Einem Bonmot von Maxim Gorki zufolge muss man nicht in einer Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben. Natürlich gibt es Dinge, die sich nur aus der Erste-Person-Perspektive beschreiben lassen, und natürlich ist manches einfacher zu beschreiben, wenn man dazu einen eigenen Erfahrungshintergrund hat. Aber folgt daraus, dass Wahrheit und Objektivität grundsätzlich soziale Konstruktionen sind, noch dazu solche, die auf subtile Weise Macht ausüben?

Das war der Mainstream des Denkens der Postmoderne und ihrer philosophischen Vorläufer von Nietzsche bis Feyerabend. Ihnen ging es darum, scheinbar objektive Beschreibungen zu „dekonstruieren“, die dahinterliegenden Prägungen und Machtmechanismen aufzudecken. Das hat unser Verständnis von Wahrheit und Wissen vertieft, aber zugleich oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, in die Sackgasse relativistischer Positionen geführt, die ihren eigenen Geltungsanspruch untergraben.

Manche postmoderne Autor:innen, wie Bruno Latour, haben sich später wieder eines Besseren besonnen, aber die Erbschaft des postmodernen Denkens findet sich bis heute nicht nur in rechten, sondern auch in linken, gerechtigkeitsorientierten, Konzepten wieder: in Teilen der Gender Studies, postkolonialen Theorien oder in der Critical Race Theory. Dort werden Geltungsansprüche von Aussagen mitunter aus konkreten Diskriminierungserfahrungen oder der Zugehörigkeit zu einer Opfergruppe abgeleitet und als privilegierte Erkenntnisposition gegen das Mitsprechen und Mitdenken anderer Menschen in Stellung gebracht.

Die Philosophin Susan Neiman nennt das „Stammesdenken“. Sie verwehrt sich dagegen, dass solches Stammesdenken das moderne linke Denken sei: Links ist nicht woke, Hanser Verlag, Berlin, 175 Seiten, 22 Euro. Dazu wieder zum „Anteasern“ eine 7-Zeilen-Rezension.

—————
Zum Weiterlesen:

• Amartya Sen: Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt. München 2007.
• Paul Boghossian: Angst vor der Wahrheit. Frankfurt 2013.
• Omri Boehm: Radikaler Universalismus. Berlin 2022.
• Bruno Latour: Elend der Kritik. Zürich/Berlin 2007.
• Thomas Nagel: Der Blick von nirgendwo. Frankfurt 1992.

Kommentare (55)

  1. #1 Andreas Lichte
    11. September 2023

    Das Scheingefecht “Links vs. Woke” ist rechts.

    Und langweilig. Wo sind die Utopien, Herr Kuhn?

    • #2 Joseph Kuhn
      11. September 2023

      Utopien sind, wie der Name sagt, nirgendwo. Dagegen kann ich Ihnen genau sagen, wo der Streichkäse bei uns ist.

      Etwas ernster: Die Verwirklichung universalistischen Denkens ist eine Utopie.

  2. #3 Alisier
    11. September 2023

    Wer Foucault als zutiefst amoralischen Reaktionär bezeichnet kann kein ganz schlechter Mensch sein.
    Und eine gute Autorin und Denkerin scheint sie ebenfalls zu sein.
    Vielen Dank für diese Leseempfehlung!

  3. #4 Staphylococcus rex
    11. September 2023

    Danke für diese interessante Leseempfehlung. Insbesondere da es bei der Postmoderne um eine Denkweise geht, die mir fremd ist. In meinem positivistischen Weltbild trenne ich streng zwischen der objektiven Realität (außerhalb meines Bewußtseins) und dem Abbild dieser Realität in meinem Bewußtsein. Bei diesem Herangehen ist es von Anfang an klar, dass das Abbild in meinem Bewußtsein unvollständig ist. Um dieses Abbild zu vervollständigen, sind die Fähigkeit zur Empathie und zum Perspektivwechsel erforderlich.

    Natürlich gibt es einzelne Menschen, die weder zur Empathie noch zum Perspektivwechsel fähig sind (siehe causa Aiwanger), das ist aber noch keine Rechtfertigung für ein pessimistisches Weltbild, welches allein auf die Wechselwirkungen in einem Netzwerk der Machtbeziehungen fokussiert. Wer Identitäten (Stammesdenken) propagiert, sollte sich immer auch der Frage stellen, ob ein Mensch mehrere Identitäten haben kann (z.B. in Bezug auf Religion, soziale Stellung etc.) und ob ein Mensch lebenslang in diesen Identitäten gefangen ist oder sich darüber erheben kann.

    Den Wikipediaartikel zu Foucault habe ich bisher nur kurz gestreift und keine Zeit für eine Analyse gehabt. Auch wenn manche Personen sehr umstritten sind, lohnt es doch zu schauen, welche Gedankengänge nachvollziehbar sind und wo diese Personen gedanklich falsch abgebogen sind.

  4. #5 Neumann
    11. September 2023

    “ob ein Mensch mehrere Identitäten haben kann “,
    hat er, wer mit dem Auto unterwegs ist, schimpft auf die Fahrradfahrer und der Radfahrer schimpft auf die Fußgänger. Und wenn der Autofahrer zu Fuß unterwegs ist , schimpft er auch auf die Radfahrer.

