Jährlich sterben in Deutschland etwa 120.000 Menschen vorzeitig infolge des Rauchens. Bei den Jugendlichen ist das Tabakrauchen im Moment zwar außer Mode: Während nach Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in den 1990er Jahren in der Altersgruppe 12-17 fast jeder Dritte Zigaretten geraucht hat, waren es 2016 gerade mal noch 8,3 %. Aber bei den Erwachsenen, vor allem den jungen Erwachsenen, sieht es anders aus. In der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre rauchten noch 29,8 %.

Wer einmal damit angefangen hat, kommt nicht immer ganz einfach auch wieder davon los. Nikotin ist ein potentes Suchtmittel. Aber nach geltendem Recht sind Arzneimittel zur Raucherentwöhnung lediglich Mittel zur Steigerung der Lebensqualität. In § 34 (1) SGB V heißt es:

„Von der Versorgung sind außerdem Arzneimittel ausgeschlossen, bei deren Anwendung eine Erhöhung der Lebensqualität im Vordergrund steht. Ausgeschlossen sind insbesondere Arzneimittel, die überwiegend zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, der Anreizung sowie Steigerung der sexuellen Potenz, zur Raucherentwöhnung, zur Abmagerung oder zur Zügelung des Appetits, zur Regulierung des Körpergewichts oder zur Verbesserung des Haarwuchses dienen.“

Eine aparte Zusammenstellung. Vor diesem Hintergrund hat das Landessozialgericht Schleswig-Holstein 2017 (L 5 KR 62/15) die Klage einer an einer chronischen Lungenerkrankung leidenden Frau auf Kostenübernahme für die medikamentöse Raucherentwöhnung abgelehnt. Auch ein Anspruch auf eine Verhaltenstherapie wurde verneint, weil Verhaltenstherapie zur Raucherentwöhnung nicht durch die Psychotherapie-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses abgedeckt ist. Die Kassen finanzieren allerdings anteilig Raucherentwöhnungskurse nach § 27 SGB V bei bestehender Erkrankung, insofern müsste in diesen Fällen auch die begleitende medikamentöse Therapie finanziert werden, es steht dann ja nicht nur die Erhöhung der Lebensqualität im Vordergrund, die den Ausschluss nach § 34 SGB V begründet. Warum das hier nicht gegriffen hat, weiß ich nicht. Raucherentwöhnungskurse nach § 20 SGB V, also Kurse zur Prävention von Erkrankungen, richten sich nur an Gesunde. Darüber, ob eine Entwöhnung nicht immer ein Abhängigkeitsproblem anzeigt, kann man natürlich streiten.

Das Bundessozialgericht hat vorgestern die Revision der Klägerin zurückgewiesen (B 1 KR 25/18 R), das Urteil des Landessozialgerichts Schleswig-Holstein hat also Bestand. Das ist rechtlich richtig, aber sachlich falsch. Im geltenden Recht spiegelt sich die jahrzehntelange Verharmlosung des Tabakkonsums wider. Das sollte man endlich ändern, es muss ja nicht gleich die Finanzierung der E-Zigarette als Hilfe zur Raucherentwöhnung sein, wie das manche Leute zur Freude von Philip Morris & Co. fordern.

Nur nebenbei: § 34 (1) SGB V, der Paragraph, der die Finanzierung von Arzneimitteln durch die Krankenkassen regelt, ist auch jener, der der Kostenübernahme von Homöopathika die Tür öffnet: „Bei der Beurteilung von Arzneimitteln der besonderen Therapierichtungen wie homöopathischen, phytotherapeutischen und anthroposophischen Arzneimitteln ist der besonderen Wirkungsweise dieser Arzneimittel Rechnung zu tragen.“ Aber daran will der Gesetzgeber ja auch nichts ändern – die viele Wählerstimmen sind überzeugende „geistartige Kräfte“, wenn auch andere als die von Hahnemann phantasierten.

Kommentare (30)

  1. #1 rolak
    30. Mai 2019

    Erstaunlich, ist doch zB ein AlkoholEntzug inklusive der anfallenden Medikamente sehr wohl Kassenleistung. Was ist der formale Unterschied, der mir entgeht?

    • #2 Joseph Kuhn
      30. Mai 2019

      @ rolak:

      Ich in in dem Thema nicht drin, Alkoholismus ist schon länger als behandlungsbedürftige Krankheit anerkannt, d.h. Alkoholentzug ist möglicherweise eine andere Welt, er findet ja in der Regel auch stationär statt.

  2. #3 hto
    30. Mai 2019

    Von 15 – 25 habe ich geraucht und gekifft wie als wenn es kein Morgen gibt. Dann von einem Moment auf den anderen den noch vollen Tabaksbeutel weggeschmissen, weil’s mir aus mehreren Gründen blödsinnig wurde. Hin und wieder mal einen mitgekifft, oder zu Sylvester eine Zigarre auf Lunge (wenn schon denn schon:), aber nie hatte ich irgendwelche Probleme von wegen Sucht. Es ist mir echt schleierhaft, weshalb Menschen von Nikotin dermaßen abhängig werden.
    Aber es ist mir auch noch vieles andere schleierhaft!

