In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein großer Artikel „Leider ausgebucht“ über die Probleme, Kinder stationär zu versorgen. Das Thema geht seit kurzem immer wieder durch die Medien, oft aufgehängt an dramatischen Fällen, bei denen Kinder von Kliniken abgewiesen werden mussten, weil keine Betten frei waren. Über diese Situation muss gesprochen werden, insbesondere auch mit Blick auf die Vergütungsstrukturen in diesem Versorgungssegment und den Mangel an Pflegekräften.

Der Artikel wird in der gleichen Ausgabe von Felix Hütten kommentiert, einem Wissenschaftsredakteur des Blatts, kosmopolitisch sozialisiert (er hat in Dresden, Berlin und Lyon Medizin und Politikwissenschaft studiert) und seinem jugendlichen Alter entsprechend daten- und technikaffin. Er schreibt unter dem Titel „Mehr Effizienz wagen“:

„Wer ernsthaft den Pflegemangel bekämpfen will, muss – neben vielen weiteren Maßnahmen – die Medizin endlich aus ihrem analogen Tiefschlaf reißen. Das zeigt der Alltag, etwa wenn ein Krankenpfleger bei Patienten Fieber misst. Er muss die erhobenen Werte oftmals mit einem Stift in eine Papierakte eintragen. Das kostet pro Patient schätzungsweise zehn Sekunden. Bei etwa 360 000 Patienten, die täglich stationär in deutschen Kliniken behandelt werden, entspricht das 1000 Stunden Arbeitszeit – nur fürs Fiebermessen. 1000 Stunden für eine Tätigkeit, die via Bluetooth fehlerfrei und automatisch erledigt werden könnte. 1000 Stunden Arbeitszeit am Tag, die man in die Pflege schwerkranker Kinder stecken könnte.“

Um Missverständnisse zu vermeiden: Wenn man die Fiebermessung automatisch dokumentieren kann, soll man das tun. Dass die Werte händisch notiert werden, trägt nichts zur Versorgungsqualität bei. Aber dass man durch das Einsparen von mehrmals 10 Sekunden beim Fiebermessen tatsächlich anderweitig nutzbare Pflegekapazität kumulieren kann, ist eine absurde Vorstellung. Sie ist Ausdruck einer ansonsten eher bei Betriebswirten rückenmarkverinnerlichten Minutenökonomie, nach der das „Humankapital Pflegekraft“ keine Sekunde unnötig neben einem Patientenbett stehen soll, das „Patientengut“ muss schließlich effizient bewirtschaftet werden. Auch 20 mal Fiebermessen ergeben nach Hüttens Rechnung pro Pflegekraft gerade mal 200 Sekunden, also gut drei Minuten. Damit wird diese Pflegekraft keinen wesentlichen Beitrag zur Linderung des Pflegenotstands leisten können und hochgerechnet auf alle Pflegekräfte der Republik ergibt das zwar eine rechnerisch beeindruckende, aber faktisch nicht sinnvoll nutzbare Zeit. Mich erinnert das eher an die alte Glosse von der Effizienzsteigerung eines Orchesters, indem man jede zweite Note weglässt und die langsamen Passagen etwas schneller spielt.

Nur nebenbei: 2017 gab es in Deutschland 19.853.165 Krankenhausfälle mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 7,3 Tagen. Das ergibt etwa 145 Mio. Belegungstage im gesamten Jahr oder 400.000 Fälle pro Tag, also in der Größenordnung nahe der Zahl, die Felix Hütten vermutlich auf der Basis etwas älterer Ausgangsdaten genannt hat. Aber wie oft wird eigentlich bei einem Krankenhauspatienten Fieber gemessen? Bei jedem Patienten jeden Tag? Doch eher nicht.

Statt mit solchen Rechenübungen vorzuführen, dass multiplikative Werte nicht unbedingt reale Werte sind, sollte man besser die Krankenhauslandschaft reformieren, vermeidbare Krankenhausfälle ambulant versorgen, die Pflegeberufe attraktiv machen und die Vergütungsstrukturen bedarfsgerecht nachjustieren. Spahn, pack’s an!