    Wer das einmal begriffen hat, versteht die Vermieter, die Angst vor den Mietnomaden haben und versteht , dass man gleichzeitig als Vermieter auftreten kann, wenn man eine Eigentumswohnung vermietet und gleichzeitig auch Mieter sein kann, wenn man eine Wohnung mietet.

    Es kommt auf die Interessenlage an.
    Und dabei sind wir mitten in der Politik, denn die objektive Realität , die gibt es nicht, real ist das, was mit meiner Interessenalage übereinstimmt.

    Und so kann es passieren, das woke sowohl rechts als auch links sein kann, je nachdem , wo man sich befindet.
    Anmerkung, so viel Psychologie muss sein !

  5. #6 Ursula
    11. September 2023

    Das Buch ist schon bestellt, und hier werde ich wahrscheinlich die Gelegenheit wahrnehmen, Susan Neiman persönlich zu erleben!
    https://www.kreisky-forum.org/category/event/?lang=de&date=2023-10&fbclid=IwAR0TlpzsGsDS–EhiWMR3V3zY86x0x_o7A-r5xrj5QngWJwe8inqSofilKg
    Vielleicht lesen auch andere aus Wien und Umgebung mit!

  6. #7 Andreas Lichte
    11. September 2023

    @ Joseph Kuhn, der sagt: “Utopien sind, wie der Name sagt, nirgendwo. (…) Die Verwirklichung universalistischen Denkens ist eine Utopie.”

    So vorhersehbar – wie etwas nur vorhersehbar sein kann.

    Weiter viel Freude bei den Scheingefechten!

    Irgendjemand muss Aiwangers Lebenswerk ja vollenden. Wussten Sie, dass Aiwanger in Bayern ein häufiger Name ist?

    • #8 Joseph Kuhn
      12. September 2023

      @ Andreas Lichte:

      “Weiter viel Freude bei den Scheingefechten!”

      Sie klingen schon wie hto. Könnte es sein, dass Fragen wie “Wo sind die Utopien” bestenfalls für Scheingefechte geeignet sind, so provokativ und mehrdeutig, wie sie sind? Wenn Sie inhaltlich diskutieren wollen, bringen Sie halt Substanz ein, das erhöht die Chancen, dass inhaltlich substantieller geantwortet wird.

      Falls Sie das Buch von Susan Neimann für ein Scheingefecht halten, irren Sie sich definitiv. Der Streit um die Postmoderne und die Frage, inwiefern sie das neue “Links” ist, geht mindestens seit den “Science Wars” der 1990er Jahre und ist zuletzt etwa von Pluckrose/Lindsay mit ihrem Buch “Zynische Theorien” wieder ganz explizit gestellt worden.

      Selbst in meinem Berufsfeld ist das Thema virulent, wenn etwa epidemiologische Studien bestimmter Gruppen abgelehnt werden, weil sie eine “objektivierende Verfügbarmachung von Herrschaftswissen” darstellen würden, egal wie emanzipatorisch sie intentiert sind. Inwiefern einem epidemiologischen Studienansatz tatsächlich solche restriktiven Aspekte inhärent sind, muss man ernsthaft diskutieren, ebenso wie die Frage, ob alle “Wissensbestände”, die der Wissenschaft wie das Alltagswissen von untersuchten Gruppen, “gleichwertig” sind und welche alternative Konzepte zu einem womöglich wirklich (und vielleicht ungewollt) herrschaftskonformen Studiendesign, das nur scheinbar “ganz objektiv” daherkommt, vorliegen, Stichwort Aktionsforschung, Mitforscherkonzept usw. – die Literatur ist voll davon.

      Interessant sind auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den älteren Debatten, etwa um das Webersche Wertfreiheitspostulat oder den “Positivismusstreit in der deutschen Soziologie”.

      Zu alldem sind Sie herzlich eingeladen, es wäre interessanter als ein mauliges “Weiter viel Freude bei den Scheingefechten!”.

  7. #9 Neumann
    11. September 2023

    Ursula
    Der Ausnahmepolitiker Bruno Kreisky hatte es sogar geschafft, der SPÖ in Österreich eine absolute Mehrheit zu verschaffen.
    Es sind also auch die Menschen, die das Richtige real machen. Wahrheit und Objektivität können am Anfang auch nur Visionen sein, die dann der richtige Mensch am richtigen Ort verwirklicht. Willy Brandt und Olof Palme in Schweden regierten etwa zur gleichen Zeit.
    Sie haben es geschafft, den Eisernen Vorhang in Europa zu überwinden.
    Mit links und rechts kann man solche Entwicklungen nur unvollständig beschreiben, mit woke eher.

  8. #10 komischer Kautz
    11. September 2023

    War die Hinwendung zu Foucault nicht eher Resultat des Scheiterns von Utopie und Fortschrittsglaube?

    Haben die Weltkriege, Holocaust, fortgesetzter Kolonialismus und Realsozialismus nicht jede Hoffnung auf eine marxsche Interpretation der Geschichte verpuffen lassen? Und gingen nicht auch mit Adorno Utopie und Universalismus verloren?