  3. #4 rolak
    30. Mai 2019

    als .. Krankheit anerkannt

    Das scheint die Formalie zu sein, Joseph, spätestens wenn vom Arzt ‘in Entzug’ überwiesen wird gezahlt. Wenn ich mich an die Details meiner Begleitaktionen korrekt erinnere, fand eingangs K/Merheim für die Entgiftung eine Art Triage statt, waren die anderen bezahlten Entzüge alle nach ~Einweisung.

    mir fiel es leicht ⇒ es ist leicht

    Klassische falsche Induktion.

  4. #5 Joseph Kuhn
    30. Mai 2019

    @ rolak:

    “spätestens wenn vom Arzt …”

    Das ist ein Missverständnis. In § 34 SGB V gibt es keinen Ausschluss von Mitteln bei anderen Abhängigkeitsstörungen, nur die Raucherentwöhnung ist da genannt – und das hat damit zu tun, dass Nikotinabhängigkeit trotz vorhandener ICD-Ziffer im Sozialversicherungssystem lange nicht ernst genommen wurde.

  5. #6 rolak
    30. Mai 2019

    Ok, Joseph, ich gebe auf. Es dürfte sinnlos sein, sinnlose Differenzierungen verstehen zu wollen.

    (Allerding lag es mir fern anzudeuten, es gäbe komplett bezahlten TabakEntzug – denn da fehlen mir schlicht die Erfahrungswerte. Die beruhen (wie gesagt, indirekt) auf Benzos, Heroin, Alkohol, Glücksspiel und Schmerzmitteln)

  6. #7 Tobi
    30. Mai 2019

    Es stimmt so nicht ganz, wie sie den Fall schildern:

    “Die Beklagte bewilligte der Klägerin bis zu 255 Euro für die “beantragte Patientenschulung”, lehnte eine weitergehende Versorgung aber ab. … Das LSG hat ausgeführt, die Versorgung mit Nicotinell sei gesetzlich ausgeschlossen.”

    Wie sie selber zugeben: ” … es muss ja nicht gleich die Finanzierung der E-Zigarette als Hilfe zur Raucherentwöhnung sein, … ”

    Warum wollen sie dann aber die Versorgung mit Nicotinell Pflaster von der Krankenkasse finazieren lassen? Merken sie nicht den widerspruch?

    • #8 Joseph Kuhn
      30. Mai 2019

      @ Tobi:

      Die E-Zigarette ist nicht einfach nur ein Entwöhnungsmittel und IQOS von Philip Morris schon gar nicht. Insofern sehe ich keinen Widerspruch, dass die Dampfer-Szene und die E-Zig-Lobby das anders sieht, ist klar.

  7. #9 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2018/11/28/wieso-rauchen-und-dampfen/
    31. Mai 2019

    Nikotin ist ein potentes Suchtmittel.

    Wikipedia: Nicotin/Abhängigkeitspotential:

    Vergleiche von Tierstudien und Studien über menschlichen Drogenkonsum zeigen auf, dass pures Nicotin nur wenig, Tabakzigarettenrauch ein sehr hohes Suchtpotenzial aufweist.

    Joseph Kuhn:

    Das sollte man endlich ändern, es muss ja nicht gleich die Finanzierung der E-Zigarette als Hilfe zur Raucherentwöhnung sein, wie das manche Leute zur Freude von Philip Morris & Co. fordern.

    Wikipedia, a.a.O.:

    Hiernach waren rund neun Prozent der in den Jahren 2006 bis 2014 beobachteten Fälle nach sechsmonatiger Anwendung der E-Zigarette noch rauchfrei, was gegenüber herkömmlichen Nicotinersatzpräparaten signifikant ist.[82][83] Ohne Hilfsmittel, bzw. mit Nicotinpflastern oder Kaugummis, waren es nur drei Prozent.[83]

    Joseph Kuhn:

    Die E-Zigarette ist nicht einfach nur ein Entwöhnungsmittel und IQOS von Philip Morris schon gar nicht.

    Die Medizin muss bitter sein, sonst wirkt sie nicht – schon klar. Oder anders gesagt: Die Therapie darf nicht Spaß machen. Wenn Gott will, dass Du unter Lungenkrebs leidest, dann leide, zumindest unter dem Entzug.

    Scheint, als läge Dir die Rauchentwöhnung und Gesundheit gar nicht am Herzen, sondern als handele es sich um eine verbrämte Missgunst.
    Joseph Kuhn:

    Insofern sehe ich keinen Widerspruch, dass die Dampfer-Szene und die E-Zig-Lobby das anders sieht, ist klar.

    Ich bin sicher kein typischer Fall, aber ich sehe es nicht so, dass die E-Zigarette, besser das Dampfgerät, vor allem dem Zigarettenentzug dient, auch wenn es oft damit einhergeht.

    Allerdings kann man nach relativ hohen Anfangsinvestitionen so viel Geld mit einem Umstieg sparen, dass eine Beihilfe wahrscheinlich vom Aufwand nicht lohnt.

    1 Akkuträger 60 €, 4 Akkus 40 €, Akkuladegerät 20 €. Ersatzverdampferköpfe 20 €. 1L PG + 1L VG 10 €. Aroma für diese Menge: 10 €. Nikotin ca. 25 € bei 7mg/ml für 1L Endprodukt).
    120 € Investition in die Gerätschaften, 20 in den Verschleißteil Verdampferkopf, 45 € in Verbrauchsmaterial. Rund 200 Euro, das entspricht etwa 4 Stangen Fertigzigaretten, wenn ich auf dem Laufenden bin, was die meisten Kettenraucher wohl im Monat so verblasen. Die Flüssigkeit reicht für 700 Tankfüllungen a 3ml, eine übliche Größe, oder für ein Jahr mit 2 Tanks die man leersaugt pro Tag. Das würde ich mit ein bis zwei Schachteln Rauchen vergleichen, wenn man die Zahl der Züge vergleicht. Im zweiten Jahr spart man sich schon die Anschaffungskosten von 120€.

