„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, in allen Lüften hallt es wie Geschrei“, schrieb Jakob van Hoddis vor gut 100 Jahren in seinem Gedicht „Weltende“, als sich eine neue Zeit Bahn brach. Was diese neue Zeit bringen würde, war unklar. Das Gedicht van Hoddis‘ scheint auch gut in die heutige Zeit zu passen.

Die Nachkriegsordnung gärt. Vor einem Vierteljahrhundert ist der Ostblock ökonomisch und moralisch abgewirtschaftet zerbrochen, seit einigen Jahren versinkt der Nahe Osten im Chaos und nun rumort es auch im Westen. Alte gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten lösen sich auf. Die Leute sind unzufrieden mit dem, was „die da oben“ machen, egal ob es ihnen selbst gut geht oder nicht. Sie vertrauen den gewohnten politischen Sprechblasen nicht mehr. Aber sie wissen auch nicht so recht, was „die da oben“ konkret anders machen sollen und was sie wollen. Noch mehr Fernsehprogramme mit Mario Barth und Carmen Nebel? Noch einen Fussball-Cup, vielleicht eine Mitteleuropa-Meisterschaft? Selbstfahrende Autos oder lieber Smartphones, die intelligenter sind als ihre Besitzer?

Anomie ist die Stunde der Populisten. Sie tun so, als ob sie dem Volk eine Stimme geben, sie schaffen Bühnen des Protests und – sehr wichtig – Sündenböcke. Bei uns sind das im Moment die Flüchtlinge. Zukunftsfähige Antworten müssen die Populisten ja in der Regel nicht geben, zumindest keine Antworten, von denen viel abhängt. Ob in der Schweiz Minarette gebaut werden oder nicht, macht die Butter nicht teurer und nicht billiger. Anders sieht es beim Brexit aus. Diesmal haben die Populisten eine Entscheidung herbeigeführt, die – je nachdem, wie es jetzt weitergeht – tatsächlich den Alltag vieler Menschen betreffen könnte.

In den Medien ist viel die Rede vom „Kater nach dem Rausch“ des Brexit. Und was kommt nach dem Kater? Zum einen halte ich es für durchaus möglich, dass der Brexit in Europa dem Populismus nicht noch mehr Rückenwind verschafft, wie man es oft liest, sondern ihm im Gegenteil einen erheblichen Dämpfer verpassen könnte – eben weil jetzt einmal eine populistische Forderung mit gravierenden politischen Folgen Wirklichkeit wird. Die emotionale Katharsis, die man sich hier gegönnt hat, hat ihren Preis und macht vielleicht die Butter tatsächlich teurer, den Kurssturz des Pfunds und Moody’s Drohung mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens mag man als Wetterleuchten der Rechnung sehen, die da noch präsentiert werden könnte. Die Leute hätten dann zumindest die Chance zu sehen, wohin zu einfache Antworten führen. Zum andern wäre Freude über einen solchen Offenbarungseid des Populismus verfehlt, weil „politische Pädagogik“ nicht auf dem Rücken der Menschen vorgeführt werden soll – und vor allem, weil die Missstände, die die Leute ja zu Recht beklagen, deswegen nicht weg wären. Dass „die da oben“ zu wenig auf „die da unten“ achten, stimmt schließlich. Wenn „oben“ und „unten“ zu weit auseinandertriften, kann es nicht mehr weitergehen wie bisher. Nur, wie soll es dann weitergehen?

Kommentare (68)

  1. #1 Martin
    26. Juni 2016

    Ja ja, ich seh D schon untergehen, wenn die hiesigen Populisten ihr Programm umsetzen. Das wird richtig teuer…

  2. #2 TM
    26. Juni 2016

    Die alternativen Parteien, sowohl links als auch rechts, bieten durchaus aller dämlichen Wiederholungen konkrete Lösungsvorschläge. Es wird sich zeigen, welche Mehrheiten finden.
    Hauptproblem ist wohl der zunehmend eingeschränkte Einfluß, den Bürger konkret auf politische Entscheidungen haben. Solange sich das nicht substantiell ändert, wird der Zerfall weitergehen.

    TM

  3. #3 TM
    26. Juni 2016

    sorry für Grammatik/Smartphone

  4. #4 RPGNo1
    26. Juni 2016

    *Hust*. AfD und konkrete Lösungsvorschläge? Oder etwa Ukip, Front National, PiS, Fidesz, MoVimento 5 Stelle?

    Ansätze von Vernunft sehe ich momentan nur bei Syriza, seitdem Szipras als Ministerpräsident September 2015 wiedergewählt wurde (wobei er auf ziemlichen Widerstand in seiner eigenen Partei trifft). Podesmos muss sich erst noch beweisen, was ja nach der nächsten Wahl in Spanien gut möglich ist, wenn die PSOE mit ihr koalieren sollte.

  5. #5 Joseph Kuhn
    26. Juni 2016

    Update: Amerikaner in Besorgnis und ohne Orientierung, Juncker manisch

    Der amerikanische Außenminister Kerry kommt am Montag nach London und Brüssel:
    https://www.dw.com/de/politisches-erdbeben-nach-dem-brexit/a-19358244

    In Washington macht man sich ernsthafte Sorgen, vermutlich nicht nur, was die wirtschaftlichen Folgen des Brexit angeht, sondern auch mit Blick auf das mögliche Auseinanderbrechen Großbritanniens.

    Dagegen wird sich Trump bestenfalls fragen, was die Leute an seinen Glückwünschen in Schottland herumzunörgeln haben:
    https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.bei-besuch-in-schottland-donald-trump-blamiert-sich-mit-brexit-tweet.b2caa73c-31ad-48af-b3a0-94d4181b0ff8.html

    Haben sich jetzt die Schotten ihr Land zurückgeholt? Oder die Briten? Egal, eh alles Vordersibirien.
    Böse Kommentare: https://fusion.net/story/318640/delete-your-golf-course/

    Und Juncker will jetzt den Euro in der ganzen EU:
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/eu-kommissionspraesident-juncker-will-brexit-fuer-euro-vollendung-nutzen-14309932.html

    Ob das gutgeht?

  6. #6 Johann
    26. Juni 2016

    Hmm, ist es denn soviel besser den Gegenwind zur vorgegebenen Meinung als Populismus zu diffamieren? Ich meine, sind nicht viele Krtiken derer, die die Art und Weise der EU-Bildung, nicht aber die EU-Idee als solches kritisierten genau eingetreten und werden als Populisten verurteilt? Frei nach dem Motto, ihr habt eine andere Meinung, ihr seid Populisten. Sorry, aber der eingeschlagene Weg der EU ist eine Katastrophe, die Idee einer EU ist es nicht. Nach Meinung der Meinungsdiktatur bin ich damit Populistbznd EU-Gegner, in Wahrheit aber Realist und Europäer, aber das paßt nicht in die Schwarzweißmalerei.

  7. #7 TM
    26. Juni 2016

    Die Junkers-Reaktion zeigt ja wohl überdeutlich, dass die EU-Diktatur nicht reformiernar ist. Nein, ein Weiter-So geht nicht gut.

