Es gibt Themen, über die kann man sich endlos unterhalten, ohne je zu einem Ende zu kommen oder sich zu langweilen, auch wenn man wieder da ankommt, wo man angefangen hat. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ist so ein Thema. Sind Frauen kommunikativ geschickter oder kommunizieren sie nur anders? Sind Männer durchsetzungsfähiger oder bedienen sie nur andere Seilschaften? Sind Frauen friedfertiger oder in ihren Aggressionen nur subtiler? Haben Männer ein Fussballgen und sind Frauen biologisch aufs Schminken getrimmt? Sind Frauen zu doof für Physik und Männer können nicht einparken, oder war’s umgekehrt?

Im letzten Jahr hat sich Winfried Köppelle, Redakteur beim Laborjournal, in Heft 10/2015 mit einem Beitrag unter dem Titel „Glauben statt Wissen“ für Ulrich Kutschera ins Zeug gelegt. Der, einer der Wortführer der Evolutionsbiologie in Deutschland, hatte vorher wiederholt über die „Gender-Studies“ und ihre Vertreterinnen in einer Weise hergezogen, für die er – wie ich finde zu Recht – heftige Kritik einstecken musste. Köppelle sah das anders, wie Kutschera sieht auch er mit dem „Genderismus“ den Untergang des Abendlandes heraufziehen. Sein Kommentar endet mit der Feststellung: „Nach Medienangaben existieren in Deutschland fast 200 Professuren für ‚Gender-Studies‘. Wo bleibt der breite, energische Widerstand der Biologieprofessoren?“

Nun könnte man fragen, ob das mit den 200 Professuren wirklich stimmt, oder warum es Aufgabe gerade der Biologieprofessoren sein soll, dagegen in den Widerstand zu gehen. Schließlich werden nicht alle Professuren für Gender-Studies die Biologie unterminieren. Manche forschen z.B. zu weiblichen Karrieremustern, zu gesellschaftlichen Männer- und Frauenbildern oder Unterschieden bei der Lohngestaltung zwischen den Geschlechtern. Keine Fragestellungen, die die Biologie als akademische Disziplin bedrohen. Sicher gibt es auch seltsame Blüten im Dschungel der Gender-Studies, bei denen man sich fragt, wie sie ihren Weg an die Hochschulen gefunden haben. Aber das gibt es in anderen Bereichen auch. Man könnte auch fragen, wo der „breite, energische Widerstand der Biologieprofessoren“ gegen Björn Höckes rassistischen Unfug geblieben ist, aber das ist eine andere Geschichte.

Wie gesagt, über das Verhältnis der Geschlechter kann man endlos diskutieren. Dass da alles biologisch determiniert ist, wird man wohl guten Gewissens bestreiten dürfen. Dass Frauen beispielsweise für gleiche Arbeit weniger verdienen – aus welchen ökonomischen Gründen auch immer – ist nicht biologisch determiniert, sondern gesellschaftlich. Und selbst Sachverhalte, die eine biologische Fundierung haben, von mir aus die Vorliebe des weiblichen Geschlechts für die Farbe Rosa, müssen in entwickelten Gesellschaften nicht auf diesen biologisch angelegten Pfaden ausagiert werden. Wir jagen unsere Kühe ja auch nicht mehr in der Savanne, obwohl unsere Biologie uns durchaus eher dazu als zum Bloggen bestimmt.

Auf Köppelles Beitrag haben Emanuel Wyler, Max-Delbrück-Centrum Berlin (Heft 12/21015) und Hans Zauner, gelernter Biologe und freier Journalist (Laborjournal online, 29.9.2015) kritisch geantwortet und – kurz gesagt – angemahnt, nicht alles, was man an Geschlechterunterschieden sieht, gleich als biologisch bedingt zu interpretieren und sich sachlich mit den Gender Studies auseinanderzusetzen. Eigentlich eine Banalität.

In der aktuellen Ausgabe 3/2016 des Laborjournals gibt es nun eine Fortsetzung dieser Geschichte: Ein Leserbriefschreiber, der anonym bleiben will, „weil er bei Bekanntwerden seiner Identität Nachteile für sich und seinen Arbeitsgruppenleiter von Seiten der Klinikumsleitung“ befürchtet, kritisiert wiederum Wyler und Zauner und steht am Ende wieder da, wo Köppelle und Kutschera auch schon waren – und sicher noch sind. Da kann man z.B. lesen, dass sich die Menschheit nicht von ihrem “genetischen Erbe” lösen könne, dass Biologie und Psychologie mit ihrer „naturwissenschaftlichen Herangehensweise bestens geeignet [seien], die wahre Natur des Menschen zu untersuchen“ und auch andere Weisheiten, die in ihrer Allgemeinheit und gedankenlosen Geschwätzigkeit genauso viel Wahres wie Falsches auf ihrer Seite haben: Der ganze technisch-zivilisatorische Fortschritt ist eine einzige Ablösung der Menschheit von ihrem biologischen Erbe – und gerade Biologen arbeiten daran, dass sie eines Tages auch das genetische Erbe hinter sich lässt. Und ob man das Wesen des Menschen allein naturwissenschaftlich erforschen kann? Daran hat nicht erst Nietzsche, sicher kein Protagonist der Gender Studies, mit seiner Bestimmung des Menschen als dem nichtfestgestellten Tier treffenden Widerspruch angemeldet.

Der schönste Passus in dem verängstigten Leserbrief ist aber einer, der die wissenschaftliche Moral der Naturwissenschaften anspricht. Nachdem den Gender Studies pauschal die Fähigkeit zur Selbstkritik abgesprochen wurde, heißt es: „Wer hingegen selbstkritisch ist, sind die Naturwissenschaftler. Das zeigt sich zum Beispiel an den Fälschungs- und Plagiats-Skandalen der letzten Jahre. So wurde in Japan eine Arbeitsgruppe beim Betrügen ertappt, die behauptete, sie könne mit Zitronensäure (oder ähnlichem) Stammzellen erzeugen. Die verantwortliche Experimentatorin wurde zur Verantwortung gezogen. Ihr Chef beging sogar Selbstmord. Von den ‚Wissenschaftlern‘ aus den genderbegeisterten Fächern wie der Soziologie oder Pädagogik ist so etwas nicht bekannt.“

Wer solche Sätze schreibt, der tut in der Tat gut daran, sie anonym zu schreiben. Dieser Absatz hat das Potential, einen Preis für die größte Menge an Dummheit in sechs Sätzen zu gewinnen und ich kann nur hoffen, dass das keine Rückschlüsse auf eine biologisch festgelegte Beschränktheit männlicher Denkfähigkeit zulässt. Oder ist der (rationale) Autor am Ende gar eine (hormongesteuerte) Autorin?

Kommentare (132)

  1. #1 Andreas
    11. März 2016

    Die Methodik der Kritik lässt allerdings immer wieder zu wünschen übrig. Allerdings liegt in dieser Diskussion Zuviels Urbane Legenden oder unklare bzw. schlecht geführte Untersuchungen zu absurden Ergebnissen. Beispiel ist die gehaltsfrage. Eine nicht sehr detaillierte aber in der Öffentlichkeit unglaublich gut aufgenommene Studie meint Frauen verdienen 23 % weniger als Männer. Das diese Untersuchung zahllose Mängel hat nicht. Auch werden andere Studien die nur 3-7% Unterschied zeigen und diesen sogar in einen kausalen Zusammenhang mit schlechtem Verhandlungsgeschick aufgrund weniger Berufserfahrung setzt wird ignoriert. Das Problem ist vorallem die mediale Verarbeitung der Thematik. Das die Sozialwissenschaften ähnlich wie die Psychologie (nicht Neurologie) oft wissenschaftlich eher schlechte Ergebnisse erbringen mag an der Komplexität der Thematik liegen, ist allerdings Einfalt, wie zuletzt durch eine Studie für die Psychologie mal wieder schön bestätigt. Waren es 60% falsche Ergebnisse. Ich hab das Papier gerade nicht da.

  2. #2 rolak
    12. März 2016

    kann man sich endlos

    Allerdings auch nur dann, wenn die Frage (unüberlegt) widerstandslos als berechtigt, sinnvoll und produktiv eingeordnet wird, Joseph. Doch zugegeben, es reizt fast jedesmal.

    Ansonsten ist die beschriebene ´Debatte´ ein typisches Produkt von unzulässiger Verallgemeinerung, unnötigem Furor und unsäglicher Unsachlichkeit, der zitierte und imho noch viel zu gnädig beurteilte Leserbrief bei weitem nicht die Spitze des Eisberges.

    Erinnert an die Versuche Religion und Wissenschaft zu vereinen – in diesem Falle allerdings mit Glaubenskrieger*n auf fast allen Seiten, bekannt scheuklappig, manichäerisch und absolut wertend.

  3. #3 Alisier
    12. März 2016

    “Frauen” klingt nicht anders und auch nicht besser als “Ausländer”.
    Es wäre nicht schlecht, wenn wir es so ganz langsam schaffen könnten, unseren Blick auf einzelne Personen zu richten, ohne sie zu labeln, bevor wir sie kennen.
    Dann würden einige Probleme gar nicht erst entstehen, und wir könnten uns einer echten Diskussion widmen.

    • #4 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      @ Alisier:

      Zum Stichwort Frauen und Ausländer passt ein unfreiwilliger Widerspruch Kutscheras zur Kritik am Frauenbild “arabisch und nordafrikanisch aussehender Männer”: In SPON (4.9.2015) wird er wie folgt zitiert: Wissenschaftliche Erkenntnisse würden zeigen, “dass Männer – unabhängig, ob sie jetzt in Arabien leben oder in Israel oder in Deutschland oder Russland – dass Männer über alle Kulturen hinweg deutlich jüngere, attraktive, fertile, nicht besonders wortgewandte Frauen bevorzugen. Männer sind quasi die Urviecher in uns, die Affen… Männer wollen einfach eine nette Frau, mit der man nicht viel diskutieren muss; jung, attraktiv, gut kochen muss sie können, Kinder großziehen.”

      Das hätte er mal nach Köln sagen sollen, am besten bei einer Pegida-Veranstaltung.

  4. #5 rolak
    12. März 2016

    Was eben im Vorbeiplätschern auffiel – mögliche Ausuferungen der Diskussion sind bereits verfilmt:

    Die bekannte Gender-Forscherin und Aktivistin Helle Anker wird ermordet auf einer Baustelle in Malmö aufgefunden..

    ;‑)

    • #6 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      … außerdem steht in dem von Dir verlinkten Episodenguide, sie war “Begründerin von Kopenhagens erstem geschlechtsneutralen Kindergarten”. Dabei ist das doch ganz klar eine biologisch bedingte Entwicklung in Abhängigkeit von der Kinderzahl: der Kindergarten, die Kindergärten, das Kindergärtchen.

    • #7 rolak
      12. März 2016

      das Kindergärtchen

      Das Ziel von das Klasse verfehlt, Joseph, denn wie Georg nach einem hart erarbeiteten Erkenntnisgewinn schon vor Jahren nebenan korrekt konstatierte, läuft alles auf ‘das KitaPlätzchen’ heraus.

      Wobei, ‘Helle Anker’ klingt ja auch mehr nach einer Kaschemme im Hafenviertel…

  5. #8 Anderer Michael
    12. März 2016

    Herr Kuhn:
    Verständnisfrage meinerseits zu 4
    Wo sagt Herr Kutschera etwas zum Frauenbild speziell arabisch und nordafrikanisch aussehender Männer in dem von Ihnen verlinkten SPON Artikel. So wie ich das verstanden habe,bezieht sich das auf alle Männer und er wertet das wie folgt (unabhängig ob ich oder jemand anderes es für richtig hält): “Die Belege sind erschlagend. Ich bin erstaunt und schockiert, wenn ich das immer wieder in der Fachliteratur lese.”
    Im übrigen ist meines Kenntnisstandes diese “Erkenntnis” ein ziemlich alter Hut.

    Weitere Frage: Worin liegt eine biologische Fundierung des weiblichen Geschlechtes für die Farbe Rosa? Oder war das nur so dahin gesagt? (bewusst als offensichtlich falsches Beispiel)
    Geschlechterforscherin Stevie Schmiedel in einem Interview (SPON 28.8.2012): “Und das ist kulturgeschichtlich betrachtet ein ziemlicher Sprung. Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts galten Rot und Rosa als die Farben der Könige und der Macht und wurden daher traditionell den Jungen zugeordnet. Die Mädchen trugen Blau, die Farbe der Jungfrau Maria.”
    Auch das ist kalter Kaffee und Allgemeingut.

    • #9 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      “Wo sagt Herr Kutschera etwas zum Frauenbild speziell arabisch und nordafrikanisch aussehender Männer”

      Nirgendwo. Er sagt statt dessen, dass alle Männer gleich sind und alle eine fruchtbare Sexbombe haben wollen, die gut kochen kann und nicht rumnervt. Ob das ein alter Hut oder die Phantasie älterer Herren oder in dieser Kombination beides ist, sei dahingestellt. Man könnte das ja als eine Art Mahnung lesen: Die deutschen Männer sind letztlich auch nicht anders, vielleicht ein bisschen besser gezähmt, aber im Prinzip die gleichen Tiere. Aber als Mahnung vor der vorschnellen Bewertung Andersaussehender hat er es natürlich nicht gemeint.

      “Worin liegt eine biologische Fundierung des weiblichen Geschlechtes für die Farbe Rosa?”

      Das schreibt der Anonymus im Laborjournal. Angeblich würden sogar Affenweibchen Rosa bevorzugen. Ich habe das nicht nachrecherchiert, weil es darauf im Konkreten nicht ankommt. Wenn es nicht stimmt, umso schlimmer für die Argumentation des Leserbriefschreibers, aber wie gesagt, darauf kommt es eigentlich nicht an.

  6. #10 Anderer Michael
    12. März 2016

    “sich sachlich mit den Gender Studies auseinanderzusetzen.”
    1.FAZ 25.9.2015 Bericht über Prof. Klein über dessen Meinung zu Gender

    “Für Klein ist die Überzeugung, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen biologischem und sozialem Geschlecht gebe und dass sexuelle Präferenzen beliebig formbar seien, „eine Annahme und keineswegs eine wissenschaftlich belegte Tatsache“.”

    Wenn das so stimmt und Gender dies so behauptet, ist es ein gewaltiger Rückschritt. Homosexualität demzufolge anerzogen?

    2.Feministisches Institut Hamburg:
    “Heteronormativitätskritische Analyse
    …Um es zu entselbstverständlichen müssen wir Geschlecht gleichzeitig als etwas tagtäglich Gemachtes und Veränderbares und als etwas strukturell Gegebenes und Veränderungsresistentes begreifen. Der Begriff Geschlecht soll dabei außerdem keine Vorab-Vorstellung von Männern und Frauen zementieren. Denn Menschen inszenieren Geschlecht in ihren alltäglichen Handlungen auf unterschiedliche Weise; erst durch ihre Art sich zu kleiden und zu bewegen, zu reden und zu interagieren stellen sie das her, was wir als männlich und weiblich bezeichnen. Genau dies beschreiben GeschlechterforscherInnen als doing gender: Der Geschlechtskörper ist nicht Ausgangspunkt, sondern Produkt von Handlungen und Wahrnehmungen, er ist gemacht.”
    “Zweigeschlechtlichkeit ist demnach nicht natürlich und vorsozial, sondern etwas sondern etwas sozial hergestelltes”
    Also vorstellen, kann ich es mir nicht, aber scheinbar ist Geschlecht( also nicht sex) und daraus resultierende Verhaltensweisen einzig und allein in dieser Vorstellung ein gesellschaftliches Produkt. Wer erinnert sich an den amerikanischen Psychologen Money und den Casus Bruce Reimer, gründlichst daneben gegangen.

