Am 1. März fand der Tokio-Marathon 2020 statt. Die Teilnahme war wegen Corona auf ca. 200 Profi-Läufer eingeschränkt worden. Es waren leider auch nicht viele Zuschauer da.

Kurios in Tokio: Es gibt oft kleine alte Häuschen zwischen den Hochhäusern, wie vergessene Relikte aus den Zeiten, als alles noch nicht so in den Himmel gewachsen war. Das Nebeneinander von Alt und Neu hat Japan mit Bayern gemeinsam.

Den berühmten Skytree in Tokio, das zweithöchste Gebäude der Welt, konnten wir nicht mehr besichtigen, es ist seit 1.3. wegen Corona geschlossen. Ob in großer Höhe die Ansteckungsgefahr größer ist, weiß ich nicht.

Ziemlich leer war auch der Shinkansen, der Schnellzug, zwischen Tokio und Kyoto. Auch im Zug wird mit elektronischen Anzeigen vor Corona gewarnt.

Der Inari-Shinto-Schrein in Kyoto, einer der berühmtesten in Japan, ist noch geöffnet, rund um die Uhr. Er ist u.a. berühmt für die Tore, durch die man kilometerweit auf den Berg wandert. Den Wildschweinen und Affen, vor denen gewarnt wird, sind wir nicht begegnet, auch nicht allzu vielen Menschen. Hoffentlich auch keinen Coronaviren.

Kommentare (13)

  1. #1 tk8
    3. März 2020

    Der Inari-Shinto-Schrein im Dunkelm oder auch Tags über ist wirklich einen gang wert. (Hauptsache man geht auch die ganze Runde und nicht nur die ersten 200Meter :D)

    Neben kleinen Gebäuden zwischen Hohen Gebäuden, finden sich auch manchmal in Tokio winzige Wege die zu Schreinen auf dem “Hinterhof” führen. Einige davon wirken ziemlich gespenstisch!

    Ich hoffe Sie können Japan trotzdem “genießen”.

  2. #2 zimtspinne
    3. März 2020

    Dieses altertümliche/traditionelle Häuschen zwischen den Betonhochbauten ist ja wirklich ein Hingucker.
    ob das pure Absicht war oder doch ein Bauengpass? 😉
    oder die Signatur des Architekten (wie auf der gelaserten Leber die des Chirurgen).

    So in der Art und Weise gibt es das aber in Bayern nicht, oder!?

    Auf sonstigen Städtebildern aus Japan ist es ansonsten ja fast immer sehr menschenintensiv, sieht richtig komisch aus, diese Menschenleere weit und breit (hoffentlich nicht kombiniert mit einer Coronafülle).

  3. #3 Joseph Kuhn
    4. März 2020

    @ zimtspinne:

    Manche Orte sind schon ziemlich belebt, aber Corona hat deutliche Spuren hinterlassen. In zwei auf Tripadviser sehr gut bewerteten kleinen Restaurants (eigentlich waren es eher Küchen mit einer Handvoll Sitzplätzen) in der Nähe von touristischen Attraktionen in Kyoto waren wir die einzigen Gäste. Die Wirtin der einen Küche hat viel von der aktuellen Situation erzählt, Absagen von Reservierungen in den Hotels, vor allem aus den USA, aus China darf eh niemand mehr kommen, dass es öffentliche Empfehlungen gebe, zuhause zu essen und dass es für die kleinen Geschäfte schwer sei, weil man nicht wisse, wie lange das so gehe.

  4. #4 schlappohr
    4. März 2020

    Seien wir mal ehrlich: Bei Tag durch menschenleere Großstadtstraßen zu laufen, hat auch seinen Reiz. Erinnert mich an die autofreien Sonntage während der Ölkrise.

    Wenn sich die Leute mal daran erinnern, dass nicht immer alle auf einem Haufen herumhängen müssen, hat die ganze Corona-Geschichte wenigstens einen positiven Nebeneffekt. Und so ein DAX-Einbruch hin und wieder ist auch recht gut geeignet, um manche auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Und dann wäre mal interessant, welchen Einfluss das Ganze auf die weltweite CO2-Produktion hat. Vielleicht erreichen wir ja doch noch die Klimaziele…

  5. #5 Thilo
    4. März 2020

    @zimtspinne: vielleicht war es einfach so, dass der Hausbesitzer seinen Boden partout nicht verkaufen wollte und die neuen Häuser deshalb drumrum gebaut werden mußten?

