Vor drei Jahren hatte ich schon einmal einen persönlichen Rückblick auf die Coronakrise online gestellt, damals in der Hoffnung, dass es bald ins normale Leben zurückgehen könnte – ein Irrtum.

Inzwischen ist die Coronakrise als pandemisches Geschehen wirklich vorbei. Für viele Menschen, die an Post-Covid oder auch an Post-Vac leiden, die wirtschaftlich unter die Räder geraten sind, oder familiär, ist Corona natürlich nicht vorbei. Auch die wissenschaftliche und juristische Aufarbeitung des Themas geht weiter, ebenso wie derzeit wieder viel über eine gesellschaftliche oder politische Aufarbeitung diskutiert wird.

Ich versuche noch einmal eine Bilanz meiner persönlichen Wahrnehmung der Dinge, im Wesentlichen anhand der gleichen Fragen wie 2021:

War SARS-CoV-2 eine ernsthafte Gefahr?
Ja.

War Deutschland gut genug vorbereitet?
Wie schon 2021 gesagt: Weder wissenschaftlich noch von der Infrastruktur und vom Krisenmanagement her. Pandemiepläne scheinen nur bedingt praxistauglich zu sein.

Hat die Politik in Deutschland gut reagiert?
Am Anfang und im Herbst 2020 zu zögerlich, sie hätte die Pandemiepläne ernster nehmen sollen. Insgesamt mal gut, mal weniger gut. Das gälte es aufzuarbeiten.

War Corona eine größere Gefahr als die Influenzawellen der letzten Jahrzehnte?
Ja, allein von den Sterbefällen her.

Sind die Folgen der Krise inzwischen überschaubar?
Teils-teils. Vor allem bei Beeinträchtigungen im psychosozialen Bereich gibt es nach wie vor neue Befunde und wie es mit der Polarisierung im Meinungsspektrum weitergeht, ist auch offen.

War es eine Jahrhundertkrise?
Ja.

Waren alle Maßnahmen wirksam?
Ziemlich sicher nicht.

War das Gesamtbündel an Maßnahmen wirksam?
Ja.

Ist es gelungen, die besonders vulnerablen Personen, z.B. in den Heimen, zu schützen?
Nicht gut genug.

Wie ist der Beitrag der Impfung zur Bekämpfung der Krise einzuordnen?
Enorm wichtig. Über Nutzen und Risiken der Impfung hätte man im politischen Raum parallel zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen anders sprechen sollen, weniger schwarz-weiß.

Gab es unverhältnismäßige Einschränkungen der Freiheiten?
Ja, die Gerichte haben das immer wieder korrigiert.

Hat man die Nebenwirkungen der Maßnahmen insgesamt unterschätzt?
Ja.

Hat der gesellschaftliche Zusammenhalt gelitten?
Ja, aber er war schon vorher fragil. Die Coronakrise war ein Katalysator vorhandener Risse in der Gesellschaft. Wichtig wäre, wie es weitergehen kann.

Hat die Regierung bei uns die Maßnahmen für eine hidden agenda der Entmündigung genutzt?
Nein, auch wenn mit Freiheitsrechten manchmal recht leichtfertig umgegangen wurde, manche Politiker sich unter dem Erwartungsdruck der Bevölkerung profilieren wollten und mehr demokratischer Diskurs wünschenswert gewesen wäre.

Wurden kritische Meinungen unterdrückt?
Nicht wirklich, trotz eines Mainstreamings der veröffentlichten Meinung.

Muss die Wissenschaftskommunikation besser werden?
Ja, und zwar auf allen Seiten, auch was die Erwartungen an die Wissenschaft angeht.

Hat die Politik wissenschaftliche Bewertungen ignoriert?
Ja, bei Corona nicht anders als sonst immer wieder mal auch. Die Gründe sind vielfältig und ob bzw. welche Grundsatzentscheidungen datengestützt anders hätten ausfallen müssen, ist im Einzelfall zu prüfen – z.B. in einer Enquete-Kommission.

Haben Corona-Politik-Kritiker wissenschaftliche Bewertungen ignoriert?
Manche von ihnen sind unfehlbar.

Haben die Querdenker mit ihren Fragen eine nützliche Funktion erfüllt?
Eher nicht. Vielleicht haben sie die Toleranz des Systems getestet, aber im Wesentlichen haben sie die seriöse Kritik belastet und zu Abgrenzungsbemühungen gezwungen. Eventuell kann die Erfahrung mit den Querdenkern zum Nachdenken darüber beitragen, wie man mit extrem eigensinnigen Meinungen umgehen und Radikalisierungsentwicklungen verhindern könnte.

War das Gesamtbündel an Maßnahmen angemessen?
Eine schwierige Frage, vielleicht so pauschal unbeantwortbar.

Hätte es zu den einzelnen Maßnahmen jeweils evidenzbasierte gute Alternativen gegeben?
Vieles musste ohne Evidenz nach dem Vorsorgeprinzip entschieden werden. Für manches gab es später Evidenz, für manches bis heute nicht. Vergessen wird oft, dass sich die Evidenzfrage nicht nur für das Handeln stellt, sondern auch für die Legitimation, nichts zu tun.

Hat es Schweden besser gemacht?
Am Anfang nicht, später vielleicht, im Zusammenspiel von Politik und Gesellschaft.

Gibt es Länder, die es besser oder schlechter gemacht haben?
Ziemlich sicher, eine Frage an die international vergleichende Forschung.

Hat sich die internationale Zusammenarbeit bewährt?
In vielerlei Hinsicht nicht. Vor allem der Umgang mit Afrika war immer wieder skandalös.

Sind die politischen Konsequenzen aus der Krise identifiziert und erkennbar in der Umsetzung?
Partiell. Ich bin z.B. gespannt auf das BIPAM, oder falls es scheitert, auf die Alternative.

Braucht es eine „Aufarbeitung“?
Sie findet in vielen Bereichen statt, wissenschaftlich, juristisch, politisch. Ob es eine Art „Wir schauen alles an“-Aufarbeitung geben kann, wie sie zu organisieren wäre und ob danach nicht genauso viel Streit herrscht wie jetzt auch, weiß ich nicht.

Werden wir uns „viel zu verzeihen haben“ (Spahn)?
Bisher dachte ich, nein, der Beichtstuhl ist kein politisches Instrument, aber vielleicht hat Spahn mit dem Satz irgendwie doch recht. Die Gesellschaft scheint so etwas zu brauchen.

Müssen „Handschellen klicken“?
Die Folgen von strafrechtlichen Verfehlungen, z.B. bei betrügerischen Maskengeschäften oder falschen Attesten, entscheiden die Gerichte. Die Abrechnungsphantasien radikaler Querdenker wiederum sind zivilgesellschaftlich zu bewältigen.

Wird die nächste Krise weniger polarisierend verlaufen?
Eher nicht. Alles, was Identitäten herausfordert, ob es große oder kleine Themen sind, polarisiert: siehe Ostverträge, § 218, Nichtraucherschutz, Bayern München, Gendersternchen.

Seine eigene Meinung nachdrücklich zu vertreten, ist einerseits ein konstitutives Element der deliberativen Demokratie, des Verhandelns von Interessen, anderseits führt Rechthaberei leicht zur Verweigerung von Verständigung und Akzeptanz von Kompromissen, dem Anliegen der deliberativen Demokratie zuwiderlaufend. Ein unvermeidlicher Balanceakt. Alternative Fakten erschweren dabei die Verständigung, saubere Fakten alleine garantieren sie noch nicht. Das wird immer so sein.

Steht in den Blogbeiträgen hier viel Murks zum Thema Corona?
Ich hoffe nicht. Wenn ich alte Blogbeiträge lese, steht da vieles, was man wieder so schreiben könnte. Aber manches hat sich auch als falsch erwiesen. Beispielsweise hatte ich gedacht, die Pandemie ist viel schneller vorbei, dass es so gut wie keine Sterbefälle infolge des Impfens geben wird (auch wenn das außerhalb des Querdenkeruniversums seltene Ereignisse geblieben sind), auch bei der Mutationsfreudigkeit des Virus lag ich falsch, ebenso hatte ich das Ausmaß der psychosozialen Folgen für Kinder und Jugendliche lange nicht wirklich verstanden. Beim nächsten Mal irre ich mich hoffentlich an anderen Stellen, oder an den gleichen, aber klüger.

Kommentare (84)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    21. September 2024

    Coronakrise – eine eher objektive Bestandsaufnahme

    Längst durch die Peer Review: die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 liegt bei der einer mittelstarken Grippe:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7947934/

    Für Details siehe auch diesen Vortrag von Prof. Ioannidis:

    https://blog.fdik.org/2021-06/ioannidis.mp4

    Die “Impfung” wurde nie auf Übertragungsschutz getestet (und bietet auch keinen):

    https://youtu.be/mnxlxzxoZx0

    Die “Impfung“ hat schwere Langzeitfolgen:

    https://www.augsburger-allgemeine.de/geld-leben/neue-studie-zeigt-langzeitfolgen-von-corona-impfung-es-geht-um-das-herz-103060951

    Die “Impfung” (und auch andere) machen anfälliger gegen andere Krankheiten als Covid:

    https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0264410X23015062

    Die “Impfung” sorgt nicht für einen weniger schweren, sondern (“Enhanced Disease”) für einen schwereren Verlauf. Das war den Experten im RKI am 17.8.2020, also bereits vor der “Impf”-Kampagne, bekannt, siehe das inzwischen entschwärzte RKI-Protokoll dieses Tages, z.B. hier.

    https://kodoroc.de/2024/06/30/rki-protokolle-naechste-runde-60-wichtiger-offener-punkt-enhanced-disease-dies-bedeutet-dass-bei-impfdurchbruechen-staerkere-erkrankung-auftritt-als-bei-ungeimpften/

    Die “Massnahmen” haben massive Schäden verursacht, z.B. dieses Interview mit Prof. Michael Klundt:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=119830

    Ein Nutzen der Massnahmen ist nicht belegt. Genau so sieht es auch bei den Masken aus.

    • #2 Joseph Kuhn
      21. September 2024

      @ Volker Birk:

      Ich habe eine Weile überlegt, ob ich Ihren Kommentar noch einmal freischalten soll, weil er wieder nach Schema F die immer gleiche Rechthaberei präsentiert, eigentlich eine Unhöflichkeit gegenüber dem Gesprächsangebot, das hier gemacht wurde. Dann habe ich mich doch dafür entschieden, weil ich daran drei Punkte festmachen will:

      1. Sie reagieren wie mit einem Pawlowschen Reflex auf Stichwörter im Blogbeitrag. Der Kontext ist Ihnen entweder entgangen oder egal. Wenn jemand reflexhaft reagiert, denkt er nicht mehr nach.

      2. Sie verwenden das Wort “peer review” wie “evidenzbasiert”. Sobald es viele Studien zu einer Frage gibt, kann man Bewertungen von Sachverhalten aber nicht mehr anhand einzelner Studien vornehmen, egal ob sie gut sind oder nicht. Das ist klassisches cherry picking. Der Body of Evidence ist die Gesamtheit von Studien, die nach qualitativen Kriterien ausgesucht sind, nicht danach, ob sie das eigene Weltbild bestätigen.

      3. Wie schon gesagt, schlägt Ihr Kommentar das Angebot aus, über die eigene Sichtweise, den eigenen Rückblick, ins Gespräch zu kommen. Sie lassen nicht den Hauch von Reflexion erkennen, sondern präsentieren wieder die immer gleichen Thesen Ihrer peer group. Das ist schade, und wie auch schon gesagt, eigentlich unhöflich.

      Der Kommentator “hto” macht es seit Jahren auch so. Egal um was es geht, kommt von ihm immer der gleiche Wortsalat. Bei Ihnen sind es immerhin geordnete und semantisch sinnvolle Sätze, also doch eigentlich durch irgendein Interesse an Verständigung motiviert, wenn auch zunächst nur als Rechthaben bzw. als Überzeugungsversuch. Da sie doch aber wissen, dass ich die Dinge anders sehe, und viele der Mitlesenden hier auch, wäre es da nicht angebracht, einmal einen Schritt zurückzutreten und auch den eigenen Standpunkt zu reflektieren? Ich vermute, manches was Bhakdi & Co. sagen, tragen Sie auch nicht mit. Manches vielleicht von Anfang an nicht, manches später. Das wären Gesprächspunkte: Wo kommt man ins Nachdenken, wo hat man gemerkt, auch zu schnell Partei zu ergreifen, wo war man der eigenen Grundlinie gegenüber zu unkritisch usw. – es wäre für alle interessanter.

  2. #3 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    21. September 2024

    Lieber Joseph

    Dein Gesprächsangebot ist gut. Es wäre jedoch noch besser, wenn Du inhaltlich argumentieren könntest.

    Entgegen Deiner Darstellung bin ich nicht einem “pawloschen Reflex” gefolgt oder habe kontextfrei Reflexion verweigert.