    3.Zentrum für interdisiplinäre Geschlechterstudien Berlin
    These dort: FMG im Kontext , kritisch weiß und antikolonialistisch gesehen, ist nicht mutilation sondern cutting. Nahezu gleichzusetzen mit Episiotomie, überflüssigen Schönheitsoperationen oder Zitat:
    “Auch wenn der Vergleich von Genitalen Schneiden, Tattoos und Piercings etwas abwegig
    erscheint, lassen sich jedoch augenfällige Parallelen feststellen”
    Gut finden die dortigen Genderforscherinnen FMG wohl nicht, aber im Vergleich zu Europa eben relativ …,also eigentlich ist es kaum zu verstehen.

    • #11 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      Und was wollen Sie jetzt damit sagen? Dass es in der Genderdebatte Positionen zum Verhältnis Sex und Gender gibt, über die man streiten kann? Siehe im Blogbeitrag, dritter Absatz, Satz fünf. Würde man deswegen die soziologische Forschung zu Geschlechterrollen in den Müll schmeißen? Oder die Teile der medizinischen Versorgungsforschung, die sich mit ungleicher Behandlung von Männern und Frauen bei gleichen Diagnosen beschäftigen? Oder Studien dazu, wie z.B. Männerbilder und die Arbeitskultur auf dem Bau zusammenhängen? Vermutlich nicht. Also, was wollen Sie mit Ihren Beispielen sagen?

  7. #12 Anderer Michael
    12. März 2016

    “….oder die Phantasie älterer Herren oder in dieser Kombination beides ist, sei dahingestellt.”
    Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, obwohl ich ebenso wie Sie ein älterer Herr bin.

  8. #13 Alisier
    12. März 2016

    @ Joseph Kuhn #4
    Zu den attraktiven, fertilen, nicht besonders wortgewandten Frauen, die angeblich von allen Männern bevorzugt werden:
    Was ist denn attraktiv? Muss jetzt echt nochmal darauf aufmerksam gemacht werden, dass es keine Gradmesser für Attraktivität geben kann? Außer natürlich, dass bestimmte Gesellschaften/Gemeinschaften Attraktivitätsmoden kennen, die sich aber auch immer wieder ändern, und Präferenzen individuell sowieso sehr unterschiedlich ausfallen.
    Und Fertilität können Männer also erkennen? Toll! So eine Art Venus von Willendorf-Idealbild nehme ich an. Was auch hieße, dass Durchschnittschinesinnen keine Chance haben bei einem echten Mann. Was für ein Schwachsinn darf eigentlich in dem Zusammenhang noch verzapft werden, bis halbwegs Nachdenkende sich alle Haare raufen.
    Und ich bin also kein Mann, weil ich wortgewandte Frauen definitiv bevorzuge. Ok, meinetwegen.
    Ja, schicken wir ihn zu Pegida….
    Übrigens: die Rosa-Geschichte ist null belegt, was auch kein Wunder ist.
    Wir haben es in dem Zusammenhang immer wieder und immer noch mit einem Wust an Vorurteilen zu tun, die jede Diskussion zuverlässig vergiften.

  9. #14 Anderer Michael
    12. März 2016

    Sag mal Alisier, liest du eigentlich, was da steht. Kutschera gibt ein Forschungsergebnis wieder, das Ergebnis findet er schockierend. Und du willst den Überbringer der Nachricht zu Pegida schicken! Oder wen meinst du mit “ihn”?
    Und nur nebenbei zur Sache. Psychological Science 2006, Prototypes are attractive because they are easy on the mind. Zusätzlich zum Thema was, warum und wie als “schön”, “harmonisch” oder was auch immer empfunden wird, dazu gibt es eine Menge Literatur (nicht nur zu Menschen auch Gebäuden). Ob das alles stimmt, weiß ich nicht. Sollen diese auch alle zu Pegida?
    Kennst du den Durchschnitts-BMI der Chinesinnen ?
    Die Arbeit Women’s body movements are a potential cue to ovulation von Bernhard Fink, , Nadine Hugill, Benjamin P. Lange, dir bekannt?. Zu diesem Thema gibt es eine Fülle von Literatur mit komischen manchmal auch zum Schmunzeln anregenden Ergebnissen. Das urigste aus meiner Erinnerung. Frauen finden männlichen Achselschweiss abstoßend (im Durchschnitt !). Zum Eisprung ändert sich die Geruchsakzeptanz/Verhalten und es wird als weniger abstoßend (im Durchschnitt) empfunden. Darauf haben sich Soziobiologen und Ethnologen gestürzt mit einer Fülle von Material- Alles Pegidakandidaten?

    Herr Kuhn,
    so wie es da steht und Sie es empfohlen haben, sich sachlich auseinanderzusetzen.
    1. Wie ist das im Zusammenhang mit Homosexualität zu verstehen ?
    2. Genderverhalten grundsätzlich nur gemacht und anerzogen?
    3.FGM (nicht FMG leider Buchstabendreher meinerseits) im Kontext nichts anderes als “vergleichbare” europäische Praktiken(die deswegen von meiner Seite nicht als sinnvoll betrachtet werden)

    Meines Wissens beschäftigt sich die medizinische Versorgungsforschung schwerpunktmäßig nicht mit ungleicher (im Sinne von ungerecht) Behandlung bei Männern und Frauen, sondern mit der Notwendigkeit anderer Behandlung (Prototyp Herzkreislauferkrankungen, akutes Coronarsyndrom usw.)

    • #15 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      @ Anderer Michael:

      “Der Flügelflagel gaustert,
      durchs Wiruwaruwolz,
      die rote Figur plaustert
      und grausig gutzt der Golz.”


      (Christian Morgenstern)

  10. #16 Anderer Michael
    12. März 2016

    Den kleinen Vers zeigte mir meine Tochter heute früh. Fand ich nett, wurde vertont, wir habens von Piano auf Flöte arrangiert.

    os iusti meditabitur sapientiam
    et lingua eius loquetur iudicium
    beatus vir qui suffert tentationem
    quoniam cum probatus fuerit
    accipiet coronem vitae
    kyrie , ignis divine , eleison
    o quam sancta
    quam serena
    quam benigna
    quam amoena
    o castitatis lilium

    Christian Morgenstern, neuerdings Bestandteil von Selbstreferentialität?
    Kennen Sie die lustige Interpretation zu diesem Gedicht? Stammt nicht von mir, auch ein uralter Hut, aber immer lesenswert!

    Dummdadumm / da dummdadummda dummda / da dummdadummdadumm / da dummda dummda dummda / da dummda dumm da dumm.

    Sie haben recht Herr Kuhn, das Leben ist viel zu ernst!
    Trotzdem noch eine Frage. Sie schrieben bei 9:
    “Aber als Mahnung vor der vorschnellen Bewertung Andersaussehender hat er es natürlich nicht gemeint.”
    War das das Thema des Berichtes?

  11. #17 Anderer Michael
    12. März 2016

    Das ist die englische Übersetzung

    Scariboo

    The Winglewangle phlutters
    through widowadowood,
    the crimson Fingoor splutters
    and scary screaks the Scrood.

  12. #18 Joseph Kuhn
    12. März 2016

    “War das das Thema des Berichtes?”

    Das Thema des Blogs war ein Leserbrief im Laborjournal, der sich gegen eine angeblich die Biologie gefährdende “Gender-Ideologie” ausspricht und dabei selbst im ideologischen Sumpf versinkt. Wenn sich diese Leute wenigstens genauso hörbar gegen die Rassenideologie Höckes verwehrt hätten, aber da haben sie vielsagend geschwiegen.

  13. #19 Alisier
    12. März 2016

    Was auch kein Wunder ist, aus meiner Sicht, weil diese Leute mit Höcke im gleichen Sumpf sitzen.

  14. #20 Alisier
    12. März 2016

    Kurzer Einwurf, weil es meiner Meinung nach passt: Die AfD kapert die Beschneidungsdebatte, weil andere da windelweich agieren und argumentieren. Denen würde ich das Thema nun wirklich nicht gerne überlassen.
    Vielleicht ein Thema für Joseph Kuhn, der nicht dafür bekannt ist, auszurasten, sondern meistens sachlich bleibt?

  15. #21 Alexander
    12. März 2016

    Was auch kein Wunder ist, aus meiner Sicht, weil diese Leute mit Höcke im gleichen Sumpf sitzen.

    Wer sich trotz eindeutig schlechter Sicht eine Lagebeurteilung zutraut, geht das Risiko ein, sich schwer zu blamieren!

    Das Niveau war hier schon mal viel höher!

  16. #22 Joseph Kuhn
    12. März 2016

    @ Alisier:

    “Die AfD kapert die Beschneidungsdebatte”

    Das ist das gleiche Theaterstück wie wenn die Pegida nach Köln die Frauenrechte entdeckt oder Höcke die christlichen Werte. Dafür will ich hier keine Bühne aufmachen, zumal die Erfahrung zeigt, dass das Thema Beschneidung schon an sich nur bedingt blogtauglich ist, umso weniger wird man das verschnitten mit der AfD hinkriegen. Aber da sind die Fronten doch eigentlich auch klar und man sollte das Thema Beschneidung besser davon getrennt diskutieren, egal ob man auf medizinische Aspekte oder auf religiöse Toleranz oder die Grenzen derselben hinaus will.

    @ Alexander:

    “Wer sich trotz eindeutig schlechter Sicht eine Lagebeurteilung zutraut, geht das Risiko ein, sich schwer zu blamieren!”

    Keine Frage. Aber ich denke, wenn man bei schlechter Sicht eine Lagebeurteilung mit guten Argumenten versucht, ist es das Risiko der Blamage wert. Dass der anonyme Leserbriefschreiber im Laborjournal das auch für sich in Anspruch nehmen kann, bezweifle ich allerdings sehr, Begründung siehe oben im Blogbeitrag.

    Kutschera ist ein ein biologistischer Ideologe, und zu Höcke hat er mit Seinesgleichen lautstark geschwiegen, ich hatte damals seinen AK-Evolutionsbiologie-Vorstand und -Beirat angeschrieben, ohne jede Reaktion.

  17. #23 Stefan Geier
    Santa Cruz de La Palma
    12. März 2016

    könnte es nicht eher sein daß Herr Kuhn versucht den Preis für den lila Pudel aller Zeiten zu gewinnen??

    • #24 Joseph Kuhn
      12. März 2016

      War das jetzt ein Argument oder ein synaptischer Durchfall?

  18. #25 Alexander
    12. März 2016

    @Joseph Kuhn: Gute Argumente? Stellenweise liest sich das hier, als wäre ich unter die Wutblogger geraten! 🙁

    Wer sich ein wenig darüber informieren möchte, was Evolutionsbiologen zum Themenkomplex zu sagen haben, dem seien folgende Links empfohlen:

    https://www.youtube.com/watch?v=jyDE9CW5eww
    https://www.spiegel.tv/filme/bbc-secret-sexes-1/
    https://beautycheck.de/cmsms/
    https://www.sueddeutsche.de/panorama/interview-ueber-untreue-eine-frage-von-kosten-und-nutzen-1.678985

    • #26 Joseph Kuhn
      13. März 2016

      “Wutblogger”

      An welchen Stellen liest sich das denn so und ist es an diesen Stellen unbegründet?
      Und ja, Dummheit gepaart mit Arroganz wie in den kritisierten Beiträgen im Laborjournal oder bei Kutschera macht mich schon etwas wütend.

      “Wer sich ein wenig darüber informieren möchte, was Evolutionsbiologen zum Themenkomplex zu sagen haben”

      Im Blog ging es nicht darum, was Evolutionsbiologen über Untreue oder Schönheit sagen, sondern was im Laborjournal unter Bezug auf Kutschera über die “Gender Studies” stand, im weitesten Sinn des Wortes, auch Soziologie und Pädagogik wurden dort ja gleich mitabgewatscht. Ich denke, das sollte man auseinander halten. Ich agitiere hier nicht gegen die Evolutionsbiologie, wie auch, und mit welchen Argumenten auch.

      Deine Links zu Statements von Evolutionsbiolog/innen über diese anderen Themen: gilt dieser Ausweg dann wenigstens auch für die Gender Studies? Ich hatte ja auch auf andere Themen der Gender Studies jenseits dekonstruktivistischer Analysen verwiesen. Zweierlei Maß? Kutscheras Ehre (oder die seines anonymen Fans im Laborjournal) retten andere Evolutionsbiolog/innen? Und bei den Gender Studies scheren wir alles über den Kamm derer, die schräge Sachen schreiben, siehe noch einmal: Blogbeitrag, dritter Absatz, Satz fünf?

      Den letzten Link mit Herrn Grammer mal überflogen. Der Herr schreibt über Partnerwahl und Untreue. Studiert hat er lt. Artikel Zoologie, Anthropologie und Physik, also vermutlich kein Fachmann für menschliche Psychologie, sondern ein typischer akademischer Grenzüberschreiter. Wenn ich dann noch einen Satz lese wie “die Biologie trifft ihre Entscheidungen auf Grund der Kosten-Nutzen-Rechnung”, dann kann ich nur sagen, ja, das mag so sein, aber das ist eben beim Menschen nicht alles, man mag dazu z.B. Nida-Rümelins “Die Optimierungsfalle” lesen, oder wer’s konservativer mag, Frank Schirrmachers “Ego”. Man könnte auch mal anfangen darüber nachzudenken, was mit “Kosten” und “Nutzen” in der Biologie konkret gemeint sein könnte, ob das überhaupt echte biologische Kategorien sind oder ob hier neoliberales Alltagsdenken biologisiert wird, aber wozu nachdenken, wie Du schon sagtest, das Niveau war hier schon mal höher, Grüße vom Wutblogger.

  19. #27 Alexander
    13. März 2016

    @Joseph Kuhn:

    Dummheit gepaart mit Arroganz […] macht mich schon etwas wütend.

    Das dürfte Herrn Kutschera ähnlich gehen. Und ich verstehe das sehr gut! Ob in diesem emotionalen Zustand getätigte Aussagen hilfreich sind, ist natürlich eine andere Frage.

    Im Blog ging es nicht darum, was Evolutionsbiologen über […] Schönheit sagen

    Siehe #13, zweiter Absatz! Daher meine Motivation, den Link zu bringen.

    Deine Links zu Statements von Evolutionsbiolog/innen über diese anderen Themen

    Was für “andere Themen”? Die biologischen Ursachen menschlichen Verhaltens werden doch von Gender-Ideologen glatt geleugnet? Oder habe ich wesentliche Aussagen dieser Leute übersehen?

    Im Kommentar von Herrn Köppelle, der oben nicht verlinkt wurde, wird sogar ein “Genderforscher” erwähnt, der behaupten soll, dass die Geschlechtschromosomen nicht für die Ausbildung der primären Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind. Falls Herr V. aus M. das nachweisen kann, dann dürfte ihm der Nobelpreis für Medizin sicher sein! Vielleicht kann er sich das Preisgeld ja eines Tages mit diesem “Masern-Experten” teilen, von dem in letzter Zeit zu lesen war.