  6. #6 wolfhard
    4. März 2020

    @schlappohr: Wichtig hierbei ist das es nicht endet wie im Film der Omega Mann von 1977 mit Charlton Heston.Übrigens ein toller Film.Allerdings hätte man mit homeophtischen Mitteln vorzeitig gegensteuern können.

  7. #7 noch'n Flo
    Schoggiland
    4. März 2020

    @ schlappohr:

    Und dann wäre mal interessant, welchen Einfluss das Ganze auf die weltweite CO2-Produktion hat.

    Zumindest die Luftverschmutzung soll ja in China seit Wochen massiv rückläufig sein.

    Interessanter Gedanke: da wir Menschen das mit dem Klimaschutz nicht selber hinbekommen, hat die Natur nun einen anderen Weg gefunden: sie dezimiert und behindert einfach den Hauptschädling. (Ja, ich weiss, das ist animistisches Denken.)

  8. #8 schlappohr
    4. März 2020

    (Ja, ich weiss, das ist animistisches Denken.)

    Man kann es auch einfach als einen globalen Regelkreis sehen. Die hohe Bevölkerungsdichte begünstigt die Ausbreitung (und damit die Überlebens- und Anpassungsfähigkeit) tödlicher Viren, was zu einer Verringerung der Bevölkerungsdichte führt. Einmal direkt durch Infektion und Tod, einmal sekundär durch allgemeinen Rückgang der Lebensstandards und damit Verschlechterung der Bedingungen, Rückgang der Geburten, Krieg durch Ressourcenknappheit, etc. Unser Eingriff in den Regelkreis durch Impfungen und Quarantäne etc. ist letztlich eine regelungstechnische Störgröße, die aber an der Existenz des Regelkreises nichts ändert, nur dessen Parameter mehr oder weniger stark zu unseren Gunsten ändert.

    Ich schätze, es ist so, weil es so sein muss, auch ohne dass man der Natur oder einem Allmächtigen irgendein bewusstes Handeln muss.

  9. #9 demolog
    4. März 2020

    Ist das kleine Haus zwischen den modernen großen Häusern vielleicht ein Bau- oder Kulturdenkmal? (sodass man es unbedingt erhalten wollte)

    Oder nur ein Phänomen der Standhaftigkeit und Beharrlichkeit gegenüber dem Bauwillen der Nachbarn?

    Jednefalls sind Japans Megametropolen einer der Orte, wo skurile und ungewöhnliche Architekturen allein schon wegen dem Mangel an Baugrund existieren. Ungewöhnliche Grundrisse, ungewöhnliche Bauformen und Strategien. Gewöhnungsbedürftige Raumaufteilungen und Effiziens…usw.

    Ausserdem ist Japan wohl auch einer der ursprünglichen Inspirirungen für die “Tiny-House”-Idee gewesen.

  10. #10 Basilios
    Galaxy Angel I
    4. März 2020

    @schlappohr
    Jedenfalls behaupten diese Satellitenaufnahmen, daß über China inzwischen die Stickoxidbelastung deutlich zurückgegangen ist:
    https://earthobservatory.nasa.gov/images/146362/airborne-nitrogen-dioxide-plummets-over-china
    Klingt kurios. Vor allem, daß der Effekt so schnell da gewesen sein soll. Ich glaub’, ich muss das noch weiter und tiefer verfolgen…

  11. #11 schlappohr
    5. März 2020

    @Basilios

    Wow… das ist wirklich beeindruckend. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass derzeit kaum Containerriesen aus Fernost ihren Plastikschrott über die Meere transportieren, könnte man fast meinen, unsere Atmosphäre hätte eine kleine Verschnaufpause. So wie damals, als nach 9/11 in US alle Flugzeuge am Boden bleiben mussten und binnen kurzer Zeit die Rußpartikelbelastung so stark abgenommen hat, dass alle Teleskope in Nordamerika plötzlich bessere Bilder bekamen.

    Aber zugegeben, als Corona-Infizierter würde ich das vermutlich weniger positiv sehen.

  12. #12 wolfhard
    5. März 2020

    @schlappohr
    zu 9/11 die verringerung der Russpartikel hatte auch zur folge das die temperatur kurzfristig sehr schnell anstieg.
    https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/flugverbot-nach-dem-11-september-sorgte-fuer-waermere-tage-in-den-usa/

  13. #13 schlappohr
    5. März 2020

    @wolfhard
    Dann lasst uns hoffen, dass daraus niemand die falschen Schlussfolgerungen zieht.