    Nur ein Bruchteil der Zigarettenflüchter steigt überhaupt auf IQOS um. Die Majorität, die zu etwas anderem als Pflaster oder Nikotinkaugummis wechselt, was ja kaum wer dauerhaft zu nehmen beabsichtigt, steigt zu den verschiedenen Verdampfern um, die, wie der Name sagt, etwas verdampfen, aber keinen Tabak, und nicht verkokeln wie der IQOS.
    Es wirkt auf mich, als würdest Du aus einem Hass auf Philip Morris das Bild trüben wollen, statt aufzuklären.

    Disclaimer:
    Vor ca. 10 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen, vor ca. 5en angefangen zu dampfen, vor 3 oder 4 habe ich dann angefangen mit Nikotin zu dampfen. Zwar dampfe ich; einer ominösen Szene fühle ich mich nicht zugehörig.

    Kritik: In der Praxis wird man am Anfang vielleicht billigere E-Dampfer ausprobieren, um zu sehen, ob das was für einen ist, und sich nicht gleich in Unkosten stürzen und nur kleine Verbrauchsmengen ordern, die in der Summe dann natürlich teurer sind. Auch muss man das coilschonende Dampfen erst üben – anfangs kann der Verschleiß höher sein.

    Vom Gesundheitsstandpunkt sehen 300 € für einen vielversprechenden Raucherausstieg nach einem Schnäppchen aus. Aber wir wollen ja nicht, dass Leute, die zu dampfen anfangen wollen, ohne je geraucht zu haben, erst 4 Wochen rauchen, um sich dann den Dampfeinstieg von den Kassen finanzieren zu lassen.

    • #10 Joseph Kuhn
      31. Mai 2019

      @ user unknown:

      Dass Sie sich Irgendwas am Rande des Themas zum Herumkritteln suchen, war zu erwarten, die E-Zigarettendiskussion liegt da natürlich nahe. Ich werde sie hier nicht führen, gehen Sie mit Ihren Meinungen in ein Dampferforum, es gibt genug.

      Nur zwei Hinweise:

      1. Dass E-Zigaretten den Ausstieg aus dem Tabakkonsum unterstützen können, ist unstrittig, die Frage ist, ob damit alles gesagt ist und ob sie deswegen zu empfehlen sind. Darüber streitet man, auch weil unklar ist, inwieweit die Erfahrungen aus Großbritannien auf Deutschland übertragbar sind, dazu ganz aktuell: https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/e-zigaretten-als-entwoehnungsmittel-fuer-raucher/

      2. Dass in Zigaretten das Suchtpotential von Nikotin künstlich erhöht wird, ist seit langem bekannt. Dass es alleine nur ein geringes Suchtpotential habe, ist eine in letzter Zeit häufiger vertretene These, die sich auf Tierstudien stützt, in denen Nikotin z.B. mit Kokain verglichen wird. Ob ein Suchtpotential zwischen Alkohol und Kokain als “nur wenig” einzustufen ist? [Edit: Sorry, das war in dem von user unknown verlinkten Wikipedia-Artikel der Bezug auf Tabakrauch.] Die Tabakindustrie stemmt sich jedenfalls nicht umsonst dagegen, dass der Nikotingehalt von Zigaretten verringert werden soll, das war hier erst vor wenigen Monaten Thema: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2018/11/24/noch-einmal-der-einstieg-ins-rauchen-und-das-nikotin/

      “Hass auf Philip Morris” bewegt mich nicht, aber eine klare Haltung zu einem Industriezweig, der kaltblütig den Tod von Millionen in Kauf nimmt, um seine Geschäfte zu machen, habe ich im Unterschied zu Ihnen schon. Und Ihre Unterstellung, ich würde Lungenkrebskranke gerne ohne Raucherentwöhnung leiden lassen, ist einfach nur unterirdisch, haben Sie den Blogbeitrag überhaupt nicht gelesen, sondern nur das erstbeste für Ihren Nörgelkommentar geeignete Stichwort aufgeschnappt?

      Den nächsten Derailing-Kommentar von Ihnen lösche ich, also lassen Sie lieber gleich.

  8. #11 BBr1960
    31. Mai 2019

    @rolak, #1.

    Der Unterschied ist vermutlich, dass Alkoholismus die Teilnahme am Arbeitsleben unmöglich macht. Der Raucher hingegen bleibt meist bis zur Rente arbeitsfähig, und bezieht diese dann kürzer als der Nichtraucher. Die Kosten/Nutzen-Relation ist also beim Alkoholiker deutlich besser.

    Möglicherweise kommt der Raucher der Gesellschaft sogar günstiger als der Nichtraucher. Die erhöhten Krankheitskosten werden durch den kürzeren Rentenbezug kompensiert, und er zahlt ja Tabaksteuer. Besonders zynisch war hier Finanzminister Eichel, der die Tabaksteuer nur allmählich erhöhen wollte. Er fürchtete um seine Einnahmen, wenn die Leute aufhören (oder auf Schmuggelware umsteigen).