    Aber wir wollen mal nicht so streng sein. Ist ja schließlich für eine gute Sache!

    Man könnte auch mal anfangen darüber nachzudenken, was mit “Kosten” und “Nutzen” in der Biologie konkret gemeint sein könnte

    Dazu könnte ich einige recht gelungene Absätze zitieren. Aber ich möchte hier keine Textwände einziehen. Außerdem ist das Thema ausgesprochen deprimierend. Fast alles, was darüber im Bezug auf menschliches Verhalten zu lesen ist, deckt sich aber mit meinen persönlichen Erfahrungen und ich fände es feige, mich aus Gründen des persönlichen Wohlbefindens erbaulicheren Welterklärungen zuzuwenden.

    Äh. Wie war nochmal die Frage? 😉

    • #28 Joseph Kuhn
      13. März 2016

      “Oder habe ich wesentliche Aussagen dieser Leute übersehen?”

      Kommt darauf an, wie weit Du den Begriff “Gender-Ideologen” fasst. Wenn Du darunter alles subsumierst, was unter “Gender Studies” läuft, ist Deine Frage mit “ja” zu beantworten, als Anhaltspunkt siehe im Blogbeitrag Absatz 3, Sätze 2 und 3.

      “Aber wir wollen mal nicht so streng sein. Ist ja schließlich für eine gute Sache!”

      An der Stelle ist die Ironie nicht angebracht. Dort, wo wirklich “Gender-Ideologen” (Männer?) am Werk sind, muss man das Ideologische an ihren Thesen dingfest machen und kritisieren. Das gilt für beide Seiten des Streits, unabhängig davon, wer meint, für die “gute Sache” unterwegs zu sein, es gilt also auch für die, die überall nur Biologie am Werke sehen, das ist ja auch Gender-Ideologie.

  20. #29 Stefan Geier
    13. März 2016

    @Joseph Kuhn:
    Die Feststellung daß Sie ein lila Pudel (und zwar einer der ganz üblen Sorte) sind ergibt sich aus Ihrem Artikel ganz von selbst…
    die wohl offensichtlichste Evidenz dafür ist Ihre Diffamierung “größte Menge an Dummheit in sechs Sätzen”… jene 6 Sätze die in Wirklichkeit erstaunlich viel Wahrheit enthalten…
    sagt mir zumindest meine beschränkte männliche Denkfähigkeit…
    jedenfalls löst der aus Ihrem Artikel triefende Hass auf das Geschlecht dem sie selbst angehören, bei mir mehr synaptischen Brechreiz aus, um mal bei Ihrem Duktus zu bleiben…

  21. #30 rolak
    13. März 2016

    der aus Ihrem Artikel triefende Hass auf das Geschlecht dem sie selbst angehören

    Der troff offensichtlich komplett dem Stefan vor die Füße – zumindest ist sonstwo nichts dergleichen angekommen.

    Unter den äquivalenten Erklärungen der krassen Unterstellung ist die sehr lokale Lese- bzw VerständnisSchwäche deutlich wahrscheinlicher, vielleicht aber auch Wirkungstreffer- oder agenga-bedingte Einseitigkeit, weiß der Geier…

    Doch immerhin, einsichtig ist er – und gesteht nebst (wenn auch sexistisch falschbegründeter) Dummheit auch die prognostizierte, synaptische SpontanEntleerung.

    • #31 Joseph Kuhn
      13. März 2016

      @ rolak:

      Wobei die Angst davor, sich zum lila Pudel zu machen, schon ein interessanter Gedanke ist. Vor 25 Jahren haben Dieter Schnack und Rainer Neutzling ein Buch “Kleine Helden in Not” veröffentlicht, in dem sie sich mit der Verunsicherung von Jungen durch die Veränderung der tradierten Geschlechterrollen beschäftigt haben, u.a. mit der Folge, dass manche der kleinen Helden zur Selbstvergewisserung reaktiv machohaftes Gehabe ausbilden.

    • #32 rolak
      13. März 2016

      zuerst: a genga is nich einer der berühmten Italiener, sondern sollte ´Agenda´ heißen.
      Aber dann:

      Vor 25 (..) ausbilden

      :‑) Weil die das Buch schrieben, werden die Jungs zu Machos? Steile These, Joseph.

      u.a. mit der Folge

      Schon bei nur gefühltem Verlust liebgewonnener, annektierter Erbhöfe die antrainierten männlichen StandardVerhalten: Blind-Räsonieren und Bis-aufs-Blut-Randalieren, bloß nicht reflektieren. Mittlerweile darf das Weibsvolk ja sogar mitmachen statt einfach nur still leidend zu erdulden.

      Wird doch im Moment im GanzGroßen Maßstab vorgeturnt durch AfD, Pegida und andere fastGleichgesinnte.

  22. #33 Anderer Michael
    13. März 2016

    Alisier:
    “Was auch kein Wunder ist, aus meiner Sicht, weil diese Leute mit Höcke im gleichen Sumpf sitzen.”
    Welche Leute sitzen mit Höcke im gleichen Sumpf? Verschwörungstheorie?

    Stefan Geier:
    Was ist ein lila Pudel? Laut meiner jüngsten hundebegeisterten Tochter, der Hund unverantwortlicher Besitzer, dem man die Haare gefärbt habe.

    Herr Kuhn:
    Gut. Das Thema ist also dieser Leserbrief. Im Original für mich nicht einsehbar. Die Zitate klingen etwas merkwürdig, Selbstmord als Konsequenz für wissenschaftliches Fehlverhalten und tatsächliche/vermeintlich falsche Auffassungen für mich befremdlich. Kutschera wirkt auch etwas prophetisch in seiner Anklage gegen Gender.
    Wenn nun also der Leserbrief das Thema ist, warum zitieren Sie diesen SPON Artikel bei 4, bringen einen Zusammenhang zum Frauenbild “arabisch und nordafrikanisch aussehender Männer” und bei 9 kommen Sie mit dem Satz “Aber als Mahnung vor der vorschnellen Bewertung Andersaussehender hat er es natürlich nicht gemeint.” Der SPON Artikel hatte weder etwas mit dem Frauenbild besagter Männer oder mit der Bewertung Andersaussehnder zu tun, abgesehen mal davon, ob Sie die Meinung Kutscheras zu diesen Themen kennen. Wissen Sie,wie das wirkt? Mit Dreck bewerfen, in der Hoffnung irgendetwas bleibt schon hängen. Herr Kuhn, ich achte Sie sehr wohl ! Sie haben Kompetenz auf vielen Bereichen, da staune ich immer wieder. Aber das wundert mich jetzt sehr.
    Mit Höcke haben Sie durchaus recht. Durch Ihren Blogbeitrag aufmerksam gemacht, sehe ich immer wieder mal mit Verwunderung, wie Höckes Thesen zum “afrikanischen Ausbreitungstyp usw.” entweder kritiklos geschluckt oder befürwortet werden. Daher kann ich schon nachvollziehen, dass Sie gebetsmühlenartig den Finger in diese Wunde legen.
    Nur, sofern es stimmt, was Prof. Klein (im Laborjournal verlinkter Artikel) behauptet, dass es eine Gender-These sei, dass sexuelle Präferenzen beliebig formbar seien, für ihn„eine Annahme und keineswegs eine wissenschaftlich belegte Tatsache“. Bitte, was bedeutet dieses?. Homosexualität anerzogen, gesellschaftlch geformt, demzufolge umformbar? Bitte, wo ist der Protest der Psychologen? Stellen Sie sich vor, Höcke hätte dieses gesagt?
    Die merkwürdige Herangehensweise der Berliner Gender an FGM (nicht FMG, Buchstabendreher meinerseits). Das ist Relativierung von Menschenrechtsverletzungen.

    • #34 Joseph Kuhn
      13. März 2016

      “Das Thema ist also dieser Leserbrief. Im Original für mich nicht einsehbar.”

      Sorry, hatte ich vergessen zu verlinken. Das Heft ist hier online: https://www.laborjournal.de/epaper/LJ_16_03.pdf, der Leserbrief auf Seite 42/43.

      Zum Rest ist alles schon gesagt, sowohl was den Bezug zu Kutschera angeht, zu Höcke als auch zur Frage, ob alles an den Gender Studies Gold ist, was da glänzt oder zu glänzen versucht. Ich bin kein Papagei und Sie nicht leseschwach. Vielleicht müssen Sie vom Diskussionsmodus “Wo macht der Kuhn einen Fehler” einfach nur mal wieder umschalten in “Wo hat er meine Frage eigentlich beantwortet” umschalten?

  23. #35 Anderer Michael
    13. März 2016

    Mit dem Modus “Wo hat er meine Frage eigentlich beantwortet” bin nicht ganz einverstanden (ohne allerdings jetzt wie ein Papagei alles wiederholen zu wollen). Den Modus “Wo macht der Kuhn einen Fehler” nehme ich als aufrechten Rat Ihrerseits an (d.h. nicht in diesem Sinne hauptsächlich zu handeln), das bitte nicht als gönnerhaft meinerseits interpretieren.

    Eine Kleinigkeit zum Thema Gender-Professuren
    In den Medien findet man Zahlen zwischen 180-250. Laut Statistik soll es insg. 46.000 Professuren aller Artgeben. Die Statistikseite , welche es in die Fachbereiche aufgliedert, ist leider eine Bezahlseite. An der Johannes Gutenberg Uni.Mainz gibt es einen Bereich “Kleine Fächer “. Gender gilt als kleines Fach, 56 Professuren an 27 Standorten, 2015, mit Verdoppelung in den letzten 8 Jahren.
    Zum Vergleich: Sinologie 42,5 Prof. 18 St.orte
    Astrophysik 58,5 15
    Arbeitswissen. 34 22
    Islamw. 34 20
    Finnougristik 6.33 7
    j

  24. #37 MartinB
    13. März 2016

    @Alexander
    “Im Kommentar von Herrn Köppelle, der oben nicht verlinkt wurde, wird sogar ein “Genderforscher” erwähnt, der behaupten soll, dass die Geschlechtschromosomen nicht für die Ausbildung der primären Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind”
    Und das aus gutem Grund.
    https://www.nature.com/news/sex-redefined-1.16943
    “Gene mutations affecting gonad development can result in a person with XY chromosomes developing typically female characteristics, whereas alterations in hormone signalling can cause XX individuals to develop along male lines.”
    Bitte besonders den Kasten “the sex spectrum” beachten und staunen, weche Vielfalt da herrscht. Nein, kein simples XY=Mann, XX=Frau, es gibt auch XX-Männer und XY-Frauen.

  25. #38 Beate Blättner
    13. März 2016

    Ist das jetzt Zufall oder hat es mit dem Thema zu tun, dass sich an dieser Diskussion bislang nur Männer beteiligen? Nach 30 Jahren Diskussion über Genderforschung bin ich davon ermüdet, dass es immer noch Menschen gibt, die den Sinn einer Differenzierung von Sex und Gender in Frage stellen und das auch noch öffentlich tun.
    Klar, gesundheitliche Ungleichheit ist ein rein biologisches Problem, wahrscheinlich habe ich einen Gendeffekt, weil ich mich nie sonderlich für Rosa und Pink begeistern konnte und Frauen sind nur deswegen so selten in Führungspositionen, weil ihnen genetisch bedingt das Führen einfach nicht liegt, ebenso wenig wie richtiges wissenschaftliches Arbeiten. Männer dagegen können nichts für ihre Neigung zu Gewalt gegen Frauen, das liegt einfach an ihren Hormonen.
    (Was kommt eigentlich bei Genderforschern nicht vor, dass Sie sich umbringen, dass sich die Chefs und nicht die Forscherinnen umbringen. dass sie betrügen oder dass sie mit Zitronensäure Stammzellen produzieren wollen?)
    Spannender wäre da schon eine konstruktive Kritik an einigen Positionen der aktuellen Gendermedizin. Nicht immer bin ich ganz sicher, dass hier die Differenzierung von Sex und Gender ganz genau verstanden wurde, wenn z.B. erforscht wird, aufgrund welcher genetischen Kombinationen Adipositas bei Frauen stärker verbreitet ist als bei Männern. Ist doch ganz einfach, Frauen können den rosa verpackten Süßigkeiten einfach nicht widerstehen.

  26. #39 Alice
    Dresden
    13. März 2016

    “Man könnte auch fragen, wo der „breite, energische Widerstand der Biologieprofessoren“ gegen Björn Höckes rassistischen Unfug….”
    Ja, super, die Nazikeule! Kommt immer, wenn man keine Argumente hat. Und vielleicht politisch ganz außen steht. Da könnte man doch glatt von der “grössten Dummheit in einem Satz” sprechen.
    Wer es nicht schaftt, die Politik aus der Wissenschaft heraus zu lassen, sollte sich nicht “Wissenschaftler” nennen.

  27. #40 Alisier
    13. März 2016

    Rassismus ist nun nichts Nazi-Spezifisches, oder?
    Und wer nicht begriffen hat, dass Höcke rassistisch argumentiert, ist auch nicht automatisch ein Nazi, sondern vielleicht nur völlig ahnungslos.
    Dazulernen ist aber eben nicht verboten.

  28. #41 Joseph Kuhn
    13. März 2016

    Heute abend hat mich Herr Köppelle angemailt und zur Diskussion im Labourjournal Stellung genommen. Anbei sein Mail, mit seinem Einverständnis:

    Sehr geehrter Herr Kuhn,
    zum von Ihnen aufgegriffenen, oben verlinkten Leserbrief-Beitrag eines Anonymus (in Laborjournal 3/2016, pp.42-43) möchte ich als verantwortlicher Redakteur folgendes anmerken:

    1. Ich habe mich nicht “für Ulrich Kutschera ins Zeug gelegt”, wie Sie behaupten. Auch wenn dies ein inzwischen in einschlägigen Foren offenbar verbreitetes Missverständnis ist, wird es durch Wiederholung nicht richtiger.

    — Richtig ist vielmehr: Ich habe mich für die freie Meinungsäußerung ins Zeug gelegt. Diese sollte meiner unmaßgeblichen Meinung nach immer und überall gelten, solange sie nicht a) die geltenden Gesetze oder b) durch die Berichterstattung verursachten, unverhältnismäßigen persönlichen Schaden anrichtet.
    Diese freie Meinungsäußerung sollte m.E. natürlich auch für Professoren gelten, deren Meinung (wie in diesem Fall) bestimmten Uni-Gruppierungen oder der allgemeinen Mehrheitsmeinung zuwiderläuft – und dem die Uni-Leitung wie im bewussten Fall Kassel einen Maulkorb anzulegen versucht.

    2. Leider scheint in gewissen Kreisen, die das unbedingte Schubladendenken gutheißen, der Konsens zu sein: “Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!”. Anders gesagt: “Der Köppelle verteidigt etwas, was der Kutschera gesagt hat – also ist der Köppelle in allen (oder zumindest allen maßgeblichen) Belangen gleicher Meinung wie der Kutschera.”

    — Nein. Ich mache mir – als Bürger und auch als Journalist – nicht die komplette Gesinnung eines anderen zu eigen, wenn ich einen Teil davon für gut heiße oder gar verteidige. Schlimm, dass man das selbst im Jahr 2016 immer wieder betonen muss. – Ferner möchte ich den hier im Blog Anwesenden einen viel zitierten Satz, vor 110 Jahren getan von der ehrenwerten Evelyn Beatrice Hall, ins Gedächtnis rufen, der lautet: „Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen.” – Wir sollten, auch in Deutschland mit seiner eher überschaubaren demokratischen Tradition, endlich diesen klugen Satz von Frau Hall beherzigen. Andernfalls bereiten wir den vielen Hetzern da draußen und deren Verschwörungstheorien den Boden.