    Haben diese resignierten Stimmen nicht bis heute Recht behalten, während die wenigen Fortschritte in Richtung einer gerechteren Gesellschaft ausgerechnet aus der Ecke der Postmoderne kamen? Mit Ausnahme der Umweltschutz und Klimabewegung, ist doch alles was wir heute als sozialen Fortschritt begreifen von Foucault geprägt: Feminismus, Anti-Rassismus, Inklusion von Menschen mit Behinderungen, usw.

    Und hat Marx nicht zu stark idealisiert, wie uns die feingliedrige Unterscheidung der Kapitalsorten durch Bourdieu zeigt? Auch bei ihm wird der doppelt freie Lohnarbeiter gleichzeitig zum herrschenden Kapitalisten, sofern er nur über mehr kulturelles oder soziales Kapital verfügt als sein Nachbar, seine Frau oder der migrantische Kollege.

    Vielleicht lässt sich ja kein revolutionäres Subjekt finden, weil es sich nicht finden lassen will.

    • #11 Joseph Kuhn
      12. September 2023

      @ komischer Kautz:

      “War die Hinwendung zu Foucault nicht eher Resultat des Scheiterns von Utopie und Fortschrittsglaube?”

      Diese Frage diskutiert Susan Neiman und verneint sie unter Verweis auf offenkundige zivilisatorische Fortschritte. Richtig ist allerdings, dass auch Foucault Enttäuschungen eines einfachen linearen Fortschrittsglauben widerspiegelt, wie z.B. auch Horkheimer/Adorno mit ihrer Dialektik der Aufklärung, die Neiman ebenfalls anspricht.

      “Haben diese resignierten Stimmen nicht bis heute Recht behalten, während die wenigen Fortschritte in Richtung einer gerechteren Gesellschaft ausgerechnet aus der Ecke der Postmoderne kamen?”

      Weder das Ende der Hexenverbrennungen, noch die Abschaffung der Sklaverei oder die Überwindung des Nationalsozialismus waren Verdienste der Postmoderne. Dass die Postmoderne für Ambivalenzen des Zivilisationsprozesses sensibilisiert hat, für Fesselungen innerhalb emanzipatorischer Bewegungen, ist unstrittig, und wird auch von Susan Neiman nicht bestritten. Sie sieht die Verdienste postmoderner Ansätze sehr wohl.

      “Und hat Marx nicht zu stark idealisiert, …”

      Ja. Seine Stärken liegen in der ökonomischen Analyse des aufkommenden Kapitalismus, nicht in der Geschichtsphilosophie. Zu den Stichworten Frauen, Migration usw. siehe auch Nancy Frasers Buch “Der Allesfresser”, sie geht näher auf diese Aspekte ein.

      “Vielleicht lässt sich ja kein revolutionäres Subjekt finden, weil es sich nicht finden lassen will.”

      Derzeit lässt es sich offensichtlich nicht finden, die Unzufriedenen gehen lieber ins Bierzelt und jubeln Hubert Aiwanger zu, oder wählen gar AfD.

  9. #12 Dr. Webbaer
    12. September 2023

    ‘Stammesdenken’ wird auch ‘Tribalismus’ genannt, moderne, vernünftige linke Denker müssen bis dürfen aus diesseitiger Sicht nicht “woke”, “politisch korrekt”, zukunftspessimistisch (Marx war so nicht) und misanthropisch sein.
    Der Marxismus war nicht so angelegt, der Marxismus-Leninismus und der Stalinismus ebenfalls nicht.
    Marx war Zukunftsoptimist.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer (der dem Liberalismus zuneigt, nichts gegen sozusagen moderaten Kollektivismus hat, auch mittlerweile a bisserl in “Kapitalismus”-Kritik [1] macht – und sich nicht enttäuscht sieht dem alten hiesigen werten Inhaltegeber seit vielen Jahren gefolgt zu sein)

    [1]
    Dr. W stellt hier entartete globale Marktwirtschaft fest, auch sog. Oligarchentum, hält sich von marxistischer Begrifflichkeit (zB : “Kapitalismus”) weiterhin fern.

  10. #13 Andreas Lichte
    12. September 2023

    @ Joseph Kuhn

    Danke für die Einladung. Ich verzichte. Ihre NonStop-Belehrungen interessieren mich nicht. Wenn Sie meine Kommentare nicht verstehen: egal.

    • #14 Joseph Kuhn
      12. September 2023

      Jeder hat das Recht, Einladungen abzulehnen. Auf Wiedersehen.

  11. #15 Uli Schoppe
    12. September 2023

    Mit Ausnahme der Umweltschutz und Klimabewegung, ist doch alles was wir heute als sozialen Fortschritt begreifen von Foucault geprägt: Feminismus, Anti-Rassismus, Inklusion von Menschen mit Behinderungen, usw.[

    Einfach nein. Das was Möchtegernwoke an Verhalten an den Tag legen ist eine aus ihrem Narzissmus heraus erklärbare psychische Störung. Alleine die Art und Weise wie sie mit Mitmenschen umgehen die von einer etwaigen rechten dogwhistle gar nichts bemerkt haben aber trotzdem von ihnen entgegen ihrer eigenen Ansprüche aufs Niedrigste verbal mißhandelt werden spricht Bände. Aber was erwarte ich von Menschen die terf sagen und bitch meinen… Mehr als versuchen sich die Verdienste Anderer, echter Linker auf die Fahne zu schreiben bekommen die eh nicht hin. Das fängt beim Feminismus an.
    Sich in einem Kommentar hinzustellen und einfach mal “Das Scheingefecht “Links vs. Woke” ist rechts.” ohne auch nur den Versuch einer Begründung auszuwerfen ist tatsächlich rechts. Möchtegernwokes Verhalten ist nicht mal eine Persiflage linken Verhaltens, es ist zynisch und menschenverachtend. Was ich eigentlich immer eher von Rechten erwarte.