  9. #12 LasurCyan
    31. Mai 2019

    Irgendwie habe ich Verständnisprobleme bei dem Thema, ob die Medikamente zur Entwöhnung Kassenleistung sein sollten. Also klar, wenn das mehr Menschen dazu bringt, das Rauchen sein zu lassen, ist das ein positiver Aspekt. Gibt es da Modellversuche?

    So ganz persönlich hatte ich nie Probleme mit dem Rauchen aufzuhören, also Medikamente brauchte ich nicht wirklich, da es keine körperlichen Entzugserscheinungen gab. Verallgemeinern würde ich das freilich nicht. Aber: Wer das Rauchen einstellt, spart auch einfach Kohle, die in die Wellness investiert werden kann. Also ist möglicherweise an diesem Punkt Eigenverantwortung tatsächlich angebracht. Sicher bin ich mir aber nicht.

  10. #13 michael
    31. Mai 2019

    > So ganz persönlich hatte ich nie Probleme mit dem Rauchen aufzuhören

    Wie oft hast Du denn schon mit dem Rauchen aufgehört ?

  11. #14 rolak
    31. Mai 2019

    , spart auch

    Selbstverständlich, LasurCyan, und schon deswegen auch mir die ganze Zeit klar, in der ich Tabak rauchte. Dies Wissen hat allerdings in keiner Weise Wirkung gezeigt, ebenso wenig wie die ewigen Karottenfinger und die sich fröhlich vermehrenden Brandlöcher – obwohl der eigentliche Anlaß des Tabaksens längst obsolet war…

    Doch dieses eine Mal, bei sowieso schlechter Stimmung, da konnte das (bei weitem nicht erste) Geschmackserlebnis eines eingedrehten Haares von jetzt auf gleich alles beenden. ‘Alles’ im Sinne von aktiver Tabakraucher; wenn ich jetzt (sehr sporadisch) am Altvätermodell des Herumreichbaren mitziehe, haut mir ausgleichenderweise (zuallermeist eher unangenehm, machmal aber..) der NikotinFlash anfänglich die Ohren weg.

    Abgesehen von einem seltenen ‘Lust auf’ gabs bei mir ebenfalls keine Probleme; ist aber wg Wenigrauchens auch nicht verwunderlich und somit wenig aussagekräftig.

  12. #15 LasurCyan
    31. Mai 2019

    Abgesehen von einem seltenen ‘Lust auf’ gabs bei mir ebenfalls keine Probleme; ist aber wg Wenigrauchens auch nicht verwunderlich und somit wenig aussagekräftig.

    Da siehste mal wieder, rolak, jenau so erging es mir bislang auch. Wenn es nicht auch ‘Rauchen mit Wirkung’ geben würde, hätte ich nie angefangen mit dem Blödsinn.

  13. #16 zimtspinne
    31. Mai 2019

    Viele Leute haben auch kein Problem, mit dem Alkohol aufzuhören (wenn sie merken, es nimmt überhand).
    Da kann man doch nicht von sich auf andere schließen. Zumal das auch überall öffentlich und auch familiär/freundeskreisig deutlich sichtbar ist, dass ein Teil der Bevölkerung stärker auf “sein” Suchtmittel reagiert, öfter mal die Kontrolle verliert, nicht aufhören kann trotz ernsthafter Versuche und Willens und getrost als schwer- bis schwerstabhängig bezeichnet werden kann.
    Wer schon einmal in einem Krankenhaus war, am besten noch ein Lungenzentrum, und dort die todkranken Menschen mit ihrem Sauerstoff kaum noch krauchend könnend oder bereits im Rollstuhl auf den Raucherinseln sieht, dem sollte das verheerende Suchtpotenzial eigentlich schnell klar werden und der sollte auch mal in der Lage sein, über den eigenen Tellerrand rauszusehen.
    Man sieht es ja wie gesagt schon im Alltag, wenn man aufmerksam hinschaut, zuhört und sich für andere Menschen interessiert.

  14. #17 Laie
    31. Mai 2019

    Für Menschen, die finanzschwach und willensschwach und lungenkrank sind bedeutet dieses Gesetz den Ausschluss von medizinisch notwendiger Leistung und folglich gesetzlich bestimmte Verschlechterung des Gesundheitszustandes.

    Das ist wohl ein wenig asozial … das dürfte der politischen Elite erfahrungsgemäss aber eher egal sein. Sind denn die Medikamente zur Raucherentwöhnung so teuer?

  15. #18 Uli Schoppe
    1. Juni 2019

    Nö Laie, am Preis liegt es nicht. Da geht es um Religion: Das Bekenntnis ist “Raucher die nicht aufhören sind willensschwache Asis!”
    Wenn Dir ein Mitarbeiter der Krankenkasse sagt bei 2-3 Schachteln am Tag seiest Du doch nicht ernsthaft abhängig da kommt man ans Überlegen. Weniger zivilisierte Menschen hätten den einfach zusammengeschlagen und wären dann gegeangen.

  16. #19 zimtspinne
    1. Juni 2019

    Hallo uu,
    willst du eine lebenslange Nikotin-Substitution als Kassenleistung für dein Genussmittel?
    Wird schwierig, so ganz ohne Vorhandensein von Sucht und Bedarf…. dass für einige Menschen Nikotin essentiell ist, wäre mir ja auch neu.

    Ich bekomme meinen gelegentlichen koffeeinfreien Kaffee ja auch nicht auf Kassenrezept.
    Oder übergewichtige Abnehmwillige ihre Zuckeraustauschstoffe… und Alkoholiker ihr alkfreies Bier.

