind macht das kaum noch Sinn weil heute jeder weiß das in Los Alamos und Sandia Labs damals nach Atombomben mit besserer Sprengkraft geforscht wurde. Also warum sollten die Zeugen die davon berichten erst in heutiger Zeit davon berichten wo es keinen Sinn mehr macht.

    Und die FBI Dokumente oder gar Militärdokumente gab es damals nicht für die normalen Bürger oder eben für die Spione. Es gibt da diesen “UFO Forscher”, sein Name ist Robert Hastings, der hat Zeugenaussagen gesammelt und auch auf seiner Internetseite weitere Dokumente online gestellt die man aber wohl nur bekommt im Rahmen des Freedom of Information Act…und dort kann man aber nur einen Antrag stellen wenn man US Amerikaner ist:

    https://www.ufohastings.com/documents

    Alle Dokumente unter den beiden ersten vom FBI sind gemeint. Darauf hatten russische Spione keinen Zugriff.

    Freedom of Information Act:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_Information_Act

    Ich weiß nicht genau ab wann die auf Hastings Internetseite abgebildeten Dokumente freigegeben wurden…aber ich vermute mal das die in Zeiten des kalten Krieges bestimmt noch nicht freigegeben worden wären weil es eben militärische Geheimnisse betrifft.

  16. […] Joseph Kuhn vom Science-Blog Gesundheits-Check hat sich im “CIA Freedom of Information Act Electronic Reading Room“ mal […]

  17. #19 Joseph Kuhn
    23. Januar 2017

    @ Der Loengard:

    Das ist hier kein Forum für Ufo-Gläubige. Sie hatten jetzt zwei Kommentare lang ihre Bühne, das muss genügen. Damit Sie nicht ganz frustiert von dannen gehen: Dass ein “Forscher” Dokumente auf seine Internetseite stellt, wie Sie sagen, kann sein. Dass man aber nur “im Rahmen des Freedom of Information Acts” und nur als Amerikaner Auskünfte von ihm verlangen kann, da hat man Ihnen einen Bären aufgebunden. Der “Freedom of Information Act” hat damit gar nichts zu tun. Schreiben Sie den “Forscher” doch einfach mal an. Hier im Blog ist das Thema jedenfalls definitiv zu Ende.

  18. #20 Der Loengard
    Weed, CA, USA
    23. Januar 2017

    Zitat:

    “Joseph Kuhn ist Gesundheitswissenschaftler und beschäftigt sich beruflich mit bevölkerungsbezogenen Gesundheitsstatistiken. Was man aus Daten heraus- oder hineinlesen kann, erstaunt ihn immer wieder, eigene Irrtümer eingeschlossen. Er schreibt hier über das Thema Gesundheit und darüber, was ihm sonst noch so querkommt.”

    Ehrlich gesagt habe ich gerade erst gesehen dass das eigentlich sowieso nicht ihre Themensparte ist…dann frage ich mich aber und wundere mich warum Sie über die CIA Thematik überhaupt schreiben?

    Einfach nur so, oder vielleicht nur um auf denselben Zug aufzuspringen wie der GWUP Blog um die skeptische Leserschaft damit zu bedienen. Damit haben Sie doch angefangen und nicht ich – ich hab lediglich Ihre Argument und Behauptungen ganz oben die “UFOs” betreffend widerlegt.

    • #21 Joseph Kuhn
      23. Januar 2017

      “dass das eigentlich sowieso nicht ihre Themensparte ist…dann frage ich mich aber und wundere mich warum Sie über die CIA Thematik überhaupt schreiben?”

      Lesen Sie, was sie direkt davor selbst zitiert haben: “Er schreibt hier über das Thema Gesundheit und darüber, was ihm sonst noch so querkommt.

      Damit wäre auch das beantwortet. Alles weitere bitte über das Büro für investigative Alienologie in Weed, CA, USA.

  19. #22 adent
    26. Januar 2017

    @Loengard

    – ich hab lediglich Ihre Argument und Behauptungen ganz oben die “UFOs” betreffend widerlegt.

    Ach so, widerlegt durch eigene Behauptungen, ja ob das so wirklich wissenschaftlich ist …
    Ich sehe in ihren Posts nur ein einziges Argument of Ignorance (weil die Technik damals nicht fortschrittlich genug war (was sie sicherlich asugiebig beurteilen können) = UFO). Ich sag dazu (und widerlege sie damit) Nein, weil UFOs in der Wüste keine Bruchlandungen machen (dazu sind sie viel zu fortschrittlich) war es natürlich das vielarmige Spaghettimonster, das eine von Russels Teekannen in die Wüste gepfeffert hat.
    So, damit sind sie widerlegt und gut ist.

  20. #23 anderer Michael
    28. Januar 2017

    Ich habe irgendwo wahllos draufgedrückt ( bei den öffentlichen CIA-Papieren) und landete bei einer The President’s Intelligence Checklist vom 27.11.61.
    Punkt 6 interessierte mich.Die spanische Regierung protestierte gegen eine angebliche Bemerkung des US-Botschafters, Spanien würde Spanisch-Sahara der marokkanische Hegemonie übergeben wollen, irgendwann. Was sagt mir das? Bereits damals schielte Marokko auf dieses Gebiet , um es sich einzuverleiben, was dann später auch geschah, trotz Polisario. Dann fragte ich mich , was ist aus dieser Geschichte eigentlich geworden?Vollkommen aus unserem öffentlichen Interesse verschwunden.
    Nachgelesen, der Konflikt besteht noch, der Westen des Landes unterliegt nicht der Kontrolle Marokko’s. Eine eigene Regierung Westsahara’s (= der ehemaligen spanischen Kolonie ) wird von 46 Staaten anerkannt und ein UNO-Referendum ist geplant.
    Nicht sehr weltbewegend.Im Vergleich zu UFO’s. :-;

    Punkt 5 ist übrigens eine Analyse einer Rede Ulbricht’s vor dem Zentralkomitee.

    Für Personen mit Interesse an Zeitgeschichte kann es sich lohnen.