    Rant aus… Ich entschuldige mich dann schon mal bei den Menschen mit einer echten psychischen Störung, ihr seid nicht mit gemeint.

  12. #16 Dr, Webbaer
    13. September 2023

    Foucault sei, so Neiman, ein zutiefst amoralischer Reaktionär. [Quelle : “Kachel” im Artikeltext]

    +

    Wer Foucault als zutiefst amoralischen Reaktionär bezeichnet kann kein ganz schlechter Mensch sein. [Kommentatorenfreund(in) ‘Alisier’ im hiesigen Nachrichtenbereich]

    Da musste Dr. Webbaer schmunzeln, aus seiner sicht war Foucault und der gesamte sogenannte Poststrukturalismus ‘schrecklich’, Schrecken einflößend für den Schreiber dieser Zeilen,
    Ob Foucault ‘amoralisch’ und ‘reaktionär’ war, weiß Dr. Webbaer nicht, hängt wohl auch von der Perspektive (Kommentatorenfreund ‘Staphylococcus rex’ brachte dieses Wort nochmals bei) ab.
    Old Webbaer konnte sich übrigens auch mit Heidegger nie im geringsten anfreunden, also mit seinen Texten, die ihm immer ein wenig gaunerhaft vorkamen, denn er schien Setzungen in seinen Texten zu verstecken, um seinen Inhalten Kohärenz zu geben; Karl Popper hatte vor ihm auch deutlich(st) gewarnt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  13. #17 Dr, Webbaer
    13. September 2023

    Bonuskommentar dazu :

    Aber folgt daraus, dass Wahrheit und Objektivität grundsätzlich soziale Konstruktionen sind, noch dazu solche, die auf subtile Weise Macht ausüben? [Frage im Artikeltext]

    ‘Wahrheit’ und ‘Objektivität’ sind ‘soziale Konstruktionen’, was sonst?
    Abärr, so ist nicht gemeint, dass die Suche nach “Wahrheit” und “Objektivität” (hier jeweils in doppelten umrahmenden Anführungszeichen geschrieben, Metaphoriken meinend) zu vernachlässigen wäre, sondern so ist gemeint, dass ein (aus diesseitiger Sicht “ganz klar”) korrekter Sachverhalt vorliegt, der aber nicht konstruktiv genutzt werden kann, etwa um sich selbst (und gar in einer Hegemonie) Anderen neue Realität [1] zu schaffen, wenn so nicht mit der Natur zusammen passt, wenn mit der Natur (der “Welt”) stattdessen konkurriert wird. [2]

    Auch die szientifische Methode hat sozusagen in persona etwas dagegen, vergleiche bspw. mit aktuellen Aussagen der Art “Es gibt sehr wohl beim Menschen mehr als zwei biologische [sic, Anmerkung : von Dr. W] Geschlechter!” – Jan Böhmermann,
    Macht ausüben geht nur den weiter oben erklärten Zusammenhang meinend : nicht, wäre u.a. unbegründet, unverständig, böse und etwas für die Anderen [TM : Müntefering].


    [1]
    Die Realität meint die Sachlichkeit, sie ist ein Weltbild, es gibt andere Weltbilder wie zum Beispiel das Universum, die physikalische Sicht ist gemeint, die Wirklichkeit, “das was wirkt”, Meister Eckhart meinend, die Welt (ja, die Welt meint das, was “waltet und schaltet”, sie ist ein Weltbild) und weitere Ideen (“Bilder”), die die Welt irgendwie formen, auch religiöser, esoterischer und “schamenhafter” Art.

    [2]
    Vergleiche :
    -> https://musikguru.de/pippi-langstrumpf/songtext-titellied-deutsch-701550.html (hier könnte ein hednostisches Weltbild gemeint sein, ein Weltbild, das dem sogenannten Solipsismus folgt)

  14. #18 Alisier
    13. September 2023

    Der wb und Heidegger: Doktoranden künftiger Generationen werden sich an dem Vergleich abarbeiten können.

  15. #19 wereatheist
    Das Feuchtgebiet
    13. September 2023

    Mal was ganz Anderes: welche Definition von ‘woke’ ist hier (im OP) gültig?
    Etwa die hier:

    The belief there are systemic injustices in American society and the need to address them.

    Das dürfte in Faux News, Newsmax und OANN geteilt worden sein und ist damit wahr 😉
    Vielleicht sollte man ‘woke’ gar nicht benutzen, außer ironisch?

    • #20 Joseph Kuhn
      13. September 2023

      @ wereatheist:

      “welche Definition von ‘woke’ ist hier (im OP) gültig?”

