Faschingszeit. Im Fernsehen kommt heute Mainz bleibt Mainz. Mainz bleibt vielleicht Mainz, aber auch nur, weil es auf der Karte des sogenannten „Bundesverbands Patienten für Homöopathie e. V. (BPH)“ nicht vorkommt. Der Verband hat einen Vorstand, der überwiegend aus Berufs-Homöopathen besteht, und er hat Regionalgruppen an Orten, die in der Schulgeografie ganz woanders liegen. Bielefeld fehlt, gut, das ist vermutlich in Hochpotenz auf der Karte, ein Problem der Fundamentalgeografie, aber liegt z.B. Konstanz wirklich an der Stelle, wo sich tagsüber Lörrach zeigt? Heißt Augsburg jetzt München? Und seit wann ist Erlangen, bisher nordwestlich von Nürnberg gelegen, in den Nordosten der Frankenmetropole gewandert? Oder hat der Verband Christian Ude mit der Karte beauftragt? Die Homöopathie hat sich seit 200 Jahren nicht verändert, aber ihr Glaube versetzt ganz offensichtlich nicht nur Berge.

Kommentare (3)

  1. #1 schlappohr
    21. Februar 2020

    Jetzt müsste man einmal die ganzen Abweichungen zu den echten (also evidenzgeografischen) Positionen normieren und dann den Mittelwert bilden. Käme dabei 0.5 heraus, so wäre das ganze ein Placeboeffekt, und die Zuckerzauberer hätten sich unbewusst richtig eingeordnet. Aber ich schätze, der Auswand lohnt sich nicht.

  2. #2 rolak
    21. Februar 2020

    Heißt? Liegt? Seit wann?

    Speziell zum letzteren und wg des “nordwestlich”: und seit wann liegt Herzogenaurach südnördlich auf halber Strecke zwischen N und ER?
    Xucht hamma, aber zur Ortsgruppe ‘BPH Herzogenaurach’ läßt sich (flott) keine Adresse finden, weil nicht einmal die Gruppe selbst sich finden läßt. Hätt ja sein können, daß die a weng südöstlich…

    Heideck hängt ebenfalls relativ ziemlich tief – ach das ist doch sicher bloß wieder alles in irgendeiner Pause aufm Bierdeckel entworfen worden, oder?

  3. #3 Tim
    23. Februar 2020

    Ihr mit eurem affirmativen Realitätsbias immer! Es kommt doch darauf an, die Welt zu verändern, statt die Herrschaftsstrukturen zu zementieren.