Kommentare (24)

  1. #1 hto
    14. Dezember 2019

    Tja, wenn man heute auf Stationen nur 2 Pflegekräfte laufen sieht, wo früher bis zu 10 waren (nicht selten ist von den zweien nur eine Vollkraft!), dann gehts wirklich um jede Sekunde.

  2. #2 Maru
    15. Dezember 2019

    Und wenn man dem Märchen glauben schenkt, Vitamin D-Supplementation bräuchte der Säugling nur in den ersten 12 Monaten, darf man sich über schwere Krankheit und Autoimmunerkrankungen im späteren Leben nicht wundern. Ich selbst habe in den 70ern noch bis zum dritten Lebensjahr Vitamin D Supplemente bekommen. Die Forschungslage sieht halt heute so aus, dass mit unserer heutigen Lebensweise eigentlich eine Lebenslange Supplementation zwingend notwendig ist. Bis dieses Wissen über die Univorlesungen in den Arztpraxen ankommt, dauert es wohl noch ein wenig.

    • #3 Joseph Kuhn
      15. Dezember 2019

      @ Maru:

      Sind Sie im Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln tätig? Wo ist denn die “Forschungslage”, die Ihre These belegt? Und was hat der aktuelle Vitamin-D-Hype überhaupt mit dem Thema hier zu tun?

      Das RKI hat die Versorgung mit Vitamin D untersucht. Fazit: “Für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung wird empfohlen zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen.” (Rabenberg/Mensink: Vitamin-D-Status in Deutschland. Journal of Health Monitoring, 2016 1(2)).

  3. #4 Intensivpfleger
    15. Dezember 2019

    Es sind genau diese Betriebswirtschaftler, die ein frei gebliebenes Bett im Nachhinein in einer Rückrechnung derart berücksichtigen, als ob für diesen Bettplatz keine Pflegekraft gebraucht würde. Dann wird der Pflegeschlüssel an solcherart entstandene Zahlen angepasst. Am Ende solcher Rechenspiele fehlt dann irgendwann die Pflegekraft ganz, die für einen solchen Bettplatz zuständig sein sollte. Trotzdem wird der Bettplatz nicht ewig leer bleiben, sondern am Besten sofort belegt werden.
    Wer Versorgungsstrukturen im Gesundheitsbereich vorhalten will, muss diese auch mit ausreichend Personal ausstatten.
    Das geht nur, wenn man als Berechnungsgrundlage den tatsächlichen Betreuungsbedarf orientiert am Schweregrad der Pflegebedürtigkeit mithilfe geeigneter Personalbemessungsinstrumente errechnet und nicht einfach Einzelmassnahmen heranzieht, für diese Sekundenwerte ermittelt und freie Bettplätze als nicht-betreuungsnotwendig definiert.

    Im Übrigen täuscht sich der Wissenschaftsredakteur wenn er glaubt, einzelne Tätigkeiten könnten isoliert betrachtet werden. Nebenbei werden alle möglichen Tätigkeiten gleichzeitig erledigt (zB während einer Fiebermessung/-doku auch eine Schmerzskala abgefragt, der Hautkollorit beurteilt, die Atmung beobachtet uswusf…), so dass die Herausnahme einer Einzelmassnahme gar keinen Zeitgewinn erbringt.
    Technische Lösungen, die den Alltag einfacher machen, sind durchaus willkommen. Allerdings ist es sehr blauäugig zu glauben, bei dem ohnehin schon vorherrschenden Investitionsstau in den deutschen Krankenhäusern könne mal eben eine umfassende Erneuerung der technischen Infrastruktur vorgenommen werden. Woher soll denn dieses Geld kommen, wenn nicht aus erneuten Personalkürzungen oder Arbeitsverdichtung?

    Die Betriebswirtschaftler sind maßgeblich mit verantwortlich für den Fachkräftemangel im Pflegebereich (und in allen möglichen anderen Branchen).

