Der Vorschlag des „Münsteraner Kreises“, das Biotop des Heilpraktikerwesens künftig stärker unter den Aspekten Qualität und Patientensicherheit zu regulieren, hat viel Medienaufmerksamkeit erfahren. Angesichts des politischen Rückhalts, den die evidenzbefreite Alternativmedizin insgesamt und auch das Heilpraktikerwesen haben, glaube ich zwar nicht, dass das Papier des Münsteraner Kreises schon der Durchbruch ist, aber das macht es nicht weniger notwendig.

Erwartungsgemäß laufen die Heilpraktiker Sturm gegen die Vorschläge des Münsteraner Kreises. Die sind eigentlich recht einfach: Entweder schafft man den Heilpraktiker ganz ab oder man qualifiziert den Beruf, indem man auf einer Ausbildung in einem Gesundheitsberuf aufsetzt und dann über eine ausreichende Weiterqualifizierung die selbständige Berufsausübung als „Fachheilpraktiker“ in einem definierten Behandlungsgebiet ermöglicht. Die sektoralen Heilpraktiker gäbe es also weiterhin, auf einem höheren Kompetenzniveau.

Die Heilpraktiker wollen dagegen die alte Laienmedizin beibehalten. Sie verweisen darauf, dass sie jetzt schon gut ausgebildet seien und von ihren Patienten ausweislich der großen Nachfrage doch unzweifelhaft als hilfreich erlebt würden. Bestenfalls räumt man ein, dass es einzelne schwarze Schafe gebe und – Whataboutism ist in diesen Diskussionen Standard – dass in der „Schulmedizin“ doch auch nicht alles gut laufe. Das stimmt zwar, aber daraus folgt kein Freifahrtschein für Quacksalberei bei den Heilpraktikern.

Ich glaube, dass man der Laienheilkunde nicht mehr einen derart breiten Schutzraum wie zu Zeiten des Heilpraktikergesetzes 1939 einräumen kann, zumal selbst damals schon das Ende dieser Form der Laienheilkunde anvisiert war. Über die Möglichkeit z.B. physiotherapeutischer oder podologischer Behandlungen bei einem „Fachheilpraktiker“, der ohne ärztliche Verordnung arbeiten darf, kann man dagegen nachdenken, warum nicht.

Ein interessanter Sonderfall der sektoralen Heilpraktiker sind die Heilpraktiker mit einer auf Psychotherapie beschränkten Erlaubnis. Vor 1999 war das eine hilfreiche Einrichtung, weil damit Psychologen eine Behandlungserlaubnis erlangen konnten, ohne unmittelbar von den Ärzten abhängig zu sein. Durch das Psychotherapeutengesetz 1999 sind mit den Psychologischen Psychotherapeuten und den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zwei Heilberufe mit Approbation eingeführt worden. Dahinter standen u.a. ebenfalls Bemühungen um eine überfällige Qualitätssicherung in der Psychotherapie.

Daneben gibt es aber immer noch die sektoralen Psychotherapie-Heilpraktiker, die als Ausbildungsnachweis wie alle Heilpraktiker nur einen Hauptschulabschluss haben müssen. In Bayern waren 2016 nach Zählung der Gesundheitsämter von den insgesamt 23.575 Heilpraktikern 7.071 Heilpraktiker mit einer auf Psychotherapie beschränkten Erlaubnis, ca. 30 %. Zum Vergleich: Im selben Jahr waren bei der bayerischen Psychotherapeutenkammer 6.097 Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten registriert.

Heilpraktiker_2017

Die Bundespsychotherapeutenkammer hat nun im Anschluss an das Papier des Münsteraner Kreises gefordert, den sektoralen Heilpraktiker Psychotherapie abzuschaffen. Es gäbe genug approbierte Psychotherapeuten, um den Behandlungsbedarf zu decken. Ob dem wirklich so ist, ist nicht einfach zu beantworten, weil es keine valide Bedarfsermittlung für die Versorgung psychischer Störungen gibt. Was man weiß, ist, dass es sowohl lange Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz gibt (und deswegen nach wie vor in vielen Fällen keine leitliniengerechte Behandlung möglich ist), und dass viele psychisch ernsthaft erkrankte Menschen erst sehr spät, manchmal gar nicht, Kontakt zum Versorgungssystem bekommen. Der DEGS1-Studie des Robert Koch-Instituts zufolge ist weniger als die Hälfte der Betroffenen in Behandlung.

Innerhalb des kassenärztlichen Systems gibt es noch einmal einen besonderen Versorgungsengpass, weil es nach wie vor nicht genug Psychotherapeuten mit Kassenzulassung gibt und die Krankenkassen sich seit Jahren gezwungen sehen, Psychotherapien auch im Wege der Kostenerstattung für Psychotherapeuten zu finanzieren, die zwar eine Approbation, aber keine Kassenzulassung haben. Wie viele solcher Kostenerstattungsfälle es gibt, ist übrigens nicht bekannt, die Daten sind „sensibel“.

Können Heilpraktiker die Versorgungslücken schließen? Sollen sie sie schließen? Hier ist zunächst anzumerken, dass auch psychisch kranke Menschen einen Anspruch auf bestmögliche Behandlung auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand haben. Um das sicherzustellen, hat man schließlich das Psychotherapeutengesetz eingeführt. Heilpraktiker sollen also hier gerade keine Versorgungslücken auf einem qualitativ niedrigeren Niveau schließen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es natürlich auch unbegabte Psychotherapeuten gibt, an denen die jahrelange Therapieausbildung spurlos vorüberging. Hinzu kommt, dass die Krankenkassen Heilpraktikerleistungen nicht ohne weiteres erstatten dürfen. Auch das hat seinen Sinn, an der Behandlungsqualität soll eben nicht gespart werden.

Das in diesem Zusammenhang von den Heilpraktikern immer wieder vorgebrachte Argument, sie seien doch hinreichend qualifiziert und die Gesundheitsämter würden das bei der Erlaubniserteilung prüfen, stimmt so nicht. Psychologen müssen z.B. in manchen Ländern für die eingeschränkte Heilpraktikererlaubnis gar keine Prüfung machen, das Psychologiestudium als solches gilt dann als ausreichend. Des Weiteren müssen zwar die Psychotherapeuten für die Approbation nachweisen, dass sie ihre Behandlungsverfahren beherrschen, aber die Gesundheitsämter prüfen bei den Heilpraktikern keineswegs, ob diese das, was sie später tun wollen, gut können: Sie prüfen vielmehr vor allem, ob Heilpraktiker genug wissen, um die Finger davon zu lassen, was sie nicht gut können bzw. nicht tun dürfen. Das geht bekanntlich häufig schief und die Presseberichte führen dann seit vielen Jahren regelmäßig und stets ergebnislos zu der Forderung, bei den Heilpraktikern doch endlich strengere und zeitgemäße Regeln einzuführen. Wir wissen bis heute nicht einmal, was Heilpraktiker eigentlich machen, oder wie viele es wirklich gibt.

Auch das Argument des „Deutschen Dachverbands für Psychotherapie“ (DVP), der vor allem die psychotherapeutisch tätigen Heilpraktiker organisiert, über die Heilpraktiker gäbe es Alternativen zur Richtlinientherapie (das sind die Verfahren, die von den Kassen finanziert werden), trägt nicht. Wenn es evidenzbasierte Therapieverfahren gibt, die aus welchen Gründen auch immer noch nicht von den Kassen finanziert werden, muss man sich darum bemühen, diese Evidenz beim Gemeinsamen Bundesausschuss geltend zu machen, so wie dies z.B. bei der Gesprächspsychotherapie geschieht. Der DVP reklamiert hier letztlich wiederum nur einen Schutzraum für Verfahren mit Evidenzproblemen.

Soll man also die Psychotherapie-Heilpraktiker abschaffen? Oder soll man ähnlich, wie es das Papier des Münsteraner Kreises vorschlägt, auch hier eine „Kompetenzlösung“ anstreben und z.B. für fachlich vorqualifizierte Berufe, z.B. Heilerziehungspfleger, Logopäden oder Ergotherapeuten, einen auf bestimmte Tätigkeitsbereiche spezialisierten „psychosozialen“ Heilpraktiker einführen? Psychotherapie im Sinne einer Krankenbehandlung bliebe den approbierten Therapeuten vorbehalten, aber ob Heilpraktiker nicht im weiteren Bereich der psychosozialen Unterstützung einen sinnvollen Beitrag zur Versorgung leisten können, könnte man doch einmal diskutieren. Falls nicht, was spricht dagegen?

Kommentare (167)

  1. #1 Ulrich K.
    26. August 2017

    Die Frage wird gefühlt mehrmals im Jahr in diesem Blog gestellt, frage mich wirklich wieso?

    Nichtsdestotrotz hier meine ganz persönliche Antwort auf die die Frage:

    Nein man sollte Psychotherapie-Heilpraktiker nicht abschaffen, weil ich finde dass jeder das Recht haben sollte zu tun und zu lassen was er möchte, solange dritte nicht darunter leiden.
    Ich finde aber auch dass die Krankenkassen nur dann eine Behandlung bezahlen sollten, wenn die Psychotherapie-Heilpraktiker sich qualifizieren können.

    • #2 Joseph Kuhn
      26. August 2017

      @ Ulrich K.:

      “Die Frage wird gefühlt mehrmals im Jahr in diesem Blog gestellt”

      Welche Frage? Ob man Psychotherapie-Heilpraktiker neu regulieren soll? Ihre Gefühle sind da möglicherweise quantitativ etwas unzuverlässig, aber egal, zumindest einmal kam die Frage aus gegebenem Anlass in der Tat schon, vor ziemlich genau einem Jahr.

      “solange dritte nicht darunter leiden”

      Zählt finanzieller Schaden durch nutzlose Therapie da auch? Und wie soll man damit umgehen, wenn Heilpraktiker traumatisierte Flüchtlinge homöopathisch behandeln? Oder was tun, wenn sie sich die hochkomplexe und risikoreiche Behandlung von Borderline-Patienten zutrauen? Der “Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.” ist da ganz mutig. Da bietet jemand, der “psychographische Typberatung (zur Ermittlung des Persönlichkeitstyps)” macht, eben auch mal die Behandlung von Borderline an. Andere fühlen sich berufen, in die Psychoonkologie einzusteigen. Einzelne können das sicher, sei es, weil sie therapeutische Naturtalente sind oder weil sie sich auf irgendwelchen Wegen die nötigen Qualifikationen erworben haben. Aber wie viele sind das von denen, die es machen? Der Rest, die unqualifiziert herumpfuschen, oder gar Engeltherapien anbieten oder mit Heilsteinen arbeiten – Kollateralschäden für die Patienten, weil auch von denen “jeder das Recht haben sollte zu tun und zu lassen was er möchte, solange dritte nicht darunter leiden”?

      Ich verstehe nicht, warum man in der Alternativmedizin die Standards so viel tiefer halten will wie in der konventionellen Medizin (oder in dem Fall in der Psychotherapie). Selbst bei hohen Standards für die Psychotherapie werden genug Therapeuten am Werk sein, die die Standards unterlaufen, und genug Möglichkeiten für verzweifelte Patienten bleiben, seltsame Dinge auszuprobieren.

      “Ich finde aber auch dass die Krankenkassen nur dann eine Behandlung bezahlen sollten, wenn die Psychotherapie-Heilpraktiker sich qualifizieren können.”

      Was natürlich eine Qualifikation unterhalb des Approbationsniveaus sein müsste, sonst würde die Forderung ja keinen Sinn machen. Aber wozu dann noch die Approbation der Psychotherapeuten als Voraussetzung für die Kassenzulassung? Fordern Sie nicht im Prinzip die Absenkung der Ausbildungsstandards an sich?

  2. #3 Peter Weismann
    27. August 2017

    Man sollte über die Qualifizierung der Patienten nachdenken.

    Das meine ich vollkommen ernsthaft.
    Der dumme Patient, der sich wie ein Schaf der modernen Medizin oder ihren Alternativen anvertraut, ist das größte Problem im System.
    Gesundheit und Grundlagen der Medizin und Psychologie, Methoden der Forschung und das Vermitteln dessen, was wissenschaftliches Arbeiten generell aber besonders auf diesem Gebiet bedeutet, ist nicht Bestandteil irgendeines Unterrichts an unseren Schulen. Man kann sich schon lange fragen, ob wir überhaupt lebenstaugliche, mündige Bürger durch unsere Schulbildung heranziehen wollen.
    Für einen Unkundigen ist die Gefahr sehr viel größer, einem Scharlatan oder einer falschen Behandlung zum Opfer zu fallen.

    Generell muss aber meiner Ansicht nach auch “Wissenschaft” erkennen, dass sie eben Wissen schafft und es nicht schon hat. Wenn ich nur das Beispiel der Forschung zum Darm und seinen Bakterien erwähne und was uns dies innerhalb weniger Jahre an neuen Erkenntnissen brachte, dann muss sich die Schulmedizin für den Gedanken öffnen, nicht alles schon zu wissen und deshalb wirksame Alternativen nicht generell in Abrede stellen.
    Es geht nicht über arrogante Ignoranz, sondern nur über objektive und wissenschaftliche Betrachtung, wobei die Beachtung der Evidenz natürlich ein ausgezeichnetes Hilfsmittel ist.

    Durch die ständige Forderung des Evidenz-Nachweises haben wir mit unserer modernen Schulmedizin innerhalb weniger Jahrzehnte die beste Medizin geschaffen, die der Menschheit je zur Verfügung stand. Ich glaube nicht, dass man diesen Weg verlassen sollte. Die Erfolge sollten nur eben nicht blind machen oder überheblich. Wir sind erst am Anfang und es gibt mehr zu erforschen, als wir bereits wissen. In dem komplexen Ökosystem Mensch könnten auch Maßnahmen Wirkung zeigen, deren direkter Zusammenhang sich uns noch nicht erschließt.

    Ich drücke es mal mit einem banalen Beispiel aus:
    wenn es hilft, schmerzende Gelenke mit Hühnermist einzureiben und dabei eine Formel zu murmeln, dann sollte man nicht über derartigen Unfug lachen, sondern ihn erforschen.

    • #4 Joseph Kuhn
      27. August 2017

      @ Peter Weismann:

      “Man sollte über die Qualifizierung der Patienten nachdenken.”

      Ja, sonst klappt das mit der berühmten “informierten Entscheidung” oder dem “Shared decision making” nicht. Aber das geschieht längst. Bei manchen Krankheitsbildern gibt es standardisierte Patientenschulungen, es gibt Psychoedukation, es gibt sogar eine auf die Allgemeinbevölkerung orientierte “Allianz für Gesundheitskompetenz” des Bundesgesundheitsministeriums.

      “Generell muss aber meiner Ansicht nach auch “Wissenschaft” erkennen, dass sie eben Wissen schafft und es nicht schon hat.”

      Davon, dass sie viel Wissen hat, profitieren Sie jeden Tag, schon am Morgen, wenn Sie Ihre Kaffeemaschine einschalten.

      “Die Erfolge sollten nur eben nicht blind machen oder überheblich.”

      Sie haben Recht, da läuft sicher manches nicht gut, gerade in der Medizin. Deswegen werden in der letzten Zeit verstärkt wieder die kommunkativen Kompetenzen der Ärzte geschult. Bei den Psychotherapeuten muss man da – im Allgemeinen – naheliegenderweise weniger Sorge haben.

      “In dem komplexen Ökosystem Mensch könnten auch Maßnahmen Wirkung zeigen, deren direkter Zusammenhang sich uns noch nicht erschließt.”

      Keine Frage. Aber das hat mit den Heilpraktikern nichts zu tun und wenn solche Zusammenhänge erforscht werden, dann eben in der Wissenschaft und nicht in der Heilpraktikerpraxis.

      “dann sollte man nicht über derartigen Unfug lachen, sondern ihn erforschen.”

      Wenn es solche Phänomene gibt, ja, wenn man hinreichend dazu geforscht hat, wie z.B. bei der spezifischen Wirksamkeit von Homöopathika, sollte man es auch mal gut sein lassen. Das Forschungsgeld ist dann woanders besser aufgehoben, als dass man immer mehr Studien anhäuft, unter denen aus rein statistischen Gründen auch immer wieder welche sind, die fälschlicherweise positiv für eine unwirksame Behandlung ausfallen und dann die Leute verwirren.

  3. #5 Ulrich K.
    27. August 2017

    “Was natürlich eine Qualifikation unterhalb des Approbationsniveaus sein müsste, sonst würde die Forderung ja keinen Sinn machen.”

    Wie kommen sie darauf, die Qualifikation unterhalb des Approbationsniveaus sein sollte?
    Die Qualifikation sollte höher sein, als die Qualifikation der Schwestern und Pfleger in Deutschland (dreijährige Ausbildung an einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule ) aber niedrieger als die Qualifikation der Ärzte.
    Also die Qualifkation sollte etwa das Nieveau haben was die Krankenschwestern/Pfleger in Spanien vorweisen können, möglicherweise etwas mehr, damit die Krankenkassen die Zahlung übernehmen.

    “Zählt finanzieller Schaden durch nutzlose Therapie da auch? ”
    Nur wenn dritte den finanziellen Schaden haben. Oder wollen sie regeln für was jeder sein Geld ausgeben darf?

    In ihrem Ton höre ich viel Hass, wieso? Habe ich sie beleidigt?

    • #6 Joseph Kuhn
      27. August 2017

      @ Ulrich K.:

      “Wie kommen sie darauf, die Qualifikation unterhalb des Approbationsniveaus sein sollte?”

      Wenn man als Voraussetzung für die Ausübung der Psychotherapie das Niveau der Approbation fordert, was ich für richtig halte, dann sollte man eben die Approbation fordern.

      “Also die Qualifkation sollte etwa das Nieveau haben was die Krankenschwestern/Pfleger in Spanien vorweisen können”

      Ich nehme an, Sie wissen schlicht nicht, welche Ausbildung der Approbation der Psychotherapeuten vorausgeht. Dazu gehört z.B. – nach einem einschlägigen Studium – 1 Jahr praktische Ausbildung in der Psychiatrie, zusätzlich 600 Behandlungsstunden unter Supervision, 600 Theoriestunden und eine Abschlussprüfung, die deutlich höhere Anforderungen stellt als die Heilpraktikerprüfung.

      “Oder wollen sie regeln für was jeder sein Geld ausgeben darf?”

      Jeder soll sein Geld ausgeben dürfen, wofür er will, aber nicht jeder soll Leistungen anbieten dürfen, deren Qualität keine klaren und verlässlichen Standards erfüllt. Sonst können die Patienten nicht informiert darüber entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen.

      “In ihrem Ton höre ich viel Hass, wieso?”

      Das weiß ich nicht, ich bin nicht Ihr Psychotherapeut. Ich habe Fragen zu Ihrem Kommentar gestellt, wenn das für Sie schon “Hass” ist, sollten Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit für Emotionen verbessern.

  4. #7 Umami
    27. August 2017

    Warum braucht ein Ergotherapeut/Physiotheurapeut/Podologe etc. (sehr sinnvolle Berufe übrigens!!!) nochmal einen Heilpraktiker?
    Also quasi ein Etikett, das ihm erlaubt, Dinge zu tun, das aber selbst zu nichts QUALIFIZIERT. (Das tut ja deren Fachausbildung).
    Was sagen eigentlich deren Fachverbände zu dem Münsteraner Papier? Diese müssten es doch Willkommen heißen?
    Über die HP ohne jegliche Qualifikation (die der HP-Schulen zähle ich nicht dazu) brauchen wir glaube ich gar nicht zu reden.

  5. #8 Spritkopf
    27. August 2017

    Ich finde es generell merkwürdig, welche Anforderungen der Staat für die Ausübung von bestimmten Berufen in selbständiger Tätigkeit aufstellt. Oder sagen wir besser, das krasse Missverhältnis zwischen den unterschiedlichen Berufen.

    Jemand, der eine dreijährige Ausbildung in einem Handwerkerberuf gemacht und mit Gesellenbrief abgeschlossen hat, darf sich damit noch lange nicht selbständig machen. Um einen Schornstein ordnungsgemäß und in eigenverantwortlicher Tätigkeit fegen zu dürfen, muss es mindestens der Meisterbrief sein. Aber dort, wo es um die Gesundheit der Menschen geht, also tief in das Wohl und Wehe von Patienten eingreift, da soll auf einmal ein simpler Multiple-Choice-Fragebogen mit 64 Fragen als Befähigungsnachweis ausreichen? Das will mir nicht in den Kopf.

  6. #9 ajki
    27. August 2017

    Ein Kommentator stellt oben die rhetorische Frage “Warum braucht ein [X] nochmal einen Heilpraktiker?” (als zusätzliches Qualifikationsmerkmal)

    Damit wird auf einen Teil des Vorschlages des “Münsteraner Kreises” eingegangen, der zwar in der Zeit nach Veröffentlichung zumeist als Folge diskutiert wurde (meinem Eindruck nach), aber einen anderen Teil des Vorschlages außer acht läßt: die “Abschaffung” (des Qualifikationsmerkmals “Heilpraktiker”). Obwohl dies die naheliegendere Lösung wäre, gehen viele (?) davon aus, dass es eben wohl aufgrund der Gewöhnung an dieses Berufsbild und der zweifelsohne vorhandenen Frequentierung durch Kunden anscheinend nützlich wäre, diesen “Beruf” zu erhalten unter der Voraussetzung einer brauchbaren Qualifizierung. Letztlich würde man durch die Verwirklichung dieses Teils des Vorschlags einen weiteren Berufszweig im staatlich organisierten Gesundheitswesen neu schaffen: den staatlich reglementierten “Heilpraktiker [X]”, wobei dann [X] die jeweilige echte Qualifizierung wäre und der “Heilpraktiker”-Anteil die jeweils persönlich verfolgte ideologische Ausrichtung (irgendwas mit “Achtsamkeit”, “Ganzheitlichkeit”, “Natürlichkeit” und wohl meist “homöopathisch” – also mit geistartigen Kräften, die von einer Person ausgehen, irgend jemand anderen von irgendwas Störendem zu befreien). Erstaunliche Massen von Menschen, auch mit langjähriger wissenschaftlicher Ausbildung und Praxis, legen großen Wert auf diese “geistigen Künste”, was durch den großen Zuspruch belegbar ist.

    Viele dieser Verfechter “alternativer” “Heilslehren” kritisieren erwartungsgemäß den Vorschlag des “Münsteraner Kreises” – soweit ich das überblicken kann (was nicht viel ist, weil ich die pro-“CAM”-Kommentare nur schlecht ertrage und deshalb gerne überlese), sehen diese Konsumenten in einer Qualifizierungsregulierung oder einer Abschaffung des Berufsbildes “Heilpraktiker” eine “Ungerechtigkeit” oder eine unzulässige Form staatlicher Gängelung (oder die altbekannte Kritik, es würde hier ein Teil des Gesundheitswesen einen anderen, konkurrenten Teil ausbooten wollen). Ähnlich ärgerliche/ängstliche Reaktionen des magischen Klientels hat man schon bei anderen Vorschlägen gehört/gesehen – etwa einer Abschaffung der “Apothekenpflicht” für “Homöopathika”.

    Der prinzipielle Fehler bei dieser Angst ist es, davon auszugehen, dass sozusagen nach einer Abschaffung von Berufsbezeichnung oder “Apothekenpflicht” für diese Konsumenten *irgendetwas* “verloren” gehen würde an Konsummöglichkeiten. Ähnlich wie es solchen Berufen wie “Astrologen”, “Lifestyle-Coaches”, “Feng-Shui-Beratern” oder (genau gleich!:) “Anlageberatern” als Selbständigen oder Angestellten durchaus gut geht, könnten natürlich auch “Heiler” als Berater ohne “staatlichen” Segen bestens reüssieren – sie brauchen das “Heilpraktiker”-Etikett dazu nicht. Und selbstverständlich würde bei Wegfall einer “Apothekenpflicht” für Nichtszeug die Ware erst recht breit gehandelt werden – und Millionen von zusätzlichen Verkaufsquellen sich öffnen: Bücher ohne Ende, Seminare, “alternative Gesundsreisen” zu irgendeinem Guru, durchgeführt von irgendeinem Busunternehmen, angereichert mit den üblichen Verkaufsveranstaltungen, “Gesundheitmessen”…. und was weiß ich nicht noch alles: alles bliebe weiterhin unverändert möglich oder kaufbar. Es wäre eben dann Teil des “Lifestyle”-Betriebes und nicht imaginierter Teil eines falsch verstandenen öffentlichen Gesundheitswesens.

