Im November stand hier bei Gesundheits-Check die geplante Hochschule für Homöopathie in Traunstein schon einmal zur Diskussion. Die Skeptikerbewegung ist bei dem Thema – zu Recht – sehr aktiv, den aktuellen Stand der Dinge kann man im Blog von Norbert Aust nachlesen. Nun gibt es eine Online-Petition gegen die geplante Homöopathie-Hochschule in Traunstein. Sie richtet sich an den Senat von Berlin, der inhaltlich für die Genehmigung der Studieninhalte zuständig ist (der Studiengang in Traunstein wird von der Berliner Steinbeis-Hochschule organisiert), und an das Wissenschaftsministerium Bayern, das in diesem Fall nur eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten zu haben scheint. Die Petition läuft noch bis 15.5.2014 – eine Form der Öffentlichkeitsarbeit.
Um nicht missverstanden zu werden: Es gibt vieles beim Thema Homöopathie, über das man seriös forschen kann, z.B. wie sie sich in den letzten 200 Jahren gegenüber der akademischen Medizin positioniert hat, wie ihre Situation im Nationalsozialismus war (nicht zuletzt: welches Schicksal ihre jüdischen Vertreter/innen hatten), warum sie in Indien so viel Anklang findet, warum sie möglicherweise besonders gute Placebo- oder Selbstheilungseffekte stimulieren kann oder gerne auch, was naturwissenschaftlich von ihren diversen Wirkungshypothesen zu halten ist, wenn es da mal neue Aspekte geben sollte. Themen für die Medizingeschichte, die Medizinpsychologie oder die Wasserchemie.
Aber eine Hochschule, die homöopathisch arbeitende Heilpraktiker/innen ausbildet und ihnen einen akademischen „Bachelor of Science“-Titel verleiht?
Zur Petition geht es hier.
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Nachtrag 4.4.2014: Die Gründung der Hochschule ist nach Auskunft der für die Genehmigung zuständigen Berliner Wissenschaftsverwaltung abgesagt: Von Nichts kommt nichts.
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