Gestern bin ich über den Verein „Aus Liebe zum Grundgesetz“ gestolpert. Der Verein ist mir irgendwie sympathisch, weil er zumindest ansatzweise ein Gefühl für die binnendeutsche Konsonantenschwächung zeigt.
Jetzt sehe ich, dass der Verein auch ein großes Interesse daran hat, herauszufinden, was hinter den Corona-Kulissen wirklich läuft. Dass man uns in Sachen Corona einiges vorenthält, und dafür anderes vormacht, gehört schließlich zu den Grundzutaten jeder guten Corona-Verschwörungstheorie. Dabei soll gar nicht bestritten werden, dass die Politik manchmal ein lockeres Verhältnis zur Wahrheit hat und auch nicht immer mit offenen Karten spielt. Aber daraus folgt noch lange nicht, dass man uns bei Corona ein X für ein U vormacht. Obwohl man daran sehen kann, wie gut die Regierung beraten wäre, Vertrauen nicht leichtfertig zu verspielen. In Situationen wie jetzt könnte man es gut brauchen. Vielleicht müsste man dann nicht wie in Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht mit 150 Euro Geldbuße durchsetzen.
Aber zurück zu Frau Lisa Marie Binder-Raupenstrauch und ihrem Verein. Vor einigen Tagen, ganz genau weiß man es nicht, die Nachricht datiert vom 14. Juli, bei einem „aktuellen Stand“ vom 5. August und Verweis auf eine Anwaltsbeauftragung vom 31. Juli, hat der Verein ein Auskunftsbegehren auf der Grundlage des Informationsfreiheitsrechts beim RKI eingereicht. Man will wissen, was das RKI weiß. Das Anschreiben ans RKI wird zum Download angeboten. Was man downloaden kann, sieht man unten rechts: Ein Schreiben, bei dem alle Informationen verdeckt sind, sogar das Datum des Schreibens. Und die Fragen, die dem RKI gestellt werden, sind auf der zweiten Seite des Schreibens, das nicht dabei ist. Auch das ist eine Art von Informationsfreiheit.
Wer Verschwörungstheorien liebt, kann jetzt spekulieren. War etwa ein strahlender Strichcode auf dem Brief? Oder arbeitet der Anwalt insgeheim auch für Bill Gates? Enthält das Datum eine verborgene Botschaft, z.B. den Termin der nächsten Corona-Demo in Berlin? Alles möglich. Mit der binnendeutschen Konsonantenschwächung wird es ja hoffentlich nichts zu tun haben.
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