    Man müßte nur irgendwie den Konsumenten klarmachen können, dass ihnen bei Abschaffung unsinniger Dinge aufgrund von historischen Gegebenheiten nichts verlustig geht. Und das “man” (also die bösen “Evidenzler”) den Konsumenten nichts wegnehmen kann, was diese eben kaufen wollen.

  7. #10 R/R
    27. August 2017

    ajki,
    …..unsinnige Dinge,
    neulich hat sich mein KFZ-Meister als astrologiegläubig geoutet.
    Das gehört zu einer Kultur, die sich ihrer Freiheit rühmt, dazu.

    • #11 Joseph Kuhn
      27. August 2017

      @ R/R:

      “Das gehört zu einer Kultur, die sich ihrer Freiheit rühmt, dazu.”

      Von mir aus. Ich verbinde zwar mit “Freiheit” etwas anderes, als die Freiheit zur Astrologie, aber bitte, jeder soll die Freiheit haben, den Rahmen seiner Freiheit selbst zu definieren. Und wenn Sie – wieder mal unter neuem Pseudonym – meinen, völlig sinnfreie Kommentare seien auch eine Form von Freiheit, sei Ihnen auch das zugestanden.

      Ich hoffe, Sie sind wenigstens so konsequent, nicht nur das Treiben von Scharlatanen in der Medizin als “Freiheit” zu begrüßen, sondern auch, wenn Ihr KFZ-Meister die Art des Öls, das er einfüllt, die Zahl der Schrauben, mit denen er Ihren Reifen festmacht oder die Höhe der Rechnung, die er stellt, an der Konstellation der Sterne ausrichtet. Oder wenn Ihr Gastwirt beim nächsten Mal, nachdem er Ihnen den Wein serviert hat, sich als notorischer Giftmörder outet.

  8. #12 Robert
    27. August 2017

    Joseph Kuhn,
    ……wenigstens so konsequent,
    also einen Sinn für Humor und Dramatik bescheinige ich Ihnen.
    Dieser KfZ-Meister ist ein vernünftiger Mensch, man kann sogar sagen, ein sympathischer Mensch und dass er offenherzig über Astrologie spricht, macht ihn nur noch sympathischer.
    Der Gastwirt als Giftmörder, das gibt Material für einen neuen Roman.
    Aber jetzt mal ernsthaft. In Bezug auf Psychotherapie und Ergotherapie bin ich ein unbeschriebenes Blatt und höre mir gerne die Meinung von anderen an, die Einblick in das Thema haben.(Deswegen habe ich mich hier eingeloggt, und nicht um sinnleer mitzusprechen)
    Wenn es also ernsthafte Gründe gibt, die Psyhotherapie zu verbieten, dann heraus damit. Ich habe den Begriff Scharlatan bewusst vermieden, weil das eine Wertung ist.
    Nachtrag: R/R bedeutet Robert/Rexlip. Rexlip ist am Mittwoch beerdigt worden. Ihm zu Erinnerung das zweite R!

  9. #13 ajki
    27. August 2017

    #10: “unsinnige Dinge”

    Nur der Klarstellung halber: mit “unsinnige Dinge” sind hier staatliche Regulierungen (Gesetze, Verordnungen,…) gemeint, die schon “damals”, zur Zeit ihrer Inkraftsetzung durch welches Vorgängerregime auch immer, nicht in den Rahmen eines staatlichen Gesundheitssystems passten bzw. heute passen. Also etwa das Hilfskonstrukt “Heilpraktiker” selbst oder andere staatliche Gesundheitsregeln.

  10. #14 Robert
    27. August 2017

    ajki,
    danke für die Klarstellung. #10

    Joseph Kuhn,
    wo wir schon bei der “Regulierung ” sind, haben wir Ihrer Meinung zu viel Regulierung oder zu wenig?

  11. #15 LasurCyan
    27. August 2017

    zur Zeit ihrer Inkraftsetzung durch welches Vorgängerregime auch immer

    Gibt’s irgendwelche speziellen Gründe für die Relativierung, ajki?

  12. #16 ajki
    27. August 2017

    #15: die Relativierung ist keine. Der Ursache der Fehlregulierung liegt historisch begründet in der sogenannten “Kurierfreiheit” – bitte entsprechend nachschlagen. Diese betraf zunächst einen Vorgängerbund einzelner deutschen Staaten, dann das “Deutsche Reich”, zuerst in der monarchischen, dann der präsidialen und zuletzt in der totälitären Form.

  13. #17 Andreas Schlecht
    Schömberg
    27. August 2017

    Münsteraner Kreis will Heilpraktiker abschaffen! „Wir wollen den gegenwärtigen Irrsinn nicht länger hinnehmen…“

    So lautet das jüngste Postulat des „Münsteraner Kreises“ dessen Propheten einmal mehr nach der Abschaffung des Heilpraktiker Berufes aspirieren. Eine überaus absurde Forderung wenn man bedenkt, dass der Arzt als „Gott in Weiß, illuminiert und mit umfassendem Expertenwissen ausgestattet, längst auf dem Altar der patientenfremden Leitlinienmedizin gestorben ist. In der Presse liest man von einem sog. 17-Köpfigen Expertenteam des Münsteraner Kreises die sich offenbar berufen fühlen den gesetzlich geschützten Beruf (Art. 12 Grundgesetz) des Heilpraktikers abzuschaffen. Doch zunächst stellt sich die Frage, wie viel Expertenwissen ist jemandem zuzutrauen der noch nie mit den teilweise völlig verzweifelten, hilfesuchenden Patienten die vom Arzt entweder psychiatrisiert oder unverrichteter Dinge nach Hause geschickt wurden, gearbeitet hat. „Experte zu sein bedeutet ja heute immer mehr, von immer weniger zu wissen.“ Der aufmerksame Leser erkennt in diesem Pamphlet sofort, dass diese vermeintlichen Experten weder über den Berufsstand des Heilpraktikers informiert sind, noch etwas von ganzheitlicher Medizin verstehen. In Ermangelung ausreichender Fachkenntnisse sowie rudimentären Sachverstand wird hier ein ganzer Berufsstand infam diffamiert.
    Cui bono? Wem hilft es? Oder wovon soll hier abgelenkt werden? Etwa von den zunehmenden ärztlichen Kunstfehlern? Trägt die mangelhafte Ausbildung der Mediziner in den letzten Jahren langsam Früchte? Früchte in Form von zahllosen Todesfällen hervorgerufen durch pharmazeutische Polypragmasie? Von Biochemie und Pharmazie versteht der heutige Arzt nicht viel. Muss er auch nicht, der Parmareferent kommt ja alle zwei Wochen!

    Der erste Satz des Positionspapiers lautet : “Immer wieder gibt es Zwischenfälle bei der Behandlung durch Heilpraktiker.” Man könnte auf Grund gesicherter Erkenntnisse das Wort “Heilpraktiker” problemlos mit “Schulmedizinern” austauschen.
    Zusätzlich finden sich für Akademikerkreise überaus fragwürdige Verallgemeinerungen und Behauptungen, die den Beruf des Heilpraktikers sowie das Erlangen der Heilpraktiker Erlaubnis und Ausübung der Heilkunde realitätsfern darstellen.
    Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit steinen werfen. Doch zunächst bleibt festzustellen, dass die sog. akademische Medizin im Hinblick auf chronische Erkrankungen dem hilfesuchenden Patienten wenig kausale Therapie anbieten kann! Es ist gleichermaßen erschreckend wie ratlos die Medizin bei den einfachsten Fragen nach kausalen Entitäten zahlreicher sog. Zivilisationskrankheiten ist. Die vermeintlichen Fortschritte in der Akutmedizin können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Anzahl der Multimorbiden Patienten sowie deren Komorbiditäten ständig zunimmt. Ich möchte an dieser Stelle die teilweise hervorragenden Errungenschaften der Akutmedizin nicht unerwähnt lassen, betone aber ausdrücklich, dass diese Konzepte nur für akute Erkrankungen und Unfälle funktionieren. Bei Fragen zur Prävention oder auch nahezu allen chronischen Erkrankungen ist die konventionelle Medizin völlig hilflos.
    Ich bin seit 17 Jahren Heilpraktiker. In dieser Zeit kann ich mich nicht an ein Jahr erinnern, an dem die Abschaffung meines Berufes und damit nicht zuletzt auch der Verlust meiner Existenz nicht gefordert wurde. Gefordert nicht etwa von Patienten, sondern bezeichnenderweise stets von Seiten der Ärztevertreter. Meine Patienten sind zu 70% Akademiker, darunter Ärzte, Rechtsanwälte und Psychologen. Wissen diese Patienten wirklich nicht was Sie tun?
    Wie weit wollen sich die Autoren des Münsteraner-Kreis in ihrer Inquisitionsschrift aus dem Fenster lehnen, wenn sie jetzt schon die Urteilsfähigkeit der Patienten in Frage stellen. Tatsächlich ist die Klientel im Wartezimmer des Heilpraktikers zumeist überdurchschnittlich gebildet oder körperbewusst und kann es sich einfach leisten kausal behandelt und nicht wie beim Arzt symptomatisch abgefertigt zu werden. Würden die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlung beim Heilpraktiker bezahlen, dann wären die Hausarztpraxen leer! Das ist eine bittere Pille für die Schulmedizin!
    Natürlich wissen Schulmedizin und Pharmazie ganz genau, dass die Naturheilkunde, Homöopathie oder auch die orthomolekulare Medizin sehr wohl funktioniert. Und man weiß ebenfalls ganz genau, dass infolge zunehmender Aufklärung die bisherigen Einnahmequellen über kurz oder lang ausgetrocknet sein werden.
    De facto haben diese Forderungen nicht die vermeintliche Sicherheit des Patienten im Fokus. Vielmehr wird unter dem Deckmantel der Prävention dem naiven, teilhypnotisierten Betrachter dieses skurrilen Szenarios suggeriert es ginge um seine Sicherheit und letztendlich Patientengefährdung. Das ist geistesverlorene Traumtänzerei. Die wirklichen Interessen sind weitaus perfider und profaner und begrenzen sich auf eine pathologische Form der Profitgier die ihresgleichen sucht. Alles selbstverständlich auf dem Rücken der hilfesuchenden Patienten, die es nun einmal wieder vor dem ach so gefährlichen Heilpraktiker zu schützen gilt. Wenn die Naturheilkunde so irrsinnig ist, warum werden dann exakt dieselben Therapieformen, so zahlreich, ebenfalls von Ärzten als teure „Igel-Leistungen“ angeboten. Eine besorgniserregende Doppelmoral die nur mit einem Denkmuster zu begründen ist; „Weil ich es einfach besser weiss!“
    Wozu brauchen wir nun diesen irrsinnigen Heilpraktiker? Die Antwort ist denkbar trivialer Natur. Weil er genau wie der Arzt, integraler Bestandteil des deutschen Gesundheitswesen ist, Patienten seine Kenntnisse schätzen und ganz bewusst in Anspruch nehmen.
    Hingegen verhindert die facharztspezifische Partikularisierung der Patienten die ganzheitliche Betrachtung der kausalen Zusammenhänge. Alle chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Fibromyalgie oder Herzmuskelschwäche werden durch zumeist erworbene Fehlfunktionen der Mitochondrien (Zellkraftwerke) hervorgerufen oder unterhalten. Der Facharzt behandelt Symptome seines zuständigen Organsystems evidenzbasiert. Für Akuterkrankungen ist das unumgänglich für die Dauertherapie Janusköpfig, da sich die zugrundeliegenden Mitochondriopathien unerkannt wie ein unterirdischer Schwelbrand weiter ausbreiten. Schlimmer noch, Evidenz basierte Medizin kann mitochondriale Störungen hervorrufen. Eine chronische Erkrankung ist nun mal kein Medikamentenmangelsyndrom!
    Während die konventionelle Medizin mit Tunnelblick lediglich die Symptome des Patienten im Visier hat, braucht es hierzu als Regulativ zwingend den gut ausgebildeten und von jeglichen externen Einflüssen der Industrie unabhängigen Heilpraktiker. Er ist eine überaus wertvolle Errungenschaft im deutschen Gesundheitswesens und ein schmerzhafter Dorn im Auge der Ärzte. Eine Abschaffung des Heilpraktikers stünde zudem im Spannungsfeld der verfassungsrechtlich garantierten freien Berufswahl. Die facharztspezifische Partikularisierung der Patienten verhindert die ganzheitliche Betrachtung der kausalen Zusammenhänge. Alle chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Fibromyalgie oder Herzmuskelschwäche werden durch zumeist erworbene Fehlfunktionen der Mitochondrien (Zellkraftwerke) hervorgerufen oder unterhalten. Der Facharzt behandelt Symptome seines zuständigen Organsystems evidenzbasiert. Für Akuterkrankungen ist das unumgänglich für die Dauertherapie Janusköpfig, da sich die zugrundeliegenden Mitochondriopathien unerkannt wie ein unterirdischer Schwelbrand weiter ausbreiten. Schlimmer noch, Evidenz basierte Medizin kann mitochondriale Störungen hervorrufen. „Eine Patientin die beispielsweise an Fibromyalgie leidet, hat keinen Mangel an Schmerztabletten.“
    Des weiteren bleibt festzustellen, dass die sogenannte “Evidez Based Medicine” bei weitem nicht so evident ist, wie sie vorgibt zu sein. Die „Evidenz Based Medicine“ wird uns als fest verankerte Plattform der Sicherheit und Wahrheit im Meer der Irrtümer medizinischer Interventionen angepriesen. Sollte auch diese Sicherheit nur eine trügerische sein? Schaut man sich die Ergebnisse der zumeist nicht ergebnisoffenen Studien zu zahlreichen medizinischen Behandlungskonzepten wie die Chemotherapie oder die Herz-/Kreislauftherapie kritisch an, so stellen sich hier selbst beim naiven Betrachter berechtigte Zweifel an der immanenten Kompetenz des Arztberufes ein. Wenn man dazu noch weiß dass 8 von 10 Ärzten sich selbst im Krankheitsfalle niemals den unkalkulierbaren Folgen derselben Chemotherapie aussetzten würden, die sie ihren Patienten infundieren, entsteht definitiv Erklärungsbedarf. Es steht für mich außer Frage, dass die Medizin den Bezug zu Ihren Wurzel wie Physik, Chemie und Physiologie völlig verloren hat. „Ablenken und vertuschen sowie die nicht vorhandene Einsichtsfähigkeit, das eigene Fehlverhalten als falsch zu erkennen…“ sind exakt die Charaktereigenschaften von Straftätern.

    „Welches ist die dritthäufigste Todesursache in Europa und den Vereinigten Staaten nach Herzinfarkt und Krebs ?“ Schlaganfall? Falsch! Verkehrsunfälle? Falsch! Nebenwirkungen von Arzneimitteln? Richtig!
    Kommen wir zur zweiten Frage. “Welche Person wird sie statistisch gesehen am wahrscheinlichsten Umbringen?” Ein Einbrecher? Falsch. Sie werden es wahrscheinlich nicht vermuten, es ist definitiv der Arzt ihres Vertrauens. Alleine in Deutschland haben wir jedes Jahr tausende von Todesfällen zu beklagen, welche hervorgerufen durch lege artis verordnete Pharmaka doch ungemein imponieren. Von den unnötigen Nebenwirkungen welche durch die absurde pharmazeutische Polypragmasie hervorgerufen werden ganz zu schweigen.
    Nun wird immer wieder Argumentiert, dass der richtige Arzt ein langes, hartes Studium absolviert, wohingegen der Heilpraktiker nur ein kurzes, unstrukturiertes Schmalspurstudium vorzuweisen hat. Der Münsteraner-Kreis versteigt sich sogar zu der Aussage der Heilpraktiker hätte keinerlei geregelte Ausbildung. Nach vielen Jahren der Tätigkeit als Dozent an diversen Heilpraktikerschulen muss ich hier eindeutig ein Vetum zugunsten des Heilpraktikers einlegen und die klare Aussage treffen, dass die meisten Heilpraktiker Anwärter überaus motiviert sind und oftmals qualifizierte und hochwertige Grundausbildungen mitbringen. Beispielsweise Physiotherapeuten, Apotheker, Masseure oder Krankenschwestern. Die wenigsten kommen ohne medizinische Vorkenntnisse oder scheitern alsbald an der doch so leichten amtsärztlichen Überprüfung der Gesundheitsämter. Die Prüfungsfragen sind aktuell auf einem sehr hohen Niveau. Zahlreiche Heilpraktiker haben darüber hinaus ein Osteopathie Studium absolviert dessen Ausbildungsinhalte beispielsweise im Bereich der Anatomie und Physiologie sowie der klinischen Diagnostik, weit über das geforderte Wissen in der Medizin hinausgeht. Somit stellt sich dem kritischen Betrachter, dieser in weiten Teilen artifiziellen Diskussion die deskriptive Frage; Warum sollte ein Physiotherapeut nach drei Jahren Vollzeitstudium (ohne Semesterferien) 5 Jahren hochintensiven Studiums der osteopathischen Medizin, der seine Ausbildung mit einer dreijährigen Heilpraktikerausbildung abschließt, weniger elektive Kompetenzen besitzen, als ein Arzt nach 3 Jahren Medizinstudium. Solange dauert ein Medizinstudium, wenn man die Semesterferien abrechnet! Etwas mehr als 3 Jahre. Von der Zeit der Facharztausbildung möchte ich hierbei absehen. Diese kann gelegentlich gut sein. Oft ist sie es aber nicht! Das hängt sehr stark von den Kliniken ab. Laut Ärzteblatt 2014 berichten 63 % der Ärzte in der Facharztausbildung, dass elementare Ausbildungsinhalte nur unzureichend vermittelt werden. Weniger als die Hälfte 47% würden ihre Klinik weiterempfehlen. Wollen wir nun wirklich den Heilpraktiker abschaffen oder eventuell den Ärzten etwas kritischer auf die Finger schauen?