  8. #8 DH
    26. Juni 2016

    Der Populismus spricht eben die Sprache , die in Brüssel verstanden wird.
    Sachliche Kritik und vernünftige Lösungsvorschläge gibt es genug , aber sie werden seit langen Jahren abgeblockt und mit Häme und Runtermache überzogen , man hat fast das Gefühl , man hätte es mit Primitiven zu tun , die Sachlichkeit mit Schwäche gleichsetzen.

    Dazu paßt , wie sie sich gegenüber Griechenland verhalten , dazu paßt , daß sie jetzt richtig die Düse kriegen , wenn mal jemand mit ihnen spricht , wie sie es selber mit anderen tun.
    Das kennt man auch aus eigenen Erfahrungen , die Großmäuler werden immer sofort ganz klein , wenn es einer besser als sie selber kann , das mit dem Recht des Stärkeren.

    Vielleicht ganz gut so , wenn sich die Assis beider Seiten jetzt gegenseitig verdreschen , wenn sie dann irgendwann fertig am Boden liegen , entsteht vielleicht wieder Raum für die Vernunft .

  9. #9 klick
    26. Juni 2016

    … dass die EU-Diktatur….
    erklären sie doch mal was EU Diktatur sein soll TM.
    Bitte Fakten und keine Sprüche wäre nett.

  10. #10 TM
    26. Juni 2016

    @Klick
    Es bestand die Hoffnung, dass durch den Bexit eine Selbstreflektion der EU-Strukturen einsetzt, die dann erkennt, dass das große Ziel einer Europäischen Republik von der europäischen Bevölkerung nicht gewünscht ist, sonderne eher das Modell, das vor Mastrich existiert hat. Das uneinsichtige Festhalten an dem “weiter so” hat definitiv Züge einer Verblendung, wie sie nur in autokratischen oder diktatorischen Systemen auftritt

  11. #11 Joseph Kuhn
    26. Juni 2016

    @ Johann:

    “ist es denn soviel besser den Gegenwind zur vorgegebenen Meinung als Populismus zu diffamieren?”

    “Vorgegebene Meinung”? Mir gibt niemand meine Meinung vor. Und Kritik an der EU an sich, an ihren positiven Effekten wie an ihren Fehlentwicklungen, gibt es aus verschiedenen politischen Lagern, so lange es die EU gibt, d.h. es gibt nicht “den” Gegenwind und schon gar nicht ist jede Form des Gegenwinds allein deswegen, weil es Gegenwind ist, auch schon vernünftige Kritik. Manches ist eben nur Populismus.

  12. #12 RPGNo1
    26. Juni 2016

    dass das große Ziel einer Europäischen Republik von der europäischen Bevölkerung nicht gewünscht ist, sonderne eher das Modell, das vor Mastrich existiert hat.

    Du sprichst nur für dich, TM, nicht für mich und nicht für die europäische Bevölkerung.
    Die EU eine Diktatur? Sag das mal den Leuten aus der DDR und aus Osteropa die 40 Jahre lang unter Diktaturen gelebt und gelitten haben.
    Du äußerst keine substantielle Kritik, sondern blubberst nur populistischen Müll.

    Übrigens heißt es “Maastricht” und nicht Mastrich.

  13. #14 TM
    27. Juni 2016

    @RPG
    Den anderen Nick, den Du hier verwendest, ignoriere ich.
    Das werde ich mit Dir ebenfalls tun.

  14. #15 Wilhelm Leonhard Schuster
    27. Juni 2016

    Kommentar, ausnahmsweise, obwohl ich versprach, mich nicht mehr,

    (auf Wunsch des H.Dr. Joseph Kuhn,)

    in seinem Blog zu rühren ! :

    Solange der Herr Dr. Kuhn den Mostrich des
    “(Populisten)” Wilhelm Leonhard Schuster nicht (mehr) hören will,
    wird: “allgemein”, keine Besserung in Europas
    Instanzen eintreten!

    Fakt ist, daß dieser Vorgang und ähnliche,
    anzeigen, daß in den Gesellschaften Europas “irgendwas” sich fehlentwickelt hat und gärt!

    Folge : …….xite

  15. #16 Laie
    27. Juni 2016

    Was ich an der Kritik an der Wirtschaftspolitik so heraushöre ist das Argument der Euro würde die Wettbewerbsbedingungen unterschiedlich starker Regionen verschärfen und eine wirtschaftliche Weiterentwicklung in strukturschwachen Regionen durch die in ihrer Region zu starke EU-Währung behindern, da die in wirtschafsstarken Regionen zu niedrig bewertete EU-Währung zum Produktionsdumping führe. Eine Währungs-Teilung in unterschiedliche Regionen würde die Verzerrungen wieder aufheben.
    Somit bin ich neugierig, ob nun GB mit einer etwas schwächerern Währung ihren Industriestandort wieder aufbauen könnte.

  16. #17 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    Zur verwendeten Begrifflichkeit:

    Der ‘Populismus’ ist im gemeinten Sinne unscharf, er kann einerseits -positiv konnotiert- bedeuten, dass sich Politiker persönlich zurücknehmen und dem Willen des Staatsvolks entsprechend sozusagen besonders lauschen und gerade auch umsetzen oder er kann -negativ konnotiert- bedeuten, dass bestimmte Politiker demagogisch Stimmungen im Staatsvolk lauschen oder generieren, wobei diese Politiker aber prinzipienlos sind und nur ihr eigenes Fortkommen betreffend umsetzen, gerade auch zum Schaden des Staatsvolks.

    Das Antonym zum Populismus wird nicht gerne genannt, es ist der Elit(ar)ismus, auch der kann positiv wie negativ verstanden werden.

    Politiker müssen dementsprechend partiell populistisch und elit(ar)istisch sein, deutlich am besten: in der jeweils positiv gemeinten Form.

    MFG
    Dr. Webbaer

  17. #18 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    @ Laie :

    Eine Währungs-Teilung in unterschiedliche Regionen würde die Verzerrungen wieder aufheben.

    Ganz sicher. – Die hohe Arbeitslosigkeit, auch die immens hohe Jugendarbeitslosigkeit, in bestimmten Regionen des €-Systems kann nur so erfolgreich bekämpft werden.
    Wenn es nicht auf Sozialismus hinaus laufen soll, wo dann alle Arbeit haben.
    >:->

  18. #19 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    @ klick :

    (…) was EU Diktatur sein soll (…)

    Eine ‘EU-Diktatur’ könnte vorliegen, wenn unzureichend demokratisch legitimierte Kräfte der, nun, EU-Regierung in Brüssel gerade auch gegen den Willen einzelner (demokratisch umfänglich legitimierten) Nationalstaaten der EU, die bekanntlich kein Veto-Recht mehr besitzen, Verordnungen beschließen, die im gesamten EU-Raum, also auch in den widerständigen EU-Ländern gelten und von Brüssel aus durch Sanktionen durchgesetzt werden oder dbzgl. versucht wird.

    Wobei dies möglicherweise der Fall ist.
    Könnte mittlerweile so sein, oder?