    3. Ich persönlich (übrigens nicht die gesamte LJ-Redaktion – auch das ist Meinungspluralität!) halte die “Gender-Debatte” aus wissenschaftlicher Sicht für hochinteressant und daher berichtenswert (keineswegs, wie Sie eingangs erwähnten, für “langweilig”). Leider ist diese Debatte aber derzeit entgleist; sie ist vergiftet mit deplatzierten, teils justiziablen Äußerungen, persönlichen Diffamierungen und Unterstellungen – und eben leider auch mit sehr viel “Glauben statt Wissen”.

    — Ich bin als Wissenschaftsjournalist der Meinung, dass in diese Debatte viel (!) mehr überprüfbare Fakten gehören. Als Naturwissenschaftler bin ich zudem der Meinung: Möglichst viele Biologen & Mediziner, die im Umfeld der “Gender-Debatte” forschen (Evolutionsbiologen! Biostatistiker! Populationsgenetiker! Genetiker! Endokrinologen! Neuroforscher!), sollten sich in diese Debatte einmischen und ein so interessantes Thema nicht den Halbwissenden überlassen. Leider vermisse ich (mit wenigen Ausnahmen) diese Experten in der derzeitigen Diskussion.
    Dies war übrigens auch der Auslöser für mich, den bewussten “Glauben statt Wissen”-Kommentar (in LJ 10/2015, p.14) zu verfassen: Es wäre schön, wenn sich mehr dieser Fachleute aus der kuschelig-akademischen Deckung trauen würden.

    Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt klar machen.
    Es wäre schön, wenn Sie diesen Beitrag ungekürzt auf ScienceBlogs veröffentlichen würden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Freiburg, den 13.3.2016
    Winfried Köppelle
    Laborjournal

  29. #42 Alisier
    13. März 2016

    Evelyn Beatrice Hall? Das immerhin ist ein interessanter Schachzug von Herrn Köppele.
    Bei dem viel mehr an überprüfbaren Fakten möchte ich ihm auch gerne zustimmen. Was aber immer noch nicht erklärt, wieso unausgegorene Blödsinnigkeiten verbreitet werden sollten, die auch noch deplatziert und unglaubwürdig sind.
    Denialism? Auch Herr Köppele ist letztendlich nur ein Erwischter.

  30. #43 rolak
    14. März 2016

    Bezieht sich die mail des Herrn Köppele tatsächlich auf seinen Beitrag in LJ 10/2015? Schon bei “Ich habe mich nicht <für Ulrich Kutschera ins Zeug gelegt>” vs “für seine harschen, in der Sache jedoch zutreffenden Worte” kommen da Zweifel auf.

    Ok, es ist pro Forma kein ins Zeug legen für, sondern ein für unverrückbar wahr deklarieren von. Klar ist allerdings ein Reden über (gewollte) Fakten, nicht über Meinungen, weswegen das schicke Hall-Zitat nur als nebelwerfendes Totschlag-Nichtargument verstanden werden kann. Da ist die horrende Schwäche beim verstehenden Lesen (bzgl ´langweilig´) nur die Kirsche auf der Sahne…

    Seinen Standpunkt klar gemacht hat er so allerdings.

    • #44 rolak
      14. März 2016

      “lila Pudel” besser

      Kein Wunder, Joseph, feiert doch dieser lange (von mir) nicht gehörte Maskulinismus nach gut nem DrittelJhdt offenleslich fröhliche Urständ, ein Beleg für die Existenz der ZombieApokalypse. Sprachlicherweis.

      Außerdem klingt ‘Genderologe’ nach irgendwas zwischen bedenklich und ansteckend…

  31. #45 Joseph Kuhn
    14. März 2016

    @ rolak:

    Ja, man fragt sich schon, wie Herr Köppelles Mail und sein Beitrag im Laborjournal zusammenpassen. Aber immerhin hat er sich dazu noch einmal verhalten, das erkenne ich durchaus an. Warum er meint, er hätte sich nicht für Kutschera ins Zeug gelegt, obwohl sein ganzer Kommentar nichts anderes tut, ist in der Tat seltsam. Nett auch, wenn er sich erst über Diffamierungen beschwert und anschließend die, die nicht alles im “Licht der Biologie”* sehen, als “Halbwissende” herabwürdigt.

    * Kutschera hat einmal den berühmten Satz von Dobzhansky, dass nichts in der Biologie einen Sinn ergibt außer im Licht der Evolution, so verballhornt: “Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Licht der Biologie”.

    Aufschlussreich finde ich dagegen, dass er bei diesem Streit auf die “Meinungsfreiheit” und Evelyn Beatrice Hall abhebt. Die Wissenschaft kennt keine “Meinungsfreiheit”, da geht es um “Wahrheit” (hoffentlich schreit jetzt keiner “Popper”), Meinungsfreiheit gibt es nur als politisches Grundrecht. Insofern sagt er, dass da seitens Kutschera & Co. wohl doch eine politische Auseinandersetzung geführt wird.

    Ich bin jetzt übrigens ein “Genderologe”:
    https://allesevolution.wordpress.com/2016/03/12/selbermach-samstag-177-12-03-2016/#comment-232596. Interessant, was die Evolution(sbiologie) so alles hervorbringt.

    Mir persönlich gefällt der “lila Pudel” ja besser.

    • #46 rolak
      14. März 2016

      Oha, da verleitete das leichte Eingerücktsein (besser als leichtes Abgehobensein, ne?) der hausherrschaftlichen Kommentare zu einer Einsortierung unter <Antwort> – zu der eigentlichen Antwort auf diese blogformale NichtAntwort siehe etwas weiter oben.

  32. #47 Hans Zauner
    14. März 2016

    In Bezug auf #26, “Ein typischer Grenzüberschreiter”.

    Das finde ich an der Debatte auch befremdlich: Polemisch-pauschale Genderkritik im Stil des Pflanzenphysiologen Kutschera hört man selten von Naturwissenschaftlern, die sich tatsächlich hauptberuflich mit Homo sapiens beschäftigen. Im Gegenteil, Medizinforscherinnen wie Anna Lauber-Biason sind gar nicht so weit weg von den Gender-Theoretikerinnen, siehe diesen Tagesanzeiger-Bericht:

    “Und für das Individuum sei die Biologie eben «nicht alles». Sondern da gebe es noch das soziale, das innerlich empfundene Geschlecht, für das die englische Sprache das wunderbare Wort Gender kenne. «Bei Gender, davon bin ich überzeugt, gibt es jede nur denkbare Variante.»”

    https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/die-gendergerechte/story/20705471

  33. #48 inga
    14. März 2016

    Ich möchte ja noch mal gerne auf die bahnbrechenden Forschungsergebnisse eingehen, die ans Tageslicht brachten, dass Männer sich eine attraktive Partnerin wünschen, die nicht rumnervt und ein paar Benefits aufweist (kochen können!). Das ist der Unterschied zu uns Frauen: Wir wünschen uns abstoßende Männer, die uns fortwährend gängeln und ansonsten nur faul auf der Couch rumhängen und sich bedienen lassen. Biologie ist schon was Faszinierendes.

  34. #49 Dummerjan
    Berlin
    14. März 2016

    “Dass Frauen beispielsweise für gleiche Arbeit weniger verdienen – aus welchen ökonomischen Gründen auch immer – ist nicht biologisch determiniert, sondern gesellschaftlich. ”
    Das kann nicht der Fall sein, denn dann wäre die Anzahl der tödlichen Berufsunfälle und Berufskrankheiten allgemein proportional der Geschlechteranteil in den Tätigkeiten. Ist er aber nicht.

    • #50 Joseph Kuhn
      14. März 2016

      Könnten Sie Ihr Argument etwas ausführen, ich verstehe es schlicht nicht.

      Was den Zusammenhang von Unfällen und Berufskrankheiten mit den Tätigkeiten angeht: Dieser Zusammenhang ist meines Wissens unstrittig. Dass es Studien gibt, die eine besondere Anfälligkeit von Männern gegenüber Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten belegen, ist mir jedenfalls nicht bekannt, aber wenn es so etwas geben sollte, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

  35. #51 Anderer Michael
    14. März 2016

    Ob was dran ist an Genderwissenschaften? Meine Skepsis und Zweifel wanken! Bin ich seit drei Monaten Besitzer eines Smartphones und seit einer Woche Mitglied in einem permanenten Chatroom mit zwei Nachbarinnen mit dem Zwecke unsere fussballspielenden Söhne koordiniert zum Training/Spiele zu transportieren. Hat Vorteile ! Heute nun WhatsApp Nachfrage bei mir , wer hinbringt und wer abholt, eingeleitet von einem Piktogramm einer freundlich grüssenden Frau. Meine Antwort wollte ich mit dem Piktogramm eines grüssenden Mannes beginnen. Und!! Gibt es nicht. Nur in weiblicher Form. Wir war das noch mal? Frauen sind genetisch kommunikativer und weibliche Säuglinge suchen häufiger Blickkontakt? Deshalb meint Facebook/WhatsApp wohl keinen freundlich grüssenden Mann als Piktogramm zur Verfügung stellen zu müssen. Antwort der Nachbarin, Frauen lächeln eben schöner.

  36. #52 RAJ
    14. März 2016

    Danke, Herr Kuhn und Herr Zauner, für Ihre klaren Texte und Kommentare. Ich sehe die Sache aus der Distanz, da mir aus meiner Zusammenarbeit mit wissenschaftlich tätigen Psychologen die methodologischen Schwächen etlicher Arbeiten der „Evolutionären Psychologie“ bekannt sind und ich zum zweiten den praktischen Sinn von Geschlechts-Unterscheidungen nur in der Medizin sehe. Dort berücksichtigt man dies seit langem: keine größere Analyse, bei der nicht Geschlecht als Faktor mitläuft. Auf diesem Felde sind aber weder Herr Kutschera noch sein Kollege Meyer kompetent.

    Außerhalb, im Gesellschaftlichen, sind die Konsequenzen m.E. Null, da die Streuung innerhalb der Gruppen viel größer ist als die zwischen den Gruppen, das sehe ich auch an den Begabungsprofilen von Studenten. Es sei denn man will sich als weltanschaulicher Fußaufstampfer gerieren. Sollen jetzt Mädchen wieder mit Puppen und Jungen mit Autos erzogen werden? Mit dem gleichen Recht könnte man Leuten, die ein Diabetes-Risikogen tragen, von Kindheit auf ein bestimmtes Lebensregime aufzwingen, oder hautkrebsgefährdete Rothaarige nach Feuerland verfrachten, weil da nicht so oft die Sonne scheint.

    Es geht m. E. primär um Interpretationshoheit, um ausgreifende Herrschaft. Das sieht man unmittelbar an Kutscheras berühmter Äußerung „Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Biologie“. Spielen wir das durch und nehmen an, unter „Geisteswissenschaften“ sei das zu verstehen, was man gewöhnlich darunter versteht. Ein Musikwissenschaftler, der, sagen wir, den 1. Satz des Streichquartetts op. 76, Nr. 2 von Haydn analysiert, wird dazu die üblichen Techniken der Formanalyse, harmonischen Analyse etc. verwenden, er wird sehen, ob und wie die Sonatenhauptsatzform oder andere Formen realisiert sind etc. Keine Biologie drin. Es hilft nicht zu sagen, das Ohr sei auf Harmonien angelegt, denn der gleiche Musikwissenschaftler kann auch ein atonales Werk analysieren. Ein Philosophiehistoriker, der die Geschichte des Begriffs „Kategorie“ mit präzisen Analysen verfolgt. Keine Biologie drin. Ein Wissenschaftstheoretiker, der sich über den Status von Empirie und Prüfbarkeit in der modernen avancierten Physik Gedanken macht. Keine Biologie drin. Ein Literaturwissenschaftler, der die „Wahlverwandtschaften“ strukturell, inhaltlich und in Bezug auf zeittypische, von Goethe aufgenommene Motive analysiert. Keine Biologie drin. Es hilft auch nicht, dass das Modell der Wahlverwandtschaften der Chemie entlehnt ist, es wird ja metaphorisch in einem höheren Sinne verwendet.

    Und so kann man das immer weiter durchgehen. Kann alles weg, da es keinen Sinn ergibt (ironischerweise entstammt das Wort „Sinn“ nicht den Naturwissenschaften, sondern gehört in diesem Kontext in das Feld der Hermeneutik). Die Alternative wäre, gar nicht erst konkret zu wissen, was Geisteswissenschaften sind und wie sie arbeiten (gleichwohl Geisteswissenschaftlern den Ratschlag zu geben, einige Semester Biologie zu studieren). Nun wissen wir, dass die Kombination von schwacher Kompetenz und starkem Urteil verführerisch und alles andere als selten ist, man findet sie auch bei Kreationisten in Gestalt von „Nichts in den Wissenschaften ergibt einen Sinn außer im Lichte der Bibel“ oder bei Homöopathen nach der Art „Nichts in der Medizin ergibt einen Sinn außer im Lichte Hahnemanns“. Ungefähr da, in einem solchen Universallicht, würde ich auch Herrn Kutscheras Ausführungen zu Gender einordnen.

    • #53 Joseph Kuhn
      14. März 2016

      Danke u.a. für den Hinweis auf “Sinn” als geisteswissenschaftlicher Kategorie – dieser eigentlich ja schreiende Widerspruch in Kutscheras Satz war mir bisher völlig entgangen. Nichts von Kutscheras Gender-Ideologie ergibt einen Sinn, da ist kein Licht.

  37. #54 Joseph Kuhn
    14. März 2016

    Vor nicht langer Zeit hatten wir übrigens zu einem Blogbeitrag über die Koexistenz von Wissenschaft und Esoterik, bei dem es eigentlich um die Homöopathie ging, schon einmal eine längere Diskussion zum Thema Gender Studies und Kutschera. So manches Argument fiel damals schon genauso – komisch, das meiste hatte ich schon wieder vergessen. Schade, weil ich da schon mal an dem Punkt war, über den man bei ihm vermutlich nicht hinauskommt: “ich wünschte, er bliebe ein netter Pflanzenphysiologe, mit dem man nicht viel herumdiskutieren muss. Wie alt er ist und ob er kochen kann, ist mir egal”.

  38. #55 inga
    15. März 2016

    Klar. Jetzt sind also von Whatsapp angebotene Emoticons biologisch determiniert und nicht etwa gesellschaftlich. Für diese mentale Verrenkung muss ich Sie schon fast bewundern. Aber nur fast.

  39. #56 inga
    15. März 2016

    (Äh: Ging an Anderer Michael)

  40. #57 yeRainbow
    yerainbow.wordpress.com
    15. März 2016

    der grundlegende Irrtum des Biologen Kutschera ist doch schon mal die Vorstellung einer männlich besetzten Partnerwahl.
    das Prinzip der weiblichen Partnerwahl ist in der Verhaltensbiologie eine altbekannte Tatsache. und da muß er schon bißchen mehr zu bieten haben als fromme eigennützige Wünsche und Ansprüche…
    man kann ihm das nur als Tip mit auf den Weg geben, aber vermutlich umsonst…

  41. #58 Hans Zauner
    15. März 2016

    Interessant ist nebenbei bemerkt, dass es die GenderStudies-Diskussion nicht nur bei den Naturwissenschaftlern gibt, sondern auch bei den Kirchen – mit ganz anderen Problemzonen, aber ähnlich aufgeregt und oft polemisch im Kutschera-Stil. Aber selbst bei den Kirchen gibt es – sogar katholische – Stimmen, die sagen: Hört den Gendertheoretikern doch erst mal zu, statt reflexhaft abzuwehren.