    Du willst ja frecherweise gar noch dein freiwillig erwähltes Genussmittel gesponsert bekommen (du und alle Genussdampfer) – na na na!

    Wie hoch ist denn die Zahl der Komplettaussteiger (mit Hilfe des E-Nikotins) letztlich? Nach einem Jahr, fünf Jahren, zehn Jahren?
    Liegen hierfür überhaupt schon Daten vor?

    Wer das konsequent angeht mit dem präzisen Ziel: Lebenslange Abstinenz, der fährt mM mit Pflastern, Kaugummis, sogar Hypnose… als Krücken besser als mit der Dampferei.

    Das ist ja ein Irrsinn, sein Suchtgedächnis permanent so zu triggern, wie es bei der ritualähnlichen Dampferei geschieht. Würde mich gar nicht wundern, wenn ein Großteil früher oder später rückfällig wird und halt doch wieder teilweise/ganz “richtig qualmt”.
    Auf jeden Fall sehe ich da eine sehr hohe Rückfallgefahr. Ein Alkoholiker entzieht ja auch nicht mit alkoholfreiem Bier oder kontrolliertem Trinken. Das geht zumeist regelmäßig schief.

    Nikotinersatzpräparate wie Pflaster oder Kaugummis scheinen da noch am risikoärmsten (was Rückfälle angeht) zu sein, wahrscheinlich weil die Gesamtdosis eine andere ist und das typische Anfluten wegfällt sowie natürlich das ganze Ritual.
    Man kann das nicht so ganz mit Alkohol und anderen Drogen vergleichen oder mit Medikamenten.
    Das gehört aber eigentlich in einen qualifizierten Entzug und ich gehe davon aus, dann wäre auch die Rückfallquote etwas niedriger.
    Ambulanter Entzug wäre auch denkbar. Ich kann mir die Raucher einfach schlecht in Suchtkliniken mit Therapieprogrammen vorstellen….. da ist man wohl doch sehr konditioniert, Rauchen nicht mit Krankheitswert in Verbindung zu bringen.
    Das ist mehr so ein Laster mit praktiziertem Mut zum Lungenkrebs….
    das ist aber falsch gedacht!

    Wer natürlich wie du einfach seine Risiken senken will, sich ansonsten aber mit seiner Abhängigkeit arrangiert, für den ist das Geschnullere an den Dampfern eine gute Lösung. Musst du dann aber schon selbst bezahlen.
    Und gesund ist das sicher auch nicht, viele Jahre und Jahrzehnte exzessiv diverse angereicherte Nebel zu inhalieren. Ob es langfristig betrachtet wirklich das kleinere Übel ist, und nicht nur kurzfristig, werden wir erst noch sehen.

  17. #21 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    1. Juni 2019

    @JK:

    Dass Sie sich Irgendwas am Rande des Themas zum Herumkritteln suchen, war zu erwarten, die E-Zigarettendiskussion liegt da natürlich nahe.

    Das Thema haben sie nicht nur im Artikel angeschnitten, sondern sind auch in den Kommentaren drauf eingegangen. Was an meiner Diskussionsteilnahme jetzt ein Derailing darstellen soll, müssten Sie mir erklären.

    Dass E-Zigaretten den Ausstieg aus dem Tabakkonsum unterstützen können, ist unstrittig, die Frage ist, (…) ob sie deswegen zu empfehlen sind.

    Ja, vor allem wem sie zu empfehlen ist: Kleinkindern, Jugendlichen oder Kettenrauchern.

    Darüber streitet man, auch weil unklar ist, inwieweit die Erfahrungen aus Großbritannien auf Deutschland übertragbar sind

    Gebe ich zu.

    Die Tabakindustrie stemmt sich jedenfalls nicht umsonst dagegen, dass der Nikotingehalt von Zigaretten verringert werden soll

    Grundlos sicher nicht, sind nicht verschiedene Gründe denkbar? Nicht zuletzt der, dass sie es nicht besser wissen und nur annehmen, so ihre Kunden besser abhängig machen zu können? Oder dass der Anbau nikotinhaltigen Tabaks günstiger ist und die Nikotinreduktion im Tabak teuer wäre.

    eine klare Haltung zu einem Industriezweig, der kaltblütig den Tod von Millionen in Kauf nimmt, um seine Geschäfte zu machen, habe ich im Unterschied zu Ihnen schon.

    Ja, mit meiner Haltung kennen Sie sich offenbar bestens aus.
    Wenn es nicht Hass ist, kann es vielleicht Wut oder Zorn sein? Auf mich hat es ziemlich so gewirkt, weil ich diese IQOS-Geräte bisher erst einmal in freier Wildbahn gesehen habe und das gänzlich unvermittelt und unerläutert von Ihnen in den Raum geworfen wurde. Sie kommen mir recht belanglos vor.

  18. #22 zimtspinne
    1. Juni 2019

    @ JK
    Naja, dann könnte man mit Methadon argumentieren, das ja auch über lange Zeiträume oder sogar lebenslang substituiert wird und eigentlich eine Ersatzdroge ist und damit wird die Suchtverlagerung unterstützt.
    Im Unterschied zu den Genussrauchern (ob sie nun wirklich nur Gelegenheitsraucher sind oder die Sucht einfach ausblenden) habe ich aber noch nie einen Methadonempfänger erlebt, der dabei von Lebensstil und Genuss spricht. Ganz im Gegenteil. Für viele ist es nur eine neue Abhängigkeit, aus der sie gerne rausmöchten, gelingt aber nicht oder nur mit eingeschränkter Lebensqualität und Funktionalität.
    Da wird erst gar nicht am ‘kranksein’ und Behandlungsbedürftigkeit gezweifelt.