    MFG
    Dr. Webbaer (der allerdings von besonderer Schärfe in der Sprache abrät (“EU-Diktatur”), sondern bevorzugt an Missständen nagt, ein wenig polemisch womöglich, abär im Kern produktiv)

  19. #20 TM
    27. Juni 2016
    • #21 Joseph Kuhn
      27. Juni 2016

      In dem Interview wird eine eigenartige Logik entfaltet: Die Personenfreizügigkeit soll beendet werden, weil die rumänische Putzfrau billiger ist als die englische und die dann arbeitslos wird. Diese Art Wettbewerb will man nicht. Die Waren- (und Dienstleistungs-?)freizügigkeit soll dagegen beibehalten werden, obwohl z.B. der konkurrenzfähigere deutsche Maschinenbau viele britische Industriearbeiter arbeitslos gemacht hat. Diese Art Wettbewerb will man.

  20. #22 Ishmael
    27. Juni 2016

    Wikipedia zur Geschichte des EURO:

    “Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel die Einführung des Euro. Bundeskanzler Kohl war sich bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte Kohl: ‘In einem Fall [Einführung des Euro] war ich wie ein Diktator’.”

  21. #23 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    @ Joseph Kuhn :

    Free Trade und Personenfreizügigkeit bedingen einander nicht, hier wird auch gerne -bundesdeutsch- nahegelegt, dass wenn das Zweitgenannte nicht mehr gegeben ist, auch das Erstgenannte wegfällt, was aber falsch ist.

    Grundsätzlich dürfen auch Zölle erhoben werden, auch wenn dies protektionistisch (das Fachwort) genannt werden darf, dem Arbeitnehmerschutz in Nationalstaaten gewidmet, früher hatten hier gerade auch Traditionslinke ein besonderes Auge drauf.

    Ihr liberaler Kommentatorenfreund geht davon aus, dass dies (sehr oft, Zölle bleiben gemeint) nicht nötig ist, denn sich dem globalen Markt zu stellen, macht nur stärker.
    Dies muss aber nicht so gesehen werden.
    Und es ist auch nicht immer so, bspw. dann nicht, wenn bestimmte Staaten ihre Währung sozusagen klein halten, gar selbst protektionistisch sind.

    MFG
    Dr. Webbaer

  22. #24 jochen
    27. Juni 2016

    @TM
    Tolles interview:
    https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/europaeische-union-ein-rueckbau-der-eu-waere-sinnvoll-ld.91709

    Wenn gesagt wird:
    “Doch von den 200 000 Migranten, die allein im Jahr 2015 gekommen sind, erhält eine beachtliche Zahl Sozialleistungen.” dann gehe ich klar davon aus, dass der Interviewte die “beachtliche” Zahl kennt, sie aber nicht nennen mag, weil andere die wohl nicht so beachtlich finden.

  23. #25 RPGNo1
    27. Juni 2016

    @RPG
    Den anderen Nick, den Du hier verwendest, ignoriere ich.
    Das werde ich mit Dir ebenfalls tun.

    Ich habe keinen anderen Nick auf diesem Block.

    Aber da du anscheinend keine vernünftige Argumentation zu Stande bringen kannst, sondern nur leere Propagandablasen aus dem I-Net widerkäust, ignorierst du mich einfach. DAS spricht Bände. Du leistest damit deinen eigenen Offenbarungseid.

    Daher in Abwandlung eines bekannten Zitats: “Mach es gut und danke für den Fisch. “

  24. #26 TM
    27. Juni 2016

    @jochen

    Ich würde mal von mindestens 50% ausgehen. In Deutschland scheinen ja knapp 70% der “Flüchtlinge” nach fünf Jahren noch aus ALG-II angewiesen zu sein.

    Bei den UK-Migranten handelt es sich um Zuzüge aus den östlichen EU-Staaten, gar nicht mal um “Flüchtlinge” wie in Deutschland. Ich habe mich gestern lange mit meinem Freund aus England unterhalten, die scheinen damit ein wirkliches Problem zu haben aufgrund der Anspannungen auf dem Arbeitsmarkt und der Einwanderung in Sozialsysteme.

    Aber seiner Einschätzung nach war die Hauptmotivation aber die Rückgewinnung der Souveränität und Ablehnung der Fremdbestimmung, unabhängig von wirtschaftlichen Überlegungen. Das ist für die meisten Deutschen sicherlich schwer nachzuvollziehen, da hier eher die Tendenz vorherrscht, sich “führen” zu lassen und das Denken anderen zu überlassen (zumindest in politischer Hinsicht).

    Kurzum, ich gehe davon aus, dass der Brexit einen Dominoeffekt auslösen wird und die EU in Kürze nicht mehr das sein wird, wie sie sich seit Ma_a_strich entwickelt hat. Das mag jeder für sich selbst beurteilen und seine Konsequenzen ziehen.

  25. #27 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    Der Schreiber dieser Zeilen, auch im “Brexit”-Kontext, erlaubt sich, womöglich: ketzerisch, die Frage, was daran cool sein soll Millionen Araber und / oder Muslime in der BRD und im Herzen Europas anzusiedeln?

    Wobei die bekannte bundesdeutsche Dame auch die Verteilung innerhalb der EU anstrebt, auch droht oder drohen lässt.
    €250k (“250.000 €”) sind eine ganze Menge “Holz”, gerade auch für EU-Länder, die nicht “ganz so” vermögend sind wie die BRD.

    Wobei sich der Schreiber dieser Zeilen, den bestimmte Argumentationen [1] nicht überzeugen, hier hauptsächlich im Brexit-Kontext gemeldet und angefragt hat.

    Hoffentlich nicht allzu ‘populistisch’.

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Übliche Argumentationen der bekannten bundesdeutschen Dame gehen ja dahin, dass Grenzen nicht mehr zu sichern seien, und insofern bestimmte Probleme, die sich in islamisch geprägten Gesellschaften womöglich zwingend ergeben, außerorts, also in Afrika und Asien zu lösen seien.
    Und wenn nicht, eingewandert werden darf.
    Derartige Argumentation kommt, nicht nur: womöglich, sondern gar nicht gut an in bestimmten EU-Ländern, anscheinend auch im UK nicht.

  26. #28 TM
    27. Juni 2016

    @Dr. Webbaer
    Der Schreiber dieser Zeilen, auch im “Brexit”-Kontext, erlaubt sich, womöglich: ketzerisch, die Frage, was daran cool sein soll Millionen Araber und / oder Muslime in der BRD und im Herzen Europas anzusiedeln?

    –>
    Das lässt mich auch etwas ratlos dastehen. Seitens der politischen Führung ist es sicherlich reiner Polulismus, die 180-Grad-Wendungen von M. sind ja durchaus bekannt.
    Warum (aber nur in Deutschland) große Teile der Bevölkerung da bislang mitspielen, erschließt sich für mich nicht schlüssig. Selbsthaß? Unzufriedenheit mit seiner eigenen Lebenssituation? Jahrzehntelange Indoktrinierung durch linke Utopien? Realitätsverlust oder schlichtweg die Dekadenz einer sterbenden Gesellschaft?

  27. #29 RPGNo1
    27. Juni 2016

    Soviel bleibt von den hochheiligen Versprechungen der Brexitbefürworter nach dem Referendum übrig:
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-boris-johnson-verspricht-weiter-privilegien-auch-ohne-eu-mitgliedschaft-a-1099941.html
    Boris Johnson at its worst.