    Es ist eher so, dass Du in Deinem Artikel unbegründet Behauptungen widerholst, während ich versuche, im Kommentar meine Sicht der Dinge mittels Quellen zu belegen, die exemplarisch (das ist übrigens kein Cherrypicking) aufzeigen, weshalb ich einen Standpunkt einnehme.

    Wenn ich Prof. Ioannidis bemühe, dann gerade dann, weil er evidenzbasiert argumentiert – und das sauber wissenschaftlich fundiert und ausführlich begründet und kritisch beleuchtet.

    Ich entnehme Deinen Worten entsprechend, dass Dir das Ergebnis nicht gefällt, zu dem er (und somit auch ich) kommen. Das genügt noch nicht für ein inhaltlich geführtes Gespräch.

    • #4 Joseph Kuhn
      21. September 2024

      @ Volker Birk:

      Es ist alles gesagt. Wenn Sie es nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, ist es eben so.

  3. #5 RPGNo1
    22. September 2024

    @Volker Birk

    Du bist ein armes Würstchen, dass sich paranoiden Verschwörungen verfangen hat und längst nicht mehr klar, logisch und sachlich denken kann.

    Such dir dringend professionelle Hilfe, damit du wieder ein normales leben führen kannst.

    • #6 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ RPGNo1:

      So sehr ich diese Reaktion verstehe, bitte keine Beleidigungen. Es wird bei Volker Birk auch keine Nachdenklichkeit befördern, sondern nur das Gefühl, dass man seinen – aus seiner Sicht validen – Argumenten ausweicht.

      Mir ging es bei diesem Blogbeitrag nicht darum, noch einmal in die Diskussion einzusteigen, wie wirksam Impfungen sind, wie das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist oder wie hoch die Sterblichkeit bei Corona im Vergleich zu Influenza ist. Dazu gibt es jeweils eine umfangreiche Studienlage mit vielen Reviews.

      Ich wollte diese Studienlage nicht referieren, das versuchen wir ja, so gut es geht, in unserem living textbook “Corona verstehen – evidenzbasiert”, sondern gut vier Jahre nach Beginn der Pandemie meine subjektive Sicht der Dinge darstellen, z.B. auch, wo ich Dinge heute anders sehe als vor zwei, drei Jahren. Mit anderen Worten: Es ging mir darum, mir noch einmal selbst über die Schulter zu schauen.

      Vielleicht konnte ich das nicht klar genug machen. Volker Birk soll von mir aus glauben, was er will, von mir aus auch an zigtausende Impftote. Darüber kann man ggf. aus gegebenen konkreten Anlass diskutieren.

      Hier im Thread will ich ihn von keiner Sachlage überzeugen, sondern fände es interessant, wenn er erzählen würde, warum er bestimmten Studien folgt, anderen nicht, ob er bei manchen Sachen, die er für wahr hielt, im Lauf der Zeit umgedacht hat, wo es für ihn offene Fragen gibt usw. – aber dieses Gespräch kommt eben nicht in Gang. Voraussetzung scheint für ihn zu sein, dass man seine Fakten anerkennt, daher bringt er diese noch einmal vor.

      Unser Dauergast “hto” hat in einem nicht freigeschalteten Kommentar geschimpft, ich sei “verlogen”. Er kennt mich aber gar nicht, er hat sich ein Bild von mir gemacht, das er nicht mehr kritisch überprüft, sondern immer nur noch bestätigt sieht, auch mit dem aktuellen Blogbeitrag. Hätte er dazu gesagt, warum oder wie er sich einen glaubwürdigen Rückblick vorstellt (ohne dass er wieder seinen immer gleichen Sermon wiederholt), hätte ich den Kommentar vielleicht sogar freigeschaltet. Aber “hto” braucht Feindbilder, er kann vermutlich wirklich nicht mehr anders. Bei Volker Birk bin ich mir da nicht so sicher.

  4. #7 RGS
    22. September 2024

    „Hat es Schweden besser gemacht?
    Am Anfang nicht, später vielleicht, im Zusammenspiel von Politik und Gesellschaft.“

    Eine Frage, die ich mir auch gestellt habe, weil ich einige schwedische Freunde hier und in Schweden habe darunter auch deutsch/schwedische Familien und auch immer wieder mal da Urlaub mache.

    Die älteren, die ich kenne, hatten am Anfang wirklich riesige Angst vor der Erkrankung und haben sich viel strikter von ihren Angehörigen fern gehalten über Monate als ich das hier selbst mit meinen Eltern gemacht habe.

    Die Kinder, die ich kenne, gingen nach meiner Wahrnehmung, völlig unbeschwert weiter zur Schule und haben daher keine Home Schooling Erfahrungen machen können/müssen, wie ich sie von Familien hier kenne. Eltern mussten hier beispielsweise zuhause ihre Kinder überwachen, dass sie am online Unterricht auch teilnehmen und nicht lieber was anderes machen.
    Die Anekdoten dazu könnten Bücher füllen.
    Dass die Kinder in Schweden weiter zur Schule gingen, war eine riesige Entlastung für die Familien scheint mir rückblickend im Vergleich mit Deutschland.

    Mein Gefühl ist, dass wir in Deutschland auch beim nächsten Mal wieder die Schulen schließen würden. In Schweden vermutlich wieder nicht.
    In Schweden gab es immer wieder kritische Diskussionen in Bezug auf den schlechten Schutz älterer Menschen.
    Insgesamt gab und gibt es dort aber weniger aggressive, unversöhnliche, vergeltungssüchtige Gegner der Maßnahmen als bei uns, denke ich.

  5. #8 hto
    wo Schadenfreude im Sinne der gepflegten Bewusstseinsschwäche ...
    22. September 2024

    @Kuhn: ” Hätte er dazu gesagt, warum oder wie er sich einen glaubwürdigen Rückblick …”

    Und wieder gelogen im Sinne der Methode, denn wie Du ja weißt, interessiert mich der Artikel im Grunde garnicht, sondern einzig die Art wie Du und Deine von Dir konditionierten “Bluthunde” hier “kommunizieren”.

    • #9 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ hto:

      “denn wie Du ja weißt, interessiert mich der Artikel im Grunde garnicht”

      Ich weiß.

      “Deine von Dir konditionierten “Bluthunde””

      Eine aufschlussreiche Sicht auf die Kommentatoren hier: alle über einen Kamm geschert, alle als Marionetten von mir abgewertet, alle als aggressiv angesehen, alle beleidigt.

      So kommunizieren Sie: Ohne Interesse am Thema, nur mit Interesse daran, andere herabzusetzen. Und doch können Sie es nicht lassen, als ob Sie irgendwo in einer Hirnzelle ganz hinten meinen, mit uns “Bluthunden” sprechen zu müssen. Oder ist es nur kommentatorische Selbstbefriedigung?

  6. #10 RPGNo1
    22. September 2024

    @RGS

    Dass die Kinder in Schweden weiter zur Schule gingen, war eine riesige Entlastung für die Familien scheint mir rückblickend im Vergleich mit Deutschland.

    Die Schulschließungen in Deutschland werden heute auch kritisch betrachtet. Aber es gilt auch:

    Drosten erklärt in einem Interview mit dem „Spiegel“ die wissenschaftliche Sicht auf das Thema: „Wir wissen im Nachhinein, dass sowohl die Maßnahmen an den Arbeitsstätten als auch die Maßnahmen in den Schulen sehr stark zur Infektionskontrolle, also zur Verhinderung von Todes- und Krankheitsfällen beigetragen haben. Es war aber eine politische Balancierung, welchen Bereich man stärker gewichtet. Manche Staaten haben die Schulen fast nicht geschlossen. Dort wurde aber viel stärker auf verbindlich reglementierte Arbeitsplatzmaßnahmen gesetzt. In Deutschland ist die Politik nicht so stark an die Arbeitsstätten herangegangen.“

    Heißt also: Wenn die Schulschließungen falsch waren, hätte es anderer Schutzmaßnahmen bedurft, um das Coronavirus einzudämmen. Oder man hätte mehr Tote in Kauf nehmen müssen.

    https://www.news4teachers.de/2024/06/kanzler-haelt-harte-schulschliessungen-waehrend-corona-im-nachhinein-fuer-falsch/

    • #11 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ RPGNo1:

      Ob Drosten als Virologe eine besonders gute Referenz für infektionsepidemiologische Fragen ist, sei einmal dahingestellt. Interessant im Kontext hier wäre, inwiefern man die Rolle Drostens heute anders wahrnimmt als am Anfang seines Podcasts. Sein Agieren hat bei mir das Bild des reinen Wissenschaftlers doch immer wieder mal gestört. Zu Recht? Oder hängt man da zu sehr an Medienberichten? Bei seinem Kollegen Streeck wird gerade mit der Kandidatur für den Bundestag parteipolitisches Engagement öffentlich. Aus der Entfernung, ich kenne ihn ebenso wenig wie Drosten persönlich, kann ich eventuelle Konflikte zwischen wissenschaftlicher und politischer Agenda bei ihm schlicht nicht sehen und beurteilen.

  7. #12 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Lieber Joseph

    Dass Du in einem selbstbestärkenden Glaubenssystem gefangen bist, könntest Du auch an drei konkreten Dingen erkennen:

    1. Du gehst jeder inhaltlichen Diskussion aus dem Wege und suchst Dir Gründe, weshalb Du nicht inhaltlich diskutieren möchtest. Deine Gründe klingen gut, denn sie sind klug formuliert. Sie bleiben jedoch Gründe gegen eine inhaltliche Diskussion, und dienen somit dem Zweck, eine solche zu vermeiden.

    2. Du lädst zur Diskussion ein, jedoch möchtest Du den Rahmen bestimmen, in dem diese stattfindet. Du hast den Rahmen so gesteckt, dass die Dogmen Deines Glaubenssystems nicht angetastet werden können. Geht jemand über diesen Rahmen hinaus und gefährdet diese Dogmen, so suchst Du psychologische Interpretationen, weshalb Dein Gesprächspartner das macht. Damit vermeidest Du das Infragestellen dieser Dogmen.

    3. Du wirst je emotionaler, desto mehr Dein Glaube in Frage steht. Das geht soweit, dass Du im Beispiel meine (im übrigen sinnvolle) Faschismusdefinition zum Anlass genommen hast, sie auf Dich selbst zu beziehen, obwohl sie allgemein formuliert war, und dann alle Antworten in der Diskussion zu löschen, deren Inhalt Dir besonders wehtut, denn er steht im diametralen Gegensatz zu Deinen Glaubensvorstellungen. Nach der Klärung, dass Du nur selbst Dich unter der Faschismus-Definition subsummiert hast, hast Du einen kleinen Trick angewandt: Du hast nämlich die gelöschten Beiträge gelöscht gelassen. So bist Du allzu drastischem inhaltlichen Widerspruch aus dem Weg gegangen.

    All das sollte Dir zeigen, dass Du einem selbstverstärkenden Glaubenssystem verfallen bist. Wenn Du das verstehst, kannst Du auch verstehen, weshalb ich hier noch schreibe:

    Ich schätze Dich und Deine Arbeit schon sehr lange. Ich finde es sehr bedauerlich, dass ein kluger Kopf wie Du derart getäuscht wird.

    Es kann ja wirklich jedem passieren, in die Ideologiefalle zu geraten. Ironischerweise unterstellst Du mir ja ständig, dass es mir passiert sei und nicht Dir. Ich fürchte nur, dieses Mal betrifft es nicht mich.

    • #13 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ Volker Birk:

      “Du gehst jeder inhaltlichen Diskussion aus dem Wege und suchst Dir Gründe, weshalb Du nicht inhaltlich diskutieren möchtest.”

      Schau dir mal die Blogbeiträge der letzten Jahre zu Corona an. Da geht es ganz oft um genau die inhaltlichen Punkte, die du angesprochen hast, um die Frage von Impfnebenwirkungen, um Sterblichkeit, usw. Aber diesmal geht es eben nicht darum.

      “Du lädst zur Diskussion ein, jedoch möchtest Du den Rahmen bestimmen, in dem diese stattfindet.”

      Ja natürlich. Es ist mein Blog. Ich stelle ein Thema zur Diskussion und wenn jemand partout nicht darauf eingehen will, sondern ein anderes Thema setzt, sehe ich mich nicht in der Pflicht, dem nachzukommen. Oft genug mache ich es ja trotzdem.

      “Du hast den Rahmen so gesteckt, dass die Dogmen Deines Glaubenssystems nicht angetastet werden können.”

