Vor ein paar Monaten haben wir hier auf Gesundheits-Check über die “Quantified Self-Bewegung“ diskutiert, die Freunde der elektronischen Selbstbeobachtung. Kurz darauf ging die NSA-Geschichte durch die Medien, diese trotz aller Überwachungstechnik bis heute nicht ganz aufgeklärte Sache mit der exzessiven Datensammelleidenschaft der Freunde der elektronischen Fremdbeobachtung. Diese Leidenschaften sind verdächtig, warum ich das sage, werden Sie gleich verstehen. Auch über NSA & Co. haben wir hier auf Gesundheits-Check diskutiert.
Wie nah Beides beieinander ist, zeigt ein Artikel der FAZ-Autoren Manfred Kloiber und Peter Welchering über Projekte der vernetzten Überwachung, z.B. das amerikanische Next Generation Identification Project und ähnliche Vorhaben in anderen Ecken der Welt.
Bei diesen Überwachungsprojekten geht es um die Vernetzung aller möglicher Daten über uns, auch aus Geräten, die wir im Alltag benutzen (hört, Freunde des Quantified Self!), eigentlich unserer Daten, um unser Verhalten polizeilich zu überwachen. Wer sich anders verhält als gewöhnlich, oder etwas tut, was ein Abweichungsprofil erfüllt, soll identifiziert werden. Das Ziel sei, so die FAZ-Autoren, dass die Polizei vor dem Täter (oder dem, der etwas Ungewöhnliches tut) am Tatort ist.
Ich will ja nicht paranoid wirken, aber die Vorstellung, dass unsere Polizeidienststellen bald durch Fehlalarme infolge von Verhaltensprofilbeobachtungen auf dem Münchner Oktoberfest lahmgelegt werden, macht mir Angst.
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