    Vielleicht wäre das ja wirklich etwas für die ganz krassen Härtefälle bei den Rauchern.
    die schon schwerwiegende Folgen vom Rauchen haben, trotzdem den Absprung nicht schaffen. Dass man denen dann die Substitution anbietet, nachdem sie nachweislich auch schon andere Mittel (Therapien) ausgeschöpft haben und dabei erfolglos waren.

    Man könnte ihnen ja auch Nikotin in anderer Form zuführen, aber scheinbar hat das nicht den gleichen Effekt.
    Da scheint eine Form von Verhaltensabhängigkeit (das Rauchritual) neben Nikotinsucht vorzuliegen.
    Daran müsste dann eben auch verhaltenstherapeutisch gearbeitet werden.
    Also ja, warum keine Therapieangebote für Raucher?
    Allerdings nicht nur einfach Medikamente (Pflaster), denn bei einer Abhängigkeit gehts ja nicht nur um das Suchtmittel, sondern die gesamten Mechanismen der Sucht.
    Einfach nur nicht mehr saufen, wird auch bei den meisten Alkoholabhängigen langfristig nicht funktionieren. Die müssen schon einiges an ihrem Verhalten/Leben verändern und sich mal intensiv mit sich selbst beschäftigen.
    Ja, viele Raucher hören auch einfach auf ohne irgendwas aufzuarbeiten. die werden dann auch gerne als Maßstab genommen – bei denen geht das ja auch, also ist der Rest einfach willensschwach und undiszipliniert.
    Vielleicht haben einige schwer abhängige Raucher da einfach einen anderen Bedarf an Hilfe und Unterstützung.
    Ich denke aber halt, dass für diese Gruppe die kassenfinanzierten Medikamente dann auch kein Wundermittel sind, sie brauchen noch zusätzlich Hilfe, um andere Strategien zur Bewältigung zu erlernen und sie auch in Krisen anzuwenden.
    Irgendwie hört sich das beim Rauchen schon recht komisch an, weil da sind wir ja wirklich schon im Krankheitsbereich und so werden psychische Störungen behandelt. Davon wollen viele Raucher ja aber auch nichts wissen. Maximal geben sie zu, ein wenig süchtelig zu sein.

  19. #23 Laie
    1. Juni 2019

    @Uli Schoppe
    Die VerarXXXeGängelung der Bürger durch VerwaltungsBeamtemitarbeiter des Staates ist auch noch ein relevantes Thema.

    @Uli Schoppe, @zimtspinne
    Mir selbst sind Fälle bekannt, bei denen es mit der Entwöhnung durch einen mehr oder weniger starken Willen funktionierte, gut so. Menschen sind ja unterschiedlich und gibt es auch Fälle, wo sogar gehungert wird, weil es mit dem Willen (alleine) leider nicht so gut geht. Dort ist Hilfe zur initialen Selbsthilfe notwendig und sinnvoll, ein finanziell starker Staat soll sich das leisten können, seinen Bürgern in besonderen Situationen zu helfen mittels Hilfe zur Selbsthilfe, wie die initiale medikamentative Unterstützung

    qualifizierten Entzug

    der Raucherentwöhnung, wo sie auch – wie der geschilderte Fall – sinnvoll wäre. (Nein, es ist nicht gemeint, lebenslang, jetzt weitere zig-Jahre oder einen nicht ernst gemeinten Versuch zu unterstützen …)

    In diesem Sinne teile ich die Kritik, dass der Staat in berechtigten Fällen die sinnvolle Unterstützung verweigert unzulässig ist. Gibt es denn unterstützende Kennzahlen, die eine positive Wirksamkeit der medikamentösen Unterstützung zur Raucherentwöhnung belegen, da man damit sog. “Entscheidungsträger” informieren könnte?

  20. #24 zimtspinne
    1. Juni 2019

    Ergänzung:

    Ich meinte das mit der Langzeitdampferei so, dass man ja beim Tabakrauchen die ersten Jahre auch keine negativen Auswirkungen merkt (oder sie gut kompensiert und verdrängt).

    Die Dampfer sind so begeistert von ihrem neuen Hobby, dass die vielleicht nur merken, die Nebenwirkungen sind viel geringer als beim früheren Tabakrauchen oder gar nicht mehr spürbar, und zum subjektiv empfundenen Ergebnis kommen: Völlig unschädlich.

    Da sie an dem Punkt schon keine normale gesunde Wahrnehmung mehr haben, weil sie ja nur den Vergleich zu “Tabak in der Lunge” haben und ihnen die Dampferei dagegen harmlos erscheint. Und irrelevant für die Lunge.

    Man müsste da mal Nichtraucher ein Weilchen exzessiv dampfen lassen, die nicht mit Tabakrauchen vergleichen, sondern mit “gar nichts in die Lungen inhalieren”.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass die das dauernde Zunebeln ihrer Lungen nicht als angenehm empfinden oder sogar irgendwelche leichteren Einschränkungen verspüren…. bei Belastung und Anstrengung zB.
    Das Lungengewebe verändert sich ja beim Dampfen, wenn auch nur kurzeitig. Aber ernsthaft, wer ist so naiv zu glauben, das hat über Jahre und Jahrzehnte keinerlei Auswirkungen?
    Dauernder Stress auf jedes x-beliebige Organ hat immer irgendwelche Auswirkungen und selten positive. Und wenn es im besten Fall nur schneller verschleißt. Also sind wir wieder bei der frühzeitigen Alterung. Na, immerhin kein frühzeitiger Krebstod mehr.