      Was soll denn mein “Glaubenssystem” konkret sein? Dass ich sehr früh, in mehreren Blogbeiträgen, einen demokratischen Diskurs angemahnt habe? Dass ich gegen eine Impfpflicht und gegen eine Maskenpflicht war? Dass ich Masken und die Impfungen trotzdem für nützlich und die “Studien” über zigtausende Impftote, Turbokrebs usw. für Nonsens halte (und das in den jeweiligen Blogbeiträgen dazu auch datengestützt begründe)? Dass ich bedauere, dass es nicht gelungen ist, in den Heimen mit den Infektionen besser umzugehen? Dass ich es begrüße, dass die Gerichte strittige Infektionsschutzmaßnahmen überprüfen? Dass ich es für obskur halte, wenn Walach auf einmal auch Kräfte, die mental in ein Mittel übertragen werden, für wirksam gegen Covid hält, Bhakdi inzwischen auch den Nutzen der Polio-Impfung für Fake erklärt oder Wodarg anfängt, AIDS für ein Fake zu halten? Suchen Sie sich was aus.

      “Du wirst je emotionaler, desto mehr Dein Glaube in Frage steht.”

      Das sehe ich nicht so, aber vielleicht kommt mir das nur so vor. Kann sein.

      “All das sollte Dir zeigen, dass Du einem selbstverstärkenden Glaubenssystem verfallen bist.”

      Das sehe ich schon deswegen nicht so, weil ich meine Positionen revidiere, wenn sie nicht haltbar sind. Das bedeutet nicht, dass ich sie revidiere, weil Sie anderer Meinung sind.

      “Es kann ja wirklich jedem passieren, in die Ideologiefalle zu geraten. Ironischerweise unterstellst Du mir ja ständig, dass es mir passiert sei und nicht Dir.”

      Es kann jedem passieren, auch Ihnen. Dass es mir auch passieren kann, ist natürlich richtig. Was würde Ihnen denn zeigen, dass Sie “einem selbstverstärkenden Glaubenssystem verfallen” sind?

      Noch einmal: Ich will Sie hier in diesem Thread von gar nichts überzeugen, oder emotional oder ideologisch oder sonst wie darauf beharren, dass Sie falsch liegen. Es ging mir hier um das Zurücktreten von der unmittelbaren inhaltlichen Ebene. Das ist kein Ausweichen, sondern die Frage nach dem eigenen Verhältnis zur Faktenlage und zur Entwicklung der Corona-Diskussion, wie immer man zu einzelnen Sachfragen stehen mag.

      Aber meine Intention kommt offensichtlich nicht an, wird als “Ausweichen” oder von “hto” gar als “verlogen” bezeichnet. Was kann ich tun? Einfach über eine weitere Studie diskutieren? Noch einmal zeigen, dass die von Herrn Lausen angeblich in den Daten nachgewiesenen gigantischen Impfschäden falsch sind? Noch einmal ansprechen, dass der von uns beiden geschätzte John Ioannidis sich auch schon heftig verrannt hat (z.B. bei einer seiner frühen Prognosen über die maximal erwartete Durchseuchung in den USA)? Wozu? Wo soll das hinführen?

      Von der Ebene wollte ich hier mal weg, Sie nicht. Ist o.k., ich hab’s verstanden.

  8. #14 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Lieber Joseph

    Du stellst oben im Artikel u.a. dar:

    «Ich versuche noch einmal eine Bilanz meiner persönlichen Wahrnehmung der Dinge, im Wesentlichen anhand der gleichen Fragen wie 2021:

    War SARS-CoV-2 eine ernsthafte Gefahr?
    Ja.»

    Wenn Du in einem Artikel so ein Statement machst, dann nehme ich das zum Anlass, es zu hinterfragen und zu diskutieren. Denn ich bin zu einem ganz anderen Schluss gekommen.

    Dass sich Ioannidis verrannt hat, sehe ich ebenfalls nicht. Ganz im Gegenteil, er hat einen kühlen Kopf bewahrt und sauber gearbeitet. Einige Argumente, weswegen er sich verrannt haben soll, kenne ich – keinen davon kann ich mich anschliessen. Vielleicht kennst Du noch andere.

    Mit dem Hinweis, dass Du in Deinem Blog machen kannst, was Du willst, hast Du recht. Ich habe Dir ja auch keine Vorschriften versucht zu machen.

    Zur emotionalen Reaktion: lies mal die Diskussion über Faschismus mit etwas Abstand noch einmal nach. Bestimmt erkennst Du das selbst.

    Ich möchte darauf hinweisen, dass ich Dich an keiner Stelle als “verlogen” bezeichnet habe. Im Gegensatz dazu halte ich das Beleidigen von Diskussionspartnern für eine schlechte Idee, die in der Regel von naiven und einfach gestrickten Zeitgenossen verfolgt wird, weil sie sich so gegen Kritik immunisiert fühlen und ihnen fremde Ideen abwehren können.

    Einen wichtigen Hinweis habe ich noch: es gibt zwei getrennt verlaufende Corona-Diskussionen, die kaum mehr in einem Zusammenhang stehen. Diese Spaltung, die durch das massive Beleidigen, Verleumden und Diffamieren der Kritiker der Politik erzeugt wurde, hat dazu geführt.

    Wer sich für das Thema insofern interessiert, dass er es in seiner Gänze erfassen möchte, wird nicht umhin kommen, beide Diskussionen offen anzuschauen.

    • #15 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ Volker Birk:

      Die Sache mit dem Faschismus hatte mich auch wirklich geärgert, ich bin ja kein emotionsloser Roboter. Sie haben dann klargestellt, dass Sie mich nicht meinen, damit war es für mich erledigt.

      Wenn Sie Covid nicht als ernsthafte Gefahr sehen, dann ist das hier im Thread doch ein interessanter Punkt. Ohne wie gesagt in die inhaltliche Ebene einsteigen zu wollen: Hatten Sie nie Zweifel?

      Ioannidis: Ich hatte Ihnen einen konkreten Punkt genannt, wo er grob danebenlag, irgendwo gibt es dazu hier im Blog auch einen Kommentar mit der Zahl, die er genannt hatte. Dass er ansonsten ein kluger, wenn auch gerne provokanter Kopf ist, darüber sind wir uns ja einig.

      Auch, dass sich die inhaltliche Diskussion nicht ganz ausblenden lässt, wenn man seine subjektive Bilanz darstellt, stimmt natürlich. Aber sie sollte hier eben nicht im Mittelpunkt stehen, das habe ich ja jetzt oft genug versucht, klarzumachen.

  9. #16 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Lieber Joseph

    Meine erste öffentliche Stellungnahme zu Covid war, doch bitte den Regierungsanweisungen zu folgen, denn wir haben die Regierung demokratisch gewählt, damit sie in solchen Notfällen für uns organisatorisch handeln kann.

    Wenn ich so etwas öffentlich sage, dann fühle ich mich verpflichtet zu überprüfen, was konkret passiert. “Corona” hat keine 48 Stunden einer näheren Überprüfung standgehalten. Dann war eigentlich klar, dass es reiner Betrug ist, und wer hier in welcher Form und mit welchen Mitteln betrügt.

    Insofern hatte ich durchaus Zweifel, z.B. die ersten 48 Stunden lang, was das betrifft.

    Ich war recht froh, als sich nach und nach herausstellte, dass das Virus eine kleinere Gefahr darstellt als auch von mir befürchtet. Immerhin erkrankte ich noch vor offiziellem Beginn der “Pandemie” daran.

    Meine Zweifel gingen und gehen weiter. Es ist ja ein international angelegter Betrug in vorher kaum gekannten Ausmass. Da gibt es allerhand zu entdecken, und nicht immer ist die Sache so, wie man zuerst den Eindruck hat.

    Die Dimension des Corona-Betrugs erinnert mich an Täuschungsaktionen, wie wir sie sonst nur aus dem Weltkrieg kennen. Die akribische Vorbereitung nach dem Scheitern der Schweinegrippe ist bemerkenswert. Auch das Erheben zentraler Organisationen wie der GAVI Alliance über Recht und Gesetz, so dass offen Rechtsbruch betrieben werden kann, zeugt von sehr guter Vernetzung und kühner krimineller Energie.

  10. #17 Rolf
    22. September 2024

    @ Birk:

    48 Stunden nach was? Wie erkennt man in 48 Stunden einen weltweiten Betrug?

  11. #18 Spritkopf
    22. September 2024

    “Corona” hat keine 48 Stunden einer näheren Überprüfung standgehalten. Dann war eigentlich klar, dass es reiner Betrug ist, und wer hier in welcher Form und mit welchen Mitteln betrügt.

    Genau, Birk. Sämtliche mit Coronaviren befassten Virologen brauchen Monate und Jahre, um einigermaßen zu verstehen, welche Auswirkungen Covid19 auf den menschlichen Körper hat und woher das Virus stammt. Aber Sie – Durchblicker, der Sie sind – wissen nach 48 Stunden, was Phase ist. Sie können genau sagen, dass es Betrug ist, wer die Hintermänner sind und welche Methoden sie anwenden.

    Wenn man diese Zeilen liest, dann weiß man, was bei Ihnen Phase ist: Ein schwer paranoides Gemüt leidet an grotesker Selbstüberschätzung und pumpt seinen absurden Weichkäse in jede Kommentarspalte, die Covid zum Thema hat.

  12. #19 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Rolf: 48 Stunden nach meiner ersten öffentlichen Äusserung war gemeint. Immerhin lesen das Tausende Menschen. Da fühle ich mich verpflicht zu recherchieren, mit was wir es genau zu tun haben.

    Zu Deiner Frage, wie man Betrug erkennt: die Bilder waren alle gefälscht, sowohl Bergamo (wie inzwischen ja auch vom BR berichtet) als auch die Verbrennungen in Indien, als auch die Leichen in China. Wenn solche Fälschungen passieren, ist es praktisch sicher, dass man es mit einer PR-Aktion zu tun hat. Also habe ich recherchiert, welche PR-Agentur mit dem Fake beauftragt wurde (es kommen bei der Dimension ja nur eine Handvoll in Frage): es ist die altbekannte Hill+Knowlton, die eine lange Reihe von weltweiten Fake-PR-Aktionen vorweisen kann. Von der Fälschung, Rauchen sei gesund, über die Vorteile von Asbest bis hin zum Veranstalten eines Krieges mit der Brutkastenlüge ist da für jeden was dabei – und jetzt eben Corona.

    • #20 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ Volker Birk:

      “die Bilder waren alle gefälscht, sowohl Bergamo (wie inzwischen ja auch vom BR berichtet) …”

      Sie meinen vermutlich diesen Beitrag: https://www.br.de/nachrichten/kultur/der-militaerkonvoi-aus-bergamo-wie-eine-foto-legende-entsteht,TJZE6AQ

      Der BR, übrigens ein Mainstream-Medium, dem man in manchen Kreisen ja gar nichts glauben darf, spricht nicht von “Fälschung”. Es geht um Bildarrangements und Interpretationen. Dass mit den Bildern Politik gemacht wurde, wurde übrigens schon im Mai 2020 von einem anderen Mainstream-Medium, der NZZ, berichtet: https://www.nzz.ch/feuilleton/corona-krise-das-bild-das-um-die-welt-gegangen-ist-ld.1558320.

      Indem Sie bei den Bildern von “Fälschung” sprechen und damit einen “Betrug” begründen, was die Pandemie insgesamt angeht: Ist das nicht genau das Gleiche wie der gezielte, vielleicht manipulative Einsatz der Bergamo-Bilder? Könnte man das nicht als Versuch sehen, die Wahrnehmung der Leser:innen hier zu manipulieren? Oder können Sie wenigstens verstehen, dass es so ankommen kann?

      Mit dem dauernden strategisch interessierten Zurichten von Informationen, seien es Bilder, seien es Studien, kommt man nicht weiter. Das Ergebnis ist ein steriles Ping-Pong von Vorwürfen. Womit wir wieder bei der Meta-Ebene wären. Wie kommt man von diesem Ping-Pong weg? Haben Sie einen Vorschlag, der nicht darin besteht, Leute wie ich müssten entweder aufhören zu betrügen oder aus dem Schlafschaf-Zustand aufzuwachen? Oder der Leute wie mich darin bestärkt, dass Sie doch nur Ihre Agenda durchsetzen wollen?

  13. #21 RPGNo1
    22. September 2024

    @Volker Birk

    In einer im Frühjahr von der Corona-Pandemie besonders hart getroffenen Region in der italienischen Provinz Bergamo haben sich mehr als 42 Prozent der Bevölkerung mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Das ergab eine Studie mit fast 21.500 Menschen aus der Region Val Seriana – mehr als ein Viertel der dortigen erwachsenen Bevölkerung, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden mitteilten.

    Italien erlebte im Frühjahr als Corona-Hotspot Europas eine seiner dunkelsten Phasen. Es wurde ab Februar früher und härter getroffen als seine Nachbarn. Die Folge: fast 36.000 Corona-Tote bis heute. Das Gesundheitssystem im reichen Norden kollabierte, in den Krankenhäusern fehlten Beatmungsgeräte für die vielen Viruskranken. Auf dem Höhepunkt beklagte man in 24 Stunden knapp 1000 Covid-19-Opfer.

    https://www.rnd.de/gesundheit/corona-in-bergamo-mehr-als-40-prozent-infizierte-in-italienischem-hotspot-WEYXQONW7VUJHRQQYU3ILJLTRA.html

    Bhakdi, Ballweg, Schiffmann, Hildmann und der Wendler sind ja SO stolz auf dich.