      Susan Neiman fragt in der Einleitung ihres Buches: “Kann man woke definieren? Es beginnt bei der Sorge um ausgegrenzte Menschen und endet bei ihrer bloßen Reduktion auf das Ausgegrenztsein.” Was damit gemeint ist, darum geht es im Buch.

      “Vielleicht sollte man ‘woke’ gar nicht benutzen, außer ironisch?”

      Damit würde man sich die Möglichkeit vergeben, ein Phänomen zu analysieren, zu verstehen, was in der woken Identitätspolitik selbstfesselnd ist, warum “woke” nicht links ist.

  16. #21 wereatheist
    Matsch
    13. September 2023

    Ob sich Susan Neiman gegen die Definitionsmacht von Murdoch et al. durchsetzen kann?
    Nope.

  17. #22 wereatheist
    Sumpf
    13. September 2023

    Identitätspolitik ist natürlich ein Problem im class war, was ich zutiefst bedauere.
    Aber man kann Leute nicht dazu zwingen, sich nicht zu identifizieren (mit multitudes).

  18. #23 Joseph Kuhn
    13. September 2023

    @ wereatheist:

    “Ob sich Susan Neiman gegen die Definitionsmacht von Murdoch et al. durchsetzen kann? Nope.”

    Ich vermute, ihr Buch wendet sich nicht an Murdoch et al., sondern an Leser:innen, die wissen wollen, ob “woke” das neue “links” sein sollte oder nicht.

    Man kann natürlich auch ChatGPT fragen:

    Frage: “Ist ‘woke’ identisch mit ‘links’?”

    Antwort: “Nein, “woke” ist nicht identisch mit “links”, obwohl es einige Überschneidungen geben kann.

    “Woke” bezieht sich auf eine spezielle politische und soziale Haltung, die sich durch Sensibilität und Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere in Bezug auf Rassismus und soziale Ungleichheit, auszeichnet. Eine Person, die als “woke” bezeichnet wird, ist normalerweise politisch und sozial aktiv und setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit und Veränderung ein, oft in Bereichen wie Rassen- und Geschlechtergleichheit, LGBTQ+-Rechte, Umweltschutz und andere soziale Anliegen.

    “Links” hingegen bezieht sich auf eine politische Ausrichtung, die typischerweise für progressive und sozial liberale Ideen steht. Linkspolitiker und -aktivisten setzen sich oft für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Arbeitsrechte und eine stärkere staatliche Regulierung in wirtschaftlichen Angelegenheiten ein. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle linken Personen als “woke” betrachtet werden, und nicht alle “woke” Personen sind notwendigerweise politisch links orientiert. Es gibt eine breite Vielfalt an politischen Ansichten innerhalb des Spektrums der “woke”-Bewegung.

    Es gibt jedoch eine gewisse Überlappung zwischen “woke” und linken politischen Ansichten, da beide sich oft für soziale Gerechtigkeit und progressive Veränderungen in der Gesellschaft einsetzen. Dennoch sind sie nicht dasselbe, und es ist wichtig, die Unterschiede zwischen diesen Begriffen zu verstehen, um politische Diskussionen und Debatten klarer zu gestalten.”

    Geht schneller, als das Buch von Neiman zu lesen, ist aber gedanklich auch deutlich sparsamer.

    “Aber man kann Leute nicht dazu zwingen, sich nicht zu identifizieren”

    Das sollte man auch nicht. Für diskriminierte bzw. benachteiligte Gruppen ist es wichtig, dass sie sich ihrer Situation bewusst werden, um gemeinsam für Verbesserungen eintreten zu können. Problematisch wird es erst, wenn ein Opferstatus essentialistisch in moralische und epistemologische Privilegien umgemünzt wird – und das Ziel, eine bessere Welt für alle Menschen anzustreben, aufgegeben wird.

  19. #24 hto
    13. September 2023

    @Kuhn: “Es gibt eine breite Vielfalt an politischen Ansichten innerhalb des Spektrums der “woke”-Bewegung.”

    🙂 Diese systemrationale Konfusion (des geistigen Stillstandes!) ist zwar extrem problematisch, aber so dargestellt ist es richtig lächerlich, denn tatsächlich ist sie flach, von rechts nach links (Erfahrungswerte). 😉

  20. #25 wereatheist
    Schlamm
    13. September 2023

    wenn ein Opferstatus essentialistisch in moralische und epistemologische Privilegien umgemünzt wird

    Essentialismus ist ja echt voll boese.

  21. #26 wereatheist
    Nasswiese
    13. September 2023

    Erstmal will ich mich für den letzten Kommentar entschuldigen…

  22. #27 wereatheist
    13. September 2023

    .. und wünsche gute Nacht.

  23. #28 Joseph Kuhn
    14. September 2023

    Das Buch als Stein des Anstoßes

    Das Buch stößt in manchen Kreisen auf scharfe Kritik. Ein Punkt dabei ist der Vorwurf, sie mache nicht klar, wen sie konkret meine. In der taz spricht Till Schmidt beispielsweise von einem “Buch ohne Gegenstand”, weil Neiman “woke” nicht klar mit Ross und Reiter definiere.

    Das tut sie in der Tat nicht, auch andere Rezensenten erheben diesen Vorwurf, aber man hat trotzdem kein Problem damit, zu verstehen, was sie meint. Sie definiert quasi implizit.