    Die Ergebnisse der Studie sind interessant.
    Vor allem auch der faszinierende Satz im letzten Abschnitt:

    E-Zigaretten und Nikotinersatzprodukte wurden von beiden Gruppen als weniger befriedigend empfunden als die Tabakzigaretten. Die Teilnehmer der E-Zigaretten-Gruppe waren jedoch insgesamt zufriedener mit dem Ersatzprodukt. Der Umstieg auf die E-Zigaretten führte in den ersten Wochen auch seltener zu einem Anstieg von Reizbarkeit, Unruhe oder Konzentrationsstörungen.

    Ersatzprodukt sagt eigentlich schon alles. Genau deshalb habe ich die E-Produkte auch von Anfang an skeptisch beäugt, für diejenigen, die vom Rauchen loskommen möchten.
    Da wird schön bequem eine Ersatzdroge angeboten, die zwar vielleicht weniger schädlich ist (kurzfristig auf alle Fälle, also für die langjährigen Raucher in jedem Fall eine Verbesserung), aber ansonsten jedes Merkmal der Abhängigkeit weiter aufrecht erhalten.

    Jeder, der schon einmal abhängig war, ich meine jetzt eher nicht von Cola, sondern richtig destruktive schwerwiegende Abhängigkeiten, weiß, wie schwer schon der Gedanke ist, den Suchtfreund loszulassen. Für alle hat die Sucht ja ganz wichtige Funktionen übernommen und jahrelang erfüllt. Die fallen dann auf einmal weg. Deshalb leben plötzlich trockengelegte Süchtige auch erstmal nur von Tag zu Tag und immer nur in 24-h-Etappen…. die Vorstellung, nun lebenslang auf die vermeintlichen Vorzüge des Suchtmittels verzichten zu müssen, ist unerträglich.
    Wie sehr würde es doch jeder in dieser Phase begrüßen, kurzerhand eine unschädliche Ersatzdroge zu erhalten und nahezu jeder würde das auch mit Kusshand und Begeisterung annehmen.

    Da muss man sich eben klar sein, nur in die nächste Abhängigkeit zu rutschen. Für wen das dann noch immer das kleinere Übel ist, ist ja alles bestens.

    Die Teilnehmer der Studie scheinen jedenfalls nciht verstanden zu haben, oder es war ja auch nicht Studienziel, dass ein Ausstieg aus einer Abhängigkeit kein Vergnügen ist, bei dem es vorrangig um Zufriedenheit (mit dem Suchtmittel! oder Ersatzsuchtmittel!!) geht.
    Einfach nur das Suchtmittel weglassen oder anders verabreichen, ohne sich ansonsten mal tiefergehend damit auseinanderzusetzen, wann warum man überhaupt dauernd etwas in der Hand halten und in die Lunge inhalieren muss und den Entzug auch einfach mal durchzustehen und das ist nie zufriedenstellend, wird das längerfristig bei vielen einfach nichts. Das ist bei jeder Abhängigkeit gleich.

    @ uu

    Du hast einfach wirklich keinen Schimmer, wie Abhängigkeit funktioniert, oder?
    Kindern und Jugendlichen, die leider bereits tabak-nikotin-rituell-abhängig sind — schlimm genug! — zur Entwöhnung ein Dampfinhalierinstrument in die Hand zu drücken, ist ja wohl der dämlichste Vorschlag überhaupt.

    Es sei denn, das war irgendwie ironisch gemeint… ich wüsste aber nicht wie, da es ja tatsächlich in einigen Regionen viele bereits regelmäßig rauchende Kinder und Jugendliche gibt.

  21. #25 Joseph Kuhn
    1. Juni 2019

    @ Laie:

    “Gibt es denn unterstützende Kennzahlen, die eine positive Wirksamkeit der medikamentösen Unterstützung zur Raucherentwöhnung belegen”

    Mein Gott, wenn Sie schon zu faul zum Selbergoogeln sind, klicken Sie halt den Ärzteblatt-Link in Kommentar # 20 an, oder, bitte, ganz mundgerecht, die S3-Leitlinie “Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums”.

    Ich hoffe, Sie sind Millionär oder können von Hartz-IV leben, für jeden Arbeitgeber wären Sie eine Strafe.

  22. #26 Laie
    1. Juni 2019

    @Joseph Kuhn,
    ihre Antwort ist fast richtig (zu faul zum Selbstgoogeln) und ihr Vertrauen in Google will ich ja nicht schmälern nur Leuten mit fachlicher medizinischer Ausbildung und zusätzlich wertvoller medizinischen Kompetenz können die von Googel hervorgebrachten Resultate besser bewerten – oder wollen Sie wirklich, das ich auf “Fake-News” hereinfalle?