    Gruß vom
    Intensivpfleger

  4. #5 hto
    15. Dezember 2019

    @Intensivpfleger

    Nee, nicht die Betriebswirtschaftler, es ist das System in der Symptomatik “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei”, welches Betriebswirtschaftler erst als Notwendigkeit produziert und für das WIR alle leichtfertig in vielen anderen konfusionierten Funktionen MITVERANTWORTLICH zeichnen.

  5. #6 gnaddrig
    15. Dezember 2019

    @ hto: Das mag schon stimmen. Aber dann ist ganz offensichtlich nicht ineffiziente Zeitnutzung des vorhandenen Pflegepersonals das Problem, sondern Unterbesetzung. Eine Reduktion des Personals um bis zu 80% lässt sich ganz sicher nicht durch das Einsparen von ein paar Sekunden hier und ein paar Sekunden dort auffangen, zumal da ja – wie @Intensivpfleger schreibt, die wenigsten Tätigkeiten isoliert ausgeführt werden, sondern oft mehreres gleichzeitig läuft, sodass die Einsparung von ein paar Sekunden z.B. beim Fiebermessen eben nicht zu einer Reduktion der tatsächlich beim Patienten benötigten Zeit führt.

  6. #7 Intensivpfleger
    16. Dezember 2019

    Zum Thema Digitalisierung sollte man sich auch mal vor Augen führen, dass nicht alles, was gut erscheint, im Alltag zu nennenswerten Zeiteinsparungen führt.
    Ich arbeite seit knapp 20 Jahren mit einem Patientendatenmanagementsystem. Was sich dadurch tatsächlich verbessert hat, ist die Kontinuität der Dokumentation für alle Werte, die automatisiert ins System eingepflegt werden. Natürlich vor allem auch die Lesbarkeit und die verschiedenen Möglichlichkeiten, die Daten auszuwerten. Da freut sich vor allem der Bereich, der im Hintergrund agiert (MDA, Sekretariat, Patientenmanager, MDK,…).
    Für alle Daten, die weiter manuell ins System eingepflegt werden müssen, gibt es keinerlei Zeitersparniss, denn es geht wesentlich schneller, in einer vorliegenden Papierakte einen Wert oder Satz einzupflegen, als es im elektronischen System geht, wo ich mich erst mit einem umständlichen Passwort einloggen muss (mind. 8 Zeichen, incl. Groß/Kleinschreibung und Sonderzeichen, und für jedes elektronische System selbstverständlich ein eigenes login), wo ich dann für die Eintragung eines Wertes mich durch 4 Untermenüs klicken muss und zur Sicherheit 2x auf Speichern drücken muss. Dazu kommt, dass es täglich (!) Probleme mit den digitalen Medien gibt, da funktioniert mal wieder die Kommunikation mit dem Server nicht, oder die Drucker gehen nicht, oder man hängt in einer Schleife fest, oder irgendeine Hardware gibt gerade den Geist auf, und natürlich gibt es keinen 24/7-Kundenservice, da laufen manche Geräte eben übers WE oder in der Nacht gar nicht, da der Support viel zu teuer wäre…

    Aus einem Redaktionsbüro heraus einen naiven Artikel über Einsparungen durch Digitalisierung zu schreiben, ohne die realen Bedingungen vor Ort zu kennen, zeugt nicht von journalistischer Größe, sondern bedient nur ein paar Stichwörter fürs clickbaiting…

    @hto: natürlich sind es die Betriebswirtschaftler, die ohne mit der Wimper zu zucken nur aufgrund nackter Zahlen über das Schicksal von Angestellten entscheiden und dabei im Gesundheitswesen, ohne dass sie es spüren würden, auch für das Schicksal von Patienten Verantwortung mittragen.
    Aber natürlich ist es die Gesellschaft als Ganzes, die diesem Unsinn ein Ende setzen müsste, indem das Gesundheitswesen erst mal von all den privaten Gewinnerwartungen befreit wird und das Ganze als System der Daseinsvorsorge von allen (!) mitgetragen wird.