  28. #30 Dr. Webbaer
    27. Juni 2016

    @ TM :

    Es ist wohl Staatsräson in der BRD, es finden sich hier auch im Verfassungssubstitut gewisse Hinweise, die die Auflösung [1] irgendwie erstrebenswert erscheinen lassen.
    Es kann halt von außen schlecht in bundesdeutsche Seele hineingeschaut werden, ein wenig braun sieht sie womöglich schon aus.

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1]
    Auflösung meint hier immer auch Internationalismus.

  29. #31 RPGNo1
    27. Juni 2016

    @Joseph Kuhn:

    Ich würde ihm aber zugestehen, dass es “Mostrich” heißt – von demselben hier jeder seinen dazugeben kann (solange er nicht die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet).

    Den Kommentar habe ich erst jetzt bewusst wahrgenommen und musste mich über den Begriff “Mostrich” vertraut machen. Wieder was gelernt. Ich bevorzuge übrigens mittelscharfen Senf von Bautz’ner. 😉

  30. #32 Struppi
    27. Juni 2016

    Glaubst du wirklich dass der Nahe Osten im Chaos “versinkt”?

    Ich sehe dort nur massive Einmischungen mit deutlichen westlichen Interventionen. Ohne diese gäbe es dort stabile Regierungen.

    Oder um es etwas freundlicher zu formulieren, früher gab es im Nahen Osten überwiegend Diktaturen, die regionale Herrschaftsansprüche abbildeten. Heute gibt es Chaos und regligiöse Fanatiker. Das ist de facto die Konsequenz jeglicher amerikanischer Interventionspolitik der vergangen Jahrzehnte.

    So zu tun, als ob es die Region darin versinkt, also selbst verschuldet das Chaos sucht, ist zynisch. In keinem dieser Länder gab es vorher Chaos und die Menschenrechtsverletzungen haben sich einfach verdoppelt.

  31. #33 klick
    27. Juni 2016

    @TM,
    Zitat:,,,sonderne eher das Modell, das vor Mastrich existiert hat…..ZE
    nur die alte Generation hält noch an einem ‘davor’ fest.
    Europa aber wird weiterhin grenzenlos und freizügig bleiben, und meine jüngste davon provitieren.
    Europa als Friedensmodell wird , nicht nur, von Flüchtlingen bewundert und gerade zu gesucht.
    Somit TM, ist ihr Wunsch nach Retro reine Energieverschwendung.

  32. #34 TM
    27. Juni 2016

    @klick
    “nur die alte Generation hält noch an einem ‘davor’ fest.”

    –> wenn Sie die Gesellschaft noch weiter spalten wollen: Nur zu! Was soll jetzt das Hass-Schüren gegenüber der Generation, die Ihnen den Wohlstand erst ermöglich hat? Fallen Sie nicht auf die Stimmungsmache der Bildzeitung herein!

    TM

    P.S.: Selbst zähle ich beileibe nicht zur “alten Generation”. Objektiv und subjektiv nicht.

  33. #35 Earonn
    27. Juni 2016

    Ich sehe die Eile, die die ganzen Rechtspopulisten in Europa derzeit an den Tag legen, um ihre eigenen EU-Referenden zu bekommen, ausschließlich darin begründet, dass sie von der gegenwärtigen Hurrah-Stimmung in Teilen der britischen Bevölkerung profitieren wollen – bevor eventuell unschöne Folgen des Brexits sichtbar werden.

    Wäre doch doof für die EU-Aussteiger, wenn man am Beispiel UK sehen würde, dass ein D/F/BE/Whatever-exit empfindliche Nachteile hat.

    Obwohl das natürlich NIE an einer falschen Entscheidung der Wähler liegen wird, sondern immer an (hier bitte Sündenbock der Wahl eintragen).
    Der Begriff “falscher Schotte” wird da ganz neue Dimensionen erhalten…

  34. #36 klick
    27. Juni 2016

    @TM,
    nochmals, Europa als Friedensmodell wird , nicht nur, von Flüchtlingen bewundert und gerade zu gesucht.
    Somit TM, ist ihr Wunsch nach Retro reine Energieverschwendung.

    letztlich endeten 1945 der/die Nationalstaaten mit rund 50millionen Toten. Leider verblassen Schrecken Vorstellung an diese Zeit.
    Und die Fürsten um 1815–1866 glaubten an die Ewigkeit der Kleinstaaterei.
    Haben Sie Mut und bauen mit am Europa der Zukunft.
    Tschö

  35. #37 TM
    27. Juni 2016

    @klick
    “nochmals, Europa als Friedensmodell wird , nicht nur, von Flüchtlingen bewundert und gerade zu gesucht.”
    Das stimme ich Ihnene vollkommen zu. Die EU-Autokratie steht dem allerdings im Wege

  36. #38 adenosine
    27. Juni 2016

    Das Theater um eine Mitgliedschaft von GB im EU-Club sprengt alle Maßstäbe. Der Vergleich mit den nicht EU-Ländern Schweiz und Norwegen (Platz 4 und 2 im weltweiten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf; Deutschland 18, GB 23) zeigt, dass Wohlstand und Glück nicht von diesem Club ausgehen.

  37. #39 Earonn
    27. Juni 2016

    @TM
    Naja, die Autokratie kaum mehr als diejenigen, die sich vom Populismus angeregt sehen, ihre eigenen Vorurteile mit Gewalt auszutoben.

    Es ist jedenfalls nicht die “EU-Autokratie”, was immer das sei, die gerade auf Ausländer im UK losgeht und sie beschimpft.
    Oder in Deutschland mit Luftgewehren auf Asylbewerber schießt.

    Klar sind das Idioten. Aber wenn ich die Leave-Bewegung nicht für ein paar Idioten verurteilen darf (und will, es wäre nämlich falsch) gilt das genauso für das Europaparlament.
    Das ist nämlich auch nicht “die EU-Autokratie”. Das sind gute und auch ein paar nicht so gute Menschen, die einen Job machen. Manche für Macht und Geld, andere aus Idealismus, viele weil es halt ein guter Job ist. So wie wir auch.

  38. #40 RPGNo1
    27. Juni 2016

    @adenosine: Das ist ein schlechtes Beispiel. Schweizer und norwegische Bürger verdienen sehr gut, korrekt. Sie haben aber auch erhebliche höhere Lebenserhaltungskosten zu schultern als ein deutscher oder britischer Bürger (Stichwort sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaatstyp in Skandinavien).
    Und die Schweizer versuchen ihren hohen Kosten zu entfliehen, indem sie in grenznahen deutschen Städten zum Einkaufen fahren. Frag mal die Bewohner von Konstanz, die leben sehr gut von den Schweizer Fränkli.

  39. #41 TM
    27. Juni 2016

    Liebe Mitkommentatoren,

    in solchen Threads kommt man oftmals an den Punkt, an dem man sich fragt, warum man hier eigentlich seine Zeit verschwendet. An einem wirklichen, offenen Meinungsaustausch ist eh keiner interessiert, es geht in erster Linie darum, seinen Senf dazuzugeben (da schließe ich mich selbst mal gar nicht aus). Wenn man aber dann merkt, dass es den Kollegen einfach an den Basics fehlt (z.B. scheinen dem Kollegen, der die Schweiz quasi als Hungertuchland ansieht, das auf die “Entwicklungshilfe” Deutschlands angewiesen ist, die Begriffe Preisniveau, Staatsquote, etc. komplett fremd zu sein), macht es weder Spaß noch iregndeinen Sinn.