    Vor diesem Hintergrund bleibt klar festzustellen, wer heute die Amtsärztliche Überprüfung des Gesundheitsamtes besteht, verfügt über solides medizinisches Grundwissen. Anders geht das nicht! Durchfallquoten von teilweise über 90% sprechen eine deutlich Sprache. Im übrigen ist mir kein medizinisches Lehrbuch bekannt, keine medizinische Web-Seite, das sich ausschließlich von Ärzten lesen ließe. Fortbildung wird also wesentlich bestimmt durch die Motivation und Eigenverantwortlichkeit des einzelnen Heilberuflers und ist nicht abhängig von der Berufsbezeichnung. Auch diesbezüglich zeigt sich die Profession der Heilpraktiker meist überaus motiviert.
    Das Betätigungsfeld des Heilpraktikers hat sich hervorgerufen durch die biochemischen Forschungsergebnisse in den letzten Jahren deutlich verändert. Lag der Schwerpunkt der Heilpraktischen Betätigung noch vor einigen Jahren vorwiegend in den Bereichen der chinesischen Medizin, Akupunktur und Phytotherapie so bieten zahlreiche moderne Praxen heute orthomolekulare Medizin sowie mitochondriale Regenerationsverfahren an. Auch die elektive laborkontrollierte Ausleitung von hochtoxischen Schwermetallen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Diese vorwiegend kausalen Behandlungsansätze erfordern biochemische Kenntnisse sowie laborchemische Erfahrung, die der konventionell ausgebildete Arzt nicht vorzuweisen hat. Seit einigen Jahren schon mehren sich die Hinweise auf eine Beteiligung der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) an allen chronischen Erkrankungen. Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Krebs, AIDS, Fibromyalgie, Bluthochdruck, Depressionen sind Multisystemerkrankungen die wie beschrieben nicht als Medikamentenmangel zu verstehen sind, sondern durch eine Schädigung der Mitochondrien (unsere Zellkraftwerke) hervorgerufen werden. Wer vor diesem Hintergrund Patienten mit chronischen Erkrankungen behandelt, ohne eine regenerative Medizin der Mitochondrien in Auge zu fassen handelt grob fahrlässig und raubt dem Patienten jegliche Möglichkeit auf echte Heilung seiner Beschwerden. Daran sollten wir denken wenn wir Patientensicherheit diskutieren.
    Des weiteren sollten wir die in Medizinerkreisen sehr ungern diskutierte und leider vielfach übersehene Tatsache nicht vergessen, dass wir jedes Jahr ca. 20.000 Todesfälle in den Kliniken zu beklagen haben und etwas über 190.000 Behandlungsfehler (das sind nur die offiziellen Zahlen). Und das nicht etwa in einem Land der 3. Welt, sondern in deutschen Kliniken im Rahmen einer ideologischen “Evidenz based medicine”. Müssten wir nun angesichts dieser erschreckenden Zahlen und zum Schutze des Patienten, nicht auch längst darüber nachdenken den Arztberuf in der jetzigen Form ebenfalls abzuschaffen, oder zumindest nachhaltig reformieren?
    Den Heilpraktiker Beruf mit dem Flug des Ikarus vergleichen zu wollen, ist durchaus eine interessante Metapher, führt aber geradewegs zum Nihilismus und zeigt nur einmal mehr wie akut das Bildungsdefizit in Deutschland auch unter Akademikern sein kann.
    So zeigt Herr Dr. Christian Weymayer beispielsweise durch die von ihm getroffenen Aussagen, dass er überhaupt keine Ahnung hat, was den Heilpraktiker Beruf ausmacht. Allein die Behauptung der Patient betrete eine evidenzfreie Zone ist völliger Unsinn. Hier spielt sich jemand als Experte auf, der von der Realität weit entfernt ist. Dieser Auftritt ist peinlich! Setzt doch der wissenschaftliche Grundgedanke schon eine vorurteilsfreie, ergebnisoffene Auseinandersetzung mit dem zu untersuchenden Gegenstand voraus.
    Festzustellen bleibt weiterhin, dass ein Heilpraktiker der keine fundierten medizinischen Kenntnisse aufweist und keine therapeutischen Erfolge bei seinen hilfesuchenden Patienten vorzuweisen hat, wirtschaftlich nicht überleben kann. Immerhin ist der Heilpraktiker in der Regel nicht die erste Anlaufstelle der nicht selten völlig verzweifelten Patienten. Diese haben meist eine wahre Odyssee von Arztbesuchen hinter sich.
    ine Evidenz basierte ärztliche Behandlung, die nicht mehr schadet als nutzt, muss schon als Erfolg gewertet werden!
    Eine Umfassende Beschreibung der großen Irrtümer der Medizin wie beispielsweise die Chemotherapie, die Cholesterinlüge oder die diversen Virusskandale wie beispielsweise Schweinegrippe, Vogelgrippe oder die nach über 30 Jahren immer noch ausstehende Isolierung des sog. HI-Virus im Sinne des AIDS-Syndroms sprengen hier den Rahmen und gelten nach wie vor als schwarze Löcher der fehlenden Erkenntnisdimension der Medizin. Nur soviel sei erwähnt. Die Geschichte der Medizin ist definitiv eine Geschichte der Irrtümer. Gleichermaßen besitzen die Heilversprechen der konventionellen Medizin eine nur sehr kurze Halbwertszeit. Heilung im herkömmlichen Sinne wie sie vom naiven Patienten „bona fide“ erwartet wird und auch erwartet werden darf, steht längst nicht mehr auf der Agenda der Medizin und kann durch ein noch mehr an Chemie auch nicht erreicht werden.
    Pharmafirmen strukturieren, erfinden, gestalten, verändern und vergewaltigen die Wirklichkeit. Sie erfinden z.B. Krankheiten, die es vorher nicht gab, und bieten dann gleich das passende Medikament an, und wenn diese dann Nebenwirkungen erzeugen wieder andere Medikamente gegen diese Symptome. „Stress-Urininkontinenz“ ist so eine Krankheit. Dagegen hilft angeblich ein selektiver Serotonin-Reuptake-Inhibitor (SSRI), eine Substanz, deren pharmakologischer Mechanismus angeblich darauf beruht, dass mehr Serotonin zur Verfügung gestellt wird. Das Dumme ist nur: Erstens gibt es die Krankheit in diesem Ausmaß nicht. Zweitens hilft Duloxetin zwar dagegen, denn es hat eine Zulassung. Führt aber drittens zu einer mehr als doppelt so hohen Selbstmordrate, als sie bei Frauen mittleren Alters üblich ist. Diese vereinfachte Darstellung muss man sich vor Augen führen um zu verstehen, dass es im Rahmen der Renditen Medizin um Umsätze geht, und nicht etwa um Patienten. Analog hierzu ist davon auszugehen, dass der niedergelassene Arzt weder über die Zeit noch das biochemische Fachwissen verfügt, um die ihm von der pharmazeutischen Industrie aufoktroyrten Leitlinienmedizin kritisch zu hinterfragen. Das zentrale Prinzip lautet mit spekulativen Diagnosen Abhängigkeiten schaffen. Bezugspunkt ist jeweils die pharmazeutische Industrie, welche die Aus-und Weiterbildung der Ärzte maßgeblichen regelt. An gesunden Patienten ist keiner interessiert. Somit kann Der Arzt seinen Patienten im Rahmen dieser vorgeschriebenen Leitlinienmedizin nicht kausal helfen. Dies alles weiß der hilfesuchende (medial manipulierte Patient freilich nicht!
    Selbst bei einigermaßen naiver Betrachtung des skurielen Szenarios wird unmittelbar offensichtlich, dass die zugrundeliegenden Theorien, nach denen die sog. “Evidenz based medicine” Krankheiten behandelt hoffnungslos veraltet sind, wissenschaftlich längst ad absurdum geführt wurden und dringend auf den Prüfstand müssen. Hingegen zeigt die mitochondriale Forschung immer deutlicher, dass die vorwiegend symptomatischen Behandlungskonzepte der letzten 30 Jahre einfach falsch waren. Umdenken ist unumgänglich. Im gegebenen politischen Umfeld ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Der Umsatz der pharmazeutischen Industrie stieg im Jahr 2016 auf Rekordniveau (Merk 2016). Die monetär anästhesierten Vertreter des Politikzirkus schauen untätig zu und hoffen, dass nicht noch mehr passiert. Und wenn doch?! Die weitgehend erfolglose Ärzteschaft besitzt hier bilaterales Monopol, wenn es nach dem Willen des Münsteraner Kreises geht und der Heilpraktiker abgeschafft wird. Patienten die noch halbwegs präsent sind hinterfragen die pharmakologische Polypragmasie der Ärzteschaft seit Jahren und finden zumeist Hilfe bei der überflüssigen, unwissenschaftlichen Zunft der Heilpraktiker. Folgerichtig stellt sich die Frage, deren Antwort ich auch zahlreichen Vertretern der Ärzteschaft ans Herz legen möchte, „warum geben die Patienten so viel Geld beim irrsinnigen Heilpraktiker aus wenn es nichts bringt“?
    Das Patientenklientel hat sich grundlegend verändert. Während sich vor 30 Jahren vorwiegend Patienten mit akuten Erkrankungen in den Wartezimmern der Ärzte befanden, sind heute 9 von 10 Patienten chronisch krank. Nun lassen sich die erfolgreichen Konzepte der Akutmedizin leider nicht auf die Behandlung chronisch kranker Patienten übertragen.
    Ein weiterer Umstand den man offenbar in der blinden Regulierungswut übersehen hat, ist der Umstand dass hunderte hervorragend ausgebildeter Osteopathen nur auf der Heilpraktikerbasis arbeiten können. Noch peinlicher ist der Umstand, dass die Osteopathie in nahezu allen europäischen Ländern fest in das Gesundheitswesen integriert ist und zahlreiche aufgeschlossene Ärzte nun auch in Deutschland nach der osteopathischen Qualifizierung streben, da sie Ihren Patienten im Rahmen der „evidenz based medicine“ nicht helfen können. Hier werden lediglich die Symptome verschoben.
    Die Anzahl und auch der Bedarf an niedergelassenen Heilpraktikern mit eigener Praxis wächst ständig. Ein Umstand der von Interessevertretern der Ärzteverbände als auch der pharmazeutischen Industrie mit größter Sorge betrachtet wird. Immerhin geht es in der Renditenmedizin um Umsätze. Heilen steht hier, wenn überhaupt jemals, längst nicht mehr auf der Agenda der Medizin.
    Sollte man vor diesem deskriptiven Hintergrund überhaupt noch zum Arzt gehen? Ehrlich gesagt, liegt die größte Chance der Patienten ein hohes und reifes Alter zu erreichen darin Ärzte und Krankenhäuser zu meiden und sich über Ernährung, pflanzliche und orthomolekulare Formen der natürlichen Medizin schlau zu machen. Ein Umstand den leider viele Patienten immer noch nicht verstehen ist; fast alle Medikamente sind giftig und nur konzipiert Symptome zu behandeln und nicht um irgend eine Krankheit zu heilen. Zahlreiche chirurgische Eingriffe sind unnötig. Kurz gesagt unser offizielles medizinisches System ist im Bezug auf chronische Erkrankungen und deren kausale Therapie hoffnungslos überfordert und korrupt. Die Konzepte die der Behandlung von Krebs und degenerativen Erkrankungen zugrunde liegen sind gleichermaßen peinlich wie skandalös. Je eher der Patient dies versteht, desto besser wird es Ihm gehen.
    Eine chronische Erkrankung entsteht niemals monokausal. Stets sind mehrere Faktoren notwendig um zu erkranken. Konsequenterweise strebt ein wirklich patientenzentriertes Behandlungskonzept daher nach einem multimodalen Therapieplan, der mehrere medizinische Disziplinen sinnvoll involviert. Im tristen Praxisalltag ist eine wie auch immer geartete Absprache mit dem Patienten, oder anderen Heilberufen über das elektive therapeutische Vorgehen unnötig, wiederspricht eindeutig dem ärztlichen Berufsethos und ist deshalb abzulehnen. Warum? „Weil ich es einfach besser weiss“. Patienten die heute immer noch glauben, der Arzt wisse immer was er tut – ist definitiv nicht zu helfen. Je eher die Patienten dies verstehen desto weniger werden sie leiden.
    Die aktuelle Situation ist mehr als brisant für den Berufsstand des Heilpraktikers. Die Leidtragenden wären im Extremfall wieder einmal die Patienten, welche der Unwissenheit und Inkompetenz einer korrupten Ärzteschaft bedingungslos ausgesetzt wären. (Wer finanziert und veranstaltet die Fortbildung dieser Berufsgruppe?). Es soll hier sicher nicht der Eindruck vermittelt werden, der Heilpraktiker sei allwissend oder könne allen Patienten helfen. Gleichwohl sind nicht alle Heilpraktiker gleichermaßen kompetent. Dennoch ist der Gesundheitszustand der Patienten die mit einer chronischen Erkrankung vom Heilpraktiker entweder komplementär zum Arzt, oder auch solitär behandelt werden eindeutig besser.
    Festzuhalten bleibt, dass der Heilpraktiker vorwiegend Patienten behandelt denen die Schulmedizin nicht helfen kann. Hier stellt sich die Frage, wer nach der Abschaffung des irrsinnigen Heilpraktikers den Wunsch der Patienten nach ursächlichen Behandlungskonzepten erfüllen soll? Offenbar übersehen die so genannten Spezialisten des „Münsteraner Kreises“ die Tatsache, dass mit der Abschaffung des Heilpraktiker Berufes nicht auch gleichzeitig das Bedürfnis der Patienten nach kausaler Behandlung abzuschaffen ist.
    Ferner entstehen auch immer wieder Bestrebungen die Kompetenzen des Heilpraktikers auf nichtinvasive verfahren zu beschränken. Wie dies Beispielsweise in der Schweiz der Fall ist. Hier haben wir eben genau das Szenario das wir nicht wollen. Ein Heilpraktiker der keine invasiven Verfahren anwenden darf wendet sich entweder konsequenterweise ominösen, obskuren Verfahren zu oder begibt sich in eine strafrechtlich relevante Grauzone.
    Soweit mir bekannt existieren keinerlei belastbare Studien oder Valide Zahlen, die eine wie auch immer geartete Gefahr, des Heilpraktikers für die Volksgesundheit auch nur im entferntesten vermuten lassen. Bei den Vertretern der sog. richtigen Medizin bin ich mir da nicht so sicher! Insoweit ist der wirklich tragische Aspekt derartiger Propaganda dass die medial hypnotisierte Bevölkerung amtlich verordnet, immer mehr von grundlegenden Dingen des wirklichen Lebens und den die Gesundheit erhaltenden Kenntnissen z. B. von Wissen über die Mikronährstoffe, Homöopathie und Naturheilkunde ferngehalten wird.
    Ich weiss dass ich nicht weiss….und deshalb weiss ich mehr als du…

  14. #18 RPGNo1
    27. August 2017

    Kommentar #17 – natürlich verfasst von einem Herrn, der die Deutsche Heilpraktikerschule Konstanz vertritt und darin beweist, dass er keine Ahnung hat.
    Nur ein Beispiel:

    Natürlich wissen Schulmedizin und Pharmazie ganz genau, dass die Naturheilkunde, Homöopathie oder auch die orthomolekulare Medizin sehr wohl funktioniert.

    https://www.psiram.com/de/index.php/Orthomolekulare_Medizin
    https://www.psiram.com/de/index.php/Hom%C3%B6opathie

  15. #19 Basilios
    Hundred
    27. August 2017

    @Andreas Schlecht
    sry, tl,dnr

  16. #20 Bernd Harder
    27. August 2017

    @Schlecht:

    Haben Sie außer Whataboutism eigentlich irgendetwas Substanzielles zu sagen?

    Die – behebbaren, weil systembedingten – Schwächen der akademischen Medizin machen Nonsens wie Homöopathie etc. um keinen Deut besser und sind schon gar kein Argument für ein Heilpraktikerwesen – sondern für eine bessere Medizin.

    Hätten Sie das Memorandum gelesen, wüssten Sie, dass es genau darum geht und dass von den Autoren auch “schlechte” Medizin (Paternalismus, Geräte- und Pharmafixierung) kritisiert wird.

    Nachlesen können Sie das auch bei einer der Mitautorinnen und -unterzeichnerinnen Dr. Natalie Grams:

    https://die-erde-ist-keine-scheibe.de/2017/07/21/die-medizin-ist-krank-und-die-homoeopathie-ihr-symptom/

  17. #21 RainerO
    27. August 2017

    …und darin beweist, dass er keine Ahnung hat…

    Immerhin zitiert er Sokrates korrekt.
    Was die freche Lüge, dass die Medizin wisse, dass Homöopathie oder auch die orthomolekulare Medizin funktionieren, um keinen Deut weniger unverschämt macht.

    Für solche Aussagen…

    Die Leidtragenden wären im Extremfall wieder einmal die Patienten, welche der Unwissenheit und Inkompetenz einer korrupten Ärzteschaft bedingungslos ausgesetzt wären.

    …gehört er eigentlich mit einem nassen Fetzen (österr. für Lumpen) aus der Stadt gejagt. Was ist so was? Hybris? Chuzpe? Dunning-Kruger? Im geringsten Fall eine bodenlose Frechheit.

  18. #22 Stephanie
    Hamburg
    27. August 2017

    @RainerO
    “Was ist so was? Hybris? Chuzpe? Dunning-Kruger? Im geringsten Fall eine bodenlose Frechheit.”
    Ich denke man nennt so etwas fanatischen Glauben.

    Hier wird es auch Leugnismus genannt:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/scheibenwelt-was-wir-von-flacherdlern-lernen-koennen-a-1162461.html

  19. #23 RPGNo1
    27. August 2017

    @Stephanie
    Guter Hinweis, danke für den Link.
    Ich denke, der Satz hier trifft es auf den Punkt: “‘Leugnung’ erscheint als zu schwacher Begriff, denn es geht um etwas anderes, um eine Haltung, die es verdient, Ismus genannt zu werden. Die quasireligiöse Überzeugung, im Besitz einer von der Allgemeinheit verdrängten, ignorierten oder vor ihr verborgenen Wahrheit zu sein. Nennen wir das Ganze also Leugnismus.”

  20. #24 2xhinschauen
    https://www.homöopedia.eu
    27. August 2017

    @Andreas Schlecht
    Die Länge Ihrer Beitrags und der Mangel an Gliederung sprechen dafür, dass Sie eigentlich nichts zu sagen haben. Wenn doch, wird es in dieser Bleiwüste niemand finden.

    Man kann auch keinem Patienten empfehlen, sich einem Therapeuten anzuvertrauen, der so hundertprozentig von sich selbst überzeugt ist wie Sie und der so voller Hass ist.

    Es gibt gewiss viele Heilpraktiker, die davon profitieren würden, sollte die Münsteraner Initiative tatsächlich umgesetzt werden. Sie aber beziehen die Forderung nach Abschaffung des Berufsstands voller Hybris auf sich persönlich.

    Wie es aussieht, zu Recht.

  21. #25 Joseph Kuhn
    27. August 2017

    @ Robert:

    “Wenn es also ernsthafte Gründe gibt, die Psyhotherapie zu verbieten”

    Auf die Idee ist vor Ihnen noch niemand gekommen.

    “haben wir Ihrer Meinung zu viel Regulierung oder zu wenig?”

    Warum fragen Sie nicht, ob es zu früh oder zu spät ist, oder zu hell oder zu dunkel.

    @ Andreas Schlecht:

    Vom Leiter der Heilpraktikerschule Konstanz hätte ich mir einen sachlicheren Kommentar gewünscht. Nachdem ich heute nachmittag aber schon eine Reihe Interneteinträge von Heilpraktikerschulen durchgegangen bin und ziemlich entsetzt war, was ich da teilweise lesen musste, habe ich immer weniger Hoffnung auf ernstzunehmende Stimmen seitens der Heilpraktiker.

    In Ihren Kreisen scheinen zu viele Leute aktiv zu sein – Sie gehören ausweislich Ihres Kommentars dazu – denen jede Fähigkeit zur Selbstkritik abgeht und die schon aus diesem Grund eine latente Gefahr für die Gesundheit hilfesuchender Menschen darstellen.

    Ich glaube zwar nicht, das die Politik in absehbarer Zeit die notwendigen Schlussfolgerungen zieht, aber falls sie es einmal tut, haben Leute wie Sie maßgeblichen Anteil daran. Unter diesem Gesichtspunkt danke ich Ihnen für Ihren Kommentar. Er dokumentiert in beispielhafter Weise, warum es so mit dem Heilpraktikerwesen nicht weitergehen kann.

    Die Heilpraktiker, die sich ernsthaft und mit der gebotenen Sorgfalt um ihre Patienten kümmern, sollten endlich einmal den Mund aufmachen und mithelfen, den Saustall im Heilpraktikerwesen auszumisten, statt in einem falschen Corpsgeist zu allem zu schweigen. Das befördert nur den Eindruck, es gäbe so gut wie keine vernünftigen Leute unter den Heilpraktikern, sondern überweigend Spinner, deren Überheblichkeit keine Grenzen kennt.

  22. #26 2xhinschauen
    https://www.homöopedia.eu
    27. August 2017

    Mal was anderes. Jaja ich weiß, Analogien…

    Ich kenne mich ein wenig im Luftverkehr aus. Linienpiloten werden *vor* Beginn ihrer ziemlich teuren Ausbildung auf ihre Eignung untersucht, was vielen anderen Berufen auch gut zu Gesicht stünde, aber das nur am Rande.

    Der weltweite Luftverkehr hat sich ein im Vergleich sehr strenges Selbstkontrollsystem gegeben. Jeder Vorfall, auch ohne Personenschaden, wird gemeldet und untersucht und führt zu Änderungen und Verbesserungen. Jeder Pilot muss zweimal im Jahr seine Befähigung und seine gesundheitliche Eignung nachweisen. Usw… man ahnt, wo ich damit hinwill.

    Der Gedanke, dass man das System mit Flugzeugen von Alternativingenieuren, ohne stringente Flugsicherung und mit minderausgebildetem Personal verbessern oder sicherer machen könnte, ist in dieser Welt völlig komplett hundertprozentig absolut total außerhalb jeder Erwägung. Und gut so.

    Aber im Gesundheitssystem glauben die Microsoft-Flugsimulator- und X-Plane-Piloten tatsächlich, einen unverzichtbaren Beitrag zur Flugsicherheit zu leisten. Und das Recht zu haben, den regulären Flugbetrieb angiften zu dürfen, weil dort auch mal was schiefgeht.

    Das ist mir echt zu hoch.

    • #27 Joseph Kuhn
      27. August 2017

      @ 2xhinschauen:

      Da man im Gesundheitswesen nicht nur Flugzeuge fliegen muss, sondern manchmal auch das Fahrrad reicht, wäre m.E. schon Platz für qualifizierte und verantwortungsvolle Heilpraktiker nach der Kompetenzlösung des Münsteraner Kreises. Aber mit Leuten wie dem Herrn Schlecht wird das nicht gehen. Manchen Ärzten wirft man zurecht vor, sie würden sich noch immer wie Halbgötter in Weiß benehmen. Gegen Leute wie Herrn Schlecht sind sie eher Waisenknaben.

      Mir wird bei solchen Kommentaren wie seinen auch immer fragwürdiger, ob es wirklich stimmt, wenn ständig gesagt wird, Heilpraktiker könnten sicher gut auf ihre Patienten eingehen und davon könnten viele Ärzte lernen. Leute wie Herr Schlecht in ihrer unglaublichen Überheblichkeit und Unwissenheit können nicht gut auf ihre Patienten eingehen, sie können nicht zuhören, sie können nicht wahrnehmen, was gesagt wird und sie können sich nicht adäquat äußern. Wo soll da eine besondere kommunikative Kompetenz sein?

      @ Wolfgang Gasser:

      Auch Ihnen danke ich für die Dokumentation grenzenloser Überheblichkeit. Sie sind Heilpraktiker in Österreich? Ich dachte immer, da dürfen keine praktizieren?

  23. #28 Detlef Rehbein
    Deutschland
    27. August 2017

    Nun – nach all dem pseudowissenschaftlichen Geschwurbel: Man sollte doch die Intelligenz des deutschen Bürgers nicht völlig unterschätzen.

    Vielleicht hätte man zu diesem Auftragsaufsatz doch ein professionelles und kompetentes Lektorat zu Hilfe ziehen sollen, zumindest aber einen seriös recherchierenden Journalisten…aber wo gibt es den heute noch?

    So obliegt es nun mir (meine Daten werden sicherlich sofort gegoogelt), einige wesentliche Korrekturen an diesem “wissenschaftlichem” Aufsatz vorzunehmen. Der Aufsatzschreiber ist Staatsbediensteter. Die Frage liegt natürlich auf der Hand, welche. “Lobbyisten” hier Geld und Auftrag erteilten.

    Um es gleich vorwegzunehmen: “Auch ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe…”

    Beginnen wir doch einmal unsere seriöse Recherche einmal in der nahen Vergangenheit.

    2010 erscheint das Buch “Patient im Visier’, das offenlegt, wie schamlos Zeitungskonzerne lügen und betrügen, wenn die Kasse stimmt.

    “Pharmafirmen manipulieren und gefährden mit irreführender und illegaler Werbung Kranke wie Gesunde. Sie versprechen tödlich Erkrankten Heilung, wo es keine gibt. Sie reden Gesunden ein, dass sie krank seien. Studien werden geschönt, Risiken verschwiegen. Das Buch enthüllt erstmals, mit welch skrupellosen Methoden die Pharmaindustrie Krankmach-Kampagnen lancieren, und berichtet über das Schicksal von Patienten, die in die Fänge der Pharmafirmen geraten.”

    Jede Zeitung lässt. sich kaufen, um betrügerische Artikel so darzustellen, als beruhe. diese auf echtem seiösen Journalismus…
    Das alles funktioniert natürlich nur unter massiver Mithilfe der Schulmedizin.

    Die auf der Hand liegende Frage: Nachdem dies nun alles zweifelsfrei dokumentiert und nachgewiesen wurde: Warum unternehmen staatliche Bedienstete nichts, um diese Schwerstverbrechen zu beenden????? Die Antwort liegt hier ja wohl genauso auf der Hand wie die wahren Hintergründe dieses Auftragsaufsatzes…

    Neben einer Hundertschaft anderer Enthüllungen, die wie Geschosse aus Stalinorgeln das staatlich abgesegnete Lügen- und Betrugsgebäude von Pharmazie und Schulmedizin zerfetzten, erwähne ich hier nur noch exemplarisch einige andere schonungslos vernichtende Werke, die von Wissensvhaftlern. und einem Professor (!) der Schulmedizin geschrieben wurden:

    2013 erscheinen

    Die weisse Mafia:
    “In unserem Gesundheitssystem herrschen mafiöse Verhältnisse. Um den Profit der Ärzte und der Gesundheitsindustrie zu sichern, werden überflüssige Operationen durchgeführt und Medikamente verschrieben, die mehr schaden als nutzen.”

    Alles klar? Noch irgendwelche Fragen??

    Desweiteren erschien 2013:
    Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität
    “Ein Pharmakonzern wurde durch den Verkauf von Heroin groß. Ein anderer steht im Verdacht, mit falschen Behauptungen über ein Arthritis-Medikament den Tod von Tausenden Patienten verursacht zu habe…”

    In was für einem abgrundtiefen Sumpf bewegen wir uns hier????

    2015 erscheint das Buch

    Vorsicht Operation

    “Warum die Kliniken operieren statt heilen In Deutschland werden Menschen operiert, die keine Operation brauchen. Sie werden damit inakzeptablen Risiken ausgesetzt. ..”

    Ja zum Kuckuck, um was geht es denn hier eigentlich??? Um ein lächerliches Blabla um einen durchgeknallten Heilpraktiker, der seinen Berufsstand beschmutzt, während die Schulmedizin zigtausende vorsätzlich bis in-kauf-nehmend umbringt???

    Tja meine Damen und Herren….wie wäre es denn, wenn Sie sich mal mit bewiesenen Fakten beschäftigen würden, anstatt hier Ablenkung und Verschleierung zu betreiben????

    Nachdem das Vertrauen des mündigen Bürgers in die Schulmedizin völlig zu Recht und geradezu selbstverständlich zusammengebrochen ist, und damit natürlich auch in jeden Staatsbediensteten, der diese gigantischen Verbrechen deckt und damit zum Mittäter wird, musste diese weisse Mafia natürlich zum Gegenschlag ausholen. Der fiel aufgrund mangelnder Kompetenz der Beauftragten natürlich lächerlich durchschaubar aus und der sogenannte Münsteraner Kreis entpuppte. sich mehr und mehr als reine Lachnummer….

  24. #29 Wolfgang Gasser
    Österreich
    27. August 2017

    Hut ab, Sie werden in dieser tollen Stellungnahme Ihrem Namen nicht gerecht, Herr Schlecht! Ich achte Ihr Wissen und Ihre offensichtliche Erfahrung. Ich bitte Sie, sorgen Sie dafür, dass Ihre Zeilen auch noch in anderen Foren/Kreisen/Medien wieder gegeben werden!

    Die Diskussion reflektiert meiner Ansicht nach exakt die derzeitige Misere der Weltpolitik und deren Vertreter. So viele tolle Ansätze und Vorstöße der europäischen und amerikanischen Eliten und dieses System verhöhnt sich gerade aus Mangel an Lösungen selbst.
    Ich frage mich immer, was kann die Motivation eines vor”herrschenden” Systems sein, ein anderes ausrotten zu wollen? Die geht lange zurück, ich glaube man nennt das Imperialismus. Zerstört sie, hängt sie auf, verbrennt sie. “Herrsch”aften, wacht auf, es ist zu spät, ihr könnt diese Entwicklung nicht mehr stoppen!
    P.s. Ich arbeite selbst seit 17 Jahren als Heilpraktiker – die Ausbildung war immens, ich lernte Wochen, Monate und Jahre immer wieder 15 – 17 Stunden pro Tag. Das wahre Lernen begann aber nach der Prüfung, jahrelang. Denn tut man das nicht, scheitert man gnadenlos! Der Beruf des Heilpraktikers ist nichts für Schwache, Kompetenzbefreite, Nachmacher und Systemtrottel. Ich möchte der Diskussion hinzufügen, dass wir nicht von Heilpraktikern geprüft werden sondern von Ärzten. Von denjenigen, die sich als unsere Konkurrenz sehen… daher wohl die bis zu 90%ige Durchfallquote. Und es ist richtig, Ursachen von chronischem Geschehen sind nie monokausal, wie uns die Schulmedizin fast schon religionsähnlich aufdiktieren will liebe Schwarz-Weiß-Denker. Wir müssen nun, um zu gesunden neue und erweiterte Wissensfelder heranziehen und uns darin weiter entwickeln. Mit der Riege der Ärzteschaft kann das niemals gelingen, denn hier findet keine Entwicklung mehr statt! Denn wahre Entwicklung ist immer auch tief – Schulmedizin hat keine Tiefe. Sie ist kalt, methodisch und maschinenartig, sie hat keine Seele. Wir aber schon. Erinnert Sie das an etwas? Ich bin Heilpraktiker und ich bezeichne mich als Wissenschaftler.