  7. #8 JW
    16. Dezember 2019

    Als jemand, der sich viel in medizinsichen Laboren rumtreibt, habe ich auch eine Anekdote von der Effizienz- und Erbsenzählerfront.
    In einem Krankenhauslabor landen z. B. jeden Tag die Proben von 200 Patienten, welche auf die verschiedenen Geräte verteilt oder auch versandt werden. Aus jeder Probe werden 20 Parameter bestimmt. Jetzt wird das Programm gestrafft, die Ärzte fordern weniger an und es kommen 195 Proben mit je 15 Parametern. Was denkt der BWLer? Gut 20 % weniger Parameter, also kann das Labor 20 % Personal rausschmeissen. Was diese Damen und Herren gerne vergessen ist, dass die Hauptarbeit das sortieren der Proben, das Validieren und Kalibrieren usw ist. Wenn ein großer Analyzer statt 20 Parametern nur 15 misst, merkt man in der täglichen Arbeit nicht. Ist so ähnlich wie 0,1 Sekunde beim Fiebermessen und ändert die Personalbindung im Labor nicht.

  8. #9 gedankenknick
    17. Dezember 2019

    Die Arbeitsverdichtung ist bereits am Anschlag. Ich kenne eine Kinderstation eines mittelgroßen Krankenhauses, wo der Nachtdienst regulär mit einer Fachpflegekraft besetzt ist. Wenn da ein Kind an einem CPAP-Beatmungsgerät liegt, ist die Station schon unterbesetzt, denn ein CPAP bedingt automatisch eine 1:1-24h-Betreuung.

    Hinzu kommen technische Schwierigkeiten. Wenn die Station länger als 4m ist (haufenweise Leitungen in den Wänden und meist noch Stahlbetonarmierung dazu), bräuchte es in jedem Patientenzimmer einen Bluetooth-Becon. Damit hat es aber automatisch schon ein Datensicherheits- und damit auch ein DSGVO-Problem.

    Hinzu kommt die wahnsinnig gute Ausrüstung von Krankenhäusern mit Technik an sich. Wie war das mit mindestens 2 Krankenhäusern in den letzten 2 Jahren, die mehrere Tage gar nicht mehr arbeiten konnten, weil ein Trojaner alle Festplatten verschlüsselt hatte … und damit ALLE Patientenakten unzugänglch wurden und sogar OPs abgesagt werden mussten? Und nun lasse ich JEDE Technik über Lan, WLan und Bluetooth arbeiten? Hervorragende Idee! Wenn ich ein manuelles Klemmbrett hacke (mit einer Axt meinetwegen), kann man die Informationen immer noch locker lesen – nur das Brett ist kaputt…

    …übrigends bei/nach einer Katastrophenübung in selbigen Krankenhaus ist bei den Verbeserungsvorschlagen zu finden gewesen, dass man für den Katastrophenfall in den fraglichen Räumlichkeiten DRINGEN Klemmbretter und Kugelschreiber braucht, um sich wichtige Infos notieren zu können ohne den Zettel in freier Luft zu halten. Alternativ gäbe es natürlich eine zusätzliche Pflegekraft, die nur den Computer betreut in einem Katastrophenfall, um alles passend mitzunotieren. Wie war das gleich mit der Arbeitsverdichtung? *facepalm*

  9. #10 gnaddrig
    18. Dezember 2019

    @ gedankenknick (#9):

    Alternativ gäbe es natürlich eine zusätzliche Pflegekraft, die nur den Computer betreut in einem Katastrophenfall, um alles passend mitzunotieren.

    Um im Katastrophenfall auch umfassend funktionsfähig zu bleiben, müsste man auch Papierkopien der ganzen elektronisch abgelegten Daten anfertigen, damit man bei Bedarf mehr als nur die händisch auf Papier erfassten aktuellen Messwerte zur Verfügung hat – manchmal interessieren ja Entwicklungen oder Tendenzen, weil davon Details der Weiterbehandlung abhängen können.