    Tschau,

    TM

  40. #42 Hobbes
    27. Juni 2016

    Norwegen und Schweiz zeigen gar nichts. Genau so wenig wie der Vatikan nicht zeigt das ein Land keine Frauen braucht um zu überleben.
    Norwegen hat einen extremen Ölreichtum mit dem er genau das macht was Deutschland immer vor geworfen wird. Es benutzt die Gewinne aus diesem Exportgeschäft um damit Wohlstand aus anderen Ländern ab zu ziehen.
    Die Schweiz selber ist komplett von der EU abhängig. “Länder ohne EU” muss man lange suchen. Ein direkter vergleich könnte man vielleicht zwischen Russland und dem Baltikum oder zwischen Polen und der Ukraine machen.

  41. #43 TM
    27. Juni 2016

    @Hobbes
    Aha, ich habe Hoffnung, jemand der etwas von der Materie zu verstehen scheint (ernst gemeint!).
    Können Sie mir Folgendes genauer erklären?

    “Norwegen hat einen extremen Ölreichtum mit dem er genau das macht was Deutschland immer vor geworfen wird. Es benutzt die Gewinne aus diesem Exportgeschäft um damit Wohlstand aus anderen Ländern ab zu ziehen.”

  42. #44 Joseph Kuhn
    27. Juni 2016

    @ Struppi, Kommentar #32:

    Danke für den schnell dahingeworfenen Zynismusvorwurf nach Ihrer ebenso so schnell dahingeworfenen politischen Analyse des Nahen Ostens.

    @ TM:

    Was auch immer Hobbes mit seiner Äußerung sagen wollte, das Verhältnis Norwegen – EU wird vermutlich kein Vorbild für die Briten nach dem Brexit sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Norwegen_und_die_Europ%C3%A4ische_Union

  43. #45 Hobbes
    27. Juni 2016

    #43:
    Norwegen benutzt seine Gewinne aus dem Ölexport um einen Staatsfonds zu finanzieren. Dieser besteht aus über 100.000 Euro pro Bürger. (Über 700Mrd Euro) Er investiert in ausländische Aktien und nutzt die Dividende für inländische soziale Taten. Was ja eigentlich ganz gut klingt ist aber an sich ein ganz schönes Problem. Die Mitarbeiter von DAX Konzernen etc. arbeiten direkt für Norwegens Wohlstand. Würden dies mehrere Länder oder Größere Länder machen würde das zu massiven Verwerfungen führen. Für England ist das neben dem fehlenden Einkommen auch aufgrund der eigenen Größe nicht machbar.
    Es ist genau das Argument welches viele gegen den deutschen Exportüberschuss ins Feld führen. Nur das es keine Nebenwirkung eines passiven Effektes ist sondern ein aktiv von Norwegen so gewählt. Was komischerweise nie Kritik auslöst.

    Damit das United Kingdom mit Norwegen vergleichbar wäre müsste es einen 7 Bio! € Fonds aufstellen.

  44. #46 TM
    27. Juni 2016

    @Hobbes

    Danke für die Erläuterungen. Ich denke mal, der Hinweis auf Norwegen und die Schweiz im Rahmen der Brexit-Debatte soll auf das EFTA im EWR hinweisen. Ein Alternativmodell zur EU, das in den Grundzügen der EWG und EG entspricht, also eine Wirtschaftsgemeinschaft ohne engere politische Bindungen – geschweige denn eine europäische Republik. Ich halte das Modell für UK sehr wohl geeignet und es sollte auch im Sinne der EU sein, auch zukünftig eine enge wirtschaftliche Kopplung zu haben.

    Ihre weiteren Ausführungen beziehen sich ja auf das Thema Wertschöpfung und Handelsbilanzüberschüsse und die Frage allgemein, woher der Wohlstand kommt und wie der verteilt werden soll (intra- und international).

    Was soll ich sagen? Trotz Wirtschaftsstudium habe ich da für mich noch keinen endgültigen Schluß gefunden, das Thema ist komplex. Für mich ist die Wertschöpfung zentrales Element des langfristigen Wohlstands, unabhängig von kurz- und mittelfristigen Finanzeffekten. Insofern wäre eine ausgeglichene Handelsbilanz für alle Staaten wichtig, aber wohl auch ebenso utopisch.

    Andererseits geht es auch nicht so einfach zu sagen, dass irgendwo “Wohlstand abgezogen” wird. Niemand ist gezwungen, norwegisches Erdöl zu kaufen. Falls er es dennoch tut, sollte er dafür sorgen, dass das nicht nur in Konsum mündet, sondern dass er es seinerseits wertschöpfend einsetzt. Falls nicht, lebt er quasi von der Substanz, was langfristig auch nicht funktioniert.

    Man kommt dann sehr schnell auf das Feld der Geopolitk.

  45. #47 Nina
    28. Juni 2016

    Ein Erpressungsversuch des britischen Gesundheitsministers: Gebt uns alles, sonst machen wir Ärger ohne Ende: https://www.n-tv.de/politik/Britischer-Minister-fordert-neues-Referendum-article18060391.html

  46. #48 Dr. Webbaer
    28. Juni 2016

    @ Nina :

    Ein ‘Erpressungsversuch’ liegt bei dem Vorschlag von Jeremy Hunt nicht vor, wer soll wie erpresst werden?

    Blöde an dem Vorschlag ist, dass wenn er angenommen wird und dazu führt, dass die britische Verhandlungsführung bestimmte Austritts- und Verhandlungsziele erreichen muss, die Verhandlungen leiden, denn von Kompromissbereitschaft auf britischer Seite kann dann keine Rede sein.

    Insofern müsste hier bei diesem Vorschlag von (“Brexit”-Gegner) Jeremy Hunt eine tagespolitische Spielerei vorliegen – oder nackte Dummheit bis Böswilligkeit.

    MFG + danke für den Webverweis,
    Dr. Webbaer

  47. #49 Dr. Webbaer
    28. Juni 2016

    @ TM :

    Insofern wäre eine ausgeglichene Handelsbilanz für alle Staaten wichtig, aber wohl auch ebenso utopisch.

    Wohlstand (W. ist relativ) entsteht in Nationalstaaten, es heißt nicht umsonst Nationalökonomie, wenn besondere Wertschöpfung stattfindet und der entstandene Mehrwert breit gesellschaftlich ankommt oder verteilt wird, also die Gehälter meinend und eher niedrige Abgabenbelastung und Besteuerung.
    Es spricht für eine leistungsfähige Marktwirtschaft, wenn viel exportiert wird, also eine positive Handelsbilanz ensteht, allerdings ist dies ein Indikator, der nicht direkt mit dem gemeinten Wohlstand korreliert.

    MFG
    Dr. Webbaer

  48. #50 Laie
    29. Juni 2016

    @Dr. Webbaer, bei ca #18
    Ich lese nicht immer alles, heute auch Ihren vorherigen Beitrag bei ca #17 (diese Zahlen ändern sich bei neuen Unterkommentaren), den ich für sehr gelungen halte.
    Er distanziert sich klar von einer Schwarz-Weiß-Malerei entweder Populismus oder Elit(ar)ismus gutzuheißen, sondern das Beste aus beiden zu nehmen.