    Z.B. der Wiener r.-k. Theologe Gerhard Marschütz laut katholisch.de, dem Internetportal der dt. Bischofskonferenz:
    ” So hätten die Kirche und eine patriarchalisch dominierte Gesellschaft die Frau über Jahrhunderte hinweg aufgrund einer behaupteten niedrigeren weiblichen Natur abgewertet. Der Ethiker wünscht sich deswegen, dass die Theologie sich mehr mit den Gender-Theorien auseinandersetzt.”

    Quelle: https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/gleichstellungsgarantie-oder-ideologie

  42. #59 Hans Zauner
    15. März 2016

    Sorry, noch ein Nachtrag:
    Schönes Schlusswort des Autors bei katholisch.de (Link siehe vorigen Post):

    “Letztlich treffen in der Diskussion um Gender zwei Denksysteme aufeinander: Ein eher naturrechtlich geprägtes Weltbild und ein eher sozial sowie kulturell argumentierendes Denken.”

    Für die Gender-Debatte innerhalb der Naturwissenschaften muss man nur noch “naturrechtlich”, durch “biologistisch” ersetzen, dann stimmt das auch für uns Wissenschaftsfreunde, die in der Regel nicht viel mit der kath Naturrechtslehre anfangen können.

  43. #60 Anderer Michael
    15. März 2016

    Inga
    Zitat aus der PIAAC-Studie der OECD 2013
    “….Lesekompetenz: Beim Verstehen, Interpretieren und Bewerten von Texten erreichten die deutschen Teilnehmer leicht unterdurchschnittliche Werte und landeten auf Platz 15 von 23. Die höchste Kompetenzstufen (4 und 5) erzielten 10,7 Prozent der deutschen Testpersonen, der OECD-Schnitt liegt bei 11,8 Prozent. Auf Stufe 1 oder niedriger landen 17,5 Prozent der Menschen in Deutschland (OECD-Durchschnitt 15,5 Prozent). Diese Stufe entspricht laut OECD dem Niveau eines zehnjährigen Kindes: Die Befragten sind maximal in der Lage, kurze Texte mit einfachem Vokabular zu lesen und ihnen in stark begrenztem Maße Informationen zu entnehmen. Das beste Leseverständnis nach dieser Auswertung haben die Menschen in Japan und Finnland. Auf den letzten Plätzen landen Spanien und Italien.”
    Äh, Inga, und dann gibt es auch so Sachen wie Ironie, Satire und Sarkasmus.
    Naja . Selbstkritisch gesehen, glaube ich, dass eine Teilnahme meinerseits den Platz nicht verbessert hätte.

  44. #61 Anderer Michael
    15. März 2016

    Hans Zauner
    Zu Religion mag man stehen wie man will. Während es in der kath. Kirche scheinbar Diskurs gibt, ist woanders das Weltbild unverrückbar fixiert und zementiert. Zum Nachlesen diese Seite des ständigen Komitees für Rechtsfragen (mit dem Verlinken hat es leider nicht funktioniert.

    https://www.islamfatwa.de/qur-an,-sunnah-offenbarungsschriften/70-hadith/1282-bedeutung-des-mangels-an-verstand-u-religion-bei-frauen

  45. #62 Joseph Kuhn
    15. März 2016

    Im inzwischen bekannt gewordenen Entwurf des AfD-Parteiprogramms findet sich dieser Passus:

    3. “Gender-Forschung”: Unwissenschaftlich. Kein Cent dafür.
    “Die Gender-Ideologie erfüllt nicht den Anspruch, der an seriöse Forschung gestellt werden muss. Ihre Methoden sind fragwürdig und ihre Zielsetzung ist nicht wissenschaftlich motiviert, sondern politisch vorgegeben. Sie darf deshalb nicht weiter gefördert werden, und ist abzuschaffen.”

    Nun denn, Laborjournal, dazu wäre ein Kommentar angebracht.

    • #63 Hans Zauner
      15. März 2016

      Ich bin nicht das Laborjournal (auch wenn ich als freier Autor häufig für das Magazin schreibe und auch im obigen Artikel von Joseph Kuhn vorkomme), aber trotzdem ein kurzer persönlicher Kommentar.

      Den unausgesprochenen Vorwurf hinter diesem Einwurf (#62) finde ich unfair: nur weil die AFD Gender Studies doof findet, bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass alle, die Gender Studies doof finden, automatisch die AFD unterstützen oder mit ihr “auf einer Wellenlänge” liegen. Eher scheint es mir so, als ob die AFD hier eine Gelegenheit sieht, mit einem weiteren Stammtisch-Thema populistisch auf Stimmenfang zu gehen.

  46. #64 Joseph Kuhn
    15. März 2016

    @ Hans Zauner:

    Das stimmt, so sollte es nicht ankommen.

    (War bei der Durchsicht des Programmentwurfs im Zusammenhang mit der Kommentierung der gesundheitspolitischen Positionen der AfD über den Passus gestolpert).

    • #65 Hans Zauner
      15. März 2016

      @ #64

      Ah ok, danke für die Klarstellung. Dann habe ich den Kommentar wohl über-interpretiert.

  47. #66 Anderer Michael
    15. März 2016

    MartinB
    Der verlinkte Artikel ist ganz interessant. Er gibt einen groben Überblick. Zur Frage und Versachlichung Chromosomen und primäre Geschlechtsorgane einen Link von mir als Einstieg.
    https://transx.at/Pub/Geschlechtsentwicklung.php
    Unabhängig davon zwei Beispiele:
    Testikuläre Feminisierung: Genotyp XY, in maximaler Ausprägung Phänotyp weiblich, Selbstempfinden meines Wissens auch weiblich (sagt man dazu weiblicher Gender?) Ursache Androgenrezeptorresistenz

    Adrenogenitales Syndrom:
    komplexes Hormonstörungsbild in einigen Varianten, Schrecken aller Medizinstudenten (mich eingeschlossen) im Fach Pädiatrie. Mädchen können mit einer penisartigen Klitoris zur Welt kommen, und unbehandelt Hirsuitismus oder weitere Virilisierungen entwickeln.

    Ganz unabhängig davon gefällt es mir nicht, wenn scheinbar ein paar Genderforscher die Deutungshoheit über wissenschaftliche Erkenntnisse (dazu meistens nicht aus ihrem Fachgebiet) bekommen oder sich anmaßen, daraus gesamtgesellschaftliche und gesetzmäßige Konsequenzen zu ziehen. Das Beispiel der Berliner und Hamburger Gender ist für mich erschreckend und es wundert mich schon, wie locker und wiederstandslos es in diesem kritischen Blog geschluckt wird (selbstverständlich schließe ich nicht aus, dass ich die Damen gründlich missverstanden habe)

  48. #67 Joseph Kuhn
    15. März 2016

    @ Anderer Michael:

    “es wundert mich schon, wie locker und wiederstandslos es in diesem kritischen Blog geschluckt wird”

    Hier wird nichts locker und widerstandslos geschluckt. Ich habe jetzt mehrfach darauf hingewiesen, dass es unter den Gender Studies auch seltsame Dinge gibt, man aber davon nicht pars pro toto auf “die” Gender Studies schließen kann.

    Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie das nicht zur Kenntnis nehmen und an diesem Punkt eine sicher biologisch determinierte Perseverationstendenz entwickelt haben, auf die man daher auch nicht argumentativ eingehen kann, und dass Sie locker und widerstandslos den Leserbrief im Laborjournal schlucken. Guten Appetit.

  49. #68 Hans Zauner
    15. März 2016

    @ #66
    “… oder sich anmaßen, daraus gesamtgesellschaftliche und gesetzmäßige Konsequenzen zu ziehen…”

    Genau. Die wahren Experten für gesamtgesellschaftliche Konsequenzen sind ein Pflanzenphysiologe aus Kassel und ein Konstanzer Fischforscher.

  50. #69 Anderer Michael
    16. März 2016

    Herr Kuhn und Herr Zauner
    Immer auf die Kleinen, und wieso bitte biologisch determinierte Perseverationstendenz? Kann doch gesellschaftlich reaktiv sein, oder ?
    Herr Kuhn, kennen Sie die Bad Emser Depesche?

  51. #70 RAJ
    16. März 2016

    Den nachgeordneten Stellenwert biologischer Argumente für die Art, wie wir leben wollen, kann man sich an Beispielen außerhalb des emotionsbesetzten Verhältnisses der Geschlechter leicht klarmachen. Ich könnte die Daten zu Bau und Entwicklung der Hand anführen und schließen, dass Klavierspielen eine aufgepfropfte Ideologie darstellt und unterbunden gehört, da die dabei vollführten Bewegungsmuster weder „natürlich“ (sonst müsste man sie auch nicht langwierig einüben und trainieren) noch von der Evolution „vorgesehen“ sind (die Hand ist dafür keineswegs optimiert). Ähnliches gilt für andere Instrumente, wie man an den häufigen körperlichen Beschwerden von Berufsmusikern sehen kann. Andererseits gibt es Forscher, die glauben, dass die Hand in der Evolution unter anderem für den Faustschlag optimiert wurde (Faust aufs Auge im Kampf Mann gegen Mann). Boxen statt Cello spielen wäre so gesehen natürlicher. Es würde die Kultur insgesamt deutlich übersichtlicher machen. Ich freue mich darauf.

  52. #71 Hans Zauner
    16. März 2016

    zu #68, Nachtrag

    Nur damit mein etwas hastig hingeworfener Einwurf #68 nicht falsch rüberkommt: Damit will ich natürlich nichts gegen Pflanzenphysiologen oder Fischforscher sagen. Ich war selbst einige Jahre lang Wurmforscher, das steht taxonomisch noch unter den Fischen. Aber ich finde es schade, wenn hier und da versucht wird, den Geisteswissenschaftlern jegliche Kompetenz in dieser Debatte abzusprechen (und umgekehrt).

    Hören wir uns doch einfach erst einmal gegenseitig zu.

  53. #72 Joseph Kuhn
    16. März 2016

    @ Hans Zauner:

    Einander zuhören: das wärs!

  54. #73 inga
    17. März 2016

    “Ich war selbst einige Jahre lang Wurmforscher, das steht taxonomisch noch unter den Fischen” ist jetzt mein unangefochtener Lieblingssatz dieser Diskussion 😀
    Ich würde Soziologen (wie auch VWLer) übrigens eher als Gesellschaftswissenschaftler bezeichnen, denn sie befasen sich ja nicht nur mit geistigen Dingen.

  55. #74 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    Sicher gibt es auch seltsame Blüten im Dschungel der Gender-Studies, bei denen man sich fragt, wie sie ihren Weg an die Hochschulen gefunden haben. Aber das gibt es in anderen Bereichen auch.

    Die sogenannten Gender Studies sind Tendenzwissenschaft, sie sind nicht ergebnisoffen und es muss Prämissen gefolgt werden, ganz ähnlich wie bei der Feminist anthropology oder bei der Kritischen Theorie (konnte in der BRD tatsächlich studiert werden) oder bei der sozialistischen Wirtschaftslehre.

    MFG
    Dr. Webbaer

    • #75 Joseph Kuhn
      19. März 2016

      “Die sogenannten Gender Studies sind Tendenzwissenschaft, sie sind nicht ergebnisoffen”

      Um eine solche Aussage begründet treffen zu können, müssten Sie “die Gender Studies” als Fachgebiet abgegrenzt und in ihrem Gehalt untersucht haben, also zumindest die ca. 200 in der oben genannten Datenbank gelisteten Professuren. Ich darf davon ausgehen, dass Ihre Aussage nicht auf einer solchen empirischen Grundlage beruht, sondern auf anekdotischen “Habe ich Gehört”- oder “Da habe ich mal was gelesen”-Geschichten und insofern eine tendenziöse Meinung wiedergibt.

  56. #76 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    Werter Herr Dr. Kuhn, selbstverständlich wurde hier eine Einschätzung geschöpft [1], allerdings auf Grund einiger Diskussionen und auf Grund einiger Einsicht in die Konzepte der Gender Studies, die der Schreiber dieser Zeilen der Feministischen Anthropologie zuordnet.
    Ein direkter wissenschaftlicher Anspruch bestand bei dieser Einschätzung nicht, sondern es lag nur wissenschaftsnahes Feedback vor, auch ein Denkanstoß, um für die Einordnung der sogenannten Gender Studies ein wenig anzuregen.

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Duden-Bedeutung (3)

    • #77 Joseph Kuhn
      19. März 2016

      “ein Denkanstoß, um für die Einordnung der sogenannten Gender Studies ein wenig anzuregen”

      Indem Sie die vorherige Diskussion nicht zur Kenntnis nehmen, sondern die falschen Pauschalierungen, die Ausgangspunkt der Diskussion waren, einfach noch einmal wiederholen?

  57. #78 rolak
    19. März 2016

    anekdotischen “Habe ich Gehört”- oder “Da habe ich mal was gelesen”-Geschichten

    Das Brauntier war schneller: Das ist selbstverständlich keineswegs zutreffend, Joseph, da die tragende Basis vorsätzlich unter den Tisch gefallen worden ist: “Weils mir so lieber ist”.

  58. #79 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    @ rolak (slw. ugs. für ‘Rollkragenpullover’, metaph. für ‘Intellektueller’) :

    C’mon, wenn die sogenannten Gender Studies der Feministischen Anthropologie zuzuordnen wären, könnten sie besser verstanden werden.
    Auch für Kritiker, Aussagen wie diese – ‘Sicher gibt es auch seltsame Blüten im Dschungel der Gender-Studies, bei denen man sich fragt, wie sie ihren Weg an die Hochschulen gefunden haben. Aber das gibt es in anderen Bereichen auch.’ – wären dann erkennbar zu milde und es könnte alternativ von Tendenzwissenschaft und weitergehend von Esoterik gesprochen und geschrieben werden.
    Sollte der hier vorgebrachten Einordnung begründet widersprochen werden können, auch gut; Old Webbaer (vs. ‘Brauntier’ und vs. ‘Braunhemd’ oder ‘Brauner’ – Liberale sind ja nicht “braun”) bleibt für Argumente erreichbar.

    MFG
    Dr. Webbaer

  59. #80 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    […] ein Denkanstoß, um für die Einordnung der sogenannten Gender Studies ein wenig anzuregen. [Dr. Webbaer]

    Indem Sie die vorherige Diskussion nicht zur Kenntnis nehmen, sondern die falschen Pauschalierungen, die Ausgangspunkt der Diskussion waren, einfach noch einmal wiederholen? [Hervorhebung: Dr.. Webbaer]

    Gerne mal webverweisen, welche Nachrichten der Kommentatorik gemeint ist.
    Ihr Kommentatorenfreund schaut dann gerne mal nach.

    Was womöglich nicht zwingend erwartet werden darf, ist dass sich Feedback-Gebende alle Kommentare durchlesen bevor sie zum WebLog-Eintrag Nachricht geben.