    • #22 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ RPGNo1:

      Der letzte Satz hätte nicht sein müssen. Er nimmt dem, was davor steht, das Gewicht.

  14. #23 hto
    22. September 2024

    @Kuhn #Verschwörungstheoretiker & Co.

    Wenn es nicht der Nicker ist, dann könnt ihr schnell aus dem schier unendlichen Aser-/Reservat wettbewerbsbedingt-konfuser Gewohnheitsmenschen ein Opfer finden, anstatt …!? 😉

    • #24 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ hto:

      Falls Sie Volker Birk meinen: Ich glaube nicht, dass er sich als “Opfer” fühlt. Aber das kann er ja selbst kommentieren. Falls Sie sich selbst meinen: Sie sind auch kein Opfer, sondern ein übler Aggressor. Und der einzige “konfuse Gewohnheitsmensch” hier sind Sie mit dem immer gleichen Sermon.

  15. #25 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Lieber Joseph

    Die Spaltung wird sich nicht so einfach überwinden lassen. Das “Ping Pong” wird also eher noch stärker werden. Es sind wie gesagt zwei völlig getrennt geführte Diskussionen mit völlig unterschiedlichen Ergebnissen.

    Ich bleibe bei meiner Darstellung, dass es sich bei Bergamo um eine gezielte Fälschung einer PR-Agentur handelt. Die schwache Interpretation des BR, wie es angeblich zu diesen Bildern kam, teile ich nicht. Ich habe nur darauf angespielt, weil ich regelmässig noch Leute antreffe, die gar nicht mitbekommen haben, dass “Bergamo” Fake war.

    Mir Manipulation vorzuwerfen ist unredlich. Ich erwarte aber auch noch keine Diskussion zwischen den “Seiten”; insofern überrascht es mich nicht, dass keine stattfindet.

    Mir ging es hier nur darum, Dich auf Dinge aufmerksam zu machen, mehr nicht.

  16. #26 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Lieber Joseph

    Tatsächlich sehe ich mich nicht als Opfer, da liegst Du ganz richtig.

    Opfer sind in meinem direkten Umfeld der Grossteil meiner Freunde geworden, die schwere und teilweise schwerste Impfschäden davongetragen haben.

    Ich selbst hatte und habe andere Probleme und Aufgaben als Corona – insofern tangiert mich das nur, wie es zur Machtübernahme der globalistischen Oligarchen dient, und dass jene in meiner Wahlheimat Schweiz möglichst nicht stattfindet.

  17. #27 RPGNo1
    22. September 2024

    @Joseph Kuhn

    Wer offensíchtliche Fakten bewusst ausblendet oder sogar leugnet, wird von mir nicht mit Samthandschuhen angefasst. Leuten wie Birk haben wir mehr Corona-Opfer zu verdanken, als eigentlich nötig gewesen wären. Dazu stehe ich.

    • #28 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ RPGNo1:

      Er sieht es offensichtlich umgekehrt genauso. Damit, dass mit solchen Einstellungen keine Diskussion möglich ist, hat er Recht. Das kennt man ja auch sonst, von bösen Beziehungsstreits bis zur seinerzeitigen Auseinandersetzung der GWUPler. Da geht einfach nichts. Ist halt so.

      Dass die Querdenkerei Schaden angerichtet haben könnte, ist vielleicht bei Volker Birk im Moment nicht reflexionsfähig, weil es die Infragestellung der eigenen Identität wäre.

  18. #29 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    22. September 2024

    Für Mitleser wäre es vielleicht wichtig zu wissen, dass es sich bei dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” keinesfalls um unabhängigen Journalismus handelt, sondern praktisch um die SPD-Parteizeitung, die immer das berichtet, was die SPD-geführte Regierung will.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Druck-_und_Verlagsgesellschaft

    Die Person, die hier ständig beleidigt, und dann mit einem solchen Quatschartikel kommt, halte ich insofern für ehrlich, dass sie wirklich zu glauben scheint, was die SPD-Reklame verbreitet. Das ist in etwa, wie wenn man die Persil-Werbung unreflektiert glaubt.

    • #30 Joseph Kuhn
      22. September 2024

      @ Volker Birk:

      “die immer das berichtet, was die SPD-geführte Regierung will”

      Vor 2021 hatten die es echt schwer. Da mussten die berichten, was die Merkel-Diktatur will. Sorry, aber den Unfug kann ich bei aller berechtigter Kritik an den Medienbeteiligungen der SPD nicht ernst nehmen. Da ich gefangen bin in meinem “Glaubenssystem”, wird Sie das nicht wundern und jetzt ist mit dem Mist Schluss, Sie haben ja unmissverständlich klargestellt, dass Sie keine Diskussion wollen, sondern nur missionieren.

  19. #31 JW
    22. September 2024

    Oh man! Ich war letzte Woche auf einer Virologen-Tagung und in Vorträgen und Postern ging es, wenig überraschend, auch um Poster. Die Daten waren deutlich frischer, als das alte Zeug vom Birk. Z. B. ging es auch um die Menge lebensfähiger Corona-Viren, die ungeimpfte, geimpfte und genesene und beliebige Kombinationen je nach Virenstamm ausscheiden.
    Kurz und vereinfacht, hat eine zwei und dreifach Impfung bei Delta die Menge lebensfähiger Viren sehr deutlich reduziert. Bei Omikron ist eine Mehrfachimpfung plus folgende Infektion am effektivsten. Will sagen: die Impfung schützt auch davor ansteckend zu sein. Nicht so stark wie z. B. Massen, aber in Kombination mit Masken usw ist das eine erwiesenermaßen effektive Maßnahme auch über den Eigenschutz hinaus. Aber Solidarität interessiert Querdenker ja nicht.

  20. #32 Richard
    23. September 2024

    @Volker Birk
    ich war beruflich im Übermaß mit Covid-19 befasst und habe Irrungen und Wirrungen, Verharmlosung und Panikmache intensivst erlebt. Herr Kuhn hat die offenen Frage, Schwachstellen und Probleme, über die es zu diskutieren gilt, aufgezeigt. Tatsächlich gehen Sie darauf nicht ein und sind an einer Diskussion nicht interessiert, das ist zumindest mein Eindruck. Sie zitieren selektiv und einseitig, wollen offenbar nicht akzeptieren, dass es sich bei Covid-19 um eine neue und ernsthafte Infektionskrankheit gehandelt hat, die für Risikogruppen tödlich verlaufen ist. Darüber gibt es genügend Veröffentlichungen, ich habe eigene Erfahrungen dazu. Der Wert bzw. positive Effekt der Impfungen ist klar nachweisbar, allerdings haben sich Versprechungen/Hoffnungen bzgl. Schutz nicht erfüllt. Dass Nebenwirkungen und negative Folgen einer Impfung auftreten können, darf und soll nicht unterschlagen werden. Ihre Äußerungen weisen darauf hin, dass Ihre Perspektive durch Gegenargumente nicht veränderbar ist, schade. Alles Gute, bleiben Sie gesund.

  21. #33 hto
    23. September 2024

    @Richard: “… allerdings haben sich Versprechungen/Hoffnungen bzgl. Schutz nicht erfüllt.”

    Der beste Schutz, der dem Virus vielleicht (oder höchstwahrscheinlich?) den Garaus gemacht hätte, wäre ein radikaler Lockdown gewesen, global.
    Aber weil das System unseres “Zusammenlebens” auf wettbewerbsbedingt-konfuse materialistische “Absicherung” basiert, war/ist auch immer absehbar, dass Versprechungen, Garantien und Schutz immer nur hoffnungslose Illusionen sein können, die Gegenargumente also der Normalität entsprechen!?

  22. #34 RGS
    23. September 2024

    @ #10 RPGNo1

    „Manche Staaten haben die Schulen fast nicht geschlossen. Dort wurde aber viel stärker auf verbindlich reglementierte Arbeitsplatzmaßnahmen gesetzt. In Deutschland ist die Politik nicht so stark an die Arbeitsstätten herangegangen.“

    Interessante Behauptung. Ich hatte nichts davon mitbekommen, dass Schweden hier rigider war. Die Restaurants beispielsweise waren dort viel weniger eingeschränkt als bei uns. Homeoffice gab es ja überall.

    Was ich weiß ist, dass dort viel stärker die Verantwortung des Einzelnen für sich und die Allgemeinheit gefragt war.
    Das war für viele dort auch eine große Belastung.
    Es hatte zur Folge, dass viele weniger über „den Staat“ motzen konnten, denke ich.

    Das Vertrauen in die „Kugheit“ der Vielen ist dort vermutlich größer als bei uns. Wir haben‘s dann scheinbar doch gern mal autoritärer.

    @Josef Kuhn

    Ja, dass Herrn Drostens Meinungen, jenseits seines wissenschaftlichen Spezialgebiets, durch seine mediale Beliebtheit besonders viel Zustimmung erlangten, hat mich gestört. Ich weiß nicht, ob er das schon mal kritisch reflektiert hat.

  23. #35 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    23. September 2024

    Lieber Richard

    Du hast insofern recht, ich beabsichtige nicht den Glauben anzunehmen, den ich kritisiere.

    Zu “Risikogruppen” hatte ich noch gar nichts gesagt – oder indirekt schon, denn schliesst man sich meinem Vortrag an (“mittelschwere Grippe”), so sterben daran Leute. Ironischerweise hatte ich also indirekt das gesagt, was Du meinst, dass ich es ablehnen würde.

  24. #36 Staphylococcus rex
    23. September 2024

    @hto 33#, ein weltweiter Lockdown hätte in der ersten Jahreshälfte 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit die Pandemie beendet (solange Wildtyp bzw. nahe verwandte Varianten zirkulierten). Warum es nicht passiert ist? Sicher nicht, weil die Fachleute es übersehen haben.

    Wer hätte es durchsetzen sollen? Wer hätte besonders betroffenen Regionen Kompensationen gezahlt? Die politische Umsetzbarkeit ist hier der entscheidende Faktor. Polio und Masern könnten seit Jahrzehnten ausgerottet sein, wenn das mit der politischen Umsetzbarkeit etwas einfacher wäre.

  25. #37 Naaja
    23. September 2024

    Was viele Schwurbler verdrängen: Chjna und Russland sind viel regider vorgegangen. Eine Diskussion dazu fehlt.

  26. #38 Kai
    23. September 2024

    Ja, dass Herrn Drostens Meinungen, jenseits seines wissenschaftlichen Spezialgebiets, durch seine mediale Beliebtheit besonders viel Zustimmung erlangten, hat mich gestört. Ich weiß nicht, ob er das schon mal kritisch reflektiert hat.

    Ich meine mich zu erinnern, dass er durchaus mal kritisiert hat, dass die Medien immer wieder ihn fragen statt auch mal die vielen anderen Wissenschaftler auf seinem Gebiet. Er hat dann auch irgendwann keine Interviews mehr angenommen, was dann dazu geführt hat, dass die Medien einfach aus seinem Podcast zitiert haben, statt sich neue Interviewpartner zu suchen…

    Das Thema Schulschließung scheint bei Drosten ein fast schon emotionales Thema zu sein. Er beharrt darauf, dass diese epidemiologisch Sinn gemacht haben, andere Fachleute widersprechen dem. Joseph hat natürlich recht, dass das Thema bei den Epidemiologen allerdings besser aufgehoben ist.

    Ansonsten möchte ich nochmal betonen, dass ich immer noch beeindruckt bin wie nüchtern, sachlich und ausgewogen Drosten seine Wissenschaftskommunikation gemacht hat. Man kann immer alles und jeden kritisieren, aber ich kenne keinen anderen Wissenschaftler, der das so gut hinbekommen hätte. Drosten selbst wird seine Rolle im Nachhinein vermutlich bedauern – ist er auch Jahre nach der Pandemie immer noch dem Hass vieler Querdenker ausgesetzt.

    Eigentlich ist das für mich das traurigste an der ganzen Geschichte. Die Corona Pandemie ist jetzt seit Jahren vorbei, aber noch immer ist der Hass und die Polarisierung nicht verschwunden. Auf Seiten der Querdenker fordert man, dass die Gesellschaft sich bei ihnen entschuldigt. Nur wofür? Sicher war nicht alles richtig, daraus folgt aber auch nicht, dass die Gegenseite recht hatte. Es scheint nur, dass jene Menschen, die in die Außenseiterrolle gedrängt und nur noch in ihren eigenen Blasen kommuniziert haben, jetzt nicht mehr daraus herauskommen. Und jede Krise schafft neue Polarisierungen und neue solcher Gruppen. Es wird oft gesagt, die Leute die die USA statt Russland für den Ukraine-Krieg verantwortlich machen, sind oft dieselben die auch bei den Querdenkern mitmarschiert sind. Teilweise stimmt das auch, teilweise kommen aber leider neue Menschen hinzu, die sich irgendwelchen Verschwörungstheorien hingeben. Man fragt sich wie viele derlei Krisen eine Gesellschaft noch aushält, bis der Zusammenhalt völlig zerbricht.