    Ähnlich sehe ich es in der Wirtschaft, wo man auch das beste aus der Freien Marktwirtschaft und – nennen wir es – der sozialen Markwirtschaft,
    im positiven nehmen könnten, um es für möglichst viele (alle geht ja eh nie) gut zu haben, leistungsgerecht und dennoch mit einer gewissen Unterstützung, für Entwicklungsmöglichkeiten. Hier sind wir bei er Jugend, die Ursachen für Arbeitslosigkeit sind ja sehr vielschichtig, sie gehen über das Niveau der Bildung, des Einflusses der Medien, der Freizeitgestaltung, der Entfaltungsmöglichkeiten bis hin zur Herkunft und weiterer Einflüsse, sodass wir hier eine ganz große wichtige Diskussion haben. (Aus Zeitgründen kann ich jetzt nicht auf alles eingehen).

    Teilweise vermute ich, treten gerade die negativen Einflüsse aus den obgenannten Bereichen bei vielen Jugendlichen zusammen, (was auch heisst, keine Allein-Schuld bei den Jugendlichen zu sehen, mit Ausnahme der extremen Gewaltbereitschaft bei Teilen davon).

    Wie sollten in Schulklassen mit enormer Gewaltbereitschaft denn überhaupt die Defizite des Elternhauses, der bisherigen Erziehung ausgeglichen werden, wenn auch die Fähigkeiten mancher Lehrkräfte sehr beschränkt ist?

    Wie stark hier von den sog. gutmeinenden “Bildungsbürgern” gelogen wird zeigt der Umstand, dass sie ihre Kinder selbst möglichst in teure Privatschulen geben, als in Klassen mit starker Gewaltbereitschaft bzw. unterschiedlicher Herkunft.

    Was vielen Deutschen (der bundesdeutsch bekannten Dame nicht?) bekannt sein dürfte, ist wie klein Europa, und wie viel kleiner Deutschland ist (halb so groß wie Texas), und die ausgesprochene Einladung von Millionen zu Überkapazitäten an Menschen führen würde, und somit Brennpunktbildung aus logistischen Gründen schon mal sehr wahrscheinlich ist.

    Eine vorherige Abstimmung mit europäischen Partnern und eine gemeinsame Vorgehensweise (wie sie auch immer ausgesehen hätte) wäre der richtige Weg gewesen.
    Warum den von Kriegen betroffenen die Versorgung vor Ort (in Anrainerstaaten) durch OECD-Länder wie Deutschland die Essensrationen seit ca 2014 großteils gestrichen wurde, verstehe ich auch nicht, die UNO hat es ja mehrfach beklagt. Die Medien berichten davon aber nicht.

    Große Sorge habe ich, falls die Wirtschafts-Migranten aus islamischen Ländern eine sehr braune Einstellung hätten, gegenüber allem, was nicht islamisch ist.

    Weil dann wäre die Zukunft in Europa sehr negativ. Die anti-jüdischen Aussagen und frauenfeindlichen Aussagen der Kinder und Jugendlichen (meist türkischer Herkunft) in deutschen Schulen sind inzwischen ja bekannt, es gab auch einige interessante Dokumentationen darüber.

    Ob der Brexit nun gut oder schlecht für GB ist, wird die Zukunft zeigen, ich wage mich da mit keiner Prognose raus.
    Eine positive Entwicklung für GB erhoffe ich mir dadurch, eine lokal besser abgestimmte Politik dort künftig vorfinden zu können, die den lokalen Gegebenheiten mehr entspricht, als es Brüssel je imstande wäre.

  49. #51 Dr. Webbaer
    29. Juni 2016

    @ Laie :

    Ihr Kommentatorenfreund ist sich ziemlich sicher, dass der sogenannte Brexit positive Folgen für das UK wie für die EU zeitigen wird.
    Allerdings wird auch hier nicht gewusst, wie bestimmte bereits stattgefundene Entwicklung, bspw. das €-System meinend, genau revidiert und zurückgeführt werden kann.
    Sollten sich hier keine Perspektiven ergeben, kann dieser partielle Rückbau von einem lauten Geräusch begleitet werden; allerdings auch dann mit letztlich positiven Folgen. So wie jetzt, kann es ja nicht weitergehen, langfristig betrachtet; derartige kritikwürdige Systeme benötigen oft länger, als von vielen gedacht, bis sie abgelöst werden können.

    Sehr nett auch dieser Konnex:
    ‘das beste aus der Freien Marktwirtschaft und – nennen wir es – der sozialen Mark[t]wirtschaft’

    Auch dies hier – ‘Große Sorge habe ich, falls die Wirtschafts-Migranten aus islamischen Ländern eine sehr braune Einstellung hätten, gegenüber allem, was nicht islamisch ist.’ -, es stehen ja herausfordernde Kollektivismen bereit, relevant womöglich: heutzutage drei an der Zahl, die sich in ihrer radikalen Ausprägung sehr ähneln.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich ohnehin gerade im Konsens-Modus befindet und kurz davor steht den hiesigen werten Gastgeber Joseph Kuhn, Juncker-mäßig sozusagen, zu knuddeln)

  50. #52 michael
    29. Juni 2016

    > Juncker-mäßig sozusagen, zu knuddeln

    Pfui, Bär, benimm Dich!

  51. #53 Anderer Michael
    29. Juni 2016

    Ich bewundere alle, die bei der Brexitangelegenheit durchblicken. Ich tue es nicht. Bin ich in einem schlechten Film? Das ist reale Politsatire. Und unsere Konsensregierung mischt kräftig mit.
    Ach ja, CETA ohne Zustimmung der Länderparlamente. TTIP durch die Hintertür. Herr Juncker nimmt die Gelegenheit beim Schopf.Demokratie sieht anders aus.Frau Merkel, was macht die Dame eigentlich?
    Und die Briten sind eben doch anders. Cameron sagt, er habe versagt und deshalb trete er zurück. Eigentlich ein Vorbild für so manche mitteleuropäische Regierung (auf mich hat sie nicht gehört!)

    So schlecht fand ich die Beschreibung von Struppi # 32 nicht, eine jede Einmischung des Westens hat die Probleme nur vermehrt und sie zum Teil vor unsere Haustür gestellt. Jedoch glorifizieren wollte ich die alten Regime dort nicht, nur die dortigen Zivilgesellschften sind noch brutaleren Diktaturen nicht abgeneigt (ISIS funktioniert doch nicht mit dem europäischen Kanonenfutter).

  52. #54 Bob
    30. Juni 2016

    @Joseph Kuhn
    Um ihre eingangs gestellte Frage zu beantworten:
    Ja, der Brexit war eine Folge des Populismus.

