Vor zwei Jahren hat Putin die Ukraine mit dem Ziel ihrer Auslöschung überfallen. Damals war ich ziemlich sicher, dass das zwar das Ende der Nachkriegsordnung und auch das Ende des „Endes der Geschichte“ bedeutet, auch, dass Putin mehr Tod und Zerstörung riskieren könnte als der Westen, aber als Vorabend eines neuen Weltkriegs habe ich das nicht gesehen. Der Meinung war ich auch nach dem wiederholten Fuchteln Putins mit seinen Atomwaffen.
Jetzt hat der französische Präsident Macron über den möglichen Einsatz von Bodentruppen Frankreichs oder anderer westlicher Länder in der Ukraine gesprochen, offensichtlich ein Thema auf der Ukraine-Hilfskonferenz am Montagabend in Paris, unter Anwesenheit vieler westlicher Regierungschefs.
Was bedeutet das? Testet Macron die Reaktion Putins auf die Unterstützung der Ukraine bei der Handhabung von Marschflugkörpern und anderer anspruchsvoller Technik durch westliche Soldaten? Will er verklausuliert Scholz in der Frage der Lieferung von Taurus mit höchst unguten Alternativen unter Druck setzen? Ist das als Säbelrasseln einzuordnen, als etwas hilflose Botschaft an Putin, dass man der Ukraine derzeit zwar nicht genug Kriegsmaterial liefern kann und das erst recht nicht mehr nach einem Wahlsieg Trumps, dass man ihm aber trotzdem die Ukraine nicht als Raubgut überlassen will? Oder blicken wir jetzt wirklich in den Abgrund eines großen Kriegs, nur halbwach, als Schlafwandler in einem Alptraum, an dessen Ende einmal mehr ein böses Erwachen in einem zerstörten Europa steht?
Wenn man umschaltet, erfährt man, dass Bayern München Max Eberl als Sportvorstand verpflichtet hat, Cannabis legalisiert wird, der DAX immerhin bei 17.423 Punkten steht und das Wetter am Wochenende ganz schön werden soll. Möge uns wenigstens das erhalten bleiben.
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