    Daher vorerst danke für den Link – da steht ja was Brauchbares drinnen und Seite 118 zeigt den dort vorgeschlagenen Weg. Millionär bin ich – haha – derzeit nicht, verfüge jedoch über ein gutes Einkommen (relativ gesehen), machen Sie sich daher darüber nicht all zu sehr Sorgen – und Danke der – wenn auch indirekten – Nachfrage! 🙂

  23. #27 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    3. Juni 2019

    @zimtspinne:

    Du hast einfach wirklich keinen Schimmer, wie Abhängigkeit funktioniert, oder?

    Ich fürchte ein wenig schon.

    Kindern und Jugendlichen, die leider bereits tabak-nikotin-rituell-abhängig sind — schlimm genug! — zur Entwöhnung ein Dampfinhalierinstrument in die Hand zu drücken, ist ja wohl der dämlichste Vorschlag überhaupt.

    Aha. Hast Du dafür auch konkrete Argumente?
    Und wo soll ich einen solchen Vorschlag überhaupt gemacht haben? Ich habe mein letztes Posting zur Sicherheit nochmal gelesen und das erste überflogen – ich sehe gar nicht, dass ich mich in die Richtung geäußert hätte.

    Ich habe die Äußerungen so verstanden, dass es, wenn auch schwache Hinweise gibt, dass es mit Dampfen mehr Probanden gelingt mit dem Rauchen aufzuhören. Vom saloppen “in die Hand drücken”, dass ich als Versuch in Rhetorik mal übergehe: Was spricht dagegen, diese zu einem weniger schädlichen Mittel zu führen?

    In Dampferforen (in denen nicht für Philip-Morris-Produkte geworben wurde) habe ich mehrfach von Exrauchern gelesen, von denen einige nur umgestiegen sind, andere haben nach dem Umstieg aufs Dampfen die Nikotindosis reduziert, wieder andere später ganz aufgegeben. Das sind natürlich Anekdoten: man findet sicher auch unter Pilgern nach Kompostella welche, die meinen, dass es ihnen geholfen hat.
    Man findet auch Leute, die aufhören, und ihr Equipment bei Ebay verhökern. Aber zahlenmäßig lässt sich damit natürlich auch wenig anfangen.

    Es sei denn, das war irgendwie ironisch gemeint.

    Ja, was nur?
    Ach, Sie meinen das:

    Ja, vor allem wem sie zu empfehlen ist: Kleinkindern, Jugendlichen oder Kettenrauchern.

    Als Reaktion auf JK:

    Dass E-Zigaretten den Ausstieg aus dem Tabakkonsum unterstützen können, ist unstrittig, die Frage ist, ob damit alles gesagt ist und ob sie deswegen zu empfehlen sind. Darüber streitet man, auch weil unklar ist, inwieweit die Erfahrungen aus Großbritannien auf Deutschland übertragbar sind, dazu ganz aktuell:…)

    Das klang für mich so, als stünde zur Debatte, E-Zigaretten generell zu empfehlen, auch Nichtrauchern.

    Deswegen schrieb ich, dass es natürlich darauf ankommt, wem man sie empfiehlt. Eine wichtige These des verlinkten Artikels ist ja, dass Jugendliche die Zigarette als Einstiegsdroge nutzen.

    Damit die Ironie sicher nicht missverstanden werden kann listete ich Kleinkinder mit auf. Dass Ironie im Internet nicht funktioniert habe ich ja schon gehört, aber das hat außer Dir bestimmt niemand falsch verstanden. Du weißt was Kleinkinder sind?

  24. #28 zimtspinne
    3. Juli 2019

    Ich finde jetzt einfach das Thema nicht mehr, leider kann man auch nicht nach Stichwörtern innerhalb des Kommentarbereiches suchen (bei mir jedenfalls nicht funktioniert).

    Da ich noch den link mit aktualisierten Daten zu COPD und deren “stiller” Verbreitung unter Langzeitrauchern posten wollte, reiche ich diesen hier nun nach:

    https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/mehrheit-der-raucher-bekommt-eine-copd-6795/

    Den Inhalt kann man auch so interpretieren, dass manche Raucher früh genug sterben, um die Beschwerden und Symptome einer COPD gar nicht mehr kennenzulernen, sie sterben also vor Ausbruch der Krankheit.

  25. #29 zimtspinne
    3. Juli 2019

    Hier auch gleich noch was aus derselben Quelle zu den E-Verdampfern:

    https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/e-zigaretten-moeglicherweise-schaedlicher-fuer-das-herz-als-normales-rauchen-12487/

    Ich kann das noch überhaupt nicht einschätzen, ob das überdramatisiert wird, das wird sich vermutlich erst in einigen Jahren durch harte Fakten (die Realität) überprüfen lassen und nicht im voraus abschließend zu klären sein.

    Futtert man sich durch die Sphären ehemaliger Raucher und Umsteiger auf die Substitution E-Dampfen, hat man es durchweg mit Verharmlosung und Relativierung zu tun.
    Sind die Raucher so wenig selbstkritisch und reflektierend?
    Oder liegt es daran, dass bei ihnen noch jegliche Suchteinsicht/Krankheitseinsicht fehlen und sie sich ihre Suchtmittel weiterhin schmackhaft reden?

    Ich kenne wirklich keine andere Gruppe ehemaliger Suchtkranker oder Abhängiger, die so mit ihrer Abhängigkeit umgehen, bzw überhaupt nicht.

  26. #30 roel
    3. Juli 2019

    @zimtspinne “Ich finde jetzt einfach das Thema nicht”

    Das geht ungefähr so, als Suchbegriff in Google:

    “site:scienceblogs.de/gesundheits-check zimtspinne copd”