  27. #39 naja
    23. September 2024

    Ich bin der Überzeugung, dass wir als Spezies nie besser durch eine Pandemie kommen werden, das ist das Ergebnis meiner Aufarbeitung. Ich finde, man sollte sich auch fragen, was man mit einer Aufarbeitung erreichen will. Will man besser vorbereitet sein? Will man von Anfang an Recht gehabt haben um jeden Preis?

    Manche haben gesagt und sagen, dass das Risiko, Covid zu unterschätzen zu Sterbefällen führt. Dieses Argument ist so stark und überzeugend, dass die andere Seite die Existenz der Pandemie komplett leugnen muss, da diesem Argument im Grunde wenig entgegenzusetzen ist. Und wenn dann nur Grautöne, für die interessiert sich aber niemand.

    Ein Hinweis unter vielen für die Gefahren durch Covid war die Situation in Norditalien in Februar und März 2020 und danach, die großen Einfluss auf Massnahmen in ganz Europa hatte, zu Recht. Das einzige Gegenargument, das gegen die vielen Infizierten und Gestorbenen ankommt ist: alles fake.

    Da die Impfung Ansteckungen und schwere Krankheitsverläufe verhindern kann (nicht zu 100%) muss sie Turbokrebs verursachen und eine “Gentherapie” sein, da das Gegenargument genauso stark sein muss, wenn nicht stärker.

    Ich glaube, dass wir, wenn das die Debatte ist, auf die nächste Pandemie schlechter vorbereitet sind.

    • #40 Joseph Kuhn
      23. September 2024

      @ naja:

      “Ich finde, man sollte sich auch fragen, was man mit einer Aufarbeitung erreichen will.”

      Ja, das ist essentiell. Was soll aufgearbeitet werden und in welcher Form kann was aufgearbeitet werden: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2024/08/11/corona-aufarbeiten-die-metaebene/

      “wenn das die Debatte ist …”

      … dann ist es keine Debatte, sondern Rechthaberei, Gedankenstillstand. Aber es fällt immer schwer, einen Schritt von der Konfliktlinie zurückzutreten – und manche, die “Verschwörungsunternehmer”, wie Steffen Mau sie nennt, können sich das gar nicht leisten, weil es ihre soziale (und manchmal auch wirtschaftliche) Existenz kaputt machen würde. Man stelle sich vor, jemand wie Jürgen Elsässer würde sagen “wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war manches, was in Compact stand, vielleicht doch etwas schräg”, oder Bhadki würde sagen, “also dass Polio eine Folge des DDT-Einsatzes war, da habe ich mich doch verrannt” – kaum vorstellbar. Die Leute haben eine strategische Agenda, sie agieren “politisch”. Was sie wirklich denken, wird man vielleicht nie erfahren.

      Aber viele, die – auf welcher Seite auch immer – mitgelaufen sind und da und dort einseitige Positionen eingenommen haben, die könnten es mit etwas Überwindung. Die (nnatürlich nie unkritisch hinzunehmende) Studienlage kann dabei eine Orientierungshilfe sein, insofern hat Volker Birk ja Recht, dass sich die inhaltliche und die subjektive Ebene nicht völlig trennen lassen. Insofern kann es auch gut sein, dass mit der Zeit auch wieder mehr Gespräch möglich wird. Aber man kennt natürlich auch auf lange Zeit eingefrorene Gesprächsunfähigkeiten, siehe den Streit um die Homöopathie.

  28. #41 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    23. September 2024

    Das wird so nicht laufen, dass der Corona-Betrug ungesühnt bleibt. Dazu gibt es viel zu viele Geschädigte, und der Schaden beträgt viel zu viele Milliarden Euro, sowie Gesundheit und Leben.

    Den Kopf in den Sand stecken und ganz fest an die Lügen weiter glauben, vergrössert nur immer weiter die Spaltung. Wer profitiert, sind leider die Rechtspopulisten, bis hin zum Untergang der bisherigen demokratischen Parteien. Die FDP verschwindet grade, die Grünen sind auf dem Abstieg, die SPD verzwergt.

    Wer sich nicht mit den Corona-Verbrechen befassen will, wird dadurch Teil dieser Entwicklung.

    • #42 Joseph Kuhn
      23. September 2024

      @ Volker Birk:

      “Gesundheit und Leben”

      Auch hier gilt: Damit etwas “gesühnt” werden kann, muss Schuld nachgewiesen werden, d.h. auch hier lassen sich, wie Sie völlig zu Recht gesagt haben, die Reflexion über das eigene Denken und die Inhalte nicht ganz voneinander trennen. Es kommt dann wieder auf die Fakten an – und da hilft es nicht, wenn man wie Sie selektiv das sucht, was die eigene Meinung bestätigt. Man muss sich auf Verfahren der Datenauswahl, der Studienqualität usw. verständigen, man muss Rechenschaft darüber ablegen können, welche Daten man gelten lässt und man muss damit überzeugen. Das ist das Alltagsgeschäft der Wissenschaft, Irrtümer und manchmal auch Interessensabhängigkeiten eingeschlossen. Sie können das ersichtlich nicht. Vielleicht, weil Sie in der Nachfolge Galileis stehen und so viele tausend Wissenschaftler:innen irren, vielleicht aber auch, weil Sie irren, auch wenn Sie das für völlig ausgeschlossen halten.

      Was sagen Sie Menschen, die Angehörige durch Covid verloren haben, weil Impfgegner, anders als z.B. in Schweden, möglicherweise die Durchimpfung verzögert haben? Ist da auch “Sühne” zu leisten? Rhetorische Frage, Sie müssen nicht mit dem bekannten Textbaustein antworten, wir waren ja mit dem Thema “Diskussion” durch.

  29. #43 zimtspinne
    23. September 2024

    danke @ Joseph für die differenzierte Betrachtung.

    Ich hatte im Verlauf der Pandemie verschiedentlich Widerspruch angemeldet, war allerdings nie als Querdenker bezeichnet worden.

    • #44 Joseph Kuhn
      23. September 2024

      @ zimtspinne:

      “war allerdings nie als Querdenker bezeichnet worden”

      Grammatikalisch völlig korrekt. Es müsste ja auch “Querdenkerin” heißen. 😉

  30. #45 RPGNo1
    23. September 2024

    @Kai

    Vielen Dank für den Kommentar. Dafür gibt es einen “Daumen hoch”.

    @Naaja

    Was viele Schwurbler verdrängen: Chjna und Russland sind viel regider vorgegangen. Eine Diskussion dazu fehlt.

    Eine Ergänzung dazu.

    Wir hatten keinen Lockdown im Frühjahr, sondern Einschränkungen. Die Geschäfte für den alltäglichen lebensnotwendigen Bedarf waren offen. Wir durften uns im Freien bewegen und Sport treiben, treffen (unter Berücksichtigung von Hygieneregeln), bummeln, flanieren, durch das Land reisen.

    Was sollen denn die Spanier sagen, die wochenlang in ihren Wohnungen festsaßen? Wo es ein Höhepunkt war, wenn ein freundlichen Polizist mit Musik für Stimmungaufhellung sorgte?

    https://politik.watson.de/politik/international/185515801-coronavirus-polizei-auf-mallorca-sorgt-mit-kinderlied-fuer-bessere-stimmung

    In Frankreich herrschte ebenfalls eine Ausgangssperre, und man durfte man sich nur mit Passierschein aus dem Haus begeben, um einzukaufen, zur Arbeit zu gehen oder Sport zu treiben.

    https://www.rnd.de/politik/corona-frankreich-ausgangssperre-und-passierschein-DHQYQXNB7IKIN2FCEJ2EZ55QFE.html

  31. #46 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    23. September 2024

    Liebe Zimtspinne

    Um als Ketzer bekämpft zu werden, musst Du das Narrativ in Frage stellen. Innerhalb des Overton window zu bleiben und Details zu kritisieren, ist auch in jeder totalitären Ideologie erwünscht, denn es bestätigt die Dogmen.

  32. #47 Spritkopf
    23. September 2024

    Aus der Schweiz kommen ja schon immer die am besten recherchierten Informationen zu Covid.

  33. #48 RainerO
    24. September 2024

    @ Joseph Kuhn
    Leuten wie Birk hier (weiterhin) eine Bühne zu bieten, halt ich für skandalös. Typen wie er, die von einem “Corona-Betrug” fantasieren, haben Blut an den Händen. Und selbst, wenn er das umgekehrt genauso sehen mag, halte ich das für eine völlig verfehlte “Ausgeglichenheit”, ihn das hier weiterhin trompeten zu lassen. Geradezu ein Musterbeispiel für False Balance.
    Mit solchen Figuren zu diskutieren, was während der Pandemie falsch gelaufen ist, halt ich für grotesk. Ich bin enttäuscht. Maßlos. Leben Sie wohl.

    • #49 Joseph Kuhn
      24. September 2024

      @ RainerO:

      “Musterbeispiel für False Balance”

      “False Balance” ist ein Begriff, der die journalistische Routine, beide Seiten einer Sache zu Wort kommen zu lassen, kritisiert, wenn das nicht angemessen ist und ohne dem einen entsprechenden Rahmen zu geben.

      Hier bleibt das, was Leute wie Volker Birk, oder “hto”, früher der Webbär (wo ist der übrigens abgeblieben?) und viele andere mit sehr fester und sehr eigener Überzeugung sagen, aber nicht einfach als eine gleichberechtigte Stimme stehen. In der Regel werden ihre Aussagen kritisch kommentiert.

      Eine besondere Situation entsteht, wenn explizit das Gespräch gesucht wird. Das gab es z.B. ganz gezielt einmal mit dem Homöopathielobbyisten Christian Becker. Es hat sich gezeigt, was zu erwarten war, und wie so oft viele vorher “wussten”, dass man mit ihm nicht diskutieren kann, weil er nicht offen, sondern strategisch diskutiert, d.h. sich nicht auf Argumente einlässt, sondern das Ganze als eine Art Krieg sieht. Nicht anders war das in mehreren “Diskussionen” mit dem – meines Wissens inzwischen verstorbenen – Tabakdenialisten Romano Grieshaber, samt seiner Fangemeinde. Während Corona hatten wir wiederum immer wieder Kommentatoren, die hier nur missionieren wollten.

      Ob man sie einfach so schnell wie möglich rauswirft (was ich mit manchen mache, die offen faschistisch agieren oder grob beleidigend), oder immer wieder mal kommentieren lässt, um dann daran einen Punkt aufzuhängen (was ich oft beim Webbären gemacht habe) oder versuche, doch eine Diskussion zu führen (wie eben seinerzeit bei Grieshaber oder jetzt wieder bei Birk), hängt von Fall zu Fall ab und von der Entwicklung dieser Versuche.

      Zu Beginn der Coronakrise gab es einmal einen Versuch des Statistikers Ulrich Mansmann mit Sucharit Bhakdi im Deutschlandfunk, geplant war eine Folgeveranstaltung mit Wolfgang Wodarg, die dann nicht mehr zustandekam. Ob man das “darf”, hat damals zu öffentlichen Diskussionen geführt, auch hier im Blog. Das vorläufige Fazit war, es kommt darauf an, was man erreichen will und ob es wirklich nur darauf hinausläuft, Leuten, die erkennbar oder gar selbsterklärtermaßen nicht diskutieren, sondern nur missionieren wollen, für ihre Behauptungen “eine Bühne zu bieten”.

      Das mache ich, wie gesagt, nicht und Volker Birk wirft mir das ja auch vor, wenn er sagt, ich würde den Rahmen der Diskussion definieren wollen – und dann offen einräumt, dass er gar nicht diskutieren will.

      Das ist meine momentane Sicht der Dinge, könnte auch oben im Blogbeitrag stehen. Man kann und darf das natürlich auch anders sehen und ablehnen, auch dem Blog hier den Rücken kehren. Fände ich aber schade.

  34. #50 PDP10
    24. September 2024

    @RainerO:

    Hee! Joseph Kuhn ist nur der Bote!

    Und er versucht wenigstens mit einem von den Schwätzern und Betrügern ernsthaft zu diskutieren um das für alle Anderen klar zu stellen was daran Geschwätz und Betrug ist.

    Da muss man sich nicht gleich verabschieden.

  35. #51 Moreno
    24. September 2024

    Eine interessante und wichtige Zusammenstellung verschiedener Gedanken die Joseph Kuhn zusammengetragen hat. Einer fehlt mir jedoch ungemein. Ich halte ihn sogar für den wichtigsten, da er der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Covid-Krise war.

    Die Auslastung der Intensivbetten.

