Inzwischen darf es als gesichert gelten, dass Joe Biden die Wahlen in den USA gewonnen hat. Nachdem auch Georgia an ihn geht, kann er Stand heute mit 306 Wahlmänner- und Wahlfrauenstimmen rechnen, Trump nur mit 232.
Mit Biden wird der Stil der US-Politik absehbar wieder weniger rüpelhaft und weniger erratisch, aber ob sich die Lebensbedingungen der Amerikaner/innen dadurch wirklich verbessern oder ob die „Deaths of Despair“ weiter zunehmen, bleibt ebenso abzuwarten wie die weltpolitische Neupositionierung der USA. Auch wenn Joe Biden nicht mehr mit dem Spruch „America first“ hausieren geht, werden die USA keine altruistische Politik verfolgen. Große Mächte haben schon immer ihre Interessen durchzusetzen versucht. Freedom and democracy hin oder her.
Ich bin Joe Biden übrigens schon einmal persönlich begegnet. Genauer gesagt, fast. Er hat 2015 die KZ-Gedenkstätte in Dachau besucht. Als er kam, wurden alle, die gerade im Besucherzentrum der Gedenkstätte waren, dort eingeschlossen und durften erst, als Biden und seine Leute daran vorbei marschiert waren, wieder raus. Es gab keinerlei Information darüber, was Anlass des Einschlusses war. Als ich wieder frei war, habe ich den Fahrzeugtross des damaligen Vizepräsidenten bestaunt. Bestimmt zwei Dutzend seltsamst ausgerüsteter Fahrzeuge, z.T. unverkennbar militärischer Art.
Joe Biden hat sich mir damals nicht vorgestellt. Ich mich ihm auch nicht. Insofern war es eine Begegnung auf Augenhöhe. Abgesehen davon natürlich, dass ich eingeschlossen wurde und nicht er.
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