Die Klage über den Pflegenotstand in Deutschland geht seit mehr als 30 Jahren durch Deutschland, der Pflegenotstand selbst wohl noch viel länger. Im Frühjahr 2020 wurden die Pflegekräfte in vielen Sonntagsreden gelobt, sie wurden als Helden der Coronakrise beklatscht.

Mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen, z.B. einer Absicherung über einen allgemeinverbindlichen Tariflohn, ist es aber nicht weiter her. Die Caritas (!) hat ihn gerade zu Fall gebracht, nebenan bei Stefan Sell kann man das Drama nachlesen.

Zeitgleich ging die Meldung durch die Medien, dass nach der ersten Coronawelle, zwischen April und Juli 2020, 9.000 Pflegekräfte aus dem Job ausgestiegen sind. Eine interministerielle Taskforce Pflege gibt es übrigens nicht.

Kommentare (10)

  1. #1 Herr Senf
    10. März 2021

    … kann man auch Statistik draus machen:
    auf 10 an Covid verfrüht aus der Pflege Verschiedene 1* Pfleger*in weniger.
    Das ist Buchhaltung in Gesundheitsökonomie / Sarkasmus aus

  2. #2 Beckmann
    11. März 2021

    Die verdienen mehr als genug

  3. #3 Scheinheilig?
    11. März 2021

    Naja, das ist alles irgendwie krass, dass hier von allen Seiten der Caritas die Schuld zugeschoben wird.
    Die Arbeitgeberseite der Caritas hat doch dem ganzen deswegen nicht zugestimmt, weil ihr die ausgehandelten Tarife zu niedrig sind, nicht zu hoch.

    Schuld an dem Ganzen sind doch die privaten Gier- und Ausbeutearbeitgeber, die unwürdige Minimalbeträge anbieten und die Gewerkschaften, die sich darauf auch noch einlassen.

    Die Caritas geht (meines Erachtens zu recht) davon aus, dass bei einer Allgemeinverbindlicherklärung dieser niedrigen Beträge auch die Pflege- bzw. Gesundheitskassen nur noch diese Minimalstbeträge vergüten werden und dann auch die Caritas nicht mehr wirtschaftlich die höheren Löhne und Gehälter zahlen kann.

    Das wäre dann ein Pyrrhussieg der Beschäftigten gewesen, insb. für die Beschäftigten bei der Caritas.

  4. #4 Joseph Kuhn
    11. März 2021

    @ Scheinheilig?

    “Die Arbeitgeberseite der Caritas hat doch dem ganzen deswegen nicht zugestimmt, weil ihr die ausgehandelten Tarife zu niedrig sind, nicht zu hoch.”

    Haben Sie den Beitrag von Stefan Sell gelesen? Er geht genau auf dieses scheinheilige Argument ein.

    @ Beckmann:

    Ihre hartnäckigen Versuche, hier unter wechselnden Nicks herabsetzende oder bestenfalls dumme Kommentare zu platzieren, sind beeindruckend. In dem Fall habe ich Ihren Kommentar mal aus dem Spamfilter geholt und ich hoffe, dass Sie sich daran erinnern, wenn einmal an Ihrem Kranken- oder Pflegebett eine überforderte Pflegekraft vorbeihuscht und keine Zeit hat, sich um Ihren Stuhlgang zu kümmern, Ihren trockenen Mund oder Ihren Dekubitus.

  5. #5 hto
    11. März 2021

    Was da als Tarif ausgehandelt wurde ist tatsächlich zu tief, aber der Fehler steckt schon im Wort AUSGEHANDELT, deshalb: Den ganzen Gesundheitssektor ohne Entschädigung ENTEIGNEN, reprivatisieren / verstaatlichen, sehr viel höhere Löhne als in der Industrie zahlen und mit konsequenter Kompromisslosigkeit zur notwendigen Veränderung der gesamtgesellschaftlichen Wirtschaft MEHR ALS GENUG Personal einstellen!

  6. #6 Norbert Aust
    11. März 2021

    @ Beckmann
    Ganz richtig: Die Pflegekräfte verdienen mehr als genug. Lediglich ihr Gehalt/Lohn entspricht nicht dem, was sie verdienen.

  7. #7 Uli Schoppe
    11. März 2021

    @Norbert YMMD XD

    Und leider stimmt das mit den 30 Jahren: Es gab einen Grund warum ich nach meinen 20 Monaten Zuvieldienst nicht Altenpfleger geworden bin. Mir hat das Spass gemacht. Wenn man Frau und Kinder haben will müssen die leider auch essen ^^

  8. #8 Beckmann
    13. März 2021

    Pflegekräfte bekommen in Deutschland gutes Geld für ihre Qualifikation/Arbeit.
    Bevor sie auf den beliebten “Leute dafür beklatschen dass sie ihren Job machen”-Zug aufspringen, wäre es doch sinnvoll, sie würden sich zumindest ein wenig informieren und mit anderen Berufen vergleichen.
    Einfach populistische Aussagen aufgreifen und bunt anmalen kann doch ihr Anspruch nicht sein.

    PS. Wenn eine Pflegekraft überfordert ist ein Ad-system anzuknipsen und mir ein Glas Wasser hinzustellen, dann sind diese Leute wirklich überbezahlt.

    • #9 Joseph Kuhn
      13. März 2021

      @ Beckmann:

      Zweimal den gleichen Nick? Interessant. Gestern hätte ich Ihren Kommentar übrigens nicht gesehen, da gab es dutzende Spam-Kommentare. Genießen Sie Ihr Glück. Ihren anderen Kommentar, den mit dem üblichen Inhalt, lasse ich, wo er hingehört: beim Müll.

      Und zu dem, was Sie hier schreiben, ist schon alles gesagt: Möge es Ihnen wieder einfallen, wenn Sie mal gepflegt werden.

  9. […] Jahr sowieso tot wären“. Ob das den ganzen Aufwand lohnt? Vermutlich ist in der Pflege auch der Wettbewerb um die besten Köpfe bei weitem nicht so hart wie bei den Banken. Investmentbanker hängen nicht mit ihren Schulkindern […]