    Sie selbst schreibt, dass es “kein akademisches Buch” sei, dass sie die Themen nicht erschöpfend behandelt habe und es z.B. zu Foucault auch wohlwollendere Lesarten gebe. Ihr sei es darauf angekommen, Verwirrungen um das Verhältnis woker Ansätze zur Aufklärung (und zu emanzipatorischem, “linken” Denken) aufzulösen und zwar in einer verständlichen Schreibweise, “nicht bloß für ein kleines, ausgewähltes Publikum”. Ich finde, das ist ihr gelungen.

    Manches an dem Buch kann man natürlich zu Recht kritisieren, alles andere wäre ja auch seltsam, aber die Reaktionen, die es hervorgerufen hat, sind schon interessant. Ob sie anzeigen, dass sie einen wunden Punkt im Selbstverständnis mancher Leute getroffen hat?

  24. #29 Alisier
    14. September 2023

    “Warum das so sei und wie das alles gehen könnte, verrät Neiman nicht.”
    schreibt Till Schmidt in seinem Text.
    Die Erwartung ist also wieder, so zumindest scheint es mir, dass jemand bitte genau sagt wo es lang gehen sollte.
    Dass das zu Welterklärern und Welterklärungsformeln führt, die uns nicht im Geringsten weiter bringen, könnte genau das Problem sein.
    Verhärtete Fronten aufgrund starrer Ideologiehörigkeit haben wir ausreichend gehabt und haben wir teilweise immer noch.
    Das sieht und beschreibt Neiman ganz gut, denke ich.
    Und ich stimme zu, dass es hier zutrifft: dass sie in einem sehr wunden Punkt herumrührt belegen die Reaktionen recht eindrücklich.
    Ein weiterer Grund sich intensiver auf sie einzulassen.

  25. #30 Dr. Webbaer
    14. September 2023

    Ja, was ist eigentlich “Wokeness” ?

    Mal so locker “heruntergeschrieben” :

    “Wokeness” meint ein bestimmtes Erwachen, es ist so an den Unis entwickelt worden, von Leuten, die von anderen Leuten (als Dr. Webbaer) als Intellektuelle bezeichnet werden, “Wokeness” meint besondere Achtsamkeit gegenüber nur angeblich oder tatsächlich benachteiligten Gruppen.
    Nicht nur, aber insbesondere die Sprachlichkeit meinend; möglicherweise sind verstärkt schwarze Personen mit dieser Ideologie, eine Ideologie liegt vor, hervorgetreten, auch im “Black Lives Matter”-Kontext und im Zusammenhang mit der sogenannten Critical Race Theory – dieses “Ding” ist ja relativ neu und ergänzt ursisch formuliert die sogenannte Politische Richtigkeit auf das beste.
    Sicherlich wird sich hier auch an neomarxistischem Gedankengut orientiert, an der sogenannten Kritischen Theorie zum Beispiel oder an der Idee, dass es die Sprache ist, die Realität, Sachlichkeit, schafft, nicht die Welt.
    Auch sogenannte Cancel-Culture wird in diesem Zusammenhang, seit vielleicht 2013 (?) besonders geübt bis beworben, sogenannte Trigger Warnings, Safe Spaces und Identity Politics hier die Schlagwörter.


    Ablehnung mag durchgeklungen haben, Wertung war abär bei der obigen (sicherlich viel zu kurz gefassten) Skizze nicht beabsichtigt.

    Möglicherweise hat Susan Neiman “Wokeness” nicht definiert, weil dies sozusagen ein zu heißes Eisen wäre?

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für die Rezension wie auch für das Eingehen im Kommentariat!
    Dr. Webbaer

  26. #31 Neumann
    14. September 2023

    Was noch nicht berücksichtigt wurde, “woke” bei den Geschlechtern.
    Dass Frauen unterbezahlt sind, ist ein Fakt, wer regt sicht darüber nicht auf , natürlich die Männer.

    Dass in den Vorstandsetagen die Posten an die Männer vergeben sind, wer regt sich darüber nicht auf, natürlich die Männer.

    Dass Kriege von den Männern provoziert werden,…….
    Dass die “Rechten” hauptsächlich Männer sind……

    “Woke und Geschlecht” wäre doch eine Unterscheidung wert.
    Zu Links und Frauen, dabei sollten sich doch Mitleser melden, ob sich da auch eine Linie abzeichnet.

  27. #32 nixverstehen
    14. September 2023

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Bitte Netiquette beachten. Danke. JK]

  28. #33 Alisier
    14. September 2023

    Wenn es nicht die Schwarzen sind, sind halt es die Muslime, nicht wahr……
    Sehen Sie wb, ist es denn wirklich so schwer ihre geballten Vorurteile auch mal nicht in den Vordergrund zu stellen? Es könnte für eine konstruktive Diskussion wichtig sein sowas einfach zu laassen, meinen Sie nicht?

  29. #34 wereatheist
    Plantsche
    14. September 2023

    “Wokeness” meint ein bestimmtes Erwachen, es ist so an den Unis entwickelt worden

    Neinneinnein, das Wort entstammt (US) schwarzem Slang, und hatte erstmal genau gar nichts mit Unis zu tun.
    Hübsch finde ich die Erwähnung von “Neomarxismus”.
    Das ist echt voll Siebziger.
    Ich fühlte mich wieder jung.