    Das heißt: Zusätzlich bräuchte es noch einen Archivar/Bibliothekar, der die Erstellung und Verwaltung der Papierkopie besorgt. Den bezahlt man dann aus den durch Bluetootherfassung der Fieberwerte eingesparten Mitteln…

  10. #11 gedankenknick
    18. Dezember 2019

    @gnaddrig
    Ich sags mal mit Herrn Lindners Wahlplakat: Digital first, Denken second! oder so. *schulterzuck* Die KI (Kleine Intelligenz) wirds dann später schon richten.

  11. #12 gedankenknick
    19. Dezember 2019

    Aus aktuellem Anlass:

    – 11.12.2019: Computervirus (vermutlich ein Kryptotrojaner) legt in Tchechien den Betrieb eines ganzen Krankenhause lahm. Alle geplanten Operationen wurden abgesagt. Mehr als 300 Computer und Laborgeräte lassen sich nicht mehr starten. https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/internationales/computervirus-legt-klinik-lahm/
    Nein! Doch… Ohhhhhhh!!!

    – 13.12.2019: Klinik Fürth stoppt Patientenneuaufnahme wegen Hacker-Attacke. Planbare, unkritische Operationen wurden abgesagt. https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/klinik-patientenstopp-wegen-hackerattacke/
    NEIN! Doch… OHHHHH!!!!

    – 16.12.2019: Der Bundesdatenschutzbeauftragte warnt vor “Sicherheitslücken” In Krankenhäusern und anderen Gesundheitsbereichen, auch bei Krankenversicherungen. Er wolle auch reagieren, in dem er 67 neue Mitarbeiter anstelle. https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/gesundheitsbereich-experte-warnt-vor-sicherheitsluecken/
    *lol* *lol* *rofl*
    Die 67 neuen Mitarbeiter werden natürlich zu verhindern wissen, dass jetzt neue Probleme überhaupt erst auftreten. Oder sind sie dann eher dafür da, die Bescheide für die bußgeldbewehrten Verstöße gegen die DSGVO auszustellen und einzutreiben? Man weiß es einfach noch nicht…

    Ich sags immer wieder: Digital first! Denken second! Herr Lindner ist doch ein weiser Mann. Man sollte ihn zum Bundeskanzler machen!

  12. #13 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. Dezember 2019

    @ JK:

    Vitamin-D-Hype

    Als “Hype” sollte man das nun wirklich nicht bezeichnen. Ich sehe dieser Tage wieder jede Menge Patienten mit seit Wochen andauernder Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrations- und Antriebsminderung. Praktisch jedes Mal zeigt sich ein deutlich zu niedriger Vitamin-D-Spiegel. Und jedes Mal sind die Symptome ca. 2-3 Wochen nach Beginn einer Vitamin-D-Substitution deutloch regredient.

    • #14 Joseph Kuhn
      19. Dezember 2019

      @ noch’n Flo:

      Gemessen an den aktuellen Referenzwerten hat die Hälfte der Bevölkerung einen Vitamin-D-Mangel. Dass müde Menschen auch einen haben, ist also sehr wahrscheinlich. Ob die Vitamin-D-Substitution ihnen hilft, ist fraglich, das lässt sich bekanntlich durch anekdotische Evidenz in der Arztpraxis nicht zeigen. Vermutlich hätten Homöopathen mit Globuli ähnliche Erfolgsgeschichten bei ihren müden Patienten zu erzählen.

      Das Thema wird seit Jahren kontrovers diskutiert, mit dem immer gleichen Ergebnis, dass die Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels aus Vorsorgegründen nicht sinnvoll ist, eine Substitution nur für einen sehr einschränkten Personenkreis. Ansonsten gilt ausreichend Aufenthalt im Freien als Mittel der Wahl – was zudem auch unter dem Aspekt der Bewegungsförderung vorzuziehen wäre.

