In Spanien sind ähnlich wie in Frankreich und manchen anderen Ländern in den letzten Wochen die Fallzahlen in die Höhe geschossen. Und anders als die Herren Kuhbandner, Walach oder Wodarg vielleicht meinen, nicht als Artefakt von mehr Tests. Die Testzahlen sind nicht so stark gestiegen, außerdem gab es in beiden Ländern zuletzt auch mehr Krankenhausfälle und Sterbefälle. Der 7-Tages-Durchschnitt der Sterbefälle liegt in Spanien im Moment bei rund 100, Mitte Juli lag er bei 2-3.
Interessant an den aktuellen Worldometers-Daten für Spanien ist die Halbierung der Fallzahlen seit einer Woche, von ca. 10.000 neuen Fällen täglich auf ca. 5.000. Dieser abrupte Rückgang fällt mit der Verschärfung regionaler Infektionsschutzmaßnahmen zusammen, etwa dem Lockdown in Madrid vor einer Woche, wo besonders viele Fälle zu registrieren waren.
Sieht man also hier den Effekt dieser Maßnahmen? Oder kommt hier etwas anderes zum Ausdruck, sind die Tests ausgegangen, gibt es Datenprobleme, hat Madrid die Herdenimmunität erreicht? In Frankreich zeigt sich übrigens keine vergleichbare Entwicklung, die täglichen Fallzahlen sind dort inzwischen höher als im Frühjahr.
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Nachtrag 2.10.2010: Die unten von Kommentator Uma geäußerte Vermutung, dass eine Umstellung des Datenverfahrens ursächlich ist, könnte zutreffen, Spaniens Zahlen sind wieder auf dem alten Niveau:
Nachtrag 4.10.2020:
Oder auch nicht. Jetzt sind es bei Worldometers wieder nur gut 3.500 neue Fälle täglich im 7-Tagesdurchschnitt:
So langsam kommen mir die Daten etwas spanisch vor.
Kommentare (19)