Der Koalitionsvertrag steht inzwischen online zur Verfügung.

Vielleicht muss man es optimistisch formulieren: Es hätte schlimmer kommen können. In der Gesundheitspolitik gab es zwar, wie befürchtet, keinen großen Aufbruch, aber ein paar erwartungsvoll stimmende Punkte sind doch enthalten.

Beispielsweise soll schon 2014 ein Präventionsgesetz mit einer breiteren Basis als beim letzten Mal auf den Weg gebracht werden. Die Krankenhaushygiene soll stärker als bisher in die Qualitätssicherung einbezogen werden. Beim Thema Pflege geht es zumindest vorwärts und nicht rückwärts, beim Arbeitsschutz hat man mit der stärkeren Verknüpfung mit der allgemeinen Gesundheitspolitik ein wichtiges strategisches Ziel benannt (wenn auch ohne konkrete Ausgestaltung), die hausärztliche Rolle wird weiterentwickelt, bei den Krankenhäusern hat man einen Kompromiss zwischen wohnortnaher Versorgung und Effizienzsteigerung gefunden. Und, für die Möglichkeiten der Versorgungsforschung nicht zu unterschätzen: Das Regionalmerkmal bei den Versorgungsdaten soll künftig wieder verfügbar sein.

Bleibt zu hoffen, dass die Politik daraus und aus einigen weiteren positiven Punkten im Koalitionsvertrag auch das macht, was daraus zu machen ist.

Kommentare (3)

  1. #1 rolak
    29. November 2013

    Es hätte schlimmer kommen können

    Klar, schlimmer geht fast immer, Joseph – doch um auf Deine Idee mit der optimistischen Formulierung zurückzukommen: Es ist in unerhört weiten Grenzen ausbaubar, dieses Minimalprogramm.

  2. #2 ria
    2. Dezember 2013

    Ein Kamillentee-Koalitionsvertrag: mild, beruhigend, schwach wirksam.

  3. #3 Joseph Kuhn
    3. Dezember 2013

    @ rolak:

    “Es ist in unerhört weiten Grenzen ausbaubar”

    Ja, ein Werk voller weitreichender Perspektiven 😉

    @ ria: Schön gesagt. Aber vielleicht würzt bald eine ehrgeizige Gesundheitsministerin, die nicht Arbeitsministerin bleiben und nicht Außenministerin werden kann, etwas nach?