      Aber wem sage ich das, das weißt Du ja alles selbst. Für interessierte Mitleser/innen vielleicht von Interesse:

      https://www.derstandard.de/story/2000111498800/der-mythos-vom-vitamin-d-mangel
      https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-44-2015/vitamin-d-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit

  13. #15 rolak
    19. Dezember 2019

    aktuell

    Nu ja, gedankenknick, aktuelle Fälle, aber kein aktuelles Thema. Aus der größeren Umgebung ein älteres Beispiel für die Problematik – und für die sinnfreie Verwendung von ‘cyber’.

  14. #16 rolak
    19. Dezember 2019

    kontrovers diskutiert

    Bei dem beschriebenen Symptombild und Verbesserungs-Intervall ist das allerdings imho ziemlich euphemistisch formuliert. Gehts in zwei Wochen besser, wars sehr wahrscheinlich irgendwas im Bereich (Schlafmangel, aktuelle Überlastung,..) und wäre, wie fast jeder Mensch xmal erfahren haben dürfte, auch von selbst vergangen. Bei den typischen Ursachen für das anhaltende Bild (burnout/Depression, Anämie, Pubertät+frühSchule,..) dürfte VitD dagegen kaum Ursachen-behebend wirken.

    Aspekt der Bewegungsförderung

    Vielen Dank für die angemessene Ermahnung, Joseph, ich werd dann mal raus in die Sonne…
    Nach einem Kaffee ;·)

    • #17 Joseph Kuhn
      19. Dezember 2019

      @ rolak:

      “ich werd dann mal raus in die Sonne…”

      Da bringst du mich auf eine Idee …

  15. #18 gedankenknick
    19. Dezember 2019

    @rolak
    Ich hatte mich selbst auf zwei ältere Fälle bezogen, wollte aber mal belegen, dass dies Problem deswegen noch lange nicht vom Tisch ist.

    Aber wenn der Bundesdatenschutzbeauftrage dann 67 neue Mitarbeiter einstellt, ist bestimmt sofort alles in Butter… ^^

  16. #19 rolak
    19. Dezember 2019

    auf zwei ältere Fälle bezogen

    Sorry, gedankenknick, entweder ist mir das da oben entgangen oder -fallen.

    sofort alles in Butter

    Joseph, Joseph, dieser Unhold will die Bundesdatenschutzbeauftragen frittieren^^

    btt: gibt es eigentlich tatsächlich irgendeinen Menschen, der noch nie in seinem Berufsleben sinnleere bis kontraproduktive LokaleOptimierungen durchleben mußte? Selbstverständlich kann durch Weglassen irgendwelcher Arbeitsschritte formal Zeit eingespart werden – doch, wie Intensivpfleger schon anführte, gilt dies vorerst nur für den einen besonderen Arbeitsschritt, keinesfalls automatisch für alles über den betrachteten Zeitraum zu Erledigende. Schon garnicht funktioniert eine Optimierung der persönlichen Verteilzeit, wenn die komplett in der sachlichen liegt (trotzdem mehrfach Versuche miterlebt).
    Doch prozessLokale Optimierung tendiert nur zu Sinnleere, abteilungsLokale Optimierung innert eines Prozesses dagegen kann übel enden. Das LowLight der letzten Jahre war die einsame Entscheidung eines Abteilungsleiters(Zuschnitt), dessen supertolle Einsparung bei sich später in der Abteilung(Zusammenbauen) den 30fachen Arbeitsaufwand generierte (BlockKontrolle versus EinzelKontrolle).

    Das soll unzweideutig keinesfalls andeuten, daß Optimierung prinzipiell vergeblich sei.

  17. #20 gedankenknick
    20. Dezember 2019

    @rolak
    Oder ich habe mich falsch erinnert, wollte das erst anführen, und hab es dann um meine Antwort mal ein wenig kürzer zu gestalten, weggelassen. Asche auf mein Haupt.