  25. #30 Bernd Harder
    27. August 2017

    @Detlef Rehbein:

    Auch Sie demonstrieren weitschweifig, dass die “Alternativ”-Zunft außer Whataboutism keine Argumente *für* ihr Metier hat. Anscheinend können Sie sich ausschl9eßlich *gegen* andere definieren.

    Erbärmlich.

    • #31 Joseph Kuhn
      28. August 2017

      @ Bernd Harder:

      Er beschäftigt sich mit “Farben in der Emotionalenergetik” und sieht eben schnell rot. Vielleicht könnte er eine Selbsthilfegruppe mit den anderen rotsehenden Emotionalenergetikern machen?

  26. #32 Wolfgang Gasser
    27. August 2017

    … und ich bin Wissenschaftler 😉

  27. #33 anderer Michael
    27. August 2017

    Herr Schlecht,

    Man könnte zu fast jedem Satz eine Erwiderung schreiben.Aber trotzdem finde ich es gut ,dass Sie sich hier gezeigt haben. Sie sind eloquent und beherrschen Rhetorik sowie Pseudoargumentation hervorragend. Durch Herrschaften wie Sie bleibt Deutschland das Eldorado der Irrationalität Europas.

    In einem gebe ich Ihnen als Facharzt für Innere Medizin unumwunden und ohne Abstriche recht. In der Medizin und ihrer wirtschaftlichen Umgebung ist vieles nicht in Ordnung, es gibt Fehlentwicklungen, skrupellose Geldgier, Korruption , Unwissenheit,Desinteresse usw.

    Aber ich bestreite vehement , dass die Gruppe der Heilpraktiker auch nur irgendetwas zur Lösung eines dieser Probleme beitragen könnte.Ich sehe noch nicht einmal ,selbst bei optimalsten Annahmen ,sämtliche offensichtlichen Widersprüche wegleugnend, alle irrationalen Umständen nicht registrierend, auch nur ein Staubkorn , welches dem Widersinn Ihrer Ideologie barmherzig verschattend verbergen könnte.

    Einem möchte ich gähnend allerdings doch widersprechen.Nein, Medizin behandelt nicht Symptome, nicht Krankheiten.Wir wollen Menschen mit Problemen helfen (und dabei natürlich Geld verdienen (1)), die Ursachen ihrer Probleme finden ( zum Beispiel Krankheiten ) und den Hilfesuchenden beiseite stehen ( klappt leider nicht immer).

    1.Mal ehrlich , wer will das nicht. Ehrliche Arbeit verschafft allerdings ein gutes Gewissen dabei.Sagt Ihnen jeder Dachdecker, wenn nach heftigem Regen nachts, seine Kunden trocken das Haus morgens verlassen.

  28. #34 2xhinschauen
    28. August 2017

    @Joseph Kuhn
    >> Platz für qualifizierte und verantwortungsvolle Heilpraktiker nach der Kompetenzlösung des Münsteraner Kreises.

    Da sind wir uns einig. Entsprechend habe ich auch anderswo schon argumentiert. Und in der Tat zeigt sich hier und da eine/r, der/die die Münsteraner Initiative als Chance sieht, aus dem Zwielicht herauszutreten.

    Beim Luftverkehr zu bleiben: Auch für die Cessnas und Learjets braucht man Piloten, aber auch für die müssen gewisse Standards und -kontrollen gelten.

  29. #35 anderer Michael
    28. August 2017

    Oha. Besonders investigativ braucht man nicht zu sein. Heilpraktikerunwissenschaftlerstammtischkumpel, die mal den Science-Blog aufmischen wollen.
    Respekt, meine Herren , Sie verstehen ihr Metier der Désinformation und Propaganda, wenn auch etwas plump und durchschaubar.
    Kommen noch welche, war’s das schon?

    Ich gebe offen zu , mich treibt der Eigennutz.Als ehemaliger Karnevalsprinz Michael VI bin ich immer auf der Suche nach Absurditäten, Stilblüten und sehr merkwürdigen Geschehnissen. Der 11.11.naht mit Riesenschritten, und vielleicht kommt eine Büttenrede ungeplant auf mich zu.Ich brauche noch Material, bitte weiter so.

    Herr Rehbein: Geht auch etwas weniger martialisch? Stalinorgel, umbringen, zerfetzen!
    Ach, ich verstehe ! Sie haben den Part des ” bad boy”.

  30. #36 Bernd Harder
    28. August 2017

    @Gasser:

    “Denn hier findet keine Entwicklung mehr statt! Denn wahre Entwicklung ist immer auch tief – Schulmedizin hat keine Tiefe. Sie ist kalt, methodisch und maschinenartig, sie hat keine Seele.”

    Kaum zu glauben, dass erwachsene Menschen so einen Mumpitz unter Klarnamen von sich geben.

    Während Heilpraktiker an den unverrückbaren Dogmen längst widerlegter, autoritärer, unwissenschaftlicher Nonsens-Methoden wie Homöopathie oder TCM kleben, entwickelt sich die Evidenzbasierte Medizin täglich weiter, werden neue Methoden, Therapien, Medikamente entdeckt, überprüft, eingeführt.

    Das Wissen der akademischen Medizin verdoppelt sich aktuell alle vier bis fünf Jahre – während Sie von Stillstand schwadronieren und mit Ihrer Schmalspur-Ausbildung ernsthaft glauben, eine “Konkurrenz” für Ärzte zu sein.

    Die Evidenzbasierte Medizin ist mit ihrem Leitbild und ihrem Begriff von Ganzheitlichkeit der Quacksalberei und dem alberen Voodoo-Zauber von Heilpraktikern und Co. Lichtjahre voraus:

    “Evidenzbasierte Medizin (EbM) ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestverfügbaren externen Evidenz aus systematischer Forschung.

    EbM stützt sich auf drei Säulen: die individuelle klinische Erfahrung, die Werte und Wünsche des Patienten und den aktuellen Stand der klinischen Forschung.”

    Aber sehen wir es positiv: Je erschreckender die Selbstentblößungen des Heilpratiker-Standes sich hier und anderswo ausagieren, umso transparenter wird für alle (auch für die Politik) die völlige Reformunfähigkeit dieser Zunft.

    “Ich … bezeichne mich als Wissenschaftler.”

    … und befinden sich etwa auf dem wissenschaftlichen Stand von Hahnemann selig.

    “Ursachen von chronischem Geschehen sind nie monokausal, wie uns die Schulmedizin fast schon religionsähnlich aufdiktieren will.”

    Sie meinen wohl: Wie SIE religionsähnlich glauben und anderen weismachen wollen, ohne dass Sie einen Bezug zur gegenwärtigen medizinisch-wissenschaftlichen Realität haben.

    Eine eindrucksvollere Argumentation für die Abschaffung des Heilpraktikerwesens als die hiesigen “Kommentare” (oder besser: Phantasmagorien an der Grenze zum Wahn) habe ich selten gelesen.

    • #37 Joseph Kuhn
      28. August 2017

      “… und befinden sich etwa auf dem wissenschaftlichen Stand von Hahnemann selig.”

      … wobei sich Hahnemann für solche Parteigänger sicher zu Tode schämen würde.

  31. #38 anderer Michael
    28. August 2017

    Herr Gasser ist nach eigener Auskunft Heilpraktiker nach deutschem Recht
    dipl. Shiatsupraktiker und Ausbilder
    Akupunktur, sowie Seminarleiter für Persönlichkeitsentwicklung und
    schamanische Rituale.

    Bedingt durch Interesse an Kung Fu habe er die fernöstliche Weisheit kennengelernt.

    Ich bin echt froh, als jugendlicher Karatekämpfer mich mehr für Jackie Chan als Bruce Lee interessiert zu haben.Jackie Chan hat Humor, kann über sich selber lachen und ist originell. Wer weiß ,in welches Fahrwasser ich geraten wäre, wenn mein Herz für Bruce Lee (ich habe keinen einzigen Film von ihm angeschaut ) geschlagen hätte.

    Obwohl Herr Gasser, genau genommen bin ich auch Anhänger der allumfassenden Weisheit und des Generalfriedens nach dem Motto” Wir haben uns alle toll lieb”. Deswegen erlaube ich mir Sie als Fachmann in aller Bescheidenheit und ohne Vorurteile zu fragen: Schamanen eignen sich doch hervorragend für den Karneval.Ich habe da so eine Idee .Wie wäre es mit Prinz,Bauer,Jungfrau und Schamane? Ein närrisches Quartett in der fünften Jahreszeit.
    Was halten Sie davon?

  32. #39 2xhinschauen
    28. August 2017

    Es fällt schwer, dem Nonsens von @Schlecht, @Rehbein und @Gasser im Detail entgegenzutreten, zumal das in dieser Länge kaum jemand alles gelesen haben dürfte.

    Ich versuch’s mal so: Es gibt Physiker, Ingenieure und Elektrikermeister. Alle mit berechtigtem Berufsstolz, langer Ausbildung und Prüfungs- und Weiterbildungsordnung, und i.a. kommt keiner von denen auf die Idee, trotz fachlicher Nähe den Job eines der anderen machen zu können. Auch von außerhalb zweifelt das niemand ernsthaft an.

    Man mag sich gar nicht vorstellen, dass es unterhalb des Ausbildungsstandes der Handwerker und Facharbeiter eine Gruppe gibt, die unter deren Ignorieren die ganze “Schulphysik” für verrottet und die Ingenieurschaft für durchgehend korrupt und inkompetent und sich selbst für vollkommen fähig und legitimiert hält, dichte und haltbare Häuser zu planen und zu bauen.

    So ist es aber leider im Gesundheitswesen (jaja, Analogie, verschont mich) mit Biologen, Ärzten und nichtapprobierten Kräften wie z.B. Helfern, Pflegern, Physios und Ergos.

    Und nur hier gibt es den Teil der Heilpraktikerzunft, denen selbst die Ausbildung zu einem der anerkannten Heilberufe zuviel war und die den permanenten Fortschritt in Biologie und Medizin nicht nur abstreiten, sondern sich selbst auch für kompetenter in deren praktischer Ausübung halten.

    Zum Glück sind die nicht alle so. Nur die (meisten von denen), die sich zur Zeit öffentlich äußern. Denen gilt die Verbotsforderung. Der Rest ist als qualifizierte Fachkraft im Gesundheitssystem nötig und willkommen.

  33. #40 RPGNo1
    28. August 2017

    Ich sehe einen Vorteil, dass die Herren Heilpraktiker Gasser, Rehbein und Schlecht hier so geballt aufschlagen.
    Vielleicht wollten sie in einer Variante des Gish-Galopp die Mitleser und Kommentatoren überrennen. Das Gegenteil ist eingetreten. Sie haben sich argumentativ vollkommen entblößt. Es ist wie im Märchen “Des Kaisers neue Kleider”: Die Herrschenden vulgo Heilpraktiker sind nackt.

  34. #41 Stephanie
    Hamburg
    28. August 2017

    @RPGNo1
    zu Gish-Gallop -> Danke für den Hinweis.

    Es ist schade, dass jene Leute sich nur hinter rethorischen Figuren verstecken können. Aus meiner Sicht disqualifiziert sich jeder der mit rethorischen Tricks nur verschleiert, dass er keine Argumente hat. Es ist langweilig solche Figuren folgen zu müssen, nur weil das Gegenüber zu faul ist zu denken oder einfach nur vermeiden möchte mal die Klappe halten zu müssen.

  35. #42 Robert
    28. August 2017

    Joseph Kuhn
    wo Herr Schlecht in #17 zu viel schreibt, so sind Sie mit Ihren Antworten sehr sparsam. #25
    Meine Frage nach dem Umfang der Regulierung im Gesundheitswesen ist Ernst gemeint und ich bin gerade dabei mir eine Meinung zu bilden.
    Da ich in meinen 70 Jahren noch nie einen arzt ernsthaft gebraucht habe, kann und will ich mir kein Urteil erlauben.
    Was mir an unseren Krankenhäusern ernsthaft aufstößt, ist die mangelhafte Hygiene.
    Im letzten Halbjahr haben sich zwei meiner Schwager an einem Krankenhauskeim infiziert und sind daran gestorben. Das halte ich für einen Skandal.

    • #43 Joseph Kuhn
      28. August 2017

      @ Robert:

      Ihre undifferenzierte Frage ließ sich schlicht nicht beantworten. Darauf könnte man nur sagen, es kommt darauf an.

      Was Krankenhausinfektionen angeht: das ist ein ernstes Problem, an dem an verschiedenen Stellen gearbeitet wird. Es geht dabei nicht nur um rechtliche Fragen (“Regulation”), sondern z. B. auch um Ausbildungsfragen, Surveillance-Systeme, Personalkapazitäten und vieles mehr. Das Thema gehört aber nicht hierher.

  36. #44 Hans-Werner Bertelsen
    28. August 2017

    “Wir wehren uns gegen diese einseitige Meinungsäußerung sogenannter Experten”

    U. Sümper, Vorsitzender einer Heilpraktikervereinigung

    https://www.zm-online.de/home/nachricht/Wir-arbeiten-nicht-gegen-die-Schulmedizin_413302.html

  37. #45 Hans-Werner Bertelsen
    28. August 2017
  38. #46 Spritkopf
    28. August 2017

    U. Sümper, Vorsitzender einer Heilpraktikervereinigung

    Beschreibung zu Sümper auf der Webseite des Bundes Deutscher Heilpraktiker:

    “1986 eröffnete er seine eigene Praxis, in der heute Sauerstofftherapien, TCM, Homöosiniatrie, Ausleitungsverfahren, Bioresonanztherapie, Komplexmittelhomöopathie und mikrobiologische Therapie im Vordergrund stehen.”

    Neiheiiiin!! Nie im Leben würde der Herr Sümper gegen die Schulmedizin arbeiten.

  39. #47 RainerO
    28. August 2017

    U. Sümper, Vorsitzender einer Heilpraktikervereinigung

    Fehlt da nicht ein “t”?
    (ok, der war billig, aber aufgelegt)

    Ich gehe ohnehin nicht davon aus, dass es zu einem Dialog kommen wird. Die hier aufgeschlagenen Heilpraktiker wollten nur ordentlich auf den Teppich kacken, um in ihren Kreisen mit “Denen-habe-ich-es-aber-gezeigt”-geschwollener Brust herumstolzieren zu können. Das ist bei GWUP und psiram genau dasselbe. Einmal hinrotzen und dann copy/paste im nächsten Forum/Blog. Armselig.

  40. #48 Norbert Aust
    www.beweisaufnahme-homoeopathie.de
    28. August 2017

    Etwas Realkomik gefällig:
    Herr Schlecht schreibt in seinem langen Erguss (den ich nur in kleinen Schritten lesen kann):

    “Selbst bei einigermaßen naiver Betrachtung des skurielen (sic!) Szenarios wird unmittelbar offensichtlich, dass die zugrundeliegenden Theorien, nach denen die sog. “Evidenz based medicine” Krankheiten behandelt hoffnungslos veraltet sind, wissenschaftlich längst ad absurdum geführt wurden und dringend auf den Prüfstand müssen.”

    Stellen wir das “Berufsbild des Heilpraktikers dagegen:

    “In unserem Kulturkreis fußt die Heilkunde, auf die sich der Heilpraktiker bis heute beruft, auf den Säftelehren des griechischen Altertums, die sich im wesentlichen über das Mittelalter bis in die Humoralpathologie der Neuzeit erhalten haben.”

    Quelle: https://www.heilpraktiker.org/berufsbild-1996

  41. #49 RPGNo1
    28. August 2017

    @RainerO
    Ich spiele den Ball zurück. Herr Schlecht ist schlecht in seiner Beweisaufnahme pro Heilpraktiker.
    (harhar, was’n Brüller 😀 )

  42. #50 noch'n Flo
    Schoggiland
    28. August 2017

    Liebe krakeelende Heilpraktiker,

    wir Ärzte empfinden Sie mitnichten als Konkurrenz im, sondern vielmehr als Schandfleck des Gesundheitssektors. Wir wollen die Patienten im allgemeinen – nicht nur unsere eigenen – vor Stümpern schützen, deren medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis schlechter als das eines Viertklässlers ist, die sich aber auf ihr Nichtwissen dermassen viel einbilden, dass Sie sich in Blogs wie diesem laut herumprötend bis zur Schmerzgrenze lächerlich machen. Sie sind diejenigen, die ständig über Geld aber nie über die Sicherung der Behandlungsqualität reden – wer hat also Sorge, seine Pfründe zu verlieren?

    Aber ich möchte Ihnen und Ihren KollegInnen von ganzem Herzen danken – so, wie sich Ihresgleichen in den letzten Tagen überall im deutschsprachigen Internet präsentiert hat, haben Sie selber mehr Argumente zur Abschaffung des Heilpraktikerberufes geliefert, als wir jemals hätten zusammentragen können. Sie haben wahrlich meisterhaft an dem Ast gesägt, auf dem Sie sitzen, alle Achtung! Und wenn die Politik eines Tages zu diesem Thema endlich die Stimme der Vernunft erhört, dürfen Sie alle sich 100%ig zu Recht in den Allerwertesten beissen (gerne auch gegenseitig – des Unterhaltungseffekts wegen), ungewollt einen so grossen Beitrag zur Verbesserung der Volksgesundheit in Deutschland geleistet zu haben.

    Chapeau!

  43. #51 noch'n Flo
    Schoggiland
    28. August 2017

    @ Norbert Aust:

    Wie hoch war noch gleich die Lebenserwartung in Altertum und Mittelalter?

  44. #52 Joseph Kuhn
    28. August 2017

    @ noch’n Flo:

    “Wie hoch war noch gleich die Lebenserwartung in Altertum und Mittelalter?”

    Ende des 19. Jahrhunderts noch lag sie bei gerade mal 50 Jahren. Allerdings muss man dazu sagen, dass der Anstieg der Lebenserwartung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts mehr mit der Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen (Ernährung, Hygiene, Arbeit) zu tun hat als mit den Fortschritten der Medizin. Seitdem wird die Medizin wichtiger, weil jetzt die Zunahme der Lebenserwartung nicht mehr über den Senkung der Kindersterblichkeit läuft, sondern über Zugewinne am Lebensende durch gute medizinische Versorgung.

    @ RainerO:

    “Die hier aufgeschlagenen Heilpraktiker wollten nur ordentlich auf den Teppich kacken, um in ihren Kreisen mit “Denen-habe-ich-es-aber-gezeigt”-geschwollener Brust herumstolzieren zu können.”

    Das ist anzunehmen. Man will jedes Nachdenken von vornherein abwürgen und die Reihen in einem Abwehrkampf “wir gegen die” schließen, aber ein Abwehrkampf gegen die Vernunft ist keine gute Sache. Mich haben die Kommentare der Heilpraktikerfunktionäre hier echt erschüttert, und das will nach einiger Zeit der Beschäftigung mit der Alternativmedizin einschließlich der eindrücklichen Erlebnisse kürzlich bei der Ringvorlesung Homöopathie in München was heißen.

  45. #53 RPGNo1
    28. August 2017

    @Joseph Kuhn
    Ich werfe hier noch mal meinen Kommentar in den Ring, den ich auch drüben bei der gwup abgegeben hab. Er ist einfach zu passend:

    Nennen wir das Kind doch beim Namen. Es geht den kommentierenden Heilpraktikern schlicht um das, was sie den Ärzten, dem Münsteraner Kreis, der Pharmaindustrie usw. immer vorwerfen: Besitzstandswahrung, Knete, gesellschaftliche Anerkennung und Wohlwollen.

    Sie sind jetzt aufgeschreckt, weil ihre Schamanentätigkeit unter kritische Beobachtung kommt, und sie feststellen, dass ihre Argumente weniger denn nichts wert sind.

    Letztendlich ähneln sie in ihrem Verhalten sehr ihren Brüdern und Schwestern im Geiste, den Homöopathen mit den entprechenden Lobbyverbänden.

    (https://blog.gwup.net/2017/08/26/neue-forderung-auch-der-heilpraktiker-fur-psychotherapie-gehort-abgeschafft/#comment-101943)

  46. #54 noch'n Flo
    Schoggiland
    28. August 2017

    Wenn es denn mal echte Schamanen wären. Aber das sind ja zu 100% Plastikschamanen, deren “Therapien” und “Rituale” mit denen anderer Völker praktisch nichts gemein haben, sondern nur mit dem, was sich Pseudomedizinmann “Schlaffer Wurm, der traurig am Boden schleift” so in seinem Oberstübchen ausgedacht hat und was er für wahnsinnig ethnomedizinisch hält.

    Wer sich heutzutage in Europa als Schamane, Medizinmann o.ä. bezeichnet, und nicht nur zufällig gerade für ein paar Tage aus einem anderen Erdteil zu Besuch ist, ist mit 100%iger Sicherheit ein Hochstapler.

  47. #55 Withold Ch.
    28. August 2017

    Ev. zum Thema passende Lektüre:

    Skyler B. Johnson, Henry S. Park, Cary P. Gross, James B. Yu

    «Use of Alternative Medicine for Cancer and Its Impact on Survival»,

    in: «Journal of the National Cancer Institute», August 2017.

    Besprechungen dazu in

    MEDINSIDE

    Sonntagszeitung, 27.8.2017

    Zitat aus letzterer:

    Anhänger alternativer Medizin sind jung, weiblich, gebildet.

    …..

    Die aktuelle Studie liefert auch Hinweise, welche Menschen sich der Schulmedizin verweigern. Tendenziell sind AM-Anhänger demnach jünger als der Durchschnitt und weiblich, sie haben eine überdurchschnittliche Bildung, ein überdurchschnittliches Einkommen und leiden an weniger anderen Krankheiten als der Durchschnitt.

    …..

    Kann daraus geschlossen werden, dass der Heilpraktiker zum Teil auch ein Phänomen unserer Wohlstandsgesellschaft, ein Agent der Wellness-Kultur ist?

  48. […] Psychotherapie – abschaffen oder aufwerten? Gesundheits-Check am 26. August […]

  49. […] Mit dem “Heilpraktiker für Psychotherapie” befasst sich auch der Science-Blog Gesundheits-Check: […]

  50. #58 Joseph Kuhn
    29. August 2017

    Update:

    1. Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz fordert Abschaffung des Psychotherapie-Heilpraktikers:
    https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/assistenzberufe/article/941920/heilpraktiker-debatte-psychotherapeuten-stecken-revier-ab.html

    2. Der “Verband Physikalische Therapie”, in dem Physiotherapeuten und Masseure organisiert sind, spricht sich gegen das Papier des Münsteraner Kreises aus: https://www.vpt.de/nc/aktuelles/vpt-meldungen/archiv/meldung/standpunkt-des-vpt-zur-forderung-des-muensteraner-kreises/.

    Den Grund verstehe ich nicht, weil der Verband u.a. selbst für die Akademisierung der Physiotherapie eintritt. Ob man die Perspektive des Münsteraner Kreises für die sektoralen Heilpraktiker nicht verstanden hat? Außerdem fordert er: „Erteilte Erlaubnisse zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie müssen erhalten bleiben.“ Die wollte meines Wissens niemand beseitigen, auch für die anderen Heilpraktiker würde es bei einer Umsetzung des Münsteraner Papiers, was, wenn überhaupt einmal, sicher nicht kurzfristig zu erwarten ist, wie in allen solchen Fällen Regelungen zur Besitzstandswahrung geben.

  51. #59 Joseph Kuhn
    31. August 2017
  52. #60 Laie
    31. August 2017

    @Robert
    Die Problematik mit den Krankenauskeimen in Krankenhäusern, an denen zuvor auch nicht sehr kranke Menschen versterben ist in Deutschland ein Tabuthema. Das sich verschlechternde Ausmass lässt sich auch durch das Verhalten von Oberärzten erklären, die sich nicht die Hände waschen wie vorgeschrieben, sodass die in der Hierarchie untergeordneten das auch nicht tun, wie ich aus einem Bericht über diese Problematik las.

