Die halbe Welt diskutiert derzeit das Erstarken identitätspolitischer Strömungen, von links wie von rechts. Mit diesen Strömungen einher geht die Ablehnung universalistischer Ansprüche an Wahrheit und Gerechtigkeit. Diese werden vielmehr selbst als Methoden einer partikularen Interessensdurchsetzung verstanden, als epistemisch verkleidete Absicherung bestehender Herrschaftsstrukturen.
An Einwänden dagegen fehlt es nicht, auch nicht an zeitgenössischen allgemein verständlichen Kommentaren, siehe z.B. Amartya Sens „Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt“, 2007 auf Deutsch erschienen, oder Paul Boghossians „Angst vor der Wahrheit“, inzwischen auch schon seit 10 Jahren auf dem deutschen Buchmarkt.
Vor kurzem ist von Omri Boehm, einem amerikanischen Philosophen, das Buch „Radikaler Universalismus“ erschienen, das es neuerdings für 4,50 Euro auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung gibt. Dazu hier wieder eine 7-Zeilen-Rezension. Seitenangaben beziehen sich auf die Propyläen-Ausgabe 2022.
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