    MFG
    Dr. Webbaer

  60. #81 Hans Zauner
    19. März 2016

    @ #80
    Der Webbaer tanzt elegant auf dem Möbius-Band. (-;

  61. #82 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    @ Herr Zauner :

    Wenn Sie Biologe sind, könnten Sie anzunehmenderweise zum humanen Geschlechtsdimorphismus, das Fachwort, das bisher hier nicht vorkam, ein wenig beihelfen und natürlich auch, ob die Webbaersche Vermutung, nämlich, dass es sich bei den sogenannten Gender Studies um Feministische Anthropologie handelt, zutreffend ist, I.E. zutreffend ist?

    MFG
    Dr. Webbaer

  62. #83 Hans Zauner
    19. März 2016

    Zum humanen Geschlechtsdimorphismus kann ich diesen Beitrag in NatureNews empfehlen:

    https://www.nature.com/news/sex-redefined-1.16943

    Dass Gender Studies ihren Ursprung (auch) in feministisch inspirierten “Women’s Studies” haben, dürfte unbestritten sein, aber da ist der Biologe kein Experte.

  63. #84 Dr. Webbaer
    19. März 2016

    @ Herr Zauner :

    Ihr Kommentatorenfreund hat natürlich -gewohnt: zeitnah- gescannt, was von Ihnen zeitnah zu scannen war, danke für Ihr Vorkommen hier unter klarer Namensnennung btw; bei dem von Ihnen Zitierten kam natürlich der Schluss-Absatz, der oft Fazitäres meint, nicht gut an: ‘My feeling is that since there is not one biological parameter that takes over every other parameter, at the end of the day, gender identity seems to be the most reasonable parameter,” says Vilain. In other words, if you want to know whether someone is male or female, it may be best just to ask.’

    Insgesamt wird Ihnen natürlich gedankt für die eigentlich offensichtliche Grundierung der sogenannten Gender Studies.

    Btw, ganz am Rande gefragt und nichts Böses meinend, haben’S Kinder?
    Frau und so, was halten’S vom sogenannten Naturalistischen Fehlschluss, ist der wirklich so blöde oder müsste Ideologisierung nicht zumindest so angelegt sein, dass “am Schluss (nach einigen Generationen) noch welche da sind”?

    Insgesamt, kann von Ihnen zugestimmt werden, dass hier nicht nur ein feministischer, sondern auch ein neomarxistischer, in concreto: ein sogenannter poststrukturalistischer Ansatz bearbeitet wird, den Simone de Beauvoir so erstellt hat:
    ‘Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.’

    …und der leicht erkennbar etwas für die anderen ist?

    MFG
    Dr. Webbaer

    • #85 Joseph Kuhn
      19. März 2016

      Simone de Beauvoir bringt in diesem Satz prägnant die Differenz von Sex und Gender zum Ausdruck. So, dass auch Sie es verstehen können. Und worauf Sie hier mit dem naturalistischen Fehlschluss hinauswollen, bleibt Ihr Geheimnis. Der Begriff bezeichnet einen aus der Sicht der frühen Analytischen Philosophie logisch unzulässigen Schluss vom Sein auf das Sollen. Die Gender-Ideologen von der rechten (oder konservativen?) Front machen das Gegenteil: Sie schließen von dem, was Frauen sein sollen, auf das, was Frauen angeblich biologisch sind.

  64. #86 Dr. Webbaer
    20. März 2016

    Simone de Beauvoir bringt in diesem Satz prägnant die Differenz von Sex und Gender zum Ausdruck.

    Janz jenau, Herr Dr. Kuhn, darum ist sie ja auch eine wichtige Inspiration des Feminismus, der aber wiederum abgelehnt werden darf, sofern er streng ideologisiert, sofern er wie hier in diesem kleinen Disput gemeint streng ideologisiert, also im Sinne einer feministischen Anthropologie.

    BTW, das Sein bestimmt das Sollen ist (für einige) die Gegenthese zur Aussage ‘Man wird nicht als Frau geboren, man wird es’.
    Muss aber nicht so verstanden werden, der sogenannte naturalistische Fehlschluss ist eine interessante Sache, weil er gut angreifbar ist.
    Es geht hier aber etwas weit ins Feld…
    (und Kommentatorenkollege Herr Zauner sollte auch nur ein wenig abgeklopft werden)

    MFG
    Dr. Webbaer (der Sie eigentlich oft ganz gut versteht)

  65. #87 Joseph Kuhn
    21. März 2016

    Hans Zauner macht auf twitter auf das neue Buch von Kutschera “Das Gender-Paradox” und erste Reaktionen aufmerksam: Auf HNA.de wird es kritisiert, auf recht seltsamen Seiten wie gender-diskurs.de oder nicht-feminist.de gelobt. Ob man es lesen sollte, oder sich die Zeit besser spart, weil man sich denken kann, was drin steht? Und nur immer neue Kutschera-Sprüche aufzuspießen, bringt ja auch wenig Erkenntnisgewinn.

  66. #88 Anderer Michael
    22. März 2016

    Ich habe den Link auf HNA.de. gelesen Wenn das alles stimmt und auch so gemeint ist, dann lehne ich mich jetzt sehr aus dem Fenster und sage:” Herr Prof. Kutschera, das ist falsch ! “(1).
    Ich bin etwas älter, habe eine jüngere Frau, und innerhalb von drei Jahren drückte mir meine Frau die neugeborenen Kinder in die Hand, um beruflich Karriere zu machen (also ich war damit natürlich einverstanden.)

    Solche Zitate ???, ich bin jetzt nur ruhig, aber ich bin irgendwie immer noch der Meinung, dass deutsche Professoren zur Elite gehören, aber nicht mit diesen Zitaten.

    “Zwar schreibt er, dass junge Männer, die sich freiwillig für Elternzeit entschieden, seinen Respekt verdienten. Allerdings sei es destruktiv, sie gegen ihren Willen für die Kindererziehung heranzuziehen: Evolutionsbiologen wüssten, „dass viele Männer mit Babys überhaupt nichts anfangen können bzw. gestresst-aggressiv auf deren Hilferufe reagieren, und dass ein von Männern ausgeübter Infantizid (Kindestötung) während der Stammesentwicklung des Menschen ein natürlicher Auslesefaktor war.“

    Weiteres Zitat:
    “Wenn ein Mann sich nicht um sein Kind kümmere, sei er kein Rabenvater, sondern „unschuldig“, weil sein hoher Testosteronspiegel dieses Verhalten bedinge.”

    Selbst die Töchter kommen mit ihren weiblichen Problemen zunächst zu mir. Damit will ich keineswegs belegen, dass ich ein besonders guter Vater sei. Normalerweise hat man immer das Gefühl, man liege so zwischen 4- und 5+.

    Mein Eindruck, bei 33 formuliert, dass Prof Kutschera etwas prophetisch wirke, ist demnach wahrscheinlich richtig.

    1. Ich will weder mir noch Ihnen Herr Kuhn irgendwelche Probleme mit unbedachten Formulierungen machen

    • #89 demolog
      22. März 2016

      Zitat:
      “Selbst die Töchter kommen mit ihren weiblichen Problemen zunächst zu mir.”

      -> Vielleicht liegt es ja an ihrem niedrigen Testosteronspiegel?

  67. #90 Anderer Michael
    22. März 2016

    Noch ein Zitat
    “• Kutschera schließt sich der Äußerung eines Kollegen an, der sagte: „Neue Studien haben gezeigt, dass Frauen und Männer sich genetisch in etwa derart unterscheiden wie Menschen und Schimpansen.“”

    Zu diesen ganzen Affen und Farben und Gender.
    Ali Arbia Blog 2012. Männliche Affen bevorzugten rote Bratpfannen mehr als Polizeiautos zum “Spielen”. Der Grund ist doch klar.

  68. #91 Anderer Michael
    22. März 2016

    “Vielleicht liegt es ja an ihrem niedrigen Testosteronspiegel?”

    Gutes Argument, Demolog. Schließlich sinkt dieser im Alter. Mein Frau ist aber zufrieden, und die hat mit Sicherheit keinen pathologisch erhöhten Testosteronspiegel.

    • #92 demolog
      22. März 2016

      Wollte damit nur darauf hinweisen, wie relativ angesichts unterschiedlicher Hormonspiegel solche Aussagen und Argumente sind, die sie oben ansprechen.

      Das Argument “testosteronbedingt” würde in diesem Zusammenhang ihre Aussage relativieren, weil sie vielleicht einen sehr niedrigen Spiegel haben. Ihre Erfahrungen eben nur für sie gültig sind. Für Frauen gilt das gleiche. Sogesehen dürfte keine Frau mit hohem T.-Spiegel nicht für andere Frauen (mit niedrigem T.-Spiegel) sprechen. All ihre Argumente würden nur für sie und ihres Gleichen (was nicht Frauen seien, sondern die Skala des Testosteronspiegels).

      Wenn nun aber das Testosteron “schuld” ist, dürfen wir nun dazu gezwungen werden, diesen medizinisch reguliert zu bekommen? (An der Antwort dieser Frage hängt gleich ein ganzes Gesundheitssystem, weil Neuroleptiker-Verabreichung / Psychiatrie und so… eine gewisse Brisanz enthält)…

      Man ist da schnell in ziemlich unangenehmen Folgeentscheidungen gefangen.

  69. #93 Anderer Michael
    22. März 2016

    Herr Kuhn,
    Könnten Sie bitte meine Antwort auf Demolog bei 93 wegen peinlichen Schwachsinn meinerseits löschen-
    Danke

  70. #94 Anderer Michael
    22. März 2016

    Jetzt habe ich Chaos angerichtet.
    Auf die Frage, ob mein Testosteronspiegel zu niedig sei, antwortete ich wie folgt:(bei 96 und nicht bei 93)

    “Gutes Argument, Demolog. Schließlich sinkt dieser im Alter. Mein Frau ist aber zufrieden, und die hat mit Sicherheit keinen pathologisch erhöhten Testosteronspiegel.”

    Wenn ein Mann irgendetwas zum Testosteronspiegel sagt und die Zufriedenheit seiner Frau betont, so wird dies in den meisten Fällen nicht so interpretiert, wie ich es gedacht habe. Ausdrücken wollte ich, dass wenn Demolog vermutet, mein Testosteronspiegel sei niedrig, und deswegen sei ich Hausmann und deswegen würden meine Töchter auch ihre Pubertätsprobleme mit mir besprechen. Nun im Umkehrschluss hieße dies ja auch, dass meine Frau berufliche Karriere wegen erhöhten Testosteronspiegels angestrebt habe (die sie ausschließlich nur aufgrund ihrer Fähigkeiten und Intelligenz auch gemacht hat).(1). Weil ich auch endokrinologische Kenntnisse habe, schließe ich die Hormon -Karriere -Schiene komplett aus. Und meine Frau ist zufrieden mit unserer Aufgabenteilung. So war es gemeint.
    Uff, quidquid agis, prudenter agas et respice finem. Jetzt halte ich die Klappe.

    1.Alle Hormone können bei erhöhten oder erniedrigten Wirkspiegeln Verhaltensänderungen induzieren. Den Umstand, dass ein Mann den Part des Hausmann übernimmt oder gar wer mit Töchtern Probleme bespricht, ursächlich auf einen Testosteronspiegels eines Elternteiles zurückzuführen, halte ich, mit Verlaub, für so etwas wie Bachblütentherapie oder Homöopathie.

    • #95 demolog
      22. März 2016

      Diesen Umkehrschluß kannst du machen, ist von mir aber nicht intendiert. Die Dinge sind nicht so einfach gegenüber zu stellen. Die berufliche Ausgangslage wird da wohl einen hohen Einfluß ausüben. (Wer kann regelmäßig mehr verdienen etwa, oder wessen Job ist sicherer – ich kenne Beispiele, wo das miteinander so ausgehandelt wurde. Da hatte ein Testosteronspiegel eher weniger Einfluß).

      In der Regel reicht es aus, wenn der Mann den zu niedrigen T-Spiegel hat, dass dieses “neue Modell” Hausmann funktioniert. Dazu braucht keine Ehefrau den höheren T-Spiegel. In der hiesigen Lebenswelt ist ja auch das “Testosteron-Syndrom” verpöhnt – wenn es denn bei Mänern auftritt. Die Lebenswelten sind inzwischen so gestaltet, dass man kein “Mann” mehr sein muß (gar keiner sein darf), um in dieser Welt akzeptiert zu werden. Sogar a priori ausgeschlossen wird. “Seinen Mann zu stehen” darf man dann nur noch, wenn es schwere Arbeit zu tun gibt. Anders darf sich “Mannsein” nicht mehr manifestieren. Das wären dann alles verächtliche Existenzen. undsoweiter….

      Für viele Frauen sind Partner mit niedrigem Testosteronspiegel die genehmeren Partner – vielleicht liegt auch das an deren niedrigen T-Spiegel…wer weiß.

      Für gewisse Seitensprünge sind dann aber fast immer Männer mit höherem T-Spiegel auserwählt. Es scheint da offenbar eine Art “Unwiderstehlichkeit” für manche Frauen zu geben. Muß nicht heissen, bei allen oder ausgerechnet bei deiner. Kann aber eben.

      Man kann das anhand der Wissenschaften von Pheromonen bei Tieren vergleichen. Erst, wenn ein Mensch vollends auskonditioniert ist (was auf ein vollkommendes Verkorxt-Sein hinausläuft – oder auch “älterwerden”, wie du es nennst), spielt die kognitive Ebene die übergeordnete Rolle und man (und Frau) ist weniger hormongesteuert. Bis dahin (wenn überhaupt, dann bis dahin) ist man tatsächlich der Sklave seiner Triebe und alles ordnet sich dem unter.

    • #96 Joseph Kuhn
      22. März 2016

      @ Anderer Michael:

      “Jetzt habe ich Chaos angerichtet.”

      Jedenfalls haben Sie mich verwirrt. Ich verstehe nicht, was an Ihrem Kommentar zu “demolog” peinlich ist – vermutlich wegen meines Testosteronspiegels. Ihre Anmerkung, dass man vorsichtig sein sollte, die häusliche Arbeitsteilung im konkreten Einzelfall mit dem Testosteronspiegel oder anderen biologischen Einflussfaktoren zu begründen, finde ich völlig richtig. Selbst wenn solche Faktoren eine gewisse “Gestimmtheit” ins Spiel bringen mögen, determinieren sie unsere Entscheidungen nicht.

      Bei der Kutschera-Zitateauswahl auf HNA.de verwirrt mich übrigens dieser Satz: “Da es immer mehr studierte Damen gibt, fehlen für Männer ohne Hochschulabschluss Frauen mit gleichem (bzw. niedrigerem) Bildungsniveau. Diese gebildeten, nicht aber studierten Männer finden demgemäß keine Partnerin mehr und sind dann auf Import-Bräute (z.B. aus Thailand) angewiesen.” Ein kurioses Gedankendurcheinander, bei dem Kutschera witzigerweise, weil es ihm hier mal passt, gesellschaftliche Einflussfaktoren bemüht: Frauen bleiben nicht ihrer biologische Bestimmung entsprechend am Herd, warum auch immer, sondern studieren, der so entstandene Zustand zwingt die Männer nach Thailand, damit sie ihrer biologischen Bestimmung entsprechend subalterne Frauen finden. Hoffentlich lesen das nicht zu viele thailändische Frauen mit Abitur oder Studium, so was soll es ja sogar schon bei den Eingeborenen dort geben.