    Andererseits finde ich online derzeit keine Belege mehr dafür, dass die dänische Regierung einen fast kompletten Satz der elektronischen Gesundheitsakten ihrer Bevölkerung (und aller Besucher Dänemarks, die in einem bestimmten Zeitraum dort bei einem Arzt waren) an die chinesische Botschaft gemailed hat. Ich bin aber ziemlicher sicher, diesen Sommer so etwas gelesen zu haben bei HEISE und bei GOLEM. Tja, das Gedächtnis scheint ein trügerisches Körperanhängsel zu sein…

  18. #21 rolak
    20. Dezember 2019

    derzeit keine Belege mehr dafür

    ..ist ein supersicherer Beweiß!1elf dafür, daß
     1) es nie passiert ist
     2) es von der NWO vertuscht wurde
     3) Deinem simWorld-Spieler dieses postit®Zettelchen vom Monitor runtergefallen ist
     4) <VT>
    Doch keine Sorge: dergleichen wächst alltäglich nach, wurde mir geflüstert.

    trügerisch

    Ja wenn es hängt, dann ist das auch unausweichlich, gedankenknick.
    Denn der Brägen muß laufen, und zwar wie geschmiert!

  19. #22 gedankenknick
    21. Dezember 2019

    @rolak
    Ich bin jetzt VT-ler, weil ich selbst festgestellt habe, dass ich zu blöd bin, einen Beleg-Artikel zu einem Problem zu finden, an das ich mich zu erinnern meine, und deshalb diese Erinnerung nicht belegen kann… und mein Gedächtnis in Zweifel ziehe…?

    Okey… den durchschnittlichen VT-ler habe ich mir immer anders vorgestellt, aber seis drum. Man muss halt bereit sein, das einem zugewiesene Schicksal anzunehmen. 😉

  20. #23 gedankenknick
    21. Dezember 2019

    @rolak Nachtrag:
    Ich habe noch ein wenig rumgesucht, weil mir das keine Ruhe ließ, und mein Gedächtnis so mies einfach noch nicht sein DARF.

    Deshalb habe ich dieses Youtube-Video vom 35C3 nochmal angeschaut: https://www.youtube.com/watch?v=PSYY5aHtJd4
    Und siehe, bei Timecode 1:01:40 zeigt die Grafik des Redners: Dänemark 2016: Zwei CDs mit fast allen medizinischen Daten der dänischen Bevölkerung landeten aus Versehen bei der chinesischen Visumstelle in Kopenhagen.

    Bekomme ich Deine Erlaubnis, den VT-ler-Mitgliedsausweis jetzt wieder von meinem Kühlschrank abzuhängen?

    Der Witz ist dabei allerdings, ich finde TROTZDEM keine Online-Information auf die Schnelle zu diesem Vorgang, also in schriftlicher Form als Pressemitteilung oder als Redaktionsartikel irgenwo. Bleibt natürlich die Frage, warum ich da nix finde. Mögliche Antworten:
    1) es nie passiert ist
    2) es von der NWO vertuscht wurde
    3) Deinem simWorld-Spieler dieses postit®Zettelchen vom Monitor runtergefallen ist
    4) VT
    5) Ich hab nen Alien-Hirnparasiten.
     6) Die Matrix ist kaputt.
     7) Ich bin einfach schlicht zu blöd, Internetsuchmaschinen zu benutzen.

    Schöne Feiertage!

  21. #24 rolak
    21. Dezember 2019

    Ich bin jetzt

    Nein. War nur ein Platzhalter² für die anderen 11tausend11hundert11 VTs, die mir auf die Schnelle nicht einfielen, gedankenknick (hatte ich dann einen?).

    Übrigens geschmeidig gefunden im 35C3 – btw: CountDown läuft, DL/guck-Listen schon erstellt, LiveGuck-Wünsche rangeln noch mit der Konkurrenz RL und der aus den eigenen Reihen.

    So, jezz hamwa schon wieder derart viele Minuten für halbOT verbraten – wenn wir die alle zusammensammeln, kann ein Mensch von uns sicherlich einen Monat Urlaub machen!

    ________________________
    ² Angle-bracket enclosure