    Das Nachbarland Holland handelt bezüglich der multiresidenten Krankenhauskeime wesentlich besser, hier könnte man sich was abschauen.

    • #61 Joseph Kuhn
      31. August 2017

      @ Laie:

      “ist in Deutschland ein Tabuthema”

      Es wäre schön, wenn Sie Ihrem Nick nicht immer so unverblümt gerecht würden. Schon 1976 wurde vom damaligen Bundesgesundheitsamt eine „Richtlinie zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen“ erlassen, die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene trommelt seit Jahren (zu Recht), dass mehr geschehen muss, das Bundesgesundheitsministerium hat vor zwei Jahren in einem 10-Punkte-Plan sogar die G7 eingebunden, die WHO ist aktiv, weltweit steht die Problematik ziemlich weit oben auf der gesundheitspolitischen Agenda und selbst hier im Blog wurde schon darüber diskutiert. Mit einem Wort: ein echtes “Tabuthema”! Und woher haben Sie die Info, dass es vor allem die Oberärzte sind, die es an der Händehygiene mangeln lassen?

      Fachleute gehen davon aus, dass ein Drittel der Krankenhausinfektionen vermeidbar sei. Die Art, wie Sie das Thema hier zusammen mit “Robert” einbringen, hat mit dem Blogthema nichts zu tun, verdreht die Sachlage bei der Bekämpfung der Krankenhausinfektionen und bedient so die Verschwörungstheorien der ideologischen Alternativmedizin. War das Ihre Absicht?

  53. #62 roel
    no gods, no kings, no courts
    31. August 2017

    Kurz zur Frage ob Krankenhauskeime ein Tabuthema sind:

    Googlesuche “Krankenhauskeime”: Ungefähr 193.000 Ergebnisse
    Googlesuche “MRSA”: Ungefähr 9.690.000 Ergebnisse

    Als Vergleichswerte:

    Googlesuche “Lungenkrebs”: Ungefähr 1.310.000 Ergebnisse
    Googlesuche “Bronchialkarzinom”: Ungefähr 139.000 Ergebnisse
    Googlesuche “Asbest”: Ungefähr 5.500.000 Ergebnisse

    Ich denke, die Zahlen sprechen für sich.

  54. #63 Beobachter
    31. August 2017

    @ Joseoh Kuhn, # 61:

    Es ist kein Tabuthema, sondern eine bekannte Problematik – aber es wird immer noch viel zu wenig dagegen getan und viel zu wenig ernst genommen.

    Und es ist leider auch etwas Wahres dran, dass offensichtlich gerade die höheren Chargen im Medizinbetrieb meinen, dass ihre eingeschleppten und/oder weiterverbreiteten Keime weniger gefährlich seien als die aller anderen.

    Vor kurzer Zeit habe ich es über mehrere Wochen immer wieder miterleben müssen, wie Chefärzte mit einem Pulk von PJ-lern und Assistenzärzten ohne die vorgeschriebene Schutzkleidung und Handschuhe in das Krankenhauszimmer eines infektiösen und extrem abwehrgeschwächten Schwerstkranken zur Visite marschiert sind – Oberärzte desgleichen.
    Das Pflegepersonal hat sich auch nur ab und zu daran gehalten mangels Zeit zum An- und Ausziehen der Einmal-Schutzkleidung.

    Vor längerer Zeit habe ich es über Jahre miterlebt, wie Chirurgen und Anästhesisten in ihrer OP-Kluft und nur mit Plastik-Einmal-Überschuhen von einem großen OP-Trakt einer Uni-Klinik direkt über Wege und Anlagen in ein anderes Gebäude zur Kantine zum Essen gegangen sind.
    Im OP beschäftigte Pfleger, Krankenschwestern und Hilfskräfte haben zumindest noch einen Kittel übergezogen.

    Auch eine häufige routinemäßige Händedesinfektion ist noch niemandem im Krankenhaus in Fleisch und Blut übergegangen.

    Es steht so vieles auf dem Papier – aber die übliche Praxis sieht oft ganz anders aus.

    Ich plädiere für eine komplette Abschaffung des Heilpraktiker(un)wesens (erst recht nach den Äußerungen deren führender Funktionäre!) und für eine Aufwertung schon bestehender Ausbildungsberufe und bessere Arbeitsbedingungen/Bezahlung im Gesundheitswesen.
    Z. B. Krankenschwestern und Altenpflegerinnen können gar nicht so gut und umfassend arbeiten wie sie es eigentlich gelernt haben, weil der Zeitmangel es nicht zulässt und werden zudem noch unterbezahlt.

    Außerdem plädiere ich dafür, nicht nur bestehende Heilpraktiker-Praxen unter die Lupe zu nehmen und zu kontrollieren, sondern auch (Privat)Praxen von so genannten “alternativen, integrativen, ganzheitlichen, komplementären” Medizinern.
    Auch dort wird unglaublich viel Humbug und auch Gefährliches getrieben – und das von “Experten”, die es aufgrund ihres Studiums eigentlich besser wissen !

    Sorry – es ging nicht kürzer …

  55. #64 Beobachter
    31. August 2017

    Anm.: Oben statt dem “o” ein “p” bei “Joseph” – bin beim Tippen verrutscht.

  56. #65 Laie
    31. August 2017

    @Joseph Kuhn

    Ich weiss das von einer Krankenschwester, die ihren Unmut darüber geäussert hat, der Umstand, dass der Oberarzt sich nicht an die Verpflichtungen hält, es dann die Untergeordneten auch nicht tun.

    Neben Robert hier im Forum kenne ich auch Menschen, deren Freunde und Verwandte wegen einer Harmlosen Operation im Spital an einem dort sich zugezogenen bösen Krankenhauskeim starben.

    Tabuthema deswegen, da bei vollständigem Bekanntheitsgrad der derzeitigen Zustände in Krankenhäusern die Patienten den Aufenthalt, wie nur möglich, meiden würden.

    Was hilft es denn, wenn man nette Bestimmungen verpflichtend vorschreibt, an die sich in der praktischen Durchführung in der Folge niemand? oder einige? nicht so richtig halten?

    Es ist immer schon ein nettes Theoriepapier zu haben, es nutzt nur dann nicht, wenn man sich daran nicht hält.

    Ein Blick nach Holland könnte helfen zu sehen, wie es in der PRAXIS besser ginge. Besser von jenen zu lernen, die das besser machen.

  57. #66 Hans-Werner Bertelsen
    31. August 2017

    Für eine Übernahme aller Alt-Heilpraktiker in die Altenpflege. Moxazigarren zu Bettpfannen!

    Der Gesundheitsminister fordert:

    Weniger Brandwunden – mehr saubere Popos.

  58. #67 Beobachter
    31. August 2017

    @ Hans-Werner Bertelsen, # 65:

    Aber bitte nicht ohne vorherige, regelrechte Umschulung zum Altenpfleger.
    Und dann mit regelrechter Dokumentation des pflegerischen Tuns der Ex-HPs.

    Denn in der Alten- und Krankenpflege geht es um mehr als nur “saubere Popos”.
    Und man kann doch auch nicht zulassen, dass Ex-HPs oder auch völlige medizinische Laien in ihrem missionarischen Eifer und ihrer Überschätzung ihrer medizinischen Kompetenzen ihre alternativen Vorstellungen selbst in Pflegeheimen weiterhin praktisch in die Tat umsetzen.
    Und z. B. hochdosierte NEMs statt der ärztlich verordneten, “schädlichen” Medikation verabreichen, Amulette gegen die “schädliche Strahlung” des Pflegebettes verkaufen, ketogene Diäten “verordnen” usw.
    Und es muss natürlich verhindert werden, dass sie ihre Moxazigarren mitbringen und dort klammheimlich weiterzündeln …

    Info – besonders für rauchende Whisky-Liebhaber –
    zu Moxazigarren:
    https://www.juvalis.de/apotheke/was-sind-moxa-zigarren/

    “Was sind Moxa-Zigarren?
    Wer bei Moxa-Zigarren an ein Glas Whisky und genüssliches Paffen denkt, liegt falsch. Die zigarrenartigen Stangen werden bei der Moxa-Therapie eingesetzt. Bei dieser Behandlungsform, die mit der Akkupunktur verwandt ist, werden die Moxa-Zigarren angezündet, um mit ihnen spezielle Punkte des Körpers zu erhitzen. … ”

    Das alles wäre ja ganz witzig, wenn es nicht so real wäre …

    Und das in einem Ausmaß, das wirklich erschreckend ist.
    Wenn selbst eine Münchner Exzellenz-Uni von Schamanen geräuchert und ein Berliner Traditionstheater von Geomanten “entstört und energetisiert” wird …

    https://blog.gwup.net/2017/08/30/das-berliner-ensemble-und-der-geomant-entstort-oder-gestort/

  59. #68 noch'n Flo
    Schoggiland
    31. August 2017

    @ Dr. Bertelsen:

    In Ihrem alten Gastbeitrag bei Ulrich Berger tobt sich auch gerade ein Heilpraktiker-Groupie aus:
    https://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2014/06/11/selbsttaeuscher-und-geschaeftemacher-ein-interview-mit-dr-hans-werner-bertelsen

    Vielleicht möchten Sie ja selber noch etwas dazu schreiben?

  60. #69 Detlef Rehbein
    Deutschland
    31. August 2017

    Nicht eine einzige Stellungnahme zu den obengenannten schwersten auf echten Tatsachen beruhenden öffentlichen Anschuldigungen? Stattdessen nur weiter unsachliches Geschwurbel und Polemik? Tja – meine Damen und Herren, Sie halten den deutschen Bürgerr tatsächlich für total verblödet…

    Nach all diesen völlig unsachlichen, unwissenschaftlichen und polemischen Versuchen, mittels vorsätzlicher Lügen und Vedrehungen unliebsame Wahrheiten zum Verstummen zu bringen, erkennt nun jeder Bürger, dass es hier keineswegs um Fakten,
    sondern um etwas ganz anderes geht. Etwaige Ähnlichkeiten und. Übereinstimmungen mit der mittelalterlichen Inquisition,, dem Naziregime, der DDR und jedweder anderen terrorisierenden Diktatur sind natürlich vollkommen unbeabsichtigt und nur rein zufällig…

    Jeder ehrliche Mensch hätte hier mit Empörung oder aber zumindest mit Betroffenheit reagiert: Eine. kriminelle Vereinigung aus Schulmedizin, Pharmazie und Politik, die zu Hunderttausenden eiskalt über Leichen geht?
    Stattdessen reagiert man hier mit Unmenschlichkeit und Häme (“Versuchs doch mal uns an den Karren zu pissen, wir haben Schutz von der höchsten politischen Ebene, hähä…”), was natürlich auch provoziert werden sollte. :-))) Mit solchem Dilettantismus (ein neues Wort, dass man wie bereits vorgeführt, kopieren und zurückwerfen kann) fällt es wirklich schwer umzugehen… Soll das das menschlich-geistige Niveau widerspiegeln, auf dem sich der Filz von Schulmedizin, Pharmazie und Politik bewegt?

    Ein maskierter Beobachter outet sich hier als ein ganz besonderer Vertreter der Schulmedizin: neben der brüchigen Schallplattenwiedegabe: “Mehr Kontrolle… Heilpraktiker abschaffen…mehr Kontrolle… Heilpraktiker abschaffen…” berichtet er von verschiedenen Beobachtungen, die juristisch zu fahrlässigem Totschlag führen konnten, ohne einzugreifen oder die Vorfälle zu melden…auch das kann man nur wieder unter völliger Inkompetenz verbuchen.

    Wie man sieht, reicht es mittlerweile aus, dass lediglich wissenschaftliche Untersuchungen zitiert und Fragen gestellt werden, um als “Schandfleck..(hehe…haben Sie dabei in den Spiegel geguckt?)” bezeichnet zu werden. Vielen vielen Dank, dass Sie hier mit aller Deutlichkeit die Vorgehensweise und das “mendchlich-geistige” Niveau repräsentieren, auf der sich Schulmedizin, Pharmazie und stützende Politik bewegen. Ein jeder wird nun – dank Ihrer hervorragenden Mitarbeit – begreifen, dass es hier keineswegs um Heilpraktiker, sonderm um ein weiteres großes Stück persönlicher Freiheit und Selbstbestimmung geht, um die der deutsche Bürger gebracht werden soll…

    Ich freue micb schon auf etliche weitere völlig niveaulose – sich selbst outende – Kommentare…und weiterhin auf gute Zusammenarbeit….

    …wird fortgesetzt…

    I

  61. #70 Joseph Kuhn
    31. August 2017

    @ Detlef Rehbein:

    “Ich freue micb schon auf etliche weitere völlig niveaulose – sich selbst outende – Kommentare”

    Ganz meinerseits. Die “kriminelle Vereinigung aus Schulmedizin, Pharmazie und Politik, die zu Hunderttausenden eiskalt über Leichen geht” war für einen “Emotionalenergetiker” schon ganz gut. Aber ein bisschen mehr geht doch noch?

  62. #71 Beobachter
    von den Socken
    31. August 2017

    Anmerkungen zu Detlef Rehbein:

    Er ist Heilpraktiker (und Geologe), betreibt ein(e)
    “Institut u. Praxis für Emotionalenergetik” –
    sieht sich selbst als “Begründer der Emotionalenergetik” –
    “bildet aus” –
    ist vermutlich im Kinesiologen-Berufsverband :

    https://www.naturheilpraxis.de/nh/index.html?

    https://www.naturheilpraxis.de/nh/archiv/2007/nhp07/a_nh-07_07_psychosomatik07.html

    https://www.emotionalenergetik.de/10707.html

    https://www.dgak.de/de/kinesiologen/kinesiologe.php?id=227

    Mit seinem Kommentar hat Herr Rehbein sich selbst schon genügend diskreditiert.

    Jeder dieser Heilpraktiker-Ergüsse bestätigt mich in meiner Meinung, dass das Heilpraktiker(un)wesen nicht reformierbar ist.
    Es ist eine Gefahr für Patienten und Hilfesuchende.

  63. #72 Detlef Rehbein
    31. August 2017

    Was, mehr fällt Ihnen nicht dazu ein?? Na – wenigstens haben Sie Ihre Hausaufgaben gemacht….

    …aber haben Sie auch wirklich die physikalischen Modelle der Emotionalenergetik verstanden? Haben Sie auch wirklich verstanden, dass seelisch-körperliche Erkrankungen keinesfalls Medikamenten-Mangelzustände darstellen, sondern vorwiegend auf ursprünglichen chronischen nervlichen Verkrampfungszuständen aufgrund fehlender Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit beruhen? Okay – für Nichtphysiker werden diese Konzepte sicherlich neu und befremdlich sein. Ein Patient von mir ist Professor am Kernforschungszentrum und hat die Konzepte sofort verstanden…

  64. #73 Ursula
    31. August 2017

    Einmal, nur ein einziges mal möchte ich einen Vertreter oder eine Vertreterin der Heilpraktikerzunft erleben, der/die mit Argumenten versucht diesen Berufstand zu verteidigen. Sie versuchen es nicht mal, das lässt sehr tief blicken.

  65. #74 Ursula
    31. August 2017

    Medikamentenmangelzustände! Hehe he! Wenn ich das nicht selbst gelesen hätte, würde ich das nicht glauben.

  66. #75 Detlef Rehbein
    31. August 2017

    Ich würde sagen, ein Beobachter, der sich als fahrlässig inkompetent outet, braucht über “Diskreditieren” wirklich nichts mehr zu sagen. Jeder weiß jetzt hier, wer die eigentliche Gefahr darstellt. Er verhält sich netterweise genauso, wie man es von einem Überführten und auf frischer Tat Ertappten erwartet… Vielen Dank für Ihre Mitarbeit….

  67. #76 Detlef Rehbein
    31. August 2017

    Ausser “hehe” und leerer Polemik fällt Ihnen wohl nichts mehr auf “Medikamenten-Mangelzustände” ein. Und Sie outen sich auch noch als so inkompetent, dass Sie Argumente nicht mehr als das erkennen können, was sie sind? Vielen vielen Dank auch Ihnen für Ihre Mitarbeit…

    Juchhu – bittr bitte noch meeeeeeehr von dieser sich selbst entlarvenden Polemik…

  68. #77 Ursula
    31. August 2017

    Nein, ich bin so baff, was soll mir dazu noch einfallen? Wann, hat jemals ein Mensch als Ursache von Erkrankungen Medikamenten Mangelzustände genannt? Wetten jeder Physiker zerreißt sie in der Luft, ihre “Argumente”.

  69. #78 Detlef Rehbein
    31. August 2017

    und falls es keinem aufgefallen ist…
    Ursula und der Beobachter haben nur wenige Sekunden nach Herrn Kuhn ihre Beiträge eingestellt. Ganz schön kühn Herr Kuhn alias “der Beobachter” alias “Ursula” alias…

    Okay ich verlasse nun Ihre Einmann-Show bzw. Ihr gefaktes Forum

    Und vielen Dank für Ihre Mitarbeit, die in meinem nächsten Buch entsprechend honoriert werden wird…

    …ach…und falls Sie versuchen sollten, entlarvende Inhalte zu löschen…

    die Beweise wurden bereits sichergestellt…

    • #79 Joseph Kuhn
      31. August 2017

      @ Detlef Rehbein:

      “und falls es keinem aufgefallen ist… Ursula und der Beobachter haben nur wenige Sekunden nach Herrn Kuhn ihre Beiträge eingestellt. Ganz schön kühn Herr Kuhn alias “der Beobachter” alias “Ursula” alias…”

      Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass Ihre Kommentare genauso schnell kamen? Jetzt frage ich Sie, bin ich Sie? Fast schon frage ich mich, bin ich ich? Oder mit dem berühmten Buchtitel gesprochen: Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?

  70. #80 Stephanie
    Hamburg
    31. August 2017

    @Detlef Rehbein

    Jeder weiß jetzt hier, wer die eigentliche Gefahr darstellt.

    “Jeder” ist klar übertrieben und ich lasse mich ungern als Leser so vereinnahmen.

    Zusätzlich ist es interessant, wie ein Professor für Kernphysik als Patient diese “Konzepte” sofort versteht und dadurch diese “Konzepte” dadurch “richtiger” werden sollen.

  71. #81 Ursula
    31. August 2017

    Oje, jetzt dreht er vollends durch. Sorry Joseph, wenn ich dazu beigetragen haben.

    • #82 Joseph Kuhn
      31. August 2017

      Wieso Du, bist Du nicht ich? Oder bin ich er? Ich bin auch schon ganz verwirrt.

      • #83 rolak
        31. August 2017

        Aber Joseph, hier gibt es doch gar keinen Kommentar von ‘verwirrt’.

  72. #84 noch'n Flo
    Schoggiland
    31. August 2017

    Ein anschaulicheres Beispiel, warum man solche Typen nicht in die Nähe von Patienten lassen sollte, konnte man gar nicht liefern. Ich bin richtig baff, wie umfangreich sich die ganze Heilpraktikerbande derzeit selber zerlegt. Ich habe bereits einen massiven Popcorn-Engpass, musste schon auf Gummibärli umsteigen.

  73. #85 Beobachter
    31. August 2017

    @ noch`n Flo, # 84:

    Hast du auch einen massiven Whisky-Engpass und musstest du schon auf was Rauchbares umsteigen?
    Das würde dir als Mediziner dabei helfen, deine Alternativ-Kollegen zu vergessen, die auch nicht schlecht dabei sind, Humbug und Gefährliches zu treiben:

    https://correctiv.org/recherchen/stories/2015/12/18/alternativmedizin-krebs-leben-der-patienten-gefaehrdet/

    Vielleicht wäre es ganz angemessen, mitzuhelfen, in den eigenen Reihen, der Ärzteschaft, die Spreu vom Weizen zu trennen (auch in der Schweiz).

  74. #86 anderer Michael
    31. August 2017

    Lieber Herr Rehbein,
    Ich habe mir wirklich überlegt, ob ich fachlich mit Ihnen diskutieren sollte. Vor allem täte mich interessieren, ob Sie das alles ernst meinen.Sie sind nicht blöde, Sie sind Diplom-Geologe.Und Sie haben wohl einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen.
    Vieles ist so abgehoben und überhaupt nicht belegt. Wie können Sie das mit gutem Gewissen bei kranken Menschen anwenden,gar bei Tumorpatienten.Ich will nicht in ein Wespennest stoßen, ich kenne Heilpraktikerinnen.Wenn diese feststellen, hoppla da ist was wirklich schlimmes zu vermuten, dann schicken Sie die Betroffenen zu Fachärztinnen. Ich habe irgendwie den dumpfen Verdacht, die Kunst ein Heilpraktiker zu sein, ist im Vorfeld zu sondieren, hat der Betreffenden was oder nicht.Wenn nicht, dann kann man gegen Bezahlung sein ganzes Betätigungsfeld loslassen.Schaden kann man nicht anrichten. Und nach dem Motto “Rent a friend ” hat man “gute Erfolge”. Gesunden oder ” energetisch emotional Gestörten” Sauerkraut auf den Kopf legen,verursacht keinen Schaden. Suggestiv fühlen sich die Kunden besser, sowie ich mich auch besser fühle, wenn beim Auto die Bremsen repariert werden und ich anschließend ein paar Kinder zum Fußball fahre.
    Böse wird es nur, wenn aufgrund Selbstüberschätzung, psychischer Erkrankung, Geldgier und Ignoranz z.B. mit Tumorpatienten agiert wird.

    Sie wirken sehr aggressiv.Welches Problem haben Sie? Dann hauen sie skurrile Sprüche raus wie. …”Haben Sie auch wirklich verstanden, dass seelisch-körperliche Erkrankungen keinesfalls Medikamenten-Mangelzustände darstellen, ..””

    Das hat noch nie eine Medizinerin behauptet.Und dann folgt sowas Merkwürdiges wie

    “….sondern vorwiegend auf ursprünglichen chronischen nervlichen Verkrampfungszuständen aufgrund fehlender Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit ..”

    Da ist ein winziges Körnchen Wahrheit drin, das konnte mir meine Oma schon sagen. Nach Belegen für die übrigen 99.9% zu fragen ist sinnlos.

    Aufgrund der Vehemenz Ihres Verhaltens und der Art und Weise ihres Vorgehens würde ich Ihnen gerne etwas empfehlen. Ich lass es sein, sie wissen wahrscheinlich Bescheid.Und außerdem will ich nicht zu arrogant sein.

    P.S.ich verwende das generische Femininum

  75. #87 anderer Michael
    31. August 2017

    Ach ja Herr Rehbein
    Sie bemängeln , dass man nicht auf Ihren Kommentar inhaltlich eingegangen ist.
    Ganz ganz ehrlich, bitte wie denn ? Sie kommen mit einer “Stalinorgel” voller Generalanklagen verbunden mit einem Eifer überall nur böse Mächte als Treibende zu sehen. Aus Fehlverhalten und Fehlentwicklungen verallgemeinern Sie im Stil von Verschwörungstheorien.

    Darauf ist es unmöglich zu antworten.

  76. #88 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. September 2017

    @ Beobachter:

    Die Kollegen, die sich auf so einen gefährlichen Humbug eingelassen haben, sind ja die schlimmsten – arrogant und abgehoben bis zum gehtnichtmehr, Narzissmus in Reinkultur. Nur sie selber haben den Durchblick, alle anderen haben sich von Big Farma & Co. einlullen lassen. Und für die Patienten sind sie die lebende Legitimation der Alternativmedizin.

    Von daher ist es schwer, bei solchen Leuten noch etwas zu bewirken. Das klappt ja nicht mal bei Kollegen, die einfach nur ein oder zwei Pseudotherapien nebenbei anbieten. Auch da – Null Einsicht. “Ich habe es ausprobiert, und es funktioniert.” Damit endet im Regelfall jede Diskussion, bevor sie begonnen hat.

