Frieden auf Erden war immer eine Hoffnung, nie die Realität für alle Menschen. Und selbst da, wo Frieden ist, geht es nicht allen Menschen gut. In den letzten Jahren hat es die Hoffnung allerdings immer schwerer gehabt. Das Massaker in Srebrenica, der Völkermord in Ruanda, die Kriege der 1990er Jahre – man hat das damals eher als vereinzelte Rückschläge auf dem Weg zu einer menschlicheren Welt gesehen. Die Kriege in Syrien, in der Ukraine oder das Massaker der Hamas werden dagegen als Zeichen einer Zeitenwende gelesen, die Welt wird sichtlich brutaler, die Demokratie scheint auf dem Rückzug. Nimmt man noch die multiplen ökologischen Krisen dazu, sind die Aussichten derzeit wirklich nicht rosig. Junge Menschen blicken heute in eine düstere Zukunft.

Lassen wir die Hoffnung nicht untergehen – und tun wir, was in unserer Macht steht, damit das nächste Jahr nicht noch schlimmer wird.

Ich wünsche allen Leser:innen trotz allem eine frohe Weihnacht und alles Gute für das neue Jahr!

Kommentare (17)

  1. #1 Alisier
    24. Dezember 2023

    Ob die Zukunft wirklich düster ist hängt wahrscheinlich sehr davon ab wer man ist und wo man lebt.
    Uns gehts im Moment vergleichsweise wirklich gut.
    Der Weihnachtswunsch meinerseits wäre, dass das auf viele andere ausdehnbar ist.
    Und alles andere (Klimakrise etc.) müssen wir eh gemeinsam lösen.
    Und das werden wir auch, wenn wir unsere privaten Wehwehchen auch mal hintanstellen, wenns nötig ist.

  2. #2 libre
    24. Dezember 2023

    … tun wir, was in unserer Macht steht, damit das nächste Jahr nicht noch schlimmer wird. …

    Zuletzt stirbt die Hoffnung: Covid – Ukraine – Inflation – Rezession/Stagnation – Nahost/Israel/Gaza – ?
    Auch ja, die Klimakrise und die große Transformation deswegen habe ich ganz vergessen. Und auch noch die mögliche Revolution durch KI und deren Folgen, und dann noch die unvermeidliche Diskussion über Flüchtlinge und was weis ich noch. Langweilig wirds bestimmt nicht, besser aber auch voraussichtlich nicht.
    Also, genießt Weihnachten 2023. Wer weis schon, was da noch alles kommt.
    Grüße aus Felix Austria. 🙂

  3. #3 naja
    24. Dezember 2023

    “Junge Menschen blicken heute in eine düstere Zukunft.”
    Das Stimmt. Junge Menschen tun mir manchmal richtig leid, was habe ich mich als junger Mensch auf die unbeschwerte Zeit des Studiums gefreut, die Welt entdecken, frei sein.
    Ich habe, wenn ich übertreibe, das Gefühl, junge Leute heute versuchen den Klimawandel in den Griff zu kriegen, arbeiten an der Karriere, kriegen Burnout und denken an die Rente.
    Wir sollten irgendwann wieder an einen Punkt kommen, wo wir zuversichtlich sein können, dass die Zukunft Gutes bringt. Vielleicht bringt ja das nächste Jahr Gutes.

  4. #4 RPGNo1
    24. Dezember 2023

    Frohe Weihnachten und erholsame Festtag! 🙂

  5. #5 Neumann
    24. Dezember 2023

    “Lassen wir die Hoffnung nicht untergehen – und tun wir, was in unserer Macht steht, damit das nächste Jahr nicht noch schlimmer wird.”

    Wenn wir klein anfangen bei der Müllvermeidung heißt das konkret ,weniger Konsum, einfacher essen, einfacher leben, weniger Internet.

    Frohe Weihnacht 2023 !

  6. #6 Robert
    Schaftlach
    24. Dezember 2023

    XXX

    [Kommentar gelöscht. Zumindest hier soll es heute friedlich sein. JK]

  7. #7 RGS
    25. Dezember 2023

    Ja, Frieden auf Erden, ist ein schöner Wunsch. Auch ich empfinde den in Gottesdiensten an Festtagen durch gegenseitiges Handgeben besonders betonten Wunsch aktueller als früher.
    (Witzig! Ich bin gerade letzten Samstag auch an dem Friedensengel in Randersacker vorbeigelaufen.)