    Wir reiben uns die Augen als wären wir eben erst wach geworden und stellen fest, huch, die Welt ändert sich ja. Wie sie schreiben sieht die gewohnte Nachkriegsordnung inzwischen etwas anders aus. Ehemaliger Ostblock, Naher Osten, China, mögliche Präsidenten in den USA, dann noch ein paar Inseleuropäer die sich wie bei Harry Potter in ihr geliebtes Empire zurückzaubern möchten usw. Dann wird auch noch das Klima schneller anders als allen lieb ist. Das alles in Kombination mit einem Medium welches es einfacher macht als je zuvor persönliche Meinung zu vermeintlich allgemeinen Informationen oder gar zur “Stimme des Volkes” hochzubauen, ist ein super gedüngtes Feld für jede Form von Populismus.
    Populismus ist einfach so schön einfach. Keiner muss etwas begründen, keiner Zahlen oder Fakten liefern, keiner sagen was jetzt weiter geschehen soll, aber hey, wir haben ja eine Meinung und “die da oben” sind eh schuld (wer das genau ist bleibt als Antwort bereits aus). Hinweise auf Grundkenntnisse von zB VWL, repräsentativer/parlamentarischer Demokratie, Jura oder europäische Errungenschaften stören ohnehin nur 😉

  53. #55 Dr. Webbaer
    30. Juni 2016

    Ja, der Brexit war eine Folge des Populismus.

    In etwa so wie der Remain die Folge des Elit(ar)ismus gewesen wäre?

    Nein, so nicht, woll?, dann hätte für einige womöglich doch die informierte Entscheidung des Staatsvolks vorgelegen…

    Sehr “nett” übrigens die vielen bundesdeutschen Analysen medialer und politischer Art, die die Stoßrichtung verfolgen, dass das o.g. Volk eben nicht zu bestimmten Fragen zu befragen ist.
    >:->

    MFG
    Dr. Webbaer

    • #56 Joseph Kuhn
      30. Juni 2016

      @ Webbär:

      “Ja, der Brexit war eine Folge des Populismus. In etwa so wie der Remain die Folge des Elit(ar)ismus gewesen wäre?”

      Als Beispiel für Paralogik wäre das nicht schlecht, als Argument dagegen keines Kommentars wert (ja ja, ein performativer Selbstwiderspruch, ich weiß).

      “die vielen bundesdeutschen Analysen medialer und politischer Art, die die Stoßrichtung verfolgen, dass das o.g. Volk eben nicht zu bestimmten Fragen zu befragen ist”

      Das bundesdeutsche Volk will, so scheint es, gar nicht in einem Referendum zur EU-Mitgliedschaft befragt werden, nach einer Forsa-Umfrage sind 71 % dagegen: https://www.fr-online.de/brexit/volksbefragung-deutsche-gegen-eu-referendum,34340058,34425602.html. Vernünftiges Volk? Dummes Volk? Lügenpresse?

  54. #57 Earonn
    1. Juli 2016

    @Webbaer

    Sehr “nett” übrigens die vielen bundesdeutschen Analysen medialer und politischer Art, die die Stoßrichtung verfolgen, dass das o.g. Volk eben nicht zu bestimmten Fragen zu befragen ist.

    Vielleicht nicht “nicht zu befragen ist”, sondern eher “nur befragt werden sollte, nachdem die Wähler nachgewiesen haben, dass sie wenigstens ansatzweise wissen, worüber sie entscheiden”.

    Bobs letzter Absatz gibt da eine sehr gute Antwort.

    Die Frage ist doch wirklich: was, wenn das Volk etwas will, das schlecht sogar für sich selbst ist?
    Wir erlauben Menschen, mit 100 km/h über die Klippe zu fahren, um sich umzubringen.
    Wir erlauben ihnen nicht, mit 100 km/h durch die Innenstadt zu rasen.
    Soll das nun bedeuten, dass wir den Volkswillen einschränken? Natürlich nicht. Es geht um die Auswirkungen auf andere. Und die hat m.E. eine Wahl eben auch.

    Also: Referendum – gerne.
    Mit kleinem Wissenstest vornedran.
    Ist ja auch nicht anders, als Autofahren: darf man auch erst, wenn man nachgewiesen hat, dass man nicht automatisch eine Gefahr für andere darstellt. 🙂

  55. #58 Anderer Michael
    1. Juli 2016

    Brexit Zustimmung gleich Populismus ist mir zu einfach (als Brite hätte ich trotz splendid isolation gegen den Brexit gestimmt).
    Was Anomie ist, wusste ich nicht. Eine Teilinterpretation zur Entstehung einer solchen ist der Mangel an Regeln in Bezug auf “…..kulturelle Ziele als Wünsche und Erwartungen der Menschen einer Gesellschaft .. ” . Das ist bestimmt ein Problem, und unsere Regierung setzt Regeln offen außer Kraft. Kritik daran, ist dies wirklich möglich ?. Und deswegen ist mir auch folgendes zu einfach ,(auch wenn Sie ,Herr Kuhn, der offiziellen Regierungslinie folgen): “….Anomie ist die Stunde der Populisten. Sie tun so, als ob sie dem Volk eine Stimme geben, sie schaffen Bühnen des Protests und – sehr wichtig – Sündenböcke. Bei uns sind das im Moment die Flüchtlinge. ..”

    Es herrscht bei vielen Bürger ein offenes Misstrauen, so auch bei mir. Hätte ich noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten. Ich glaube zunächst gar nichts mehr und versuche nachzuprüfen und stoße dabei immer mehr auf irrationales Verhalten, aber durchaus auch auf richtige und nachvollziehbare Entscheidungen (damit ich nicht als durchgeknallter Verschwörungstheoretiker dastehe)

    Es gibt keine Politik mehr, die konsequent und nachvollziehbar ist (was nicht automatisch bedeutet, das man auch damit einverstanden ist). Deswegen findet meiner Meinung nach Putin in Deutschland, auch im Westen, immer mehr Zustimmung. Ein Umstand, der mich erstaunen lässt und gleichzeitig erschreckt.

    Was ein performativer Selbstwiderspruch ist, muss ich noch nachlesen. Eines muss man Ihnen lassen, regelmäßiger Konsum Ihres Bloges fördert die Bildung und die Erkenntnis über bisherige Irrtümer (Gender zum Beispiel) ungemein.

  56. #59 RPGNo1
    1. Juli 2016

    Wollen wir wirklich “Volkes Stimme” bei wichtigen politischen Entscheidungen mitmischen lassen? Die Todesstrafe z.B. wurde 1953 in der Bundesrepublik per Gesetz abgeschafft, zu einer Zeit also, als ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung noch dafür war. Man kann sich vorstellen, wie ein Volksentscheid damals ausgefallen wäre.
    Am Beispiel Schweiz sieht man ebenfalls, dass Volksabstimmungen leicht von populistischen Gruppierungen missbraucht werden können. Bauchgefühl triumphierte über Ratio (wie beim Brexit-Referendum): https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%ABGegen_Masseneinwanderung%C2%BB

    Ganz ehrlich, ich sehe solche Volksentscheide/Volksabstimmungen daher mit kritischem Blick und wünsche mir keine Änderung in Deutschland.

  57. #60 Orci
    1. Juli 2016

    Vor allem spricht “Volk” ja nicht mit einer Stimme, sondern mit Millionen, besonders bei solch dünnen Mehrheiten. Und hier ging’s nicht gerade um die Frage, ob in Kneipen geraucht werden darf, sondern um das Verhätnis des UK zu praktisch allen a deren Nationen in Europa und vielleicht sogar zu seinen eigenen Bundesstaaten. Das scheint mir für eine einzelne Ja/Nein-Frage ein bisschen groß. Wie berücksichtigt man dann die Interessen der Remainers? Oder sollen die Kuchen essen?