    Alle politischen Maßnahmen, Abstand, Masken, Lockdown, Impfkampagne zielten darauf ab, dass es nie zur Überlastung der Intensivstationen kommen sollte. Die Triage war das was man vermeiden wollte. Hier stellt sich in der Corona-Aufarbeitung jedoch die Frage. War die Auslastung der Intensivbetten wirklich kritisch? Oder wäre sie kritisch geworden, hätte man Maßnahmen aufgeweicht?

    Die tatsächliche Intensiv-Bettenauslasung blieb in der Corona-Krise relativ konstant, lediglich ein deutlichr Abbau von freien Intensivbetten setzte sich ab Juli 2020 fort.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1246685/umfrage/auslastung-von-intensivbetten-in-deutschland/

    • #52 Joseph Kuhn
      24. September 2024

      @ moreno:

      Das Thema ist immer wieder einmal diskutiert worden. Wie dramatisch es war, und welche Entwicklung ggf. durch welche Maßnahmen verhindert wurde, z.B. die Aktivierung des sog. “Kleeblatts”, sei daher hier dahingestellt. Die Absicht dieses Blogbeitrags war, wie inzwischen mehrfach gesagt, nicht, nocheinmal in die inhaltliche Diskussion von Sacherhalten einzusteigen, deren Bewertung mitunter umfangreiche Analysen voraussetzen würde, sondern eine subjektive Bilanz meiner Meinung zu verschiedenen Punkten zu ziehen. Dass man darüber nicht ganz losgelöst von der Sachebene diskutieren kann, das hat Volker Birk zu Recht angemerkt, aber das sollte nicht das eigentliche Ziel des Beitrags sein.

      Auf Ihren Punkt bezogen: Sie sind nicht überzeugt, dass das Gesundheitswesen oder speziell die Intensivstationen von Überlastung bedroht waren und machen das an der durchschnittlichen Auslastung fest. Sie könnten z.B. sagen, ob es wirklich nur diese Zahlen sind, auf die Sie sich stützen, ob Sie auch andere Sachen einbeziehen (z.B. Berichte der Pflegekräfte über ihre Erschöpfung) oder warum nicht, ob sie auch glauben, es sei alles ein “Betrug” und woran Sie festmachen, dass die, die es anders sehen, für Sie nicht glaubwürdig sind usw. usw. – das wäre näher an einer subjektiven Bilanz.

  36. #53 naja
    24. September 2024

    @ RainerO
    Ich weiss nicht, ob man von Bühne bieten und False Balance sprechen kann, wenn jemand hier kommentiert. Volker Birk ist nicht mehr oder weniger verantwortlich für die Pandemie als Sie oder ich.

    Diese Eskalation in der Rhetorik dient nur dazu, anderen Schuld zuzuschustern. Hier müssen Handschellen klicken; da haben Menschen Blut an den Händen. In extremen Fällen kann das Virus keine Zoonose gewesen sein, denn dann wäre ja niemand persönlich schuldig zu sprechen.

    Im Prinzip ist es das gleiche, wie von einer Pandemie der Ungeimpten zu sprechen, wenn Sie sagen, die mit der falschen Meinung tragen Schuld. Man kann sich allerdings mMn fragen, wie sinnvoll es ist, mit manchen Menschen über manche Themen intensiv zu diskutieren.

  37. #54 Primergy
    24. September 2024

    Um als Ketzer bekämpft zu werden, musst Du das Narrativ in Frage stellen. Innerhalb des Overton window zu bleiben und Details zu kritisieren, ist auch in jeder totalitären Ideologie erwünscht, denn es bestätigt die Dogmen.

    Diese Behauptung ist ein logischer Fehlschluss, vergleichbar mit der “kein wahrer Schotte”-Argumentationsform. “Wer nicht als Ketzer beschimpft und verfolgt wird, bringt zwangsläufig keine echte Kritik” ist letzten Endes aber nur eine Selbstimmunisierungsstrategie gegenüber Kritik an der eigenen Position. Ich werde kritisiert, sogar beschimpft, also muss ich recht haben.

    Leider haben weder Ketzer automatisch recht, nur weil sie kritisieren, noch haben Kritiker der Ketzer automatisch recht, nur weil sie die Kritik der Ketzer ablehnen. Das ist keine wirklich tiefe Erkenntis, aber offensichtlich muss man (sich) das öfters mal wiederholen. Insofern sollte man sich andere Bewertungsmaßstäbe für die Richtigkeit der eigenen Position suchen.


    Just kommt mir noch eine Idee, die meinen vorherigen Absatz vielleicht wieder direkt negiert: Angesichts der Unperfektheit der Welt, dem Unwissen, das jeder Mensch zur Genüge hat, den Dilemmas, in denen man sich grundsätzlich befindet und auch 2020 befand, wo keine Entscheidung wirklich richtig und gut ist, sondern nur ein Übel von vielen, liegt man mit jedweder Kritik eigentlich immer richtig.

    Umberto Eco brachte in einem Vortrag zur Lüge das Beispiel des Turiner Grabtuchs – der Kritiker muss nur nachweisen, dass zum Beispiel der Stoff aus dem Mittelalter stammt, um die Lüge zu entlarven, während der Gläubige auch dann keine Gewissheit über die Richtigkeit seines Glaubens hat, selbst wenn er nachweisen könnte, dass der Stoff aus der Antike stammt. Die Wahrheit braucht also theoretisch (unendlich) viele Bestätigungsschritte, um irgendwann wirklich als wahr bestätigt zu sein, während die Kritik sich nur auf den erstbesten Fehler stürzen muss, um richtig zu sein. Etwas zu Kritisieren wäre damit die schnellste und leichteste Möglichkeit – und damit irgendwo auch die billigste – recht zu haben. Wobei Kritik und die Fundamentalopposition eines Volker Birks auch unterschiedliche Dinge sind. Die Fundamentalopposition muss auch die Aussagen ablehnen, die nachgewiesen richtiger sind als andere.

  38. #55 Staphylococcus rex
    24. September 2024

    @ 51# und 52#, ein paar Worte zu den Intensivbetten. Die methodische Schwierigkeit bei der Messung der Auslastung läßt sich durch folgenden Umstand erklären:

    Die belegten Intensivbetten lassen sich durch die EDV (Klinikinformationssystem) relativ einfach bestimmen. Das Problem sind die verfügbaren Intensivbetten. Hier gibt es mindestens vier verschiedene Zählweisen, die alle ihre Berechtigung haben und die während der Pandemie nicht wirklich standartisiert waren.

    Erstens gibt es die Planbetten laut Krankenhausplan. Als die Pandemie begann, suchte man die Reserven, z.B. Beatmungsplätze im Aufwachraum im Op-Trakt u.a., die zweite (höhere) Zahl ist die der theoretisch verfügbaren Beatmungsplätze. Im Verlauf der Pandemie mußte man feststellen, dass der Flaschenhals nicht die Beatmungsbetten waren, sondern das verfügbare Fachpersonal. Die Gründe für die Schwankungen beim Fachpersonal sind ein extra Thema, auf das ich hier nicht extra eingehen möchte. Die Konsequenz ist aber, unter Berücksichtigung des verfügbaren Fachpersonals gibt es einen Bettenschlüssel, wieviele Betten eine Fachkraft betreuen kann. Wenn man das Personal an die Belastungsgrenze treibt und gesetzliche Maßnahmen zum Mitarbeiterschutz (PPUGV) ignoriert, dann wäre dies die dritte Zählweise, die über einen großen Zeitraum während der Pandemie Realität war. Die vierte und letzte Zählweise der verfügbaren Intensivbetten berücksichtigt Personalressourcen und gesetzliche Vorgaben und ist seit Ende der Pandemie der Normalzustand. Bei den verschiedenen Zählweisen kann man sagen 2>1>3>4.

    Die Pointe besteht darin, eine Auslastung der Intensivbetten >100% würde bedeuten, man muss traigieren und Patienten bewußt sterben lassen. Es war unausgesprochener Konsens im Krankenhaus, dass vorher alle Reserven ausgeschöpft werden, auch wenn dies bedeutet, das Personal auf brutale Art zu verschleißen und gewisse Abstriche in der Behandlungsqualität zu akzeptieren. Soweit ich es von meiner Warte aus überblicken kann, liegt der Unterschied zwischen Zählweise 3 und vier bei etwa 30%.

  39. #56 Staphylococcus rex
    24. September 2024

    PS: Die sauberste Lösung wäre gewesen, man hätte die ganze Zeit über die Zählweise 4 (mit Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben) genutzt. Die Konsequenz wäre gewesen, ein Großteil der Intensivstationen wäre über einen langen Zeitraum mit ca. 130% der Kapazität betrieben worden. Bei der Zuweisung von Notfallpatienten hätte man pauschal sagen müssen, alles unter 130% hat noch freie Betten (ohne wirklich genau steuern zu können), ein Ignorieren gesetzlicher Vorgaben über einen längeren Zeitraum wäre eine politische Bankrotterklärung und hätte das Risiko von Regreßforderungen des betroffenen Personals beinhaltet. Aus meiner Sicht ist die fehlende Klarheit der Berechnungsgrundlage das Ergebnis politischer Feigheit/oder Pragmatismus (je nach Sichtweise).

  40. #57 hto
    24. September 2024

    @St.rex: “Die Konsequenz wäre gewesen, ein Großteil der Intensivstationen wäre über einen langen Zeitraum mit ca. 130% der Kapazität betrieben worden.”

    Vor allem betrieben mit Quereinsteigern wie Raumpfleger, Klempner und Schlachter, um die Personalstärke zu kompensieren!? 🙂

  41. #58 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    24. September 2024

    Lieber Joseph

    Wenn ich Deine Position nicht übernehmen möchte, so muss das nicht heissen, dass ich nicht diskutieren will. Es kann auch einfach heissen, dass ich Deine Position für unklug halte.

    Wenn Du den Eindruck hast, dass Du die Wahrheit kennst und alle, die dieser Wahrheit widersprechen, bekehrt werden müssen oder aber als Ketzer exponiert, dann ist das ein sicheres Zeichen für ein ins Religiöse hineinreichendes Glaubenssystem.

    • #59 Joseph Kuhn
      24. September 2024

      @ Volker Birk:

      1. Hatte ich hier den Eindruck erweckt, dass Sie meine Position übernehmen sollen? In Kommentar #13 habe ich, schon leicht erschöpft, noch einmal eine Klarstellung versucht: “Noch einmal: Ich will Sie hier in diesem Thread von gar nichts überzeugen, oder emotional oder ideologisch oder sonst wie darauf beharren, dass Sie falsch liegen.” Eigentlich doch nicht missverständlich?

      2. Dass Sie zumindest nicht mein Diskussionsangebot annehmen wollen, habe ich aus Sätzen entnommen wie “Ich erwarte aber auch noch keine Diskussion zwischen den “Seiten”” oder “Mir ging es hier nur darum, Dich auf Dinge aufmerksam zu machen, mehr nicht” oder Ihrem etwas, sagen wir mal, wenig auf die Gegenseite eingehenden Stil.

      3. Bei manchen Dingen habe ich natürlich den Eindruck, die “Wahrheit” zu kennen, oder zumindest das, was die Datenlage hergibt, bei manchen nicht, z.B. weil ich Datenlage gar nicht überschauen kann oder weil sie mir zu unsicher vorkommt. Aber meint nicht jeder, der etwas sagt, dass das auch stimmt (es sei denn, er lügt)?

      4. Zum Stichwort “Bekehrung” oder “Ketzer” siehe Punkt 1. Da dreht sich bei Ihnen was im Kreis. Den Begriff “Ketzer” habe ich auch nie verwendet.

      5. Glaubenssystem: Ebenfalls in Kommentar #13 habe ich schon einmal zurückgefragt, was denn mein “Glaubenssystem” konkret sein soll, jenseits des pauschalen Vorwurfs, ich sei in einem gefangen. Eine Antwort gab es nicht, statt dessen diagnostizieren Sie jetzt sogar “sichere Zeichen” dafür. Auch da dreht sich was im Kreis. Aber Sie dürfen gerne “sichere Zeichen” für alle im Blogbeitrag formulierten Meinungen oder die dazu in Kommentar #13 genannten sehen, das ist ja erklärtermaßen der Stand der Dinge, wie ich ihn heute sehe. Wie ich ihn morgen sehe, weiß ich nicht, auf die eine oder andere Änderung meiner Sicht im Lauf der Zeit habe ich auch hingewiesen.

      6. Können Sie nachvollziehen, dass man angesichts solcher “Diskussionen” auf die Idee kommen kann, Sie projizieren Ihre Unbeweglichkeit auf mich? Falls ja, auch dazu noch einmal nachgefragt, wie könnte man denn Ihrer Meinung damit umgehen, ohne dass ich Ihre Position übernehmen müsste?