  71. #97 Hans Zauner
    22. März 2016

    @ #95

    *citations needed
    (für Absatz 1,2,3,4,5 ihres Kommentars)

    [Edit: Kommentarzählung nach der Löschung der vielen “demologs” korrigiert]

    • #98 demolog
      22. März 2016

      Ach, also zu Absatz 1,2,3,4,5,… braucht es “citations”? Also zu allem, was da steht.

      Tut mir leid, ich gehe davon aus, dass es dazu keine “wissenschaftlich” astreine Forschung gibt. Nimm meine Aussage als sogenannte “citations” und gleiche sie mit deinen ureigenen Erfahrungen in freier Wildbahn ab. Funktioniert bestens. Allerdings musst du dich dazu zu absoluter Objektivität zwingen. Das wird auch dir schwer fallen. Aber wer weiß, vielleicht schaffst du es…

  72. #99 Hans Zauner
    22. März 2016

    @ #96

    “Frauen bleiben nicht ihrer biologische Bestimmung entsprechend am Herd, warum auch immer, …”

    Kutschera vermutet, wenn ich ihn richtig verstehe, dass daran eben die Gender-Ideologie schuld sei, die schon den Kleinsten in den “Aufzuchtanstalten” und “Kinder-Depots” aufgezwungen werde, gegen ihre Natur.

    (Wobei man getrost davon ausgehen darf, dass sich der HNA-Reporter die größten Schenkelklopfer aus dem 400-Seiten-Opus herausgepickt hat. Aber ob der Rest lesenswert sein kann, wenn DAS die “Take-Home-Messages” sind?

    [Edit: Kommentarzählung nach der Löschung der vielen “demologs” korrigiert]

    • #100 Joseph Kuhn
      22. März 2016

      Ja, irgendso was vermutet er sicher. Aber warum geht für ihn das Argument nicht auch andesrum, dass katholische Kindergärten konservative Geschlechterrollen prägen? Und warum treibt die Biologie (oder der gesellschaftlich hergestellte Mangel an subalternen Frauen) die frustierten Männer nach Thailand und nicht nach Serbien oder Albanien? Gibt es da keine “nette Frau, mit der man nicht viel diskutieren muss”? Dass bei solchen Sachen nicht das Dopamin zu kochen anfängt. Aber wie gesagt, das Zitate-Suchen bringt letztlich nichts. Interessant wäre, wo seine offenen Fragen an den Schnittstellen Biologie-Psychologie-Gesellschaft sind, wo er nicht agitiert, sondern wirklich argumentiert.

  73. #101 Anderer Michael
    22. März 2016

    Jetzt rede ich mich um Kopf und Kragen.
    Ein Mann schwafelt von Testosteron und protzt mit der Zufriedenheit seiner Frau. 99.9 % der Zuhörer denken nicht an Arbeitsteilung im Haushalt oder berufliches Fortkommen der Ehefrau, sondern an ein Imponiergehabe im Rahmen von Sexualität-
    Ich habe schneller getippt als gedacht. Dann sah ich, was ich geschrieben habe. Sofern es in diese Richtung interpretiert wird, wie ich es befürchte (weil auch blöde von mir formuliert und deswegen zu Recht missverständlich), dann ist es für mich peinlich. Aber unwürdig für meine Ehefrau und für Sie/ Ihren Blog, da Sie deutlich berechtigtes Interesse an Seriösiät zeigen, wobei ursächlich nur Uneindeutigkeit meiners Kommentars ist.
    Nein, über Ihren Testosteronspiegel zu spekulieren, das war nicht meine Absicht, und wenn es jemand außerhalb des Themas macht, so wäre dieses eine Unverschämtheit.

    P.S. Demolog. Es erinnert, was Sie schreiben, mich an Liona Albus. Nur die Dame ist eine Kabarettistin!

  74. #102 Anderer Michael
    22. März 2016

    Mist. Die Dame heißt Lioba Albus.
    Ist heute Montag?

    • #103 Joseph Kuhn
      22. März 2016

      “Ist heute Montag?”

      Die Frage deutet auf ein ausreichendes Bewusstsein über die Notwendigkeit korrekter zeitlich-räumlicher Orientierung hin, und bloß missverständliche Formulierungen werden meist auch als solche “überlesen”, also: alles o.k.

      Schneller tippen als denken: Erinnert etwas an die Experimente von Libet. Sie hätten die Zeitdifferenz messen sollen 😉

  75. #104 Anderer Michael
    22. März 2016

    Also, ich kenne meinen Testosteronspiegel nicht. Aber eben war die älteste Tochter mit ihrem Rechner bei mir. Desktop war verschwunden. Keine Ahnung warum. Aber die Ursache fand ich doch und löste das Problem. Vorgestern der weinende Sohn, Minecraft mit seinen ganzen erbauten Welten einfach weg! Mit gewisser Hartnäckigkeit suchte und fand ich das Problem, mit Lösung, alles wieder da, bestimmt auch Glück gehabt.
    Ist das jetzt männlich oder weiblich mein Verhalten, braucht man dazu hohen oder niedrigen Testosteronspiegel. Die jüngste Tochter hat Kampfsporttalent, mit der boxe ich gelegentlich (sie hat es mit 10 Jahren bereits geschafft ansatzlos einen Schwinger mit der Führhand zu schlagen und sich dann gegen denKonter der gegnerischen Schlaghand abzuducken). Habe früher Karate (Halbkontakt) und Triathlon als Sport getrieben und nebenbei in Ozeanen getaucht, Sportschütze bin ich immer noch. Welchen Hormonspiegel brauche ich dafür. Und welchen Hormonspiegel haben die Arbeitskolleginnen gehabt, mit denen ich mich gelegentlich gestritten habe.
    Eigentlich bin ich Gender sehr kritisch eingestellt, und jetzt muss ich es verteidigen. Unterschiede gibt es bestimmt, zwischen Männer und Frauen (1). Aber die Frage ist, welche Unterschiede im Verhalten sind biologisch bedingt oder das Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse, und wie wichtig sind diese Unterschiede heute noch. Analogieschlüsse aus dem Tierreich, wie mit den roten Bratpfannen bei männlichen Affen, taugen nichts. Während es bei Gender scheinbar oder tatsächlich Tendenzen gibt, alles gesellschaftlich zu sehen, sogar das Geschlecht, denke ich mir als Hausmann der Praxis manchmal, dass wir alles zu kompliziert sehen oder zu ideologisch verklärt. Der Volksmund macht sich eben da und dort mal lustig über Geschlechterverhalten, eben in Form wie durch Lioba Albus.

    1. Während ich alle Energie darauf verwende, dass unsere Fensterscheiben eine gewisse individuelle Note er-und behalten,( wie es eben richtige Männer machen), durchkreuzt meine Ehefrau dieses Bemühen etwas schlecht gelaunt regelmäßig (das nennt man glaube ich, Fensterputzen oder so ähnlich).

  76. #105 Joseph Kuhn
    22. März 2016

    @ demolog:

    Nachdem Sie mit Ihren dazwischengehauenen Antworten den Thread ziemlich ins Chaos gestürzt haben und sich dann auch noch über Antworten, Einrückungen und sonstwas ausbreiten, habe ich das jetzt alles gelöscht. Ihre Kommentare werden vorläufig moderiert, bis Sie wieder etwas abgekühlt sind und die Zahl Ihrer Kommentare unter (gefühlt) 5 pro Stunde fällt.

    @ rolak: Deine Antworten auf demolog habe ich mitgelöscht, damit die Sache wieder etwas übersichtlicher wird. Ist nicht als Kritik an Dir gemeint.

    • #106 rolak
      23. März 2016

      mitgelöscht

      Auch wenn imho der eine wesentlich und der andere spaßig war, Joseph – ohne ihre Bezugspunkte waren sie im thread mehr als irritierend und generell ziemlich bedeutungslos.

  77. #107 demolog
    22. März 2016

    Die Nietzsche-kritik ist auch weg. Vertragen sie das nicht?

    Ich glaub, ich werde zukünftig offen schlecht über sie reden – wo immer ich gerade wieder einen Kommentar hinterlasse und es gerade passt. “Der Kuhn auf Scienceblogs.de ist ein selbstgefälliger Schwätzer und moderiert nach seiner Schnauze, wie es ihm gefällt.” Man müsse Kommentare bei ihm vorab einreichen und gegenlesen und Inhalte genehmigen lassen, weil er ein Orientierungsproblem in den Kommentarspalten hat und er übersensibel auf kleinste Themenabweichungen reagiert.

    Dabei ist schon sein üblicher Output der reinste Mischmasch und … naja, zynisches Geschwafel zuweilen.

    sorry, weil es scheint, wirds so sein.

    Hier passt es scheinbar sehr treffend, der Vorwurf mit der Zensur durch den jeweiligen Blogdiktator.

    • #108 Joseph Kuhn
      22. März 2016

      Aufstampfen, bitte drei mal fest aufstampfen.

  78. #109 Dr. Webbaer
    23. März 2016

    Lieber ‘demolog’,
    Ihr Kommentatorenkollege ist ja gar kein Freund der Moderation oder der Zensur(ierung), aber bemühen Sie sich bitte Ihre Gedanken in üblicher Form zu schreiben; dass Sie dies könnten, steht hier eigentlich außer Frage, Sie geben sich nur -anscheinend: regelmäßig- keine Mühe.
    Hier ist ein wissenschaftsnaher WebLog.
    MFG
    Dr. Webbaer

  79. #110 Beobachter
    23. März 2016

    Rechtspopulismus, Rassismus/Fremdenfeindlichkeit, Biologismus, Antifeminismus auf dem Vormarsch?
    Ist die “Gleichberechtigung längst praktisch verwirklicht”?
    Alles “GenderGaga” und ein “Luxusproblem”?

    Dazu:
    https://taz.de/Antifeministin-Birigt-Kelle-in-Dresden/!5289539/

    Da scheint Herr Kutschera mit seinem neuen Buch und seinen Ansichten ja voll im Trend zu liegen …

    • #111 Hans Zauner
      23. März 2016

      Das haben Sie gut beobachtet. Kelle und Kutschera haben sich jedenfalls blendend verstanden:

      http://www.youtube.com/watch?v=A2fJ4Xoxcyc

      [Edit: Habe die direkte Einbindung mal rausgenommen, ich bin nicht sicher, was urheberrechtlich geht. Bevor am Ende “Nicht-Feminist” klagt, JK]

  80. #112 Anderer Michael
    23. März 2016

    Sie haben es richtig formuliert, Herr Kuhn:
    “Es gibt Themen, über die kann man sich endlos unterhalten, ohne je zu einem Ende zu kommen oder sich zu langweilen, auch wenn man wieder da ankommt, wo man angefangen hat.”
    So richtig klar ist mir die ganze Genderangelegenheit nicht, es sei denn , es geht um eindeutige wissenschaftliche Themen.
    Anne Wizorek ist eine der Protagonistinnen der Gender, in einem Beitrag des BR nimmt sie zu einigen Antithesen Stellung. Dazu der Link.
    https://www.br.de/puls/themen/netz/argumente-gegen-anti-feminismus-anne-wizorek-100.html
    Es klingt im Prinzip nicht übertrieben und nachvollziehbar.
    Es bleibt für mich doch noch die Frage der Relevanz, wobei ich Geschlechterdiskriminierung nicht in Frage stellen möchte. Ein Mitarbeiter einer Berliner Bezirksverwaltung sagte mal sinngemäß:Man gebe sich alle Mühe die Vorgaben intern was Sprache ,Außendarstellung usw betrifft bis ins Detail und bei jeder Kleinigkeit zu erfüllen, mit endlosen Sitzungen und Debatten. Dann trete man vor die Tür, und die massiven Diskriminierungen der Frauen dort (er meinte nicht nur Migranntinnen sondern auch osteuropäische Zwangsprostituierte) da habe man tunlichst zu schweigen.
    Da fehlt mir irgendwie abwägende Vernunft.

  81. #113 Joseph Kuhn
    25. März 2016

    Sozusagen als Karfreitagsbeitrag:

    In Kommentar #58 hatte Herr Zauner auf Genderdebatten auf katholisch.de hingewiesen. Die katholische Kirche ist in Sachen Gleichberechtigung sicher nicht auf der Höhe der Zeit.

    Kurioser ist aber die christlich-fundamentalistische Internetseite Bibelbund.de, die mit Kutschera nach dem Motto “der Feind meines Feindes ist mein Freund” verfährt:
    https://bibelbund.de/2015/10/neues-aus-absurdistan-heftige-kritik-von-biologen-am-gender-wahn/

    Da wird sogar dessen Kreationismuskritik nebensächlich: “Natürlich kann sich Kutschera einige böse Seitenhiebe auf das christlich-kreationistische Lager nicht verkneifen (…)” – aber was soll’s, Hauptsache er ist gegen den “Gender-Wahn”. Ob die Leute so gelassen mit Kutscheras Kreationismuskritik umgehen, weil sie glauben, dass die Welt eh erst vor 6.000 Jahren erschaffen wurde? Auf ihrer Seite sagen sie, “dass allein die Bibel (…) bis in den Wortlaut hinein das durch göttliche Inspiration empfangene, wahre Wort Gottes (…) ist.” Vielleicht sollten sie mal das Buch “Warum ich kein Christ bin” von Kurt Flasch lesen.

    Und noch ein feiertägliches Fundstück: Für eine genderkritische Veranstaltung des “Aktionsbündnisses für Ehe und Familie” in Stuttgart am 23. Januar 2016 hat Kutschera angeblich ein Grußwort beigesteuert, sein Kollege Axel Meyer sei als Redner geladen gewesen, aber nicht erschienen. Die Veranstaltung wird ausführlich kommentiert auf Freiewelt.net, einer Seite von Sven von Storch. Es gibt eine Bandaufnahme, auf der seine Frau Beatrix von Storch sagt, dass sie die Stuttgarter Veranstaltungen organisiere, allerdings geht es dabei um frühere Veranstaltungen.

    Da kann man schon mal durcheinander kommen, wer “Gender-Ideologie” betreibt und wer Wissenschaft. Und man kann sich fragen, ob am Ende das Schweigen von Kutschera & Co. zu Höckes Rassenkunde doch mehr zu bedeuten hat?

  82. #114 Hans Zauner
    25. März 2016

    Schönes Fundstück, dieser Bibelbund-Artikel.

    In der Tat, seltsame Allianzen tun sich im Kampf gegen die “Genderideologie” zusammen. Eigentlich müsste man ein Venn-Diagramm basteln, aber ich liste einfach mal auf (kein Anspruch auf Vollständigkeit). Da hätten wir also:

    – Ein paar biologistisch denkende Naturwissenschaftler.

    -Anti-Feministen und Männerrechtler verschiedener Radikalitätsstufen (z.B. Online-Plattformen wie “Frankfurter Erklärung”/Günter Buchholz, “NICHT-Feminist”, “wgvdl.com” ,”MANNdat”, “Alles Evolution”,… viele davon unter dem Dach des Verbands “Agens e.V.”, viele davon auch bei anderen Themen deutlich rechts einzuordnen).

    -Neu-rechte Strömungen (AFD -> siehe Programmentwurf!, Seiten wie “Science-Files”, AFD-Fanmagazin “Junge Freiheit”).

    – Die ganz Frommen & “Familienschützer” (“Demo für alle” und Co.)