    Ich lebe nun seit fast 10 Jahren in der Schweiz, bislang habe ich nur 2 Kollegen kennengelernt, die – wie ich – ausschliesslich mit wissenschaftsbasierter Medizin arbeiten. Es ist wirklich ermüdend…

  77. #89 Adent
    1. September 2017

    @Detlef Rehbein
    Dürfte ich sie bitten kurz die Emotionalenergetik wissenschaftlich zu erklären? Ich bin zwar kein Prof. für Physik, traue mir aber durchaus zu eine Erklärung ihrerseits zu durchdringen, sofern sie eine haben.
    Nett wäre auch wenn sie ein zwei aussagekräftige Publikationen dazu verlinken könnten (aber bitte keine selbstgeschriebenen Bücher, das riecht immer so nach Eigenwerbung und ist ohne peer Review relativ wertlos für die Sachlage).
    Ich bin Molekularbiologe, mit der Physik einigermaßen gut und mit der Bioinformatik recht gut vertraut, also nur zu.

  78. #90 RainerO
    1. September 2017

    Es scheint, dass sich nur die völlig Durchgeknallten bemüßigt fühlen, den Heilpraktikerstand zu verteidigen. Es wird Zeit, dass die vernünftigen Vertreter erkennen, was für ein irreparabler Schaden damit angerichtet wird. Wo sind sie, die Vernünftigen?

  79. #91 Beobachter
    1. September 2017

    @ noch`n Flo, # 88:

    ” … arrogant und abgehoben bis zum gehtnichtmehr, Narzissmus in Reinkultur. Nur sie selber haben den Durchblick, … ”

    Das sind (meist männliche) “Persönlichkeitsmerkmale”, die nicht nur für “Alternativ”-Mediziner bezeichnend sind …

    Du vergisst die finanzielle Seite dieses Geschäftsmodells:
    Als approbierter Arzt mit Privatpraxis und möglichst vielen Selbstzahlern kann man offenbar “Leistungen” aller Art anbieten, und seien sie noch so obskur und unwissenschaftlich.
    Je exklusiver das Praxis-Ambiente, je teurer die angebotenen Verfahren, je geschickter die “Beratungs”-/”Verkaufs”-Strategie – desto lohnender.
    In bayerischen Kurorten bringen es manche damit zur Villa und zum Privatflugzeug.

    “Ich habe es ausprobiert, und es funktioniert.” – das wird wohl die versuchte Legitimation gegenüber Kollegen sein.
    Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass an diesen Medizinern das Abitur und ein langes Medizinstudium spurlos vorübergegangen sein soll und nicht mal “durchschnittliche naturwissenschaftliche Grundkenntnisse” vorhanden sein sollen.
    Denn die verlangt man selbst von jedem “mündigen Bürger/Verbraucher/Patienten”:

    https://www.gwup.org/infos/nachrichten/1210-absurde-esoterik-vertraege

    ” … Verbraucher mit durchschnittlichen naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen als Maßstab zu nehmen, etwa auf dem Niveau eines Menschen mit mittlerer Reife…. ”

    Umso widersinniger ist es, bei Heilpraktikern nur Hauptschulabschluss und das Bestehen einer recht läppischen Prüfung vorm Gesundheitsamt zu verlangen.

    Bei Medizinern gehe ich schon davon aus, dass sie wissen, was sie tun bzw. nicht tun – umso verwerflicher ist es, was im Namen der Medizin so alles getrieben wird.
    Bei Heilpraktikern kann man von gar nichts ausgehen – es gibt nicht mal eine geregelte, staatlich anerkannte Ausbildung wie z. B. bei jedem Handwerker und jedem nichtakademischen Beruf im Gesundheitswesen.
    Und man lässt sie trotzdem auf Patienten los.
    Das ist schlicht ein Unding.

  80. #92 Beobachter
    1. September 2017

    @ RainerO, # 90:

    ” … Wo sind sie, die Vernünftigen?”

    Vielleicht gibt es sie gar nicht, die vernünftigen Heilpraktiker?

    Mir jedenfalls ist noch keine einzige Heilpraktiker-Praxis untergekommen mit einem “Leistungsangebot”, das ich für einigermaßen vernünftig halten könnte.

  81. #93 tomtoo
    1. September 2017

    @Adent
    Achtung ! Jetzt kommt was mit Quantenchromodynamik. Erweiterte Farbemotionslehre und so. ; )

  82. #94 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. September 2017

    @ Beobachter:

    Bei Medizinern gehe ich schon davon aus, dass sie wissen, was sie tun bzw. nicht tun

    Genau das bezweifle ich. Ich habe mit vielen solcher Kollegen gesprochen – die sind oft felsenfest von den von ihnen angebotenen Behandlungen überzeugt. Niedrige Erfolgdquoten werden einfach ausgeblendet oder schöngeredet. Und die eigene Erfahrung ist sowieso hundert Mal mehr wert als irgendwelche Studien (die ja in der Denke dieser Kollegen eh’ alle manipuliert sind).

    Es gibt ja auch viele Apotheker, die von Homöopathie überzeugt sind, obwohl diese allem widerspricht, was sie im Studium gelernt haben. Besonders schlimm sind da aus meiner Beobachtung jene, die auch noch einen Doktortitel in Pharmazie vorweisen können.

  83. #95 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. September 2017

    nochmal @ Beobachter:

    Vielleicht gibt es sie gar nicht, die vernünftigen Heilpraktiker?

    So allmählich fürchte ich das auch. In der ganzen aktuellen Heilpraktiker-Debatte ist mir noch kein einziges wirklich brauchbares Argument dieser Fraktion untergekommen. Könnte es sein, sie haben gar keine?

  84. #96 Veronika
    1. September 2017

    Wissenschaft ist was Tolles und ich ziehe meinen Hut vor den Gelehrten dieser Welt.

    Was ich allerdings den obigen Kommentaren etwas vermisse, ist die Fähigkeit, über den Horizont zu denken. Einstein konnte das. Hawkins ebenfalls. Alle Menschen, die die Welt weitergebracht haben konnten das.

    Was ich damit sagen will. Denkt darüber nach. Ihr seid zum Denken geboren.

  85. #97 Beobachter
    1. September 2017

    @ noch`n Flo, # 94:

    Ich bezweifle es nicht.
    Du klammerst nach wie vor den entscheidenden finanziellen Aspekt aus.
    Eine vorgeschobene “Überzeugtheit” soll das nur verschleiern.
    Irgendwie müssen sie es ja vertreten … –
    und “Überzeugungen” können sich ja eh blitzschnell ändern, je nachdem, was dabei rumkommt …

    Mir kann niemand weismachen, dass jemand mit abgeschlossenem Medizinstudium tatsächlich und ernsthaft an den größten Humbug “glaubt”.

  86. #98 Joseph Kuhn
    1. September 2017

    @ Veronika:

    “Was ich allerdings den obigen Kommentaren etwas vermisse, ist die Fähigkeit, über den Horizont zu denken.”

    Meinen Sie damit die Kommentare von Andreas Schlecht und Detlef Rehbein? Ich glaube, die denken schon weit über den Horizont der Vernunft hinaus.

  87. #99 Beobachter
    1. September 2017

    nochmal @ noch`n Flo, # 94:

    Bei den Apothekern: dito – genauso.

    Homöopathika verkaufen sich gut,
    die Nachfrage ist da,
    gutes Geschäft
    und ausbaufähig, weil immer mehr akzeptiert.

    Davon sind sie überzeugt, nicht von einer pharmakologischen Wirksamkeit.

  88. #100 Veronika
    1. September 2017

    @ Joseph Kuhn

    ich meinte es allgemein. Ich schaue mir nicht die Namen an. Es ist nicht wichtig. Wichtig ist für mich die “Grundschwingung”. Bin kein Physiker. Sorry. Aber ich nehme wahr, was ich wahrnehme. Ich habe die Gabe, beidem – der objektiven Wissenschaft und meinem Bauch – zu glauben. Das heißt nicht, dass ich jeden Schwachsinn glaube. Es heißt lediglich, dass ich damit “gut gefahren bin”. Und ich bin 50. Und meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es eine “gesunde Mischung” zwischen dem, was wir wissen und dem, was unser “Bauch” uns sagt, gibt. Biologisch beginnt man erst zu begreifen, dass es eine Verbindung zwischen den Darm (Bauch) und dem Gehirn (fühlen, denken) gibt. Für mich ist Wissenschaft ein super interessantes Feld. Ich weiß aber auch, dass sie sich weiterentwickelt. Sie hat in den letzten 20 Jahren RIESENSPRÜNGE gemacht. Daraus leite ich ab: Was ich heute FÜHLE, wird in ein paar Jahren wissenschaftlich nachvollziehbar sein. So war es in der Vergangenheit, so ist es jetzt und so wird es sein. Der Spruch “was nicht erwiesen ist, existiert nicht” ist absurd. Nur das will ich sagen. NUR DAS. Keinen angreifen. Die Tatsache, dass es bei Ihnen andockt, gibt mir Hoffnung. Verstehen Sie das als Riesenkompliment. Und denken Sie. Was es Ihnen sagt, ist richtig. Das sind SIE. Ich wünschte mir mehr Menschen wie Sie auf der Welt. Ganz lieb gegrüßt – unbekannterweise.

    • #101 Joseph Kuhn
      1. September 2017

      @ Veronika:

      Im Alltag hören wir oft auf unser Gefühl, weil wir sonst gar nicht handlungsfähig wären. Man kann nicht alles ständig prüfen, sonst geht es einem wie dem Tausendfüßler, der nicht mehr laufen kann, wenn er darüber nachdenkt, wie er läuft. Aber Gefühle und Intuitionen können auch trügen. Was Sie heute glauben, kann morgen wissenschaflich nachvollziehbar sein, es kann aber auch anders kommen. Man sollte offen für beide Möglichkeiten sein und auch sein Gefühl für die Wahrscheinlichkeit trainieren, was plausibler ist und wo man vielleicht auch mal was nachlesen sollte.

      • #102 Veronika
        1. September 2017

        Genau so ist es. Ein ständiges Glauben und Revidieren. Wunderbar. Leben halt.

      • #103 Veronika
        1. September 2017

        Übrigens, mein Ego meint, ich sollte was klarstellen:

        Ich bin kein Spinner. Ich bin Betriebswirtin, Schwerpunkt Marketing. Muss also analytisch und psychologisch unterwegs sein. Ich beherrsche meinen Job. Bewege mich spielend zwischen zwei Welten. Das KANN ich. Das ist meine Berufung und meine Verantwortung. Und ich bin darum so gut in meinem Job, weil ich zufällig BEIDES kann. Und ich habe etwas zu sagen. Darum bewege ich mich in Psychologieforem. Ich bin 50. Habe Lebenerfahrung und die Gnade, offen geblieben zu sein. Ich habe mich oft geirrt und daraus gelernt. Ich irre immer noch, aber seltener. Und was ich zu sagen habe ist: Offenheit und Selbstreflektion, der Mut sich Neuem zu öffnen und damit auch Irrungen in Kauf zu nehmen lohnt sich. Immer. Ich wachse an meinen Irrtümern und gewinne Selbstvertrauen durch meine Bestätigungen. Es hält sich die Waage. Und zu dieser Erfahrung braucht es nichts außer dem Versuch. 50:50. Meine Erfahrung. Nur das ist meine Message: Bleibt offen.

  89. #104 Veronika
    1. September 2017

    Offen sein für alles im Vertrauen auf die eigene Kritikfähigkeit und die Offenheit, Irrglauben zu revidieren. Und nicht im Vorhinein zu urteilen, bevor das Gegenteil bewiesen ist. Das macht uns Menschen aus. Das bringt uns weiter. Wunderbar erfasst. Wir sind uns einig.

  90. #105 Beobachter
    1. September 2017

    Was ich vermisse, ist der fachlich kompetente, erfahrene Hausarzt, der den Patienten und sein Umfeld kannte und der sich Zeit genommen und wenn nötig auch Hausbesuche gemacht hat.
    Und der rechtzeitig und bei Bedarf an Fachkollegen überwiesen hat.

    Diese Ärzte – im besten Sinne “ganzheitlich” – gibt es nicht mehr; sie sind ausgestorben oder seit Kurzem im Ruhestand.
    In diesem entstandenen “Vakuum” inmitten von medizinischem Spezialistentum und Apparatemedizin haben sich nun “Alternativ”-Mediziner, Heilpraktiker und selbsternannte “Experten” angesiedelt – die auch damit werben, “sich viel Zeit zu nehmen”.
    Wofür und wie sie sie nutzen, steht auf einem anderen Blatt …

    Die Hausarzt-Praxis heutzutage ist eine Gemeinschafts-Termin-Praxis, wo man sich selbst zur Abholung eines Rezeptes anmelden muss und wo einem bei telefonischer Bitte um einen Hausbesuch bei akuten Beschwerden (“keine Zeit”) lieber der Krankenwagen geschickt wird – den man dann selbst (eigenanteilsmäßig) bezahlen darf.

    Für schwerstkranke bettlägerige Patienten lässt sich kaum noch ein Hausarzt finden, der sie zuhause regelmäßig betreut – zur Quick-Blutentnahme bei Marcumar-Patienten schicken sie ihre Helferinnen.
    Persönlich kommen sie nur noch zur Leichenschau und zur Ausstellung des Totenscheins.

    Wen wundern diese Parallelentwicklungen im Gesundheitswesen ?!
    Man hat die Weichen falsch gestellt …

  91. #106 Beobachter
    1. September 2017

    @ Veronika:

    Waren Sie schon mal ernsthaft krank?
    Wenn ja, welche Erfahrungen haben Sie bei entsprechender Behandlung wo gemacht?
    Haben/hatten Sie pflegebedürftige Eltern oder sonstige Angehörige?
    Haben Sie Kinder, wenn ja, sind sie geimpft?

    Es lässt sich leicht virtuell herumtheoretisieren – wie sieht es aber konkret und praktisch aus?

    • #107 Veronika
      2. September 2017

      ja, ich hatte schwere Depressionen. Ich weiß, wovon ich rede. Und mir haben sowohl studierte Psychotherpeuten als auch Heilpraktiker Psychotherapeuten zurück ins Leben geholfen. Bei mir hat es die Mischung aus systemischer Therapie und Verhaltenstherapie gemacht. Bei mir haben beide Seiten kooperiert. Das war mein Glück. Ich würde heute wahrscheinlich sonst nicht mehr leben.

  92. #108 tomtoo
    1. September 2017

    Es gibt Texte da vermute ich den Aal
    so ca. 6km hinter der Flussbiegung.

  93. #109 Beobachter
    1. September 2017

    @ tomtoo, # 107::

    ???

  94. #110 tomtoo
    1. September 2017

    War auf Veronika bezogen.

  95. #111 Beobachter
    1. September 2017

    @ tomtoo:

    Dann schreib`s doch dazu ….!
    Blickt ja sonst kein Mensch mehr durch.

  96. #112 tomtoo
    1. September 2017

    @Beobachter
    Tschuldigung ! ; )

  97. #113 RainerO
    1. September 2017

    “Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.”
    Man verzeihe mir den Kalauer. Aber ich bin auch jenseits 50 und meine Lebenserfahrung zeigt mir, dass der Spruch oft stimmt. “Ich bin für alles offen” ist eine Worthülse.
    Auf mein Bauchgefühl verlasse ich mich, wenn ich im Bekleidungsgeschäft die Farbe meiner neuen Unterhose auswähle. Mein Bauchgefühl lege ich aber sicher recht schnell zur Seite, wenn es um meine Gesundheit geht. Da vertraue ich dem System 2. Wem das (System 1/2) nichts sagt, sei Daniel Kahnemanns “Thinking, Fast and Slow” wärmstens ans Herz gelegt.

    • #114 Veronika
      2. September 2017

      @ RainerO

      Richtig. Der Mensch ist nicht dicht. 1. Satz aus dem Werk “Prinzip Hoffnung” des bedeutenden Philosophen Ernst Bloch.

  98. #115 Joseph Kuhn
    2. September 2017

    @ Veronika:

    “1. Satz aus dem Werk “Prinzip Hoffnung” des bedeutenden Philosophen Ernst Bloch”

    Meine Suhrkamp-Ausgabe beginnt mit der Frage “Wer sind wir?” Das passt zwar zur Verwirrung des Herrn Rehbein, der mutmaßlich nicht ganz dicht ist, aber das steht nicht bei Bloch. Der nächste Absatz beginnt mit der Feststellung: “Viele fühlen sich nur als verwirrt.” Bloch kommt hier auf die Angst der Menschen und die Notwendigkeit der Hoffnung zu sprechen. Heilpraktiker geben zwar vielen besorgten, auch vielen verzweifelten Menschen Hoffnung, leider oft auch falsche Hoffnung und trügerische Sicherheit, siehe den Filmbeitrag des BR, verlinkt in Kommentar #59.

    Deswegen ist es notwendig, darauf zu hoffen, dass sich diese Situation zum Besseren wenden lässt. Denn, um es mit Bloch zu formulieren: “Das Leben aller Menschen ist von Tagträumen durchzogen, darin ist zum Teil lediglich schale, auch entnervende Flucht, auch Beute für Betrüger (…) – während der andere Teil das “Hoffen im Kern” habe, der sich mit “dem schlecht Vorhandenen” nicht abfinden lässt.

    “mir haben sowohl studierte Psychotherpeuten als auch Heilpraktiker Psychotherapeuten zurück ins Leben geholfen”

    Das ist schön. Bleiben Sie dabei. Mit oder ohne Bloch. Und freuen Sie sich, dass Sie sowohl bei den studierten Psychotherapeuten als auch bei den Heilpraktikern auf hilfreiche Vertreter gestoßen sind.

    [P.S.: Es wäre besser, nicht mit der Antwortfunktion von WordPress zu arbeiten, die die Kommentare mitten in den Thread platziert, wo sie u.U. nicht mehr gesehen werden.]

  99. #116 Stephanie
    Hamburg
    2. September 2017

    Hier beschreibt Vince Ebert ziemlich gut das Problem von Heilpraktikern:

    Waaas? Du hast allen Ernstes 20 000 Euro für eine Ausbildung zum Forellen-Flüsterer ausgegeben?

    Viele Heilpraktiker haben viel Geld und Lebenszeit in das Erlernen und Anwenden von dubiose Methoden gesteckt. Herr Ebert schreibt:

    Wer viel investiert, tut sich schwer, einen Irrtum einzugestehen.

    Die extremen Positionen einiger Beiträge in diesem Forum von Heilpraktikern unterstreicht nur noch einmal diese These.

    Eine Erfahrung in meinem persönlichem Umfeld dazu:
    Eine Bekannte von mir hat an viele NLP-Kurse (neuro-linguistische Programmierung) teilgenommen. Ich hielt diese Kurse für Quatsch. Irgendwann habe ich ihr dann mal eine Übersichtsstudie zukommen lassen in der überprüft wurde wie und wann NLP wirkt. Das Ergebnis war vernichtend. Seitdem hat sie keinen Kontakt mehr zu mir. Sie hatte mehrere tausend Euro in diese sinnlosen Kurse gesteckt und hat damit jetzt eine unwissenschaftliche Kompetenz zum Schwafeln über Mist erworben.

    Die Kursanbieter sind fein raus sie haben nach dem Gesetz die Leistungen erbracht, denn sie haben ja die Kurse gegeben. Sie haben mit keinem Wort erwähnt, das die Lehre kein Humbug ist, sondern nur nicht darauf hingewiesen.

    Die Kursteilnehmer sind dann in dieser kognitiven Dissonanz des Eingestehens einer Fehlinvestition gefangen. So wie es aussieht klammern sich dann viele verzweifelt an den Glauben in die Wirksamkeit dieser Methoden und verteidigen diese auch noch. Die kognitive Verzerrung ist in einigen Beiträgen in diesem Forum klar zu sehen. Man merkt förmlich wie sie versuchen ihre Vernunft mit extremen Mitteln daran zu hindern diese Einsicht zu verdrängen. Ausflüchte in Verschwörungen und niemals konkret werden sind aus meiner Sicht typische Verhaltensmuster.

  100. #117 Veronika
    3. September 2017

    Ich kann nicht umhin, zu lächeln. Denn die Kommentare in diesem Forum spiegeln eindeutig die Werte, Überzeugungen und das Schwarz/Weiß-Denken unserer westlichen Kultur wider. Wir bilden uns ein, wir haben die Wahrheit mit Löffeln gefressen. Die Welt aber ist größer und wir sind – mit unseren westlichen Überzeugungen und Glaubenssätzen – eindeutig nicht der Nabel der Welt. Die aktuellen Herausforderungen sind nur global zu bewältigen. Das Wissen zur Lösung unserer globalen Herausforderungen IST vorhanden. Wir können es jedoch nur anzapfen, wenn wir GLOBAL und integral denken.

    Ich bitte Sie, daher den folgenden Link zur Website “integrales Leben” als Chance zu verstehen, nicht als Kritik.

    https://integralesleben.org/il-home/il-integrales-leben/grundlagen-des-integralen/

    • #118 Joseph Kuhn
      3. September 2017

      @ Veronika:

      Unabhängig davon, ob wir der Nabel der Welt sind oder nicht und ob die aktuellen Herausforderungen nur global zu bewältigen sind oder nicht: in jedem Fall sollten wir unsere Fähigkeit zum selbstkritischen Denken nicht aufgeben und uns immer wieder darum bemühen. Im großen Ganzen geht nur allzu leicht der konkrete Handlungsbedarf unter, in dem Fall die Notwendigkeit, dass auch das Heilpraktikerwesen danach zu beurteilen ist, was nützt und was schadet. Wenn klar ist, dass etwas schadet, z.B. wenn Menschen mit behandelbaren Tumoren eingeredet wird, dass auch Homöopathie alleine reicht, kann man nicht tiefenentspannt zusehen, egal was man “vom westlichen Denken” im Allgemeinen hält.

  101. #119 Stephanie
    Hamburg
    3. September 2017

    @Veronika
    Es ist interessant zu sehen wie Sie dem nächsten Unsinn auf dem Leim gehen.

    Auf Wikipedia: “Rationalisten bemängeln an der integralen Theorie die Einbeziehung nicht-rationaler Elemente.” Dem schließe ich mich direkt an. Es nützt nämlich nichts sich Kram einzubilden und dann zu denken, dass er klappt. Da können Sie sich ihr Lächeln gleich wieder wegstecken, denn die Realität lässt sich nicht durch Wunschkonzert ändern, da kann Ihre Arroganz auch nicht helfen. Wir haben gewissen Einfluss auf unsere Umwelt, aber Einbildungen oder Gefühle helfen nicht. Bis jetzt gibt es keinen aber auch gar keinen Hinweis, dass nicht-materielle Dinge die Realität direkt beeinflussen, sondern nur über den Umweg über unsere Handlungen. Es gibt genug Möglichkeit solche behaupteten Wirkmechanismen zu überprüfen. Aber nein es gab keine solchen Bestätigungen. Ich schließe nicht aus, dass wir vielleicht über so etwas stolpern. Der Effekt muss sich aber in Grenzen halten, sonst wäre der Nachweis längst gelungen. Deswegen ist es sinnvoll gegenüber solchen Behauptungen skeptisch zu sein. Also einfach mal die Ball flach halten.

    Der Vorwurf des Schwarz-Weiß-Denkens ist absurd. Die ehrlichen Wissenschaftler sind nicht umsonst skeptisch, aber gleichzeitig stellen diese sich Fragen und stellen Theorien auf die dann an der Realität gemessen werden. Dann gibt es entweder Untersuchungen, die die neue Theorien stützen, widerlegen oder eben uneindeutig sind. Wobei die Uneindeutigkeit ausgehalten werden muss. Dann bleibt die Theorie oder Frage eben offen.

    Andererseits ist es absurd zu behaupten es gebe keine Viren und alle Krankheiten geht auf Unausgeglichenheit der betroffenen Patienten zurück. Sie dürfen mir gerne Menschen zeigen die durch Handauflegen oder ähnliches ihr verlorenen Gliedmaßen wieder nachwachsen lassen haben. Man kann gerne für solchen Unsinn offen sein, aber wie oben jemanden schon erwähnt hat, ist man dann nicht ganz dicht.

    Wenn man meint solchen pseudowissenschaflichen Kram als gleichwertig mit Wissenschaft zu betrachtet, sucht nur eine Ausrede sich der Realität nicht stellen zu wollen und der Uneindeutigkeit aus dem Weg zugehen. Es gibt dann eben für bestimmte Dinge noch keine Erklärung, aber daraus anderen Unsinn zu folgern ist nicht redlich.