  42. #60 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    24. September 2024

    Wenn einem die Regierung erzählt, man muss alles tun, um medizinisch handlungsfähig zu bleiben, und mit dem Argument Grundrechte verletzt,

    wenn dieselbe Regierung gleichzeitig Arztpraxen schliesst, Krankenhäuser für immer dicht macht und Intensivbetten abbaut,

    dann kann man auf zwei Arten reagieren:

    a) man erkennt, dass einen die Regierung anlügt

    b) man findet und erfindet Rechtfertigungsgeschichten, damit man nicht erkennen muss, damit einen die Regierung anlügt

    • #61 Joseph Kuhn
      24. September 2024

      @ Volker Birk:

      Ob das wirklich die beiden einzigen Reaktionsmöglichkeiten sind?

      Könnte es sein, dass “die Regierung” gar keine Arztpraxen schließt, weil sie das rechtlich gar nicht so ohne Weiteres kann, dass wir für den Normalbetrieb zu viele Krankenhäuser mit zu breitem Angebot haben (was die aktuelle Krankenhausreform angehen will, leider reichlich ungeschickt), dass selbst falsches Handeln “der Regierung” nicht immer auf Lüge beruhen muss und man an allem, was nicht gut läuft, auch Kritik üben kann, ohne “der Regierung” gleich Lügen zu unterstellen?

      Und könnte es sein, dass das keine erfundenen “Rechtsfertigungsgeschichten” sind, sondern einfach eine andere Meinung, womöglich, aber darüber will ich ja hier eben nicht streiten, sogar eine besser begründete Meinung als der Lügenvorwurf?

  43. #62 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    24. September 2024

    Lieber Primergy

    “Wer nicht als Ketzer beschimpft und verfolgt wird, bringt zwangsläufig keine echte Kritik” ist das, was Du gesagt hast. Und ja, das ist ein Fehlschluss.

    Glücklicherweise sagte ich nichts dergleichen. Da bin ich noch einmal davon gekommen.

  44. #63 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    24. September 2024

    Lieber Joseph

    Hier in der Schweiz hat die Regierung zur Coronazeit Arztpraxen geschlossen, per Dekret. SIe waren nicht relevant, so die Regierung, anders als z.B. Supermärkte. Das Parlament war auch geschlossen. Es wurde nicht benötigt, wie die Arztpraxen.

  45. #64 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    24. September 2024

    Lieber Joseph

    Ja, Du hattest den Eindruck erweckt, man müsse Deine Position übernehmen, sonst käme keine Diskussion zustande.

    Wenn ich feststelle, dass ich noch keine Diskussion zwischen den beiden Seiten erwarte, dann liegt das wie erläutert daran, dass die Personen der beiden Seiten in völlig verschiedenen Erzählungen sprechen.

    Für die eine Seite gibt es die gefährlichste aller Krankheiten, und nur aufgrund der mutigen Massnahmen der Regierungen, die alle rein zufällig auf dieselben Ideen erstmalig gekommen sind, und etwas völlig anderes versucht haben als die bis dahin gültige Lehrmeinung der Pandemiebekämpfung, konnte die Gefahr abgewendet werden. Aufgrund eines weiteren einmaligen Ereignisses, nämlich der Entwicklung eines Impfstoffes in absoluter Rekordzeit (unter 10% dessen, was es bisher brauchte) steht nun das Zaubermittel bereit, das so gut getestet wie immer die Krankheit, die es nicht verhindern, nicht heilen und auch nicht lindern kann, erst zu verhindern, und nun doch nicht aber zu lindern. Dass dabei die grösste Kapitalumverteilung aller Zeiten von Arm nach Reich passierte, war reiner Zufall, und von keinem der Reichen, deren Konzerne oder gar deren Medienkonzerne beabsichtigt. Überhaupt sind alle Medien immer ehrlich und wahrhaftig, insbesondere dann, wenn ihnen von Hauptprofiteuren mit Millionenspenden geholfen wird. Praktisch kein Mensch leidet an Schäden durch die Impfung, sondern es ist vielmehr so, dass es eine nagelneue Krankheit gibt, genannt Long Covid, die sich dadurch auszeichnet, dass es keine Definition von Symptomen dafür gibt, sondern die immer dann diagnostiziert wird, wenn man nicht weiss, woher die Beschwerden kommen – von der Impfung, das weiss man a priori, können sie ja nicht kommen.

    Für die andere Seite ist das alles Quatsch.

    Wird also schwierig.

    • #65 Joseph Kuhn
      24. September 2024

      @ Volker Birk:

      Tja, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Nichts für ungut, aber auf diese gehässig zugespitzte und selbstgerechte Polemik (” gefährlichste aller Krankheiten”, “mutigen Massnahmen der Regierungen”, “Zaubermittel”, “alle Medien immer ehrlich und wahrhaftig” …) habe ich keine Lust mehr. Hatte ich natürlich nie, aber ich habe meine Leidensfähigkeit ausgetestet.

      Ich nehme Ihnen ab, dass Sie wirklich glauben, Sie würden durchblicken und wir seien Lügner oder dumme Schafe, in Glaubenssystemen gefangen. Damit soll es dann sein Bewenden haben. Ich will Ihre Leidensfähigkeit im Umgang mit uns auch nicht überstrapazieren, wir, ein Kollektiv, eine Schafherde, alle “einer Seite” subsumiert, verstehen es einfach nicht, oder wollen es nicht verstehen.

      Alles Gute, weitere Kommentare von Ihnen zu diesem Thema schalte ich nicht mehr frei.

      —–
      Den Kommentar habe ich über 10 Minuten stückweise weitergehäkelt, etwas fassungslos, aber auch um eine Erfahrung reicher, die ich nicht brauche.

  46. #66 Adent
    25. September 2024

    @Joseph
    Du hast das Leiden aber bewundernswert lang ausgehalten. Birk hat nichts, aber auch gar nichts neues gebracht sondern nur die Querdenker-typischen VTs ausgebreitet. Dadurch wurde der Quark leider immer breiter, ich habe oftmals überlegt ihn zu kommentieren, aber andere waren schneller und seine Reaktion war immer gleich.
    Ich bleibe dann lieber in meiner Schlafschafherde, etwas anderes erwartet er ja auch gar nicht, ist schon geradezu wie die Verleihung eines Adelstitels, wenn jemand wie Birk einen ein Schlafschaf nennt. Dann weiß man ziemlich sicher, dass man richtig liegt 🙂
    Birk ist ein typischer Zyniker, ich mag solche Leute nicht, die sind fast immer destruktiv, was konstruktives (z.B. eine Diskussion) von so einem ist leider allzu selten.

  47. #67 RPGNo1
    25. September 2024

    @Adent

    Ich bleibe dann lieber in meiner Schlafschafherde, etwas anderes erwartet er ja auch gar nicht, ist schon geradezu wie die Verleihung eines Adelstitels, wenn jemand wie Birk einen ein Schlafschaf nennt. Dann weiß man ziemlich sicher, dass man richtig liegt

    https://www.youtube.com/watch?v=8dMs7viZoTg

    Ich auch. 😉

  48. #68 Staphylococcus rex
    25. September 2024

    Nachdem hier bereits (fast) alles gesagt wurde, habe ich überlegt, ob ein Beitrag meinerseits irgendetwas bringen kann. Ich möchte lediglich einen Punkt herausarbeiten: Angenommen wir haben eine Situation, wo Aussage gegen Aussage steht, wo eigentlich alle Fakten bekannt sind, wo man davon ausgehen kann, dass die Meinungsverschiedenheit nicht auf einem Mißverständnis beruht, sondern auf einer Fehlsteuerung der Wahrnehmungsfilter, weil eine der beiden Seiten bei der Verarbeitung/Bewältigung einer emotional belastenden Situation irgendwo falsch abgebogen ist (Schlagwort Verleugnungsphase bei der Bewältigung einer Krise), also wie kann ich herausfinden, ob ich oder die Gegenseite falsch liegt. Gibt es dafür einen Algoritmus?

    Aus meiner Sicht gibt es keine Garantien, aber es gibt objektivierbare Kriterien, die Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen können. Um bei der Verarbeitung einer Streßsituation auf dem richtigen Weg zu bleiben, muss man sich damit auseinandersetzen, sowohl fachlich als auch emotional. In Bezug auf Corona bedeutet dies z.B., läuft die Diskussion fachlich auf Augenhöhe oder ist sie asymmetrisch zwischen Laien und Experten. Ich habe Corona durch meine Arbeit im Krankenhaus über Jahre aus nächster Nähe miterlebt und betrachte mich für einige Fragestellungen durchaus als Experte. Joseph Kuhn ist selbstverständlich bei zahlreichen Fragestellungen auch ein Experte, so wie einige andere Mitforisten. Ein Experte zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass eine Methodenkompetenz z.B. über Fehlerquellen vorliegt.

    Auf der emotionalen Seite bedeutet ein regelmäßiger Kontakt mit Betroffenen (z.B. Patienten auf Intensivstation), dass man sich der Problematik stellen muss und sich nicht etwas schönreden kann. Wenn ich also merke, dass mein Gegenüber bei einer bestimmten Fragestellung mehr Sachkompetenz besitzt oder wesentlich enger mit der Zielgruppe beschäftigt war, dann sind das für mich klare Warnzeichen, meine eigene Position zu hinterfragen.

    Letztendlich herrscht hier Religionsfreiheit und jeder kann glauben, was er möchte. Das Problem für die Querdenker besteht darin, dass sie aufgrund ihrer Pseudoreligion teilweise von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen sind und der Lohn für eine echte Aufarbeitung wäre eine bessere Beteiligung am gesellschaftlichen Leben.

  49. #69 naja
    25. September 2024

    @ Staphylococcus rex
    Dazu habe ich zwei Anmerkungen.
    1. Wenn man sich als Experte auf den Diskurs mit nicht Experten einlässt, ist das eigene Expertentum kein Argument mehr. Damit möchte ich nicht sagen, dass Expertise egal ist, es kann aber mE nicht als Argument herangezogen werden in einer Debatte. Und das wurde es hier auch nicht.
    Wenn Wahrscheinlichkeitsaussagen als Argument überzeugen würden, wäre die Debatte, so wie sie hier zum Teil geführt wird, obsolet.

    • #70 Joseph Kuhn
      25. September 2024

      @ naja:

      Ohne jetzt eine besondere Expertise für das Zählen bis 3 behaupten zu wollen: Haben Sie eventuell die Anmerkung Nr. 2 vergessen? Oder ist das der Cliffhanger? 😉

  50. #71 naja
    26. September 2024

    Äh, nein. Das mit den Wahrscheinlichkeitsaussagen war Nummer zwei…

  51. #72 Bert Robel
    26. September 2024

    Eine ganz aktuelle umfangreiche Serie von Videos (24 einzelne Videos mit Längen zwischen 12 bis 46 Minuten) zur Corona-Pandemie in der Schweiz gibt es hier: https://www.youtube.com/@konstantinbeck8785/playlists
    bzw. hier
    https://www.youtube.com/playlist?list=PLxOoWAjOC_ITSr_QZn_eYdWz0KU-nTGaW

    Es handelt sich um die Videomitschnitte der Vorlesungsreihe “Das Corona Narrativ – AUFARBEITUNG DER COVID-19 POLITIK” gehalten von Prof. Konstantin Beck, Gesundheitsökonom und Titularprofessor der Universität Luzern im Frühjahrssemester 2024.

  52. #73 RPGNo1
    26. September 2024

    @Bert Robel

    https://www.youtube.com/watch?v=llwdG428HN0&list=PLxOoWAjOC_ITSr_QZn_eYdWz0KU-nTGaW&index=26

    Vorlesung 11 & 12: Rolle der Medien / RKI Protokolle

    Die verwendeten Quellen sind u.a. von:
    Stefan Homburg
    Stefan Hockertz
    Multipolar
    Paul Schreyer
    Jasmin Kosubek

    Ein who-is-who der Querdenker und Verbreiter von Desinformationen.

    Und dazu noch folgende Information:

    Ein Professor will den Impfskandal aufdecken – wir haben ihm zugehört und die Fakten geprüft
    Versicherungsökonom Konstantin Beck hat zum zweiten Mal eine einseitige Vorlesungsreihe gehalten, die von Corona-Skeptikern beklatscht wurde. Die Uni Luzern sieht inhaltlich kein Problem.

    https://www.tagblatt.ch/leben/corona-virus-ein-professor-will-den-impfskandal-aufdecken-wir-haben-ihm-zugehoert-und-die-fakten-geprueft-ld.2642171

    Mein Fazit: Mülltonne auf, Beck rein, Deckel zu.

  53. #74 Staphylococcus rex
    26. September 2024

    @ naja, vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es geht um den Fall, wenn man sich unversehens in einer heftigen Diskussion mit unvereinbaren Aussagen wiederfindet. Auch wenn ich eine hohe Meinung über meine intellektuellen Fähigkeiten 😉 habe, gibt es immer ein Restrisiko, dass ich selbst irgendwo falsch abgebogen bin. Die Frage, wer Recht hat, ist nicht trivial.

