Am 31.8.2020 ging die erste Version des Buches „Corona verstehen – evidenzbasiert“ online. Seitdem hat David Klemperer, von Bernt-Peter Robra und mir assistiert, in regelmäßigen Updates auf der Grundlage neuer Studien, neuer Bewertungen oder neu hinzukommender Themen veröffentlicht. Seit heute ist Version 50 online. Anlass für einen kleinen Glückwunsch an uns selbst – und all die, die mit Hinweisen zur ständigen Weiterentwicklung des Werks beigetragen haben.
Aber in Zeiten wie diesen sollte man nicht gleich mit einem achselzuckenden „So what“ wieder zum Alltag übergehen. Eine Datenanalyse zeigt nämlich einige unheimliche Befunde zum Zusammenhang zwischen den Versionsnummern des Buchs und der kumulativen Zahl der SARS-CoV-2-Fälle in Deutschland. In der Indexdarstellung, also die Datenlage am 31.8.2020 gleich 1 gesetzt und dann die relative Veränderung berechnet, kommt man bei den Versionen logischerweise zur gefeierten 50, bei den SARS-CoV-2-Fällen fast identisch zu 51,2 (!). Berechnet man die Korrelation zwischen den beiden Reihen, erhält man mit 0,92 nahezu das maximal Mögliche. Mehr als 1 geht nicht.
Man könnte meinen, dass wir mit den Buchversionen die Pandemie getriggert haben. Aber Leser/innen des Blogs hier wissen, und Zuschauer von Dieter Nuhr vielleicht ebenso, dass man mit der kausalen Interpretation von Korrelationen vorsichtig sein muss. Sieht man genauer hin, fällt auf, dass im Sommer und Frühherbst 2021 die Fallzahlen kaum mehr zugenommen haben, während das Buch unverdrossen fortgeschrieben wurde. Gibt es also verborgene Parameter? Wir testen das, indem wir jetzt etwas langsamer machen. Wenn dann die Fallzahlen auch langsamer ansteigen, wird es natürlich interessant. Dann nehmen wir uns vor, die Pandemie im Sommer zu beenden. Letzte Version, letzter Fall?
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