    Es ist zudem einer Diskussion nicht zuträglich immer so schwammig zu bleiben wie hier:

    Wir können es jedoch nur anzapfen, wenn wir GLOBAL und integral denken.

    Das ist eine deepedee = es sagt alles und nichts = schwammig = leeres Geschwätz.
    Es wird so sein wie immer: Die Idee der Integrale Theorie als ganzheitliches Erklärungsmodell wird nur eine weiter Erklärung in esoterischen Kreisen bleiben, außer diese gibt funktionierende und verlässliche Voraussagen ab.

  102. #120 tomtoo
    3. September 2017

    Ich sag ja der Aal is da.

  103. #121 Stephanie
    Hamburg
    3. September 2017

    @tomtoo
    schauen wir die nächste Windung. Wie so oft, denke ich, wird es noch einen Nachschlag geben.

  104. #122 RainerO
    3. September 2017

    Im Grunde ist es recht einfach: Wenn sich jemand in seinem Lösungsansatz explizit auf die “Ganzheitlichkeit” desselben beruft, kann man im Regelfall weghören. Die Wahrscheinlichkeit, dass es esoterischer Mumpitz ist, ist dann sehr hoch. Das kann man auch recht gut an den ausufernden Schwurbeleien der HP-Protagonisten in den Kommentaren hier beobachten.

  105. #123 tomtoo
    3. September 2017

    @RainerO
    Ist eigentlich gar nicht so mein Thema. Aber nach einigen Beobachtungen , kommt ganzheitlich immer. Nach null Argumenten kommt der ganzheitliche Ansatz, sozusagen als Überargument. Ich raffs ganzheitlich, ihr seit doof. Basta. Sowas von gähnend langweilig. Ich sach ja, ich hab den Aal gerochen.

  106. #124 Joseph Kuhn
    3. September 2017

    Naja, “Veronika” hat ja gesagt, was ihr Hintergrund zum Thema hier ist und wenn ich es recht sehe, kommt der Begriff “ganzheitlich” bei ihr gar nicht vor. Sie hat erst mal nur pauschal Zivilisationskritik geübt, dazu kann man ohne konkretere Erläuterung wenig sagen und das ist auch nicht unbedingt das Thema hier – zumindest solange sich damit keine Werbung für eine Psychotherapie bei Heilpraktikern mit höherer “östlicher” Ganzheitlichkeit verbindet.

    Viel interessanter sind manche Sachen, die man im Internet findet. In einem “Heilpraktikerforum” fragt z.B. jemand:

    “kann mir jemand tipps geben wie man borderline behandeln kann, möglichst schnell und effektiv, ohne die ganze krankengeschichte aufzuwühlen? (…) Psychiatrie und Psychopharmaka kommen auf gar keinen Fall in Frage (…). Vielleicht wird mich jemand auslachen, aber ich dachte schon an Akupunktur mit ihren Dämonenpunkten (…) Wird denn so eine Psychotherapie von den Kassen übernommen?”

    Nicht weniger beunruhigende Sachen kann man bei den “Christlichen Heilpraktikern” lesen:

    “Etliche meiner Patienten mit traumatischen Erfahrungen haben, trotz zum Teil Jahre langer Psychotherapie, keine Besserung ihrer seelischen Spätfolgen erreicht. Da sind durch die traumatisierenden Ereignisse so tiefgreifende Verletzungen entstanden, dass diese meiner Meinung nach nur noch durch Jesus Christus geheilt werden können. Im Rahmen der therapeutisch biblischen Seelsorge biete ich als Heilpraktiker und Seelsorger eine Therapie an, bei der durch die traumatisierenden Ereignisse entstandenen Verletzungen heilen und seelische Spätfolgen behoben werden können.”

    Und die Paracelus-Schulen werben mit solchen sachkundigen Darstellungen für ihre Psychotherapie-Ausbildung:

    “Die amtliche Psychotherapie kann den Bedarf nicht decken, mit der Folge unerträglich langer Wartezeiten. Die “Freie Psychotherapie” der Heilpraktiker für Psychotherapie bzw. Psychologischen Berater und füllt nicht nur die Bedarfslücken, die die starre Amtspsychiatrie hinterlässt, sie hat sich längst zu einem riesigen Markt mit einem vielgestaltigen Dienstleistungsangebot entwickelt.”

    Was soll man dazu noch sagen? Die “Psychologischen Berater” sind übrigens die, die es nicht einmal zum Heilpraktiker gebracht haben, sich aber trotzdem zur Lebenshilfe berufen fühlen. Das ist der ganz unregulierte Markt.

  107. #125 RainerO
    3. September 2017

    @ Joseph Kuhn

    … wenn ich es recht sehe, kommt der Begriff “ganzheitlich” bei ihr gar nicht vor…

    Sie selbst schreibt es nicht, aber in ihrem Link stellt man die Forderung nach einer “holistischen Philisophie”. Ist ja auch nix anderes.

  108. #126 tomtoo
    3. September 2017

    @Joseph
    Irgentwo ist es doch verständlich. Der psychologische druck innerhalb der Gesellschaft steigt. Kanntest du früher den Artzt, haste gesagt uhhps hab so ein Magen, Darm Problem. Nicht böse gemeint , aber gibts halt nur noch neoliberale Militärärtzte , was sollen Menschen dann tun ?

  109. #127 Stephanie
    Hamburg
    3. September 2017

    @tomtoo
    Ich habe da auch so meine Erfahrungen. Das Problem das sich Ärzte nur auf ihr Fachgebiet konzentrieren und nicht mehr den Menschen sehen, musste ich auch erleben. Mein damalige schwere Herz-Lungen-Erkrankung wurde kardiologische und pulmologisch nach allen Regeln der damaligen Möglichkeiten gut behandelt. Leider wurde meine seelische depressive Verfassung, die sich daraus ergab, nur sträflich versorgt. Das heißt meine Ängste und Sorgen wurden kaum beachtet und mir wurden keine Behandlungsmöglichkeiten von Psychologen oder ähnlichen angeboten oder auch nur nahegelegt. Im Nachhinein, 2 Jahre später, habe ich selber gemerkt, dass ich diese Probleme angehen musste. Hier sehe ich schwerwiegende Versorgungsengpässe und zugleich das Einfallstor für Scharlatane.

    Ich bin in meiner Krankheits-Odyssee an eine “Psychologin” geraten, die meinte ernsthaft meine Herz-Lungen-Probleme könnten sich durch Handauflegen lösen. Sie ist kassenärztlich zugelassen. Unglaublich. Ich bin danach noch zweimal hingegangen, weil in anderem hatte sie tatsächlich mir helfen können. Aber ich merkte immer mehr, wie ich widerwillig dort nur hingegangen bin und habe dann die Behandlung abgebrochen. Dieser Konflikt zwischen meinem und ihrem Weltbild hat zu sehr mein Vertrauen in die Effektivität ihrer Methoden zerstört.

  110. #128 Veronika
    3. September 2017

    Heilpraktiker, die Tumorpatienten einreden wollen, sie bräuchten keine Chemotherapie, gehören für mich hinter Gitter. Denn das ist fahrlässige Tötung. Heilpraktiker, die sich trauen, Borderline zu diagnostizieren und/oder zu behandeln, ebenfalls. Das ist KÖRPERVERLETZUNG.

    Ärzte, die Operationen vorschlagen, die gar nicht notwendig sind, jedoch ebenfalls. Auch das ist Körperverletzung.

    Es kommt stets darauf an, wie verantwortungsvoll mit Patienten umgegangen wird. Und es gibt Heilpraktiker und Ärzte, die in ihrem Beruf nichts zu suchen haben.

    @ Stephanie: ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute – und hoffe, dass nichts ihr Weltbild ins Wanken bringt. Es könnte Sie aus den Socken hauen. Mir ist es passiert. Und WENN es doch passiert, dann wünsche ich Ihnen, dass Sie Menschen treffen, die sie auffangen, die Ihnen zuhören und die sich Zeit nehmen. Diese Fähigkeit lernt man im Studium sicher nicht. Die hat man oder man hat sie nicht. Und diese Menschen gibt es unter Ärzten und Heilpraktikern. Und wenn der Beruf nicht die Berufung ist, dann sollte man ganz allgemein die Finger davon lassen. Ob Arzt oder Heilpraktiker.

  111. #129 Veronika
    3. September 2017

    @ Stephanie

    ich habe meinen Kommentar gerade abgeschickt, da lese ich Ihren. Dass Sie die Erfahrung bereits machen mussten, war mir nicht klar. Das tut mir leid. Ich verstehe. Wünsche Ihnen alles Gute.

  112. #130 Stephanie
    Hamburg
    3. September 2017

    @Veronika
    Ich denke nicht, dass mein Weltbild ins wanken gerät, warum sollte es auch. Neu wissenschaftliche Erkenntnisse fügen sich typischerweise nahtlos in meinen rationalen Ansatz. Natürlich gibt es öfters emotionale Anpassungsproblem, weil liebgewonnene Pseudofakten über Bord geworfen werden müssen und sich so auch Handlungsoption ändern und ich mich anpassen muss, was als Mensch immer so eine Sache ist. Aber andererseits denke ich, wäre es schon cool wenn solche Zaubersachen funktionieren würden. Dann hätte ich ja noch eine Chance vielleicht gesund zu werden und auch älter zu werden als ich befürchte. Ich fände das super nur leider ist die Realität gebunden an Regeln wie ich es oben schon erwähnt habe. Wenn die Natur keinen “Bock” auf Telekinese/Wunderheilung/Geisterkram und ähnliches hat dann hat sie keinen “Bock”, dann ist dann nichts mehr mit Diskutieren, dann ist das von uns nur zu akzeptieren, als Menschheit in diesem extrem großen Universum.

    Und am Ende fängt mich eh niemand auf, da bin ich dann einfach Tod. Ein endliches Leben ist besser. Auf ewig diesen Kampf zu führen: Nein bitte nicht, aber ein paar Jahrzehnte weiß ich noch gut zu füllen.

  113. #131 Al Il
    3. September 2017

    #124
    Da rollen sich mir die Zehennägel hoch! Ich bin (inzwischen stabile) Borderlinerin mit Depressionen, bin heilfroh um die gut ausgebildeten Therapeuten die mir geholfen haben. Traumata in den griff kriegen ohne aktiv dran zu arbeiten ist kaum möglich. Es ist sehr anstrengend und schmerzhaft und gehört in die Hände von Profis, denn wenn man mal in die Vergangenheit “abrutscht” braucht es Fachkenntnis sonst wird es unschön und da kann einiges kaputtgehen… Und vorher natürlich “Sicherheitsmethoden” damit das nach Möglichkeit gar nicht passiert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das jemand ohne die entsprechende Ausbildung SICHER hinkriegen kann. Im Bereich psychotherapie gibt es politisch einiges zu tun. Es ist furchtbar, sich durch zig Praxen mit ewigen Wartezeiten durchzutelefonieren. Vor allem für depressive ist das extrem anstrengend und frustrierend (ist wie mit gebrochenem Bein zu Fuß ins Krankenhaus laufen). Es gibt einen Mangel, aber den mit unausgebildeten Menschen auszufüllen ist keine Option. Vielleicht können Sozialarbeiter o. Ä. eine stütze sein bei leichten Beschwerden, die gibt es auch nicht ohne Ausbildung und die sollten auch gelernt haben, wo ihr Bereich aufhört und psychotherapie anfängt. Selbst ausgebildete psychotherapeuten trauen sich ungern an Störungen außerhalb ihres Fachbereichs und spezialisieren sich.

  114. #132 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ Veronika:

    Ärzte, die Operationen vorschlagen, die gar nicht notwendig sind, jedoch ebenfalls. Auch das ist Körperverletzung.

    Wenn sie es aus reiner Profitgenerierung tun – ja. Aber das ist wieder das Problem der Spitalsprivatisierung in Deutschland. War ja auch überhaupt nicht abzusehen, dass die Investoren auch mal einen Gewinn sehen wollen, wer konnte denn so etwas ahnen?

  115. […] Schlecht, Leiter der Deutschen Heilpraktikerschule Konstanz, kommentiert ebenfalls sehr umfangreich, hat aber inhaltlich noch weniger zu bieten als Herr […]

  116. #134 Veronika
    4. September 2017

    @ noch’n Flo

    die Privatisierung der Krankenhäuser ist sicher ein ganz großes Problem von vielen im deutschen Gesundheitssystem. Aber zurück zu den Heilpraktikern Psychotherapeuten. Deren Abschaffung wird das Problem nicht lösen – im Gegenteil – absolut JEDER Windhund könnte dann sein Schindluder treiben. Wenn nicht unter diesem Namen, dann unter einem seriös klingenden. Und der Staat hätte jegliche Kontrolle verloren. Was hätten wir denn dann davon? Das wird doch die Menschen nicht davon abbringen, auf jeden Zug aufzuspringen, der Heilung verspricht – sei er auch noch zu abstrus.

    Es können sich viele gute Leute nicht leisten, in einem reiferen Alter noch einmal 5-8 Jahre zu studieren. Und gerade die reifen Menschen mit Lebenserfahrung werden gebraucht (nichts gegen die jungen, wirklich nicht), aber Weisheit kommt mit dem Alter, mit der Erfahrung, mit der Übung, mit der Fähigkeit zur Selbstreflektion, mit der Erkenntnis, dass das Leben nicht nur ein Ponyhofund Entwicklung harte Arbeit ist und mit der Auseinandersetzung mit seinen eigenen Werten, nicht durch graue Theorie.

  117. #135 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ Veronika:

    Und der Staat hätte jegliche Kontrolle verloren.

    Tatsächlich? Ich würde eher sagen, es wäre dann ganz einfach, jeden, der eigenverantwortlich Patienten behandelt und der kein Arzt ist, ganz schnell mal ins Gefängnis zu stecken.

    • #136 Veronika
      4. September 2017

      aber das ist doch ganz einfach: das läuft dann unter “alternative Lebensberatung”. Jedes Gesetz kann umgangen werden und sei es wenn – wie heute oft auch schon bei dubiosen “Heilern” üblich – durch die Unterschrift, die bestätigt, dass der Patient die Behandlung freiwillig antritt und der “Heiler” von jeder Verantwortung befreit wird. Du glaubst doch nicht, das verzweifelte Leute sich davon abschrecken lassen. Sie werden es unterschreiben!

      Ich stelle mir seit gestern noch eine ganz andere Frage. Wer hat denn die Studien über Sinn und Unsinn von alternativer Medizin (hier: Heilpraktiker) in Auftrag gegeben und bezahlt? Wo kam das Geld her? Da bin ich ein bisschen skeptisch, denn WER hier in diesem Sektor sowohl das Geld als auch ein gewisses Interesse an diesen Studien haben könnte, dazu fällt mir nur die Pharmaindustrie ein. Mag sein, dass das etwas fantasielos ist. Und um “denen, die den Aal wittern” den Wind aus den Segeln zu nehmen: nein, ich glaube NICHT an Verschwörungen. Ich hinterfrage nur …..

  118. #137 Veronika
    4. September 2017

    @ Al Il

    ich habe die gleiche Erfahrung gemacht wie Du. Ich bekam eine Liste von 50 Telefonnummern von Psychotherapeuten die ich je 2-3 durchgegehen und anrufen musste. Und dann Handy am Mann. 10 haben zurückgerufen. Wenn Du nicht dran gehst, hast Du Pech gehabt. 5 Erstgespräche geführt und bei allen bis auf einen 3-6 Monate Wartefrist. Ich hatte noch Glück, habe in 2 Monaten was gekriegt, bei einem, bei dem gerade zufälligerweise eine fast fertige Psychologiestudentin assistierte und bei der bin ich jetzt. Die junge ist gut und hat regelmäßig Supervision beim Psychotherapeuten (ein guter) in derselbigen Praxis. Ich hatte Glück, dass ich nur 2 Monate warten musste. Ich hätte es nicht geschafft (Suizidversuch und danach 10 Wochen Klinik) ohne Begleitung. Die Begleitung war unser Nachbar. Heilpraktiker. Ich hätte nicht gewusst, was ich ohne ihn gemacht hätte oder wo ich jetzt ohne ihn wäre. DAS KANN ES NICHT SEIN!!!!!

  119. #138 Veronika
    4. September 2017

    …und jetzt setze ich noch einen drauf:

    Ich habe innerhalb von 3 Jahren sowohl Vater als auch Mutter verloren in dem gleichen Krankenhaus: Ursache – Sepsis durch MRSA-Keime. Die Herrschaften bezeichneten sie als “Hauskeime”. Und da stehst Du dann – hilflos. Mit all Deiner Trauer, mit all Deiner Wut. Schuld? Wer hat Schuld? Die überforderten Ärzte? Die abgearbeiteten Schwestern? Die Putzfrau, die nur 5 oder 10 Minuten pro Zimmer hat? Und Du musst damit irgendwie Deinen Frieden schließen. Lieber Münsteraner Kreis: An diesen Misständen, mit denen KEINER im Krankhaus beschäftigten zufrieden ist, sterben die Leute. Und auch daran, dass sie mit Pharmaka zugeschüttet werden und Leber und Niere die Grätsche machen. Aber daran trauen Sie sich nicht. Da eine Riesenlobby dahinter. Aber es sind die Heilpraktiker. Na klar. Mann! Das ist sowas von zum KOTZEN! Ich fühle mich als Patient VERARSCHT!

    Ja, da ist eine Menge Wut. Es brennt im deutschen Gesundheitssystem. Aber anstatt an das Feuer zu gehen, will man einige Rauchschwaden bekämpfen. Ich könnte AMOK laufen. Ihr FEIGEN SCHWEINE! Sorry, musste mal raus.

    • #139 Joseph Kuhn
      4. September 2017

      @ Veronika:

      “Aber daran trauen Sie sich nicht.”

      Sie machen den falschen Leuten Vorwürfe. Im Münsteraner Kreis hat sich eine ganze Reihe von Leuten aus dem Umfeld der evidenzbasierten Medizin und der Versorgungsforschung engagiert. Deren Kerngeschäft ist die kritische Auseinandersetzung mit Pharmaindustrie, Missständen in Krankenhäusern, schädlichen Behandlungsmethoden von Ärzten usw. Kritik an Heilpraktikern spielt z.B. im Netzwerk Evidenzbasierte Medizin überhaupt keine Rolle.

      Und ja, im Gesundheitswesen sind starke Lobbygruppen am Werk, es ist ein 300 Mrd.-Euro-Markt. Das macht aber die unhaltbaren Zustände bei den Heilpraktikern nicht besser und auch hinter der Alternativmedizin stehen knallharte Lobbyisten, das sind nicht die “Netten”, die gegen das Böse kämpfen. So inszenieren sie sich nur gerne.

      Schauen Sie einfach mal den oben verlinkten Beitrag des BR an. Sie wollten doch offen bleiben: “Offenheit und Selbstreflektion, der Mut sich Neuem zu öffnen und damit auch Irrungen in Kauf zu nehmen lohnt sich” – Ihre Worte, nehmen Sie sich beim Wort.

      Für die “feigen Schweine” sollten Sie sich entschuldigen.

  120. #140 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ Veronika:

    Das waren jetzt eine Menge Whataboutisms (und ein paar ad hominems), aber immer noch kein Argument pro Heilpraktiker.

  121. #141 LasurCyan
    4. September 2017

    Ihr FEIGEN SCHWEINE! Sorry, musste mal raus.

    Ist ja OK, Veronika. Aber niemand nimmt hier wirklich an, dass mit dem Gesundheitssystem alles in Butter ist. Wen nimmst Du jetzt eigentlich in Sippenhaft? Sind die, die wie der ‘Münsteraner Kreis’ gegen unwissenschaftliche Konzepte vorgehen verantwortlich für die MissStände im Gesundheitssystem, oder wollen die das nicht eigentlich zum Wohle der Erkrankten verbessern?

  122. #142 Veronika
    4. September 2017

    @ Flo

    ich bewerte die Aktion vom Münsteraner Kreis als blinden Aktionismus bzw. vielleicht sogar als Ablenkungsmanöver, weil man den WIRKLICHEN Problemen im Gesundheitssytem nicht beikommt. Sich entweder nicht traut oder sonstwas. Die Lobby ist zu groß. Das ist das Eine.

    Das Andere ist, auf einen ganzen Berufsstand draufzuhauen wegen ein paar Exzenriker ist ein wenig wie: einen Bienenstock auszuräuchern, weil manche Bienen stechen.

    Tacheles: Ich hatte als Jugendliche Neurodermitis. Schlimme Neurodermitis. Die Hautärzte verschrieben mir Cortison. Meine Mutter ging mit mir zu einem Heilpraktiker. Nach der Einnahme von Globuli wurde es GANZ schlimm. Ging dann aber weg und kam nie wieder. Ich habe noch nicht mal an die Wirksamkeit geglaubt, im Gegenteil, ich habe meine Mutter für “total verrückt” erklärt. Klar, kann es Zufall sein. Glaube ich aber nicht.

    Heute zeigt sich meine Neurodermitis nur noch im Sommer als Dyshidrosis den Händen, die noch nicht mal juckt. Unschön, ja, aber ich kann damit leben.

    • #143 Joseph Kuhn
      4. September 2017

      Haben Sie meinen Kommentar gelesen? Oder kommt jetzt nach Ihren sanften Anfangsworten eine Veronika zum Vorschein, die einfach Lobbyarbeit für die Esoterik machen will? tomtoo hatte es ja vermutet.

  123. #144 Veronika
    4. September 2017

    @ Joseph Kuhn

    ja, für die FEIGEN SCHWEINE entschuldige ich mich. Ich will auch niemand in Sippenhaft nehmen. Aber ich FÜHLE mich verdummbeutelt und ich habe nur positive Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht. Die, die ich kennenlernte, verstehen sich als “Kooperanten” der Ärzte, springen da ein, wo die herkömmliche Medizin aufgibt und niemand, den ich bisher unter ihnen traf, wetterte gegen Ärzte. Mit der herkömmlichen Medizin machte ich schmerzhafte Erfahrungen. Und doch weiß ich, dass es nicht an den Ärzten liegt, sondern an dem Drumrum. Und ich befürchte, das nichts Wesentliches geschieht, sondern nur an der Peripherie herumgedoktert wird: Sprich – an den Heilpraktikern. Es gewinnt doch der, der die stärkere Lobby hat. Und DAS macht mich wütend. Sehr wütend. Ich fürchte, dass am Ende der Patient das Nachsehen hat. Weil sich auf der einen Seite nichts bessert und auf der anderen Seite das Angebot (auch der guten Heilpraktiker) geringer wird. Und nach wie vor frage ich mich, wer die Studien über die Heilpraktikermethoden in Auftrag gegeben hat. Und ich fürchte, es IST die Pharmaindustrie. Es geht doch nur um das Geld. Es ist so traurig. Ja, ich bin misstrauisch. Und ich fürchte, dass eine Menge guter Leute dann handlungsunfähig sind und die übrig bleiben, die sich einfach eine solche Ausbildung leisten können. Das wäre nicht gerecht. Ich schaue mir den Beitrag an. Entschuldigung – ich bin Betroffene und – ja – ich habe NATÜRLICH Angst, dass es nur ums Geld geht.

  124. #145 Veronika
    4. September 2017

    Und ich habe mit Esoterik nix am Hut. Ehrlich.

  125. #146 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ Veronika:

    ich bewerte die Aktion vom Münsteraner Kreis als blinden Aktionismus bzw. vielleicht sogar als Ablenkungsmanöver, weil man den WIRKLICHEN Problemen im Gesundheitssytem nicht beikommt.

    Woran machst Du dieses Urteil fest? Und was ist vor allem so schlimm an der Idee, dass auch Heilpraktiker eine verpflichtende Grundausbildung in Medizin haben sollten?

    Sich entweder nicht traut oder sonstwas.

    Es gibt viele, die sich trauen. Aber die Skeptiker haben leider keine mächtige Lobby.

    Das Andere ist, auf einen ganzen Berufsstand draufzuhauen wegen ein paar Exzenriker ist ein wenig wie: einen Bienenstock auszuräuchern, weil manche Bienen stechen.

    Die Reaktionen der Heilpraktikerverbände zeigen aber eindeutig, dass es eben nicht nur ein paar Exzentriker sind. Und wenn man sich das Programm der Heilpraktikerschulen anschaut, wird ziemlich schnell klar, dass da keine seriöse Ausbildung dahintersteckt. Diejenigen Heilpraktiker, die ausschliesslich unwissenschaftlichen Voodoo anwenden, sind leider deutlich in der Überzahl.