    Diverse Querverbindungen sind schnell gefunden – wie Sie ja auch entdeckt haben. So wurde die frömmelnde “Demo für alle”-Bewegung der “Familienschützer” (Organisator des von Ihnen erwähnten Symposiums in Stuttgart) anfangs von Beatrix v Storch mit-organisiert, wenn auch nicht offiziell unter dem Dach der AFD.

    Und Kutscheras “AK Evolutionsbiologie” empfiehlt auf seiner Homepage zur Vertiefung des Gender-Themas die Seiten “Gender-Diskurs.de” (Verantwortlich: Günther Buchholz, Organisator der “Frankfurter Erklärung gegen Gleichstellungspolitik”) und die deutlich rechtslastigen “Sciencefiles” (Michael Klein) .

    Mit-Gründer der Seite “Gender-Diskurs”, die einen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, ist neben Buchholz offenbar auch Ulrich Kutschera selbst, laut einem Agens e.V.-Newsletter.
    Und Web-Administrator bei “Gender-Diskurs.de” ist wiederum Wolf Jacobs von der Männeraktivistenplattform “NICHT-Feminist”.

    Und so geht es immer lustig rechtsherum im Kreis…

    • #115 Joseph Kuhn
      25. März 2016

      “die deutlich rechtslastigen “Sciencefiles” (Michael Klein)”

      Wenn man in diese “Sciencefiles” mal reinliest, bekommt die dort angeblich hochgehaltene “Kritische Wissenschaft” eine ganz befremdliche Bedeutung. Auf einer Unterseite steht dann noch programmatisch der Satz: “Die Benutzung der Wissenschaft zur Legitimation politischer und ideologischer Ziele nimmt Überhand”. Wohl wahr, wobei ich weder verstehe, warum sich Politik nicht auf Wissenschaft stützen sollte, noch, wo die Sciencefiles Wissenschaft für ihre ideologischen Ziele benutzen. Ihre Einschätzung “deutlich rechtslastig” teile ich nach ersten Überfliegen der Inhalte. Seltsam, dass der AK Evolutionsbiologie das so prominent verlinkt. Wahrscheinlich waren 90 % der Mitglieder nie auf den “Sciencefiles”.

  83. #116 Dr. Webbaer
    26. März 2016

    @ Herr Zauner:

    Vielen Dank für das Herumschnüffeln im bundesdeutschen konservativen (politisch “rechten”) Bereich!
    Es könnte schon ein berechtigter Wissenschaftsanspruch bestehen, ein wissenschaftsnaher Anspruch bestehen, auch im konservativen oder politisch rechten Bereich.
    Und -wenn man ganz ehrlich ist- muss bis darf Wissenschaft, auch die sogenannten Gender Studies sind hier gemeint, die per se feministisch-neomarxistisch sind, nicht politisch sein. [1]

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Eine rein theoretische Forderung, die sich erübrigt, wenn in der BRD so-o viel Steuergeld da ist. +

    +
    Dass der Staat wissenschaftlich und letztlich wirtschaftlich investiert, kann eigentlich in aufklärerischen Systemen nur dadurch begründet werden, dass er Abwehrziele verfolgt, die den gesellschaftlichen Bestand sichern sollen.
    Dass es stattdessen diesbezüglich nicht nur heutzutage darum geht, den Machterhalt politischer Parteien und Interessen zu sichern, könnte klar sein.
    Die Macht des Faktischen sozusagen, wobei der Schreiber dieser Zeilen das Investment in die esoterischen sogenannten Gender Studies nicht gut finden kann, abär -ja mei-, solange es bundesdeutsch konveniert…

    • #117 Joseph Kuhn
      26. März 2016

      @ Webbär:

      Gehen Sie zurück auf Anfang, oder auf #75, #77 oder #81. Und denken Sie beim neuerlichen Durchlaufen der Möbiusschleife auch mal über die Wortwahl “Herumschnüffeln” nach.

      Was ich nicht verstehe: Was gefällt Ihnen eigentlich so daran, bei dem Thema ohne Belege und ohne diskussionsbereichernde Gedanken immer nur noch einmal Ihre nun hinreichend bekannte Meinung zu wiederholen? Warum “schnüffeln” Sie nicht selbst einmal den seltsamen Verbindungen im rechtskonservativen Milieu nach, das sind doch interessante Verbindungen, egal wo man selbst politisch steht – oder von mir aus, wenn Ihnen das leichter fällt, warum suchen Sie nicht mal nach ideologischer Kritik an den Gender Studies im linken Milieu, das gibt es nämlich auch. Nur mal so als Anregung für Möglichkeiten, sich produktiver in eine Diskussion einzubringen.

  84. #119 Dr. Webbaer
    26. März 2016

    @ Herr Dr. Kuhn :

    Der schon etwas ältere Webbaer, gerne auch ohne deutsche Umlaute, schnüffelt selbst ein wenig im bundesdeutschen konservativen, politisch rechten Bereich, auch um up to date zu bleiben bei seinen kleinen Übungen den Gebrauch der deutschen Sprache betreffend.
    Sein Dank weiter oben mag ein wenig giftig geklungen haben, war womöglich auch ein klein wenig giftig gemeint, insgesamt war er aber ehrlich gemeint.
    Es ist immer ganz besonders von Interesse, wenn “rechtes” politisches Handeln sich national-sozialistischem Handeln annähert, insofern schaut Ihr Kommentatorenfreund schon genau und gerne hin, wenn andere schnüffeln.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich abär keineswegs sicher ist, ob Sie mit Einschätzung wie dieser – ‘ohne diskussionsbereichernde Gedanken’ – richtig liegen; es könnte bis müsste schon so sein, dass auch andersländische liberale Nachricht sinnhaft beiträgt in der hiesigen Kommentatorik)

    PS:
    Kommentatorenkollege ‘rolak’ liegt richtig, wenn er dbzgl. webverweist, er muss dies abär nicht zigfach tun und nicht in dem Sinne als ob so Der Webbaer abgehandelt wäre, oder?
    Andere Sichten und andere Grundlagen, andere Niveaus sind doch gerade von Interesse, insofern werden auch Sie -mit Verlaub! und natürlich nur insofern es konvenieren bleibt- ein wenig “beschnüffelt”. (Aber nie ernsthaft psychologisiert oder ernsthaft herabgesetzt.)

  85. #120 Hans Zauner
    29. März 2016

    akuelles ff #114:

    … und natürlich gibt es bei den rechtslastigen “ScienceFiles” aktuell einen ebenso ausführlichen wie lächerlichen Rant, weil die Uni Marburg Kutschera kürzlich ausgeladen hat (er war ursprünglich als Sprecher beim Studium Generale eingeladen).

    “Es ist nicht verwunderlich, dass Politkommissare, die als Frauenbeauftragte mit Doppelnamen an Universitäten installiert wurden, die über keinerlei wissenschaftliche Qualifikation verfügen… die Wissenschaft zerstören

    Statt Erkenntnis gibt es Glaubensbekenntnisse in Marburg. Vor dem Besuch der Universität muss entsprechend gewarnt werden

    Als Konsequenz daraus muss man fordern, die öffentliche Finanzierung der Universität Marburg einzustellen”.

  86. #121 Beobachter
    29. März 2016

    zu # 120:

    Danke für die “News”.

    Abgesehen davon, dass es in rechten Kreisen üblich zu sein scheint, einem neuen Biologismus das Wort zu reden und wo Feminismus geradezu zum Schimpfwort wird – wird auch noch vor “Polit”-Unis “gewarnt” und “gefordert”, deren öffentliche Finanzierung einzustellen.

    Angestrebtes, “gefordertes” Ziel ist wohl eine Privatisierung der Universitäten à la Viadrina-Uni Frankfurt/Oder, finanziert durch die “richtigen” Firmen/Sponsoren, mit den “richtigen” Lehr- und Forschungsinhalten und den “richtigen” Studierenden (die sich horrende Studiengebühren leisten können) ?!

    Zur Erinnerung:
    https://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung

  87. #122 Anderer Michael
    29. März 2016

    Herr Zauner,
    es wird mir jetzt ein bisschen zu einfach.
    Ich habe auf den ScienceFiles nachgelesen. Prof. Kutschera hat dort einen längeren Kommentar geschrieben. Er bezeichnete dort den Psychiater John Money , u.a. als “paedophil” (https://sciencefiles.org/category/genderismus/.)
    Auch dazu habe ich nachgelesen und folgenden Bericht gefunden. Was dieser Arzt angerichtet hat, ist kaum zu glauben. Dass er jahrzehntelang gefeiert und für was er gefeiert wurde wurde, hat durchaus “Höcke”qualität. Es ist irrwitzig, aber leider bitterer Ernst, deswegen starb vermutlich mindestens ein Mensch. Quelle dazu
    https://www.faz.net/aktuell/politik/gender-mainstreaming-der-kleine-unterschied-1329701.html?printPagedArticle=true#/elections

    • #123 Joseph Kuhn
      30. März 2016

      … ja, Money scheint in der Tat ein seltsamer Typ gewesen zu sein. Wäre interessant, mehr über ihn, seine Tätigkeit am Johns-Hopkins-Krankenhaus und seine Rolle in der deutschen Gender-Debatte zu erfahren. Leider bin ich auf die Schnelle bei Google nicht fündig geworden, nicht einmal seine Profession scheint ganz klar: In dem von Ihnen verlinkten FAZ-Artikel wird er als “Psychiater” bezeichnet, bei Wikipedia steht, er hätte “Psychologie” studiert.

      BTW: Ob Money “Höcke-Qualität” hat? Oder eher “Kutschera-Qualität”?

  88. #124 michael
    30. März 2016

    > Psychiater John Money

    Das Wirken dieses Herrn hatte ja auch Auswirkungen in D. Siehe z.B. hier.

    btw.: Google scheint der Meinung zu sein, dass es statt ‘krankenpflegerin’ ‘krankenpfleger’ heissen müße. Pflegerin wird aber akzeptiert.

  89. #125 Hans Zauner
    30. März 2016

    #123

    Moneys falsche Vorstellung, man könne mal so eben durch Operation im Kleinkindalter und Hormongabe in der Pubertät das Geschlecht eines Menschen komplett umwandeln, zeigt wahrscheinlich eher die Hybris der Psychologie der damaligen Zeit, als dass es viel mit heutigen Gender Studies zu tun hätte.

    Gut, manche in der Gender-Zunft lassen sich vielleicht auch heute noch von allzu Biologie-fernen Vorstellungen leiten – da steckt vielleicht ein wahrer Kern der GS-Kritik, möglich.

    Aber insgesamt scheinen mir die Bezüge von Money zu Feminismus und GS eher von historischem Interesse, ähnlich wie man z.B. in der Biologie Konrad Lorenz und seine Nazi-Ideologie kritisch hinterfragen muss, ohne gleich die ganze Verhaltensforschung über Bord werfen zu müssen.

    Heutige Gender-Studies-Forscher würden jedenfalls so ein Zwangs-Reassignment, wie Money es durchführte, mehrheitlich ablehnen.
    Gerade der von den Anti-Genderisten viel geschmähte Heinz-Jürgen Voß lässt daran ja keinen Zweifel, dass er von ­geschlechts­zuweisenden Operationen a la Money nichts hält:
    https://chrismon.evangelisch.de/comment/22931

    • #126 Joseph Kuhn
      30. März 2016

      “der von den Anti-Genderisten viel geschmähte Heinz-Jürgen Voß”

      … hat, wie man schnell ergoogln kann, übrigens Biologie studiert. Seine Promotion wurde von einem emeritierten Rechtssoziologen (Rüdiger Lautmann, Bremen) und einer Biologin (Sigrid Schmitz, derzeit Graz) betreut. Voß ist also gar kein ideologisch verblendeter Geisteswissenschaftler, der von Biologie keine Ahnung hat, sondern ein Biologe, der sich (mangels guter fachhistorischer Betreuung?) mit gewagten Thesen zur Geschichte der Zweigeschlechtlichkeit im Gender-Diskurs verlaufen hat? Sozusagen Kutscheras Bruder im Geiste? Das Thema hat wirklich seltsame Untiefen.

  90. #127 Anderer Michael
    31. März 2016

    Money ist Psychologe gewesen, wie ich nachgelesen habe.. Wir wissen beide, Herr Kuhn, Psychiater und Psychologe werden manchmal in einem Topf geworfen.
    Welche Qualität (auch im negativen Sinne) Money hat, ist für mich eine Nummer zu hoch. War also von mir nicht gerade schlau, das in der Raum zu werfen. Würde man die Interessenverbände der Intersexuellen nach ihrer Abneigungswertung bei diesen drei Personen(Money, Höcke, Kutschera 1 ) fragen, würde Money an 1. Stelle mit riesigen Abstand zum zweiten stehen.
    Das ist etwas, was ich gelernt habe:viele Transsexuelle und Intersexuelle möchten mit einem bestimmten Typ Gender nichts zu tun haben, und zwar mit den ideologisch radikal orthodoxen intoleranten Vertretern oder Vertreterinnen der reinen Glaubenslehre.
    Der Link von Michael ist sehr interessant.Die Arbeit stammt von einer Juristin (Angela Kolbe),die einen Schadensersatzprozeß einer an AGS Erkrankten kommentiert. Und die vielfach auch die medizinische Behandlung der Intersexuellen thematisiert, aber auch die Probleme daraus.

    ———-
    Zum gleichenThema umfangreicher Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung.
    https://www.bpb.de/apuz/135436/geschlechtsidentitaet-im-deutschen-recht?p=0
    ——–

    Was ich noch bemerkenswert finde, Seminararbeit einer Studentin im 7. Semester mit Namen Sarah Pätzold:
    https://www.legal-gender-studies.de/dokumente/intersexualitaet-unter-menschenrechtlichen-gesichtspunkten.pdf
    Danach musste ich einiges medizinisches Wissen meinerseits als falsch deklarieren und beiseite legen (2).
    Besonders Intersexuelle müssen sehr gelitten haben unter geschlechtsangleichenden Operationen. Wenn diese Studentin Vergleiche zur FGM zieht (es aber nicht gleichsetzt, sondern unter einer bestimmten juristischen Betrachtung), dann klingt das ganz anders und begründeter, als bei den .Damen aus der Berliner Genderszene.

    1 Ob Prof. Kutschera zu diesem Dreigestirn gehört, möchte ich aktuell verneinen.
    2. Meine Fachgebiete lagen woanders.

  91. #128 Joseph Kuhn
    2. April 2016

    Eine Rezension zu Kutscheras neuem Buch auf Novoargumente:
    https://www.novo-argumente.com/rezension/neuer_anti_feminismus_auf_abwegen

  92. […] erste Beitrag behandelt ein Thema aus dem weiten Feld der Gender Studies, nämlich eine aktuelle Studie von Pansu et al. im Journal of Experimental Social Psychology: „A […]

  93. […] kurzem erst hatten wir hier auf Gesundheits-Check eine Diskussion über einen Leserbrief zu den „Gender Studies“ im Laborjournal, der zum […]

  94. […] was sie dazu zählen und was nicht. Diskussionen darüber in Internetforen führen zwar am Ende zuverlässig wieder zum Ausgangspunkt zurück, aber einen hohen Unterhaltungswert kann man ihnen nicht […]

  95. […] „Wissenschaftstag Geschlechterforschung“ statt. Sie erinnern sich, das ist das Thema, bei dem man in Blogdiskussionen nie weiterkommt, ideal also, um es jetzt über die Feiertage, wo alle Zeit haben, wieder einmal für eine neue […]