Der schönste Passus in dem verängstigten Leserbrief ist aber einer, der die wissenschaftliche Moral der Naturwissenschaften anspricht. Nachdem den Gender Studies pauschal die Fähigkeit zur Selbstkritik abgesprochen wurde, heißt es: „Wer hingegen selbstkritisch ist, sind die Naturwissenschaftler. Das zeigt sich zum Beispiel an den Fälschungs- und Plagiats-Skandalen der letzten Jahre. So wurde in Japan eine Arbeitsgruppe beim Betrügen ertappt, die behauptete, sie könne mit Zitronensäure (oder ähnlichem) Stammzellen erzeugen. Die verantwortliche Experimentatorin wurde zur Verantwortung gezogen. Ihr Chef beging sogar Selbstmord. Von den ‚Wissenschaftlern‘ aus den genderbegeisterten Fächern wie der Soziologie oder Pädagogik ist so etwas nicht bekannt.“
Wer solche Sätze schreibt, der tut in der Tat gut daran, sie anonym zu schreiben. Dieser Absatz hat das Potential, einen Preis für die größte Menge an Dummheit in sechs Sätzen zu gewinnen und ich kann nur hoffen, dass das keine Rückschlüsse auf eine biologisch festgelegte Beschränktheit männlicher Denkfähigkeit zulässt. Oder ist der (rationale) Autor am Ende gar eine (hormongesteuerte) Autorin?
Kommentare (132)