    Wesentlich einfacher zu klären ist die Frage, ob eine Seite in dieser Diskussion einen Informationsvorsprung besitzt. Wenn sich also herausstellt, dass eine Seite einen deutlichen Informationsvorsprung besitzt, dann ist das ein klares Warnzeichen und ein deutlicher Hinweis, sich ergebnisoffen mit den Argumenten der Gegenseite zu beschäftigen. In einer idealen Welt kann diese ergebnisoffene Auseinandersetzung dazu führen, dass fehlprogrammierte Wahrnehmungsfilter korrigiert werden und der Streit sich in Luft auflöst.

    Wie erkennt man diesen Informationsvorsprung? Erst einmal, der Expertenstatus ist kontextbezogen, es gibt keinen Universalexperten, sondern immer nur die erworbene Kompetenz in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung. Ich habe in meinem Beitrag #68 meinen Bereich abgesteckt. Joseph Kuhn hat in seinem Beitrag #6 mit dem Hinweis auf das living textbook einen mindestens ebenso deutlichen Hinweis gegeben. Ich kenne Volker Birk nicht persönlich, aber wenn ich seine Beiträge lese, dann sehe ich nicht nur was er schreibt, sondern auch wie er es schreibt. Von anderen Experten würde ich in derartigen Texten bestimmte Sprach- und Gedankenmuster erwarten, bei ihm kann ich in Bezug auf die medizinischen Aspekte bei Covid mit absoluter Sicherheit sagen, er ist ein interessierter medizinischer Laie und nicht mehr. Das schlägt sich auch nieder in der Wahl seiner Experten. Prof. Ioannidis ist ein hervorragender Statistiker, aber er ist kein Infektiologe. Bei infektiologischen Fragestellungen ist er ein Außenseiter unter vielen und müsste seine Kompetenz erst beweisen, zum jetzigen Zeitpunkt fällt Ioannidis in Bezug auf Covid unter die Kategorie Pseudoexperte.

    Der Austausch von Argumenten in einer Diskussion wie hier mit Volker Birk hat zwei Funktionen, einerseits wie bereits beschrieben um abzuklären wer einen Informationsvorsprung besitzt, andererseits, um bei der Gegenseite mit möglichst stichhaltigen Argumenten eine kognitive Dissonanz und damit eine “Glaubenskrise” zu erzeugen. Die Frage, wer wirklich Recht hat, steht dagegen ganz am Ende. Der erste Beitrag von Volker Birk war sein Versuch bei den Teilnehmern hier eine kognitive Dissonanz zu erzeugen. Um bei einem Experten eine kognitive Dissonanz zu erzeugen, brauchen die Argumente eine Schlagkraft, die Volker Birk als Laie nicht leisten kann. Anstatt jetzt die Situation zu reflektieren und den Informationsvorsprung der Gegenseite anzuerkennen und sich auf den mühsamen Prozeß der gemeinsamen Wahrheitsfindung einzulassen, wirft er der Gegenseite religiöse Denkmuster vor.

    @ naja, ich habe versucht aufzuzeigen, was man machen kann, wenn man selbst mal intellektuell falsch abgebogen ist. Dies setzt aber ein aktives Herangehen voraus. Damit kann ich eigene Fehler korrigieren, aber ich kann dieses Vorgehen nicht anderen Leuten aufzwingen. Eine Person, die eigene kognitive Dissonanzen als Glaubensprüfung versteht, ist dazu verurteilt, auf ewig im Gefängnis der eigenen Vorurteile eingesperrt zu bleiben.

    Gleichzeitig hilft die Reaktion der Gegenseite beim Umgang mit einer asymmetrischen Faktenlage zu erkennen, ob es sinnvoll ist, Zeit und Kraft in die Diskussion zu stecken. Der sarkastische Unterton von Volker Birk im Beitrag #64 ist das Eingeständnis, dass ihm die Sachargumente ausgegangen sind. Dass Joseph Kuhn diese Diskussion bis zum Beitrag #65 durchgehalten hat, ist ein Ausdruck seiner Geduld, die meisten anderen hier hätten wesentlich eher die Reißleine gezogen.

  54. #75 RPGNo1
    17. Oktober 2024

    Corona “aufarbeiten”? Dann aber auch den Unsinn, der verbreitet wurde!

    Was lief falsch in der Corona-Zeit? Darüber möchten Sahra Wagenknecht und andere nochmal reden. Dann aber bitte auch über “Querdenker”-Wahnsinn und fehlende Empathie mit den Opfern.

    https://www.stern.de/corona–aufarbeiten—gerne–dann-aber-auch–querderdenker–wahnsinn–35148076.html

  55. #76 Staphylococcus rex
    17. Oktober 2024

    Die ganze Aufarbeitungsdiskussion hat ein ganz großes Problem: Eine für beide Seiten befriedigende Aufarbeitung endet in einem Konsens bei der Bewertung bestimmter Fragestellungen. Dies setzt wiederum eine Sachdiskussion voraus, bei der Einigkeit über Grundfragen besteht und die Sachdiskussion über Detailfragen geführt wird. Wenn die Aufarbeitung umfangreich ist und von beiden Seiten ergebnisoffen und mit gutem Willen betrieben wird, könnte man sich in einem mehrstufigen Prozeß durcharbeiten.

    Soweit die Theorie, in der Praxis sieht es dann so aus, dass die meisten Diskussionen bereits daran scheitern, dass es unmöglich ist, sich auf Basisannahmen als Grundlage für eine Sachdiskussion zu einigen. Wir erleben dann einen polemischen Austausch von Argumenten, wobei diese Argumente den gesamten Bereich der Kommunikation abdecken von Fakten über Halbwahrheiten bis hin zu Lügen und persönlichen Beleidigungen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Polemik

    Mein vorheriger Beitrag #74 bezieht sich auf die polemische Vorstufe zu einer Aufarbeitung. Über gewisse Aspekte hat man eine Kontrolle, z.B. über die eigenen Umgangsformen und über die Frage, wie ergebnisoffen man selbst mit den Argumenten der Gegenseite umgeht. Ein kompletter Faktencheck kostet Zeit und Kraft, Die Frage Informationsvorsprung ist ein schnelles Hilfskriterium.

    Ich möchte das polemische Vorgeplänkel nicht schlechtreden, es hilft die eigenen und fremden Positionen zu konkretisieren, sowohl fachlich als auch hinsichtlich Umgangsformen und der Bereitschaft ergebnisoffen weiterzuarbeiten. Wenn alles paßt, dann ist es der Einstieg in eine Sachdiskussion, wenn nicht, dann sollte man die Reißleine ziehen, um Zeit, Kraft und Nerven zu sparen und sich und andere nicht unnötig zu beschädigen.

    @RPGNo1, damit die Querdenker ihren eigenen Unsinn (und vor Allem die Gefährdung ihrer Mitmenschen) reflektieren, müssen sie das selbstgewählte Gefängnis ihres Paralleluniversums erst einmal verlassen. Solange der Leidensdruck durch das Zugeben eigener Fehler und Irrtümer größer ist als der Leidensdruck durch gesellschaftliche Isolierung, wird dies nicht geschehen. So schwer es fällt, manchmal ist die friedliche Koexistenz ohne gegenseitige Beleidigungen das Maximum des Erreichbaren.

  56. #77 Staphylococcus rex
    17. Oktober 2024

    PS: Es mag paradox klingen, aber am lautesten kommt der Ruf nach Aufarbeitung aus der Ecke, die den größten Weg gehen muss, um wissenschaftlich gesicherte Fakten zu akzeptieren. Eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fakten ist auch im Selbststudium in den eigenen vier Wänden möglich. Wer nicht bereit ist zuzuhören und ergebnisoffen darauf zu reagieren, will nicht aufarbeiten, sondern sich rechtfertigen. Und wer dazu noch das “Klicken von Handschellen” hören möchte, will Rache als Form der eigenen Frustrationsbewältigung.

  57. #78 naja
    17. Oktober 2024

    Die Pandemie sollte unbedingt aufgearbeitet werden und ich kann sehr gut verstehen, dass vor allem Sachsen, Thüringen und auch Brandenburg ein besonderes Interesse an einer Aufarbeitung haben. Sachsen hat mit 419 Todesfällen je 100.000 Einwohner mehr als doppelt so viele Todesfälle zu verzeichnen als die Bundesrepublik im Schnitt (207). Thüringen steht mit 398 nur marginal besser da. Danach kommt Sachsen-Anhalt vor Brandenburg.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1116058/umfrage/todesfaelle-mit-coronavirus-je-einwohner-nach-bundeslaendern/

  58. #79 Staphylococcus rex
    17. Oktober 2024

    @ naja, die Unterschiede in der Sterblichkeit sind schon beeindruckend. Insbesondere der Unterschied zu MVP mit 175. Altersstruktur der Bevölkerung und Versorgungsdichte würde ich in S, TH und MVP als ähnlich einschätzen, bleibt als wesentlicher Unterschied die Bevölkerungsdichte und die Compliance der Coronamaßnahmen. Interessant wäre der Vergleich der kumulativen Sterblichkeit bis zum Sommer 2021 mit der Gesamtsterblichkeit für diese drei Bundesländer. Spätestens ab Sommer 2021 war zumindest für die Risikogruppen ausreichend Impfstoff vorhanden. Die Aktivitäten der Querdenker in den beiden Freistaaten sind ein langes und trauriges Kapitel.

  59. #80 naja
    17. Oktober 2024

    @ Staphylococcus rex
    Ja, ich vergleiche gerade nur mit den Impfquoten. Unter dem folgenden Link kann man eine RKI-Tabelle dazu finden.
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.html

  60. #81 naja
    17. Oktober 2024

    Damit mir hier kein Cliffhanger vorgeworfen wird 😉
    Ich sage mal so: imho gibt es erkennbare Korrelationen. MVP ist mir aber ein Rätsel. Die Impfquote ist vergleichbar mit Bayern (und BaWü), aber die Sterblichkeit (verglichen mit Bayern erheblich) niedriger. Ich hätte medizinische Versorgungssicherheit in (BaWü und) Bayern als wesentlich höher eingeschätzt. Vielleicht vertue ich mich da?

  61. #82 Ulf Martin
    6. November 2024

    Eine Bestandsaufnahme und eine lange Diskussion ohne ein Wort zur Aussage vom RKI-Chef Schaade vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück am 5.9.24: In den Daten der Behörde war keine Seuche zu sehen, es handelte sich zu 100% um eine politische Ansage von oben.

    Die Frage ist seither nicht mehr, ob es sich bei der Pandemie um ein staatlich inszeniertes Lügenmärchen handelt (à la Schweinegrippe 2009), sondern was dessen Hintergrund ist. Zum Beispiel die Frage von Multipolar (13.9.24), wer der RKI-Leitung (Wieler und Schaade) die Anweisung gegeben hat, aus dem Nichts eine Seuche zu machen.

    • #83 Joseph Kuhn
      6. November 2024

      @ Ulf Martin:

      Sie müssen mutig und selberdenkend weiterfragen: Warum wird in den RKI-Protokollen verheimlicht, wer die gleichen Anweisungen im Rest der Welt gab, in den EU-Staaten, in den USA, in China, in Japan, in Afrika, überall eben? Dann wird erst die wirkliche Tragweite des Ganzen deutlich, “aus dem Nichts eine Seuche zu machen”. Wenn man nicht zu ganz abstrusen Verdächtigungen wie den Reptiloiden greifen will, bleibt nur eine Antwort: Das muss der geheime Weltexekutivausschuss der Homöopathen gewesen sein! Niemand sonst kann aus “Nichts” so viel machen.

      BTW: Im Beschluss des Verwaltungsgerichts vom 3.9.2024, den Sie doch sicher ganz genau gelesen haben, kommt das, was Herr Schaade Ihrer Meinung nach angeblich gesagt haben soll, nicht vor. Das Gericht stellt infrage, inwieweit bestimmte Empfehlungen des RKI wissenschaftlich unabhängig waren und verweist den Fall an das Bundesverfassungsgericht. Anders formuliert: Sie haben aus “Nichts” eine falsche Tatsachenbehauptung gemacht, mehr nicht.

      In Ihrem und Ihresgleichen Bestreben, ein “staatlich inszeniertes Lügenmärchen” zu entlarven, werden Sie blind für die realen Probleme des Corona-Managements und halten die Leute davon ab, sich damit auseinanderzusetzen, z.B. wenn es jetzt um die konkreten Vorgaben für das geplante neue Bundesinstitut geht. Aber warum sich konstruktiv an politischen Debatten beteiligen, wenn doch die Methode “alles Lügner” das Mütchen so viel schöner kühlt? Ich wünsche weiter viel Vergnügen in Phantasia.

  62. #84 Ulf Martin
    6. November 2024

    XXX

    [Kommentar gelöscht. Sie haben doch genug Foren, in denen Sie so was posten können. Nutzen Sie die und verschonen Sie mich. Danke. JK]