  30. #35 naja
    15. September 2023

    Mit geht es ehrlich gesagt ähnlich wie Susan Neiman in der Hinsicht, dass ich sehr irritiert war, als ich das erste Mal von critical blackness und whiteness Seminaren gehört habe, in denen Weiße und Schwarze getrennt und auf ihre (mangelnden) Privilegien hingewiesen werden. Danach ging es auch in Forschungsprojekten um Groß- und Kleinschreibung und Satzzeichen, wodurch manche Worte gewichtiger werden und das ist nicht inklusiv. Das ist gut 10 Jahre her und ich dachte damals, dass ist doch rassistisch, Menschen in Hautfarben zu unterteilen und niemals, dass sich derartige Überlegungen so lange halten.
    Ich habe letztens mit einer jungen blonden Studentin der Slave Studies gesprochen. Im Prinzip lernt sie, wozu sie nichts sagen kann, da ihr der epistemologisch privilegierte Zugang fehlt.

  31. #36 Alisier
    15. September 2023

    @ naja
    Ähnliche Erfahrung und Zustimmung.

  32. #37 Ichbinich
    15. September 2023

    @naja:

    Wem würde denn in dieser Logik der “Zugang” nicht fehlen?
    Auch heutzutage werden POC sicher noch diskriminiert, aber Sklaven sind ja doch nochmal bissel was anderes…

  33. #38 hto
    15. September 2023

    @Ichbinich #”bissel”
    “Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.” (Marie von Ebner-Eschenbach) 😉

  34. #39 RPGNo1
    15. September 2023

    Martin Luther King

    “I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.

    I have a dream today!

    I have a dream that one day, down in Alabama, with its vicious racists, with its governor having his lips dripping with the words of “interposition” and “nullification” — one day right there in Alabama little black boys and black girls will be able to join hands with little white boys and white girls as sisters and brothers.”

    https://www.americanrhetoric.com/speeches/mlkihaveadream.htm

    Ich habe den Albtraum, dass Martin Luther King, würde er heute diese Worte aussprechen, kritisiert, angefeindet, beleidigt und gecancelt werden würde.

  35. #40 naja
    15. September 2023

    @Ichbinich
    Ich weiss es nicht. Aber es gibt Abhängigkeitsverhältnisse, moderne Formen der Sklaverei und auch Menschenhandel leider auch heute noch.

  36. #41 Ichbinich
    15. September 2023

    @naja:

    Sicherlich. Aber ich bezweifle, dass diese Menschen jemals in Deutschland “slave studies” studieren werden.

  37. #42 naja
    16. September 2023

    @Ichbinich
    Ich auch. Es heisst übrigens slavery studies, hab ich noch mal ergoogelt.

  38. #43 Alisier
    16. September 2023

    @ RPGNO1
    Wir sollten dennoch vorsichtig sein, dass wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten (auch wenn ich jetzt der zweite bin der diesen völlig aus der Zeit gefallenen Vergleich bringt) indem wir bestimmten kritischen Stimmen jetzt alles Mögliche unterstellen.
    Es gibt ja Gründe weswegen die Situation eskaliert ist und weiter eskaliert. Und Susan Neiman trägt dazu bei diese Gründe zu verstehen.

  39. #44 Dr. Webbaer
    18. September 2023

    Martin Luther King war aus diesseitiger Sicht ein “feiner Bär” oder “feiner Mensch”, sicherlich stehen gewisse Umstände in seinem persönlichen Bereich sozusagen zur Disposition, gerade aus heutiger Sicht, auch seine Sprachwahl, aber es kann hier, menschlich im egalitären Sinne, grundsätzlich zugestimmt werden?

    MLK war nicht “woke” oder “politisch korrekt”, er kannte diese Konzepte nicht, weil sie zu seinen Lebzeiten nicht existierten, noch nicht “aus sich heraus standen” oder noch nicht gebildet worden sind.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  40. #45 Uli Schoppe
    19. September 2023

    @Alisier
    16. September 2023

    Naja, ich denke ich kriege ziemlich leicht eine pseudowoke Kritik an der Rede von Herrn King hin. Ich hatte da so ganz spontan ein paar Ideen was man so anführen könnte um die zu canceln ^^ Die ist ja sowas von heteronormativ 😉 Auch sein Engagement gegen Segregation ist ja sowas von selektiv ^^ Die Herausstellung eines bestimmten Lebensmodells die Herr King da macht, also wirklich… Und seine einseitige Betonung christlichen Gedankengutes, echt jetzt? Da stecken so viele Mikroaggressionen drinnen… Dann führe ich noch schnell Philosophen an von denen kein Normalo mal was gehört hat und fertig ist die Laube…
    Vor allem das pseudowoke daran wäre ein echter Brüller. Ausgerechnet bei Ihm.

  41. #46 Alisier
    19. September 2023

    @ Uli Schoppe
    Ja, ist nicht einfach und ist auch nicht einfacher geworden.
    Und es gut zu meinen reicht eben nicht, und sich auf der richtigen Seite zu wähnen verführt schnell zu moralisierendem Bockmist wie man allerorten sehen kann.
    Trotzdem auch hier meine Standardfrage: was ist zu tun, respektive wie können wir vorgehen um diesen Knoten zu lösen?
    Frau Neiman hilft mit klugen Gredanken, denke ich.
    Reagieren sollten wir aber alle, wenn wir mit überzogenen Positionen konfrontiert werden, jeder so wie er oder sie es am besten kann.