    Ich hatte als Jugendliche Neurodermitis. Schlimme Neurodermitis. Die Hautärzte verschrieben mir Cortison. Meine Mutter ging mit mir zu einem Heilpraktiker. Nach der Einnahme von Globuli wurde es GANZ schlimm.

    Und das sagt Dir was? (nota bene: die “Erstverschlimmerung” ist eine unwissenschaftliche Schutzbehauptung, damit die Kunden der Glaubuli-Verticker nicht merken, dass sie da unwirksamen Zucker eingeworfen haben.)

    Ging dann aber weg und kam nie wieder.

    Dass das eventuell auch eine Spätwirkung des Cortisons sein könnte, hast Du wie genau ausgeschlossen? Oder weitere äussere Einflussgrössen?

    Ich habe noch nicht mal an die Wirksamkeit geglaubt, im Gegenteil, ich habe meine Mutter für “total verrückt” erklärt.

    Google bitte mal “Placebo by Proxy”. Dieser ist übrigens auch die Erklärung, warum HP scheinbar bei Kindern und Tieren hilft.

    Klar, kann es Zufall sein. Glaube ich aber nicht.

    Es geht in der Wissenschaft nicht um Glauben, sondern um Wissen. Und da ist die Datenlage eindeutig: HP funktioniert nicht über den Placeboeffekt hinaus.

    Heute zeigt sich meine Neurodermitis nur noch im Sommer als Dyshidrosis den Händen, die noch nicht mal juckt. Unschön, ja, aber ich kann damit leben.

    Also doch keine Heilung – tja, schaut schlecht aus für die Homöopathie.

    Und ich stimme Joseph Kuhn zu: für die “feigen Schweine” solltest Du Dich dringend entschuldigen.

  126. #147 Stephanie
    Hamburg
    4. September 2017

    @Veronika
    Wegen all dem muss man dann sofort an Globuli (Homöopathie) glauben. Wie wäre es dort mal skeptischer zu sein. Ein Einzelfall ist in dieser Situation sehr gut durch den Placebo-Effekt erklärbar. Das Globuli nichts enthalten was wirken könnte ist ja nur nebensächlich. Der Placebo-Effekt wird auch in der Medizin durchaus genutzt, etwa bei Allergien usw.. Wie wäre es einfach mal die Ungewissheit, warum ihre Neurodermitis verschwunden ist, hinzunehmen. Im Moment sind solche Spontanheilungen nicht direkt zu erklären, nur Globuli sind die denkbar dümmste Erklärung.

  127. #148 Joseph Kuhn
    4. September 2017

    @ Veronika:

    “Es gewinnt doch der, der die stärkere Lobby hat.”

    Das wird wohl so sein, aber das ist nicht die Schuld des Münsteraner Kreises und auch nicht die Schuld der evidenzbasierten Medizin. Wie gesagt, die engagiert sich ja gerade gegen die Missstände in der (konventionellen) Medizin. Lesen Sie mal das Buch “Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität” von Peter Gøtzsche, dem Leiter des dänischen Cochrane-Zentrums, einer Hochburg der evidenzbasierten Medizin. Es wird Ihnen gefallen, weil es eine Anklageschrift gegen die Missstände im Pharmabereich ist. Aber vielleicht wird es Sie auch nachdenklich machen, wenn Sie am Anfang lesen, mit welchen exorbitanten Strafzahlungen Pharmakonzerne für ihre unguten Machenschaften belegt werden.

    Es ist beileibe nicht so, dass nichts geschieht. Und wie gesagt, Missstände in einem Bereich legitimieren nicht Missstände in anderen Bereichen.

  128. #149 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ Veronika:

    für die FEIGEN SCHWEINE entschuldige ich mich.

    Da haben sich unsere Kommentare überschnitten – finde ich gut, dass Du eingesehen hast, dass so eine Beschimpfung unproduktiv ist (Like!).

    Ich will auch niemand in Sippenhaft nehmen. Aber ich FÜHLE mich verdummbeutelt und ich habe nur positive Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht.

    Das ist ja auch in Ordnung für Dich, nur sind Erfahrungen leider kein wissenschaftlicher Beleg (weil wir Menschen leider dazu neigen, uns die Dinge, die wir mögen, schönzureden). Und niemand will Dich hier “verdummbeuteln” (nebenbei: schönes Wort!), aber Du solltest auch akzeptieren, dass diese Diskussion über die HP beileibe nicht neu ist und auf vielen Ebenen (mit vielen Experten) geführt wird.

    Die, die ich kennenlernte, verstehen sich als “Kooperanten” der Ärzte, springen da ein, wo die herkömmliche Medizin aufgibt

    Was schon einmal problematisch ist – viele Heilpraktiker machen sehr gute Geschäfte mit der Hoffnungslosigkeit der Patienten, insbesondere bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen.

    und niemand, den ich bisher unter ihnen traf, wetterte gegen Ärzte.

    Dann hast Du bislang Glück gehabt.

    Mit der herkömmlichen Medizin machte ich schmerzhafte Erfahrungen.

    Das tut mir sehr leid für Dich.

    Und doch weiß ich, dass es nicht an den Ärzten liegt, sondern an dem Drumrum.

    Naja, es gibt schon Ärzte, die mit Ethik und Menschlichkeit so ihre Probleme haben – ich kenne (leider) so einige KollegInnen von diesem Schlag.

    Und ich befürchte, das nichts Wesentliches geschieht, sondern nur an der Peripherie herumgedoktert wird: Sprich – an den Heilpraktikern.

    Die Heilpraktiker sind inzwischen mitnichten die “Peripherie”, sie sind schon lange mitten im Gesundheitswesen angekommen. (Und auf wen das zurückgeht, wurde ja schon zur Genüge erörtert.)

    Es gewinnt doch der, der die stärkere Lobby hat.

    Und dabei sollte es doch anders sein – es sollte doch gewinnen, wer die besseren Argumente hat.

    Und DAS macht mich wütend. Sehr wütend.

    Kann ich gut nachvollziehen.

    Ich fürchte, dass am Ende der Patient das Nachsehen hat.

    Das hat er vor allem, weil er ab einem gewissen Grad von Wissenschaftlichkeit bzw. Pseudowissenschaftlichkeit nicht mehr unterscheiden kann, wer denn nun Recht hat. Soviel zum Traum vom “mündigen Patienten”.

    Weil sich auf der einen Seite nichts bessert und auf der anderen Seite das Angebot (auch der guten Heilpraktiker) geringer wird.

    Das Problem auf “der einen Seite” liegt in erster Linie in der Privatisierung der Medizin (die immer höhere Gewinne haben will) und der absoluten Fehlplanung, die sich in Deutschland seit Jahrzehnten “Gesundheitssystem” nennt. Und ja, daran haben vor allem die Verträter der verschiedenen ärztlichen Organisationen auch einen grossen Anteil. Und ja, bei vielen ist schlichtweg Gier die primäre Triebfeder.

    “Auf der anderen Seite”: warum sollten die “guten Heilpraktiker” denn Angst davor haben, wenn für ihren Beruf künftig eine bessere Ausbildung Voraussetzung ist? Wäre für diese doch super: keine schwarzen Schafe mehr in den eigenen Reihen, bessere Behandlungsmöglichkeiten für ihre Patienten, mehr Seriosität und mehr Anerkennung durch die anderen Berufe im Gesundheitssystem. Eigentlich eröffnet das Memorandum doch eine Win-Win-Win-Situation, von der Ärzte, Heilpraktiker und vor allem die Patienten gleichermassen profitieren könnten.

    Und nach wie vor frage ich mich, wer die Studien über die Heilpraktikermethoden in Auftrag gegeben hat. Und ich fürchte, es IST die Pharmaindustrie.

    Genau die ist es in den seltensten Fällen. Die meiste Forschung hinsichtlich “Alternativmedizin” wird von Universitäten, Heilpraktikerverbänden und vor allem den Herstellern “alternativer Heilmittel” finanziert und in Auftrag gegeben.

    Es geht doch nur um das Geld.

    Den Heilpraktikern anscheinend schon, sonst würden sie nicht ständig wettern, die Ärzteschaft wolle sich an ihren Pfründen vergreifen. Wer wirklich gute Argumente für seinen Berufsstand hat, braucht solches Ausweichen auf nicht relevante Nebenkriegsschauplätze nicht. Denn den Unterzeichnern des Memorandums – genauso wie den skeptischen Ärzten – geht es vor allem um die Qualitätssicherung in der Patientenbehandlung. Und genau da liefern die Heilpraktiker bislang Nullkommagarnix.

    Es ist so traurig. Ja, ich bin misstrauisch.

    Warum? Ja, die Pharmaindustrie will Geld verdienen – wer will es ihr verübeln? Die Homöopathie-Hersteller (bspw.) aber genauso. Und deren Gewinnspannen sind um einiges höher, als die der wissenschaftlich arbeitenden Pharmakonzerne. Noch mehr: alle Homöopathie-Hersteller in Deutschland sind auch Mitglieder in den grossen Pharma-Verbänden.

    Und ich fürchte, dass eine Menge guter Leute dann handlungsunfähig sind und die übrig bleiben, die sich einfach eine solche Ausbildung leisten können.

    Erstens: da wird es Übergangsregelungen und Bestandsschutz für bereits etablierte Praxen geben
    Zweitens: schon einmal etwas von “BaFöG” gehört? Das bekommen nicht nur Studenten…

    Entschuldigung – ich bin Betroffene und – ja – ich habe NATÜRLICH Angst, dass es nur ums Geld geht.

    Umso wichtiger ist es, dass es weiterhin Ärzte gibt, denen es in erster Linie um die Patienten und ihren Schutz geht. Und genau diese haben das Memorandum verfasst. Ebenso finden sich viele hier bei ScienceBlogs (mich inklusive – meine Landarztpraxis war von Beginn an Eso-Medizin-frei (auch wenn mich das fast in den Ruin getrieben hätte)), oder im GWUP-Blog, im Psiram-Blog usw.

    Wir sind keine geldgeilen Monster, uns geht es um die Patienten.

  129. #150 RPGNo1
    4. September 2017

    @Veronika
    In Österreich ist der Beruf des Heilpraktikers verboten. Andere EU-Staaten kennen den Beruf überhaupt nicht (es gibt noch nicht einmal einen richtigen diesbezüglichen Artikel in der englischen Wikipedia). Geht es den Menschen in diesen Ländern gesundheitlich so viel schlechter als uns Deutschen?
    Denk mal darüber nach.

  130. #151 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. September 2017

    @ RPGNo1:

    Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es auch hier in der Schweiz sowas wie Heilpraktiker gibt (wenn auch offiziell erst seit gut 10 Jahren). Die dürfen sich in manchen Kantonen sogar “Naturarzt” nennen.

  131. #152 anderer Michael
    4. September 2017

    Integrale Philosophie und so ähnlich heißt das Zeug . Der Link von Veronika bezieht sich auf
    Ken Wilber. Dieser hat zumindestens Probleme mit der Evolutionstheorie:
    https://www.integralworld.net/lane1.html

    Ich will nicht ungerecht sein.Die Evolutionstheorie ist nicht heilig und ein ansonsten schlauer Kopf kann sich mal verrennen.Aber wenn der Rest seiner Lehre gleiche Qualität hat , dann hat diese Lehre den Aal im Schlepptau, den Mitkommentator Tomtoo riecht.

  132. #153 Joseph Kuhn
    5. September 2017

    Ergänzung:

    Einen Aspekt der Diskussion um den Psychotherapie-Heilpraktiker, der nebenan im Blog “Die Erde ist keine Scheibe” aufgetaucht ist, möchte hier aus Informationsgründen ergänzen.

    Dort weist ein Heilpraktiker darauf hin, dass die als wirksam geltende Gesprächspsychotherapie und die systemische Therapie derzeit keine sog. “Richtlinienverfahren” und daher nicht über die gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig sind. Das stimmt. Die Gründe, warum z.B. die Gesprächspsychotherapie nicht aufgenommen wurde, kann man beim G-BA nachlesen.

    Aber daraus folgt natürlich nicht, dass nur Heilpraktiker diese Verfahren anwenden dürften. Approbierte Psychotherapeuten können das genauso, sie können die Verfahren nur so wenig wie die Heilpraktiker über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Bei privaten Krankenkassen sieht das z.T. anders aus und für Selbstzahler stellt sich die Frage ohnehin nicht.

    Dass die gesetzlichen Krankenkassen zwei vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (der den G-BA hier berät) als wirksam bewertete Verfahren trotzdem nicht finanzieren dürfen, ist also kein Argument für die Aufrechterhaltung des Psychotherapie-Heilpraktikers. Es mag andere Argumente geben, ich habe oben welche angedeutet, aber eben nicht das Verfahrensargument.

  133. #154 RPGNo1
    5. September 2017

    @noch’n Flo
    Und in der Schweiz sieht man, was passiert, wenn sich nicht die Experten, sondern der “gesunde Menschenverstand” oder das “Bauchgefühl” durchsetzen. So viel ich weiß, gab es eine Volksabstimmung, die durchgesetzt hat, Heilpraktiker/Naturärzte bei euch zuzulassen. Ist die gesundheitliche Versorgungslage dadurch enorm besser geworden?

  134. #155 noch'n Flo
    Schoggiland
    5. September 2017

    @ RPGNo1:

    Naja, gegeben hat es die “Heiler” schon immer in der Schweiz, allerdings haben sie lange in einer rechtlichen Grauzone agiert.

    Im Prinzip habe ich ja nicht vile Berührungspunkte mehr mit ihnen – abr ärgerlich wird es immer dann, wenn ein Patient plötzlich Medikamente absetzt, weil der “Naturarzt” gesagt hat, die brauche er gar nicht. Und weil der Patient dann noch eine kleine Wellness-Anwendung bekommen haund sich infolgedessen besser fühlte, sieht er das dann als “Beweis”, dass der Heilpraktiker recht hatte.

  135. #156 RPGNo1
    5. September 2017

    @noch’n Flo
    Danke für die Info

  136. #157 Veronika Franz
    5. September 2017

    Ich danke noch einmal allen für Ihre Kommentare und Meinungen zu meinen Beiträgen. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Meine Haltung zu einem Thema, das mich wirklich interessiert wird dadurch differenzierter und freier von persönlichen Erfahrungen, Ängsten und Gefühlen. Und das ist gut. Und danke für die wertvollen Tips zum tieferen Eintauchen in eine Thematik, die mir am Herzen liegt . Das Buch “Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität” habe ich mir bestellt. Ich werde mich jetzt erstmal “weiterbilden”, neu sortieren und dann mal schauen, was rauskommt.

    Ihnen allen alles Gute.

  137. #158 tomtoo
    5. September 2017

    Tja ,dann entschuldige ich mich auch ganz offiziell.

  138. #159 noch'n Flo
    Schoggiland
    5. September 2017

    @ Veronika Franz:

    Es gehört Grösse dazu, seine Fehler einzusehen und sich einer anderen Sichtweise zu öffnen. Von daher haben wir uns zu bedanken. Und wenn sich neue Fragen ergeben: immer her damit.

  139. #160 Stephanie
    Hamburg
    5. September 2017

    @Veronika Franz: Respekt

  140. #161 Joseph Kuhn
    5. September 2017

    @ Veronika:

    Falls Sie noch etwas mehr Lesestoff für die Ausbalancierung Ihrer Überlegungen möchten:

    Ein britischer Arzt , der sich für die evidenzbasierte Medizin engagiert, Ben Goldacre, hat zwei sehr lesenswerte Bücher geschrieben, die auch ins Deutsche übersetzt wurden:
    1. “Die Pharmalüge. Wie Arzneimittelkonzerne Ärzte irreführen und Patienten schädigen”, Kiepenheuer&Witsch. Das Buch gab es eine Zeitlang sogar fast umsonst bei der Bundeszentrale für politische Bildung, aber ich glaube, da ist es vergriffen, also nur noch über den normalen Buchhandel zu normalem Preis verfügbar. Das Buch ist von den Inhalten her ziemlich ähnlich wie das von Peter Gøtzsche, aber vom Stil her nicht so aggressiv geschrieben.
    2. Und schon vorher hat er “Die Wissenschaftslüge. Die pseudo-wissenschaftlichen Versprechungen von Medizin, Homöopathie, Pharma- und Kosmetikindustrie”, Fischer-Verlag. Da setzt er sich u.a. mit der Alternativmedizin auseinander.

    Ben Goldacre kritisiert also, wie manche Mitglieder des Münsteraner Kreises, wissenschaftlich unhaltbare Therapien, egal ob in der “normalen” Medizin oder in der Alternativmedizin.

    Ebenfalls sehr lesenswert, in Romanform gehalten, aber mit sehr viel Hintergrundrecherche geschrieben, ist “Die letzte Flucht” von Wolfgang Schorlau. Schorlau schreibt hier über einen Mord im Pharmamilieu. Die Staffage des Romans ist pure Wirklichkeit, Material aus seinen Recherchen gibt es auf seiner Internetseite. Auch seine anderen Krimis, alles politische Krimis, sind wirklich klasse. Aufgrund seiner fundierten Recherchen für seinen letzten Roman über die NSU-Morde wurde er sogar als Sachverständiger in einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss geladen.

  141. […] Ärzte – sowie die Heilpraktiker. Über letztere haben wir in den letzten Tagen auch hier auf Gesundheits-Check intensiv diskutiert. Mit dem PsychThG gab es zwei neue Psychotherapie-Berufe. Qua Approbation waren sie berufsrechtlich […]

  142. #163 Tom Müller
    Kassel
    9. Oktober 2017

    Ich selbst bin Heilpraktiker für Psychotherapie und staatlich anerkannter Heilpädagoge. Mein Beruf erforderte 6 Jahre Ausbildung, zahlreiche Selbsterfahrung und begleitete Berufspraxis/Fördereinheiten. Der Heilpraktiker kam danach. Wenn ich den heutigen Akademisierungswahn erlebe und sehe, dass akademische Titel auch im Bereich der Psychologie einem “hinterhergeworfen werden”, sollte meiner Meinung nach über eine Revolution des Bildungssystems nachgedacht werden. Ärzte, Heilpraktiker und Psychotherapeuten schreiben sich gern ein Hoheitwissen zu. Der Mensch hinter der Berufsrolle ist der entscheidene “Qualitätsträger”, weniger seine Ausbildung.

  143. #164 Christof Sperl
    Kassel
    10. November 2017

    Ich bin Wissenschaftler und darf die große Komplexität der Welt durch die Brille meiner Disziplin bewundern. Der Heilpraktiker meint, er finge da an, wo der Arzt nicht mehr weiterweiß. Nun hat der Arzt meist neun harte Jahre hinter sich. Der HP bildet sich ein, mit seinem unsystematischen Wissen light “austherapierte” Patienten besser behandeln zu können. Eine unglaubliche Überheblichkeit der Götter in Gobuli zeichnet sich da ab von Leuten, die wissenschaftlich kaum mehr als an der Oberfläche gekratzt haben. Einbildung ist auch eine Bildung, möchte man da sagen. Oder ganz fachfremd ein ausgewachsenes Dunning-Krüger-Syndrom diagnostizieren. Viele Apologeten der Heilpraktikerausbildung verweisen auf die Höhe der Durchfallquote bei der HP-Prüfung und wollen den Anspruch letzterer unterstreichen. Vielleicht liegt die Höhe Quote auch am Unvermögen der Prüflinge? Lange genug haben wir den Arzt gesellschaftlich geheiligt. Nun wollen die bildungsfernen Schichten auch Teilnahme am Lichtschein haben.

  144. #165 Andrea Köster
    Hamburg
    4. Dezember 2019

    Sehr geehrter Herr Kuhn,

    Sie schreiben in Ihrem Blog, dass Psychologen nicht einmal eine Prüfung zur Eignung ihrer therapeutischen Qualifikation ablegen müssen. Das ist nicht richtig, denn das Diplom belegt diese Eignung ausreichend. Ich bin seit nunmehr 20 Jahren mit eigener Praxis als Diplom-Psychologin tätig, habe Psychologie an der Universität Hamburg, die eine staatliche Einrichtung ist, mit Schwerpunkt Klinischer Psychologie studiert und erfolgreich abgeschlossen. Sie können mir glauben, dass das mit einigen Prüfungen, besonders zum Schwerpunktfach Klinische Psychologie, betreffend also psychische Störungen lt. ICD10, verbunden war. Wie viel wissen Sie eigentlich über das Studium der Psychologie? Auch frage ich mich mittlerweile, warum ein Medizinstudent nach abgeschlossenem Studium seine Approbation erhält, ein Psychologiestudent aber nicht? Meiner Ansicht geht es, wie so oft darum, Pfründe zu sichern, anders Denkende, in diesem Fall jene, die keine der so genannten anerkannten Methoden praktizieren, auszuschließen und sich abzugrenzen. So handeln Menschen, die Angst haben.

    Es grüßt Sie herzlich, Andrea Köster

    • #166 Joseph Kuhn
      4. Dezember 2019

      @ Andrea Köster:

      “Sie schreiben in Ihrem Blog, dass Psychologen nicht einmal eine Prüfung zur Eignung ihrer therapeutischen Qualifikation ablegen müssen.”

      Wo soll ich das geschrieben haben?

      “das Diplom belegt diese Eignung ausreichend”

      Das Diplom belegt keine therapeutische Qualifikation, weil dafür kein klinischer Schwerpunkt nötig ist und auch ein Diplom mit klinischem Schwerpunkt nicht die Voraussetzungen erfüllt, die für die Approbation nötig sind. Daran ändert auch nichts, dass nach 1999 mit dem Psychotherapeutengesetz viele Psychologen mit Diplom und ausreichend Praxis über die Übergangsregelung die Approbation erhalten haben.

      “Wie viel wissen Sie eigentlich über das Studium der Psychologie?”

      Ich habe Psychologie studiert. Mit Diplom 😉

      “Auch frage ich mich mittlerweile, warum ein Medizinstudent nach abgeschlossenem Studium seine Approbation erhält, ein Psychologiestudent aber nicht?”

      Das wurde gerade mit der Reform der Psychotherapeutenausbildung angeglichen.

  145. #167 zimtspinne
    18. Juni 2023

    Der “Deutsche Konsumentenbund e.V.“ hat eine große Abmahnkampagne gegen zahlreiche Heilpraktiker für Psychotherapie gestartet, die sich auf ihrer Homepage und in diversen Internetportalen, Therapeutendatenbanken usw. fälschlicherweise als „Psychotherapeut“ (oder auch „Heilpraktischer / Heilkundlicher Psychotherapeut“ oder „Psychotherapeut nach HPG oder HeilprG“ o.ä.) bezeichnet haben. Zeitgleich informiert dieser Abmahnverein die zuständigen Gesundheitsämter und stellt aktuell auch Strafanzeige wegen Titelmissbrauchs bei der Staatsanwaltschaft. Deshalb: [.]

    https://www.vfp.de/aktuelles/news/abmahnkampagne-gegen-heilpraktiker-fuer-psychotherapie

    Was raten Rechtsanwälte den gebeutelten Heilpraktikern?

    Der Deutsche Konsumentenbund e.V. verschickt derzeit offensichtlich Abmahnungen wegen der Verwendung der Berufsbezeichnung “Psychotherapeut”. Diese sind in den mir vorliegenden Fällen über 20 Seiten lang. Der Deutsche Konsumentenbund e.V. ist nachweislich (Stand: 03.02.2023) als sog. Qualifizierte Einrichtung beim Bundesamt für Justiz (nicht zu verwechseln mit dem Bundesjustizministerium) eingetragen.

    Der Deutsche Konsumentenbund e.V. fordert die Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung und die Zahlung einer Kostenpauschale von 499,29 EUR.

    https://www.anwalt.de/rechtstipps/2023-abmahnung-deutscher-konsumentenbund-e-v-wegen-bezeichnung-psychotherapeut-208588.html

    Tatsächlich kam es mir auch schon unter bei Recherchen zu Themen, dass ich unerwartet und unerwünscht bei Heilpraktikern landete. Psychotherapeuten, aber auch in der Ernährungswissenschaft (als Thematik) haben sie sich inzwischen breit gemacht.
    Nicht immer ist alles falsch, was erzählt wird. Darum geht es aber auch gar nicht.