    Zwei Frauen haben mich in den letzten Tagen inspiriert und mir Hoffnung gemacht.

    Prof. Isabella Weber mit ihrer ökonomischen Forschung. Einen Überblick zu ihr und ihrer Arbeit gibt der Wikipedia-Eintrag:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Isabella_M._Weber

    Die zweite ist Hannah Ritchie als Data-Scientist mit ihrer These, dass wir nicht die „letzte Generation“ sein müssen, sondern die erste werden können, die nachhaltig auf der Erde lebt:
    http://hannahritchie.com/

    Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

    • #8 Joseph Kuhn
      25. Dezember 2023

      @ RGS:

      “Isabella Weber”

      Eine der ebenso interessanten wie zu wenig diskutierten Stimmen in den Wirtschaftswissenschaften. Manche hierzulande halten ja Friedrich Merz für einen Ökonomen.

      “an dem Friedensengel in Randersacker vorbeigelaufen”

      Hoffentlich auf dem Weg zu einem guten Glas Wein.

      Schöne Feiertage!

  8. #9 RGS
    25. Dezember 2023

    @Josef Kuhn
    Ja, tatsächlich ging’s zum Weingut Arnold um Wein einzukaufen. Meine Eltern haben da schon Wein gekauft.

  9. #10 hto
    27. Dezember 2023

    @RGS: “… dass wir nicht die „letzte Generation“ sein müssen, sondern die erste werden können, die nachhaltig auf der Erde lebt: …”

    Genau, wenn wir Vernunft OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, also OHNE Steuern zahlen, usw. in die globale Tat umsetzen/fusionieren würden!!!

    • #11 Joseph Kuhn
      27. Dezember 2023

      @ hto:

      “OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, also OHNE Steuern zahlen”

      Was auch immer Steuern mit Wettbewerb zu tun haben: Ich bin sicher, ohne Steuern würde ein herzensguter Mensch wie Sie mithelfen, Schulen zu bauen, sauber zu halten, Eisenbahnschienen zu verlegen oder Krankenhäuser am Laufen zu halten. Mögen Sie bis dahin in Frieden Ihren aus Steuermitteln erbrachten Lebensunterhalt genießen.

  10. #12 hto
    27. Dezember 2023

    @Kuhn #11
    Tja, mit solch einem Statement wird es wirklich seltsam, dass Du gerade den Kommentar freischaltest.

    • #13 Joseph Kuhn
      27. Dezember 2023

      @ hto:

      Ja, seltsam. Vielleicht war’s Altersmilde. Soll nicht wieder vorkommen.

  11. #15 RGS
    13. Januar 2024

    Toller Hinweis auf das Buch und den Wissenschaftler.
    Vielen Dank.

  12. #16 Alisier
    13. Januar 2024

    Hatte ich noch nicht wahrgenommen, selbst wenn sein neues Buch bereits bestellt ist.
    Auch von mir danke für den Link.

  13. #17 Jolly
    13. Januar 2024

    Dieses Jahr wird dem 300. Geburtstag von Kant gedacht. Da könnte man sich mal wieder seine Schrift ‘Zum ewigen Frieden’ anschauen.

    Marcus Willaschek schreibt in seinem neuen Buch, nach ähnlicher Situationsbeschreibung wie oben im Blogartikel:

    Man könnte angesichts dieser Entwicklungen zum Zyniker werden und sie als Beleg für die unüberwindliche Dummheit der Menschen betrachten. Kant war ein solcher Zynismus durchaus nicht fremd, doch er erlag ihm nicht. Der Grund ist, dass wir ihm nicht erliegen dürfen: Es ist nach Kant ein Gebot der moralischen Selbstachtung, an den politischen Zielen von Rechtsstaat, liberaler Demokratie, Gerechtigkeit, internationaler Kooperation und globalem Frieden festzuhalten, denn ohne Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Frieden ist ein menschenwürdiges Leben nicht möglich. Wir können diesen Anspruch nicht aufgeben, ohne unsere Menschlichkeit aufzugeben.