  42. #47 RPGNo1
    20. September 2023

    @Alisier

    Wenn du Zeit und Lust zum Lesen hast, empfehle ich dir folgenden Blogpost von Jerry Coyne, wo er sein Missfallen darüber zum Ausdruck bringt, dass MLK von einer identitätspolitischen Aktivistin gekapert wurde.

    https://whyevolutionistrue.com/2022/09/14/npr-touts-crt-and-crt-embraces-mlk/

    Das ist die andere Seite der Medaille. Kein Canceln, aber eine Vereinnahmung, um die eigenen fragwürdigen Thesen heller scheinen zu lassen.

    OT Ende

  43. #48 Alisier
    20. September 2023

    @ RPGNo1
    Coyne…..nun……naja.

  44. #49 RPGNo1
    20. September 2023

    @Alisier

    Dein kryptisches “Coyne…..nun……naja” ist nicht besonders hilfreich. Wenn du etwas zu kritisieren hast, tu es. Muss ja nicht hier sein, aber der OLT steht offen.

  45. #50 Alisier
    20. September 2023

    @ RPGNo1
    Genau das möchte ich eben nicht: kritisieren und/oder mich über Coyne äußern, respektive streiten.
    Deswegen das Kryptische.
    Hat nichts mit Dir zu tun, mache ich aber inzwischen öfters um mich nicht unnötig in Getümmel zu begeben. Über CRT würde ich mich z.B. ohne enge und strenge Moderation auch weder hier noch im OLT äußern wollen.
    Erfahrung lehrt manchmal Zurückhaltung.
    Ich würde gerne hier bei Neiman bleiben, selbst wenn das was sie schreibt natürlich auf Coyne anwendbar wäre.

  46. #51 naja
    20. September 2023

    Ich habe manchmal das Gefühl, es sind zwei rivalisierende Abteilungen einer Trollfabrik, die ziemlich sicher samstags auch gegeneinander Squash spielen und viel high fiven – auch im Büro – die die linken und rechten “woken” JüngerInnen mit ihrem Meme Game über sich selbst staunend zu immer extremeren und zT bescheuerteren Positionen treiben. Das ist meine Verschwörungsphantasie. Aber die hilft natürlich nicht.

  47. #52 RPGNo1
    21. September 2023

    @Alisier

    Dann ist es vielleicht manchmal besser, gar keinen Kommentar abzugeben. Dann vermeidet man auch hochgezogene Augenbrauen wie jetzt in meinem Fall. 🙂

  48. #53 Alisier
    21. September 2023

    Schon Spock wusste, dass die hochgezogene Augenbraue manchmal durchaus angebracht und sinnvoll ist 😉

  49. #54 Dr. Webbaer
    22. September 2023

    @ Kommentatorenfreund ‘naja’ und hierzu kurz :

    Mit geht es ehrlich gesagt ähnlich wie Susan Neiman in der Hinsicht, dass ich sehr irritiert war, als ich das erste Mal von critical blackness und whiteness Seminaren gehört habe, in denen Weiße und Schwarze getrennt und auf ihre (mangelnden) Privilegien hingewiesen werden. [Ihre Nachricht im hiesigen Kommentariat]

    Also, Frantz Fanon mit seinem “radikalen Humanismus” ist hier Ideengeber bis Grundlage, bei der sogenannten Critical Race Theory, [1]
    Sein Marxismus driftete irgendwann ins sozusagen Schamische ab, verlor seine Grundlage in der Ratio (und eben im Humanismus). [2]

    Amüsant ist, dass dieser Film von Jean-Luc Godard :

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Sympathy_for_the_Devil_(1968_film)

    … so aufgesetzt hat, ganz ähnlich, auch im sogenannten “Black Power”-Kontext (die Lobpreisungen Maos und seiner Kulturrevolution sind nach und nach aus diesem Film entfernt worden. [3])

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Stichwort : “Antikolonialismus”

    [2]
    Dr. W könnte hier auch auf aktuelle Texte webverwiesen, bspw. auf die von Soh Bejeng Ndikung. (Hier gerne mal selbst reinlesen!)

    [3]
    Dr. W hat diesen Film, über die Jahrzehnte, er mochte Godard im Bösen, wie auch die Stones, zigfach angeschaut.
    Er hat sich verändert.
    >:->
    Auch hier gerne mal selbst reinschauen, dieser Film Godards ist auch heute noch in unterschiedlichen Versionen verfügbar.

  50. #55 RPGNo1
    4. Oktober 2023

    Warum ist »woke sein« nicht links, Susan Neiman?

    Die Moralphilosophin Susan Neiman hält die Woke-Bewegung im Kern nicht für progressiv, sondern für reaktionär. Hier erklärt sie, wie sie dazu kommt.

    https://www.spiegel.de/kultur/warum-ist-woke-sein-nicht-links-susan-neiman-podcast-moreno-1-a-dc500678-09ef-4a94-b24a-8a51b73848c1