  58. #61 Joseph Kuhn
    1. Juli 2016

    @ Anderer Michael:

    Dass alle, die für den Brexit gestimmt haben, Populisten sind oder jedes Argument für den Brexit populistisch ist, habe ich nicht gesagt, sondern nur, dass hier Populisten Werk waren, siehe z.B. den Werbebus mit der falschen Aussage zu Einsparungen, die in den NHS gehen könnten. Die Gegenseite ist übrigens nicht weniger populistisch vorgegangen, die Untergangsszenarien, die teilweise gemalt wurden, waren auch nicht seriös.

    Ansonsten ist Misstrauen gegenüber dem, was “die da oben” sagen, keine schlechte Einstellung. Ich frage mich allerdings schon, warum jetzt ausgerechnet die Leute so “kritisch” auftreten, die noch vor wenigen Jahren jedem, der nicht auf staatstreuer Linie war, zugerufen haben “dann geh doch nach drüben”. Und nicht wenige der neuen “Kritiker” laufen heute statt der Regierung rechten Rattenfängern hinterher – genauso gläubig wie manche medizinkritischen Besserverdiener die Homöopathie gegen jede Vernunft verteidigen.

    @ RPGNo1:

    “Wollen wir wirklich “Volkes Stimme” bei wichtigen politischen Entscheidungen mitmischen lassen?”

    Im Prinzip ja, sonst könnte man auch die Wahlen an sich abschaffen. Aber es sollte dafür Sorge getragen werden, dass die Bürger verantwortungsvoll und gut informiert entscheiden können, statt sie nur aufzuhetzen. Davon abgesehen, sollte man bei aller berechtigten Kritik auch den Wert der repräsentativen Demokratie und ihrer ausdifferenzierten Verfahren wahrnehmen, statt das pauschal als “Politikzirkus” und “Staatsbürokratie” abzutun.

  59. #62 RPGNo1
    2. Juli 2016

    @Joseph Kuhn:

    Im Prinzip ja, sonst könnte man auch die Wahlen an sich abschaffen. Aber es sollte dafür Sorge getragen werden, dass die Bürger verantwortungsvoll und gut informiert entscheiden können, statt sie nur aufzuhetzen. Davon abgesehen, sollte man bei aller berechtigten Kritik auch den Wert der repräsentativen Demokratie und ihrer ausdifferenzierten Verfahren wahrnehmen, statt das pauschal als “Politikzirkus” und “Staatsbürokratie” abzutun.

    *seufz* Ich glaube, ich muss noch mehr an meiner Argumentationstechnik feilen.
    Ich bezog mich in meinem Statement auf direkte Demokratie wie Volksabstimmungen (siehe Schweiz) oder jetzt das Brexitreferendum. Wahlen sind natürlich das A und O einer Demokratie. Ich bevorzuge die repräsentative Demokratie und tendiere persönlich sogar dazu, dass man eine allgemeine Wahlpflicht in Deutschland einführen sollte.
    Den weiteren Ausführungen zur verantwortungsvollen Auflärung des Bürgers kann ich uneingeschränkt zustimmen.

  60. #63 Earonn
    4. Juli 2016

    Im Prinzip ja, sonst könnte man auch die Wahlen an sich abschaffen. Aber es sollte dafür Sorge getragen werden, dass die Bürger verantwortungsvoll und gut informiert entscheiden können, statt sie nur aufzuhetzen.

    Insofern kann die ganze Brexit-Geschichte vielleicht zumindest als Weckruf für eine bessere Informationskultur dienen (inkl. der Warnung, auf allzu martialische Sprache zu verzichten, damit es nicht zu weiteren Morden an Politikerinnen kommt).

    Allerdings frage ich mich, was man den Leuten denn wie vorsetzen soll, wenn so viele anscheinend beim Brexit nicht gemerkt haben, dass “ihre” Bewegung nicht mal Pläne hatte, wie sie denn nach dem Sieg überhaupt vorgehen will…

    Übrigens gab es einige interessante Broschüren und z.B. der Guardian hat wochenlang kleine Artikel “Was hat der Brexit je für XXXX getan” gebracht.

    Wenn aber nun ein bestimmter Anteil der Bevölkerung sich gar nicht informieren will , was dann?
    Ich fürchte, hier sind wir bei einr ähnlichen Frage wie der, wie mit entschlossen homöopathiegläubigen Eltern zur verfahren sei, um das Kindswohl zu gewährleisten.

  61. #64 Anderer Michael
    5. Juli 2016

    Herr Kuhn,
    “Geh doch nach drüben” war unqualifiziert, passte nur für die DKP-QUASSEL-KÖPPE. Heutzutage ist dieser Spruch wieder en vogue, auch im SB liest man diesen, ohne Widerspruch. Kritiker mögen sich doch bitte in Putins Reich begeben. Einfach, schnell und wegen Argumenten braucht man sich keine Sorgen zu machen.
    Welchen Rattenfängern läuft Ihrer Meinung nach Bassam Tibi hinterher, siehe sein aktuelles Interview in der Welt.

  62. #65 Joseph Kuhn
    5. Juli 2016

    Nachdem erst Boris Johnson hingeworfen hat, folgt nun mit Nigel Farage das zweite Gesicht des Brexit. Meine Eingangsfrage im Blog bekommt dadurch noch mal eine besondere Note.

  63. #66 RPGNo1
    5. Juli 2016

    Nachdem erst Boris Johnson hingeworfen hat, folgt nun mit Nigel Farage das zweite Gesicht des Brexit. Meine Eingangsfrage im Blog bekommt dadurch noch mal eine besondere Note.

    Irgendwie fällt mir dazu das alte Sprichwort ein: “Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.”

  64. #67 Earonn
    5. Juli 2016

    Och, macht euch mal keine Hoffnung, erm, Sorgen. Der kommt schon wieder, sobald jemand anders den Karren aus dem Dreck gezogen hat. Farage hat für seine Rücktritte wahrscheinlich schon einen wiederkehrenden Termin im Smartphone eingerichtet…

    Fragt sich, ob seine Wähler ihre Meinung jetzt ändern, oder ob halt eine neue Begründung gefunden wird, warum er trotzdem der Beste ist.

  65. #68 RPGNo1
    6. Juli 2016

    Witzig, Christoph Waltz hat die gleiche Meinung wie ich. 🙂
    Zitat: “Natürlich verlässt die Oberratte das sinkende Schiff”, sagte Waltz. “Das ist unvermeidlich. Sie haben es als heroischen Abgang verkauft – aber nein, das ist eine eingeräumte Niederlage. Sie ziehen den Schwanz ein und – wie Ratten das tun – verlassen das sinkende Schiff.”
    https://www.stern.de/kultur/film/brexit–christoph-waltz-rechnet-mit–ober-ratte–nigel-farage-ab-6934912.html
    https://www.spiegel.de/panorama/leute/brexit-christoph-waltz-nennt-nigel-farage-oberratte-a-1101370.html