… wurde Georg Elser durch Genickschuss ermordet. Der Hitler-Attentäter war zuletzt im KZ Dachau als „Sonderhäftling des Führers“ inhaftiert, er starb drei Wochen vor der Befreiung des KZ, das Regime kannte bis zuletzt keine Gnade.

Georg Elser ist sicher nicht mit dem Spruch auf dem Kriegerdenkmal vor der Kirche St. Jakob in Dachau gemeint: „Dachau zu schützen und dich / zogen die Helden ins Feld /Dank gebührt dafür / groß wie das Opfer einst war“. Leute wie er galten auch nach dem Krieg vielen noch als „Verräter“.

Aber es gibt inzwischen in Dachau einen Georg-Elser-Weg und vor seiner Zelle im „Bunker“ im KZ Dachau steht heute ein Kranz mit den Schriftbändern „Georg Elser zum Gedenken“ und „Ich habe den Krieg verhindern wollen.“

Er war ein tragischer Held, der Krieg war zum Zeitpunkt des Anschlags schon zwei Monate in Gange und seine Bombe verfehlte Hitler und seine Führungsleute um 13 Minuten, es starben andere Menschen. Sein Opfer ist auch eine Mahnung, der eigenen Verantwortung für ein menschliches Miteinander möglichst nachzukommen, solange die Unmenschlichkeit noch nicht regiert.

Kommentare (3)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    9. April 2025

    Danke Dir, dass auch Du Georg Elser nicht vergisst!

  2. #2 PDP10
    12. April 2025

    Vielleicht sollte man dazu noch ergänzend anmerken, dass auch am 09. April vor 80 Jahren Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg ermordet wurde, der zuletzt in einem Essay zu dem Schluss kam, dass Dummheit gefährlicher als Bosheit ist.

    Michael Blume nebenan kommt angesichts der aktuellen Weltlage jedenfalls zu dem Schluss, dass er recht hatte.

    Ich kann ihm und Dietrich Bonhoeffer beim besten Willen aktuell nicht widersprechen.

    • #3 Joseph Kuhn
      12. April 2025

      @ PDP10:

      Danke, ich habe den Beitrag von Michael Blume mal überflogen. Er ist in sich widersprüchlich, weil er die Gefahr der Dummheit am Treiben der “bösen” Nazis, Rechtslibertären usw. festmacht (“die Neigung von uns Menschen, uns in Machstrukturen zu ergeben, die wir nicht verstehen”). Insofern könnte man genauso gut das interaktionistische Fazit ziehen, dass die Bosheit derer, die wissen was sie tun, umso gefährlicher wird, je mehr sie auf Dummheit der anderen setzen kann, oder so was in der Art.

      Aber letztlich hilft eine Rangfolge von Dummheit und Bosheit so wenig weiter wie die Psychologisierung oder gar Anthropologisierung politischer Phänomene an sich. Man wird sich schon auf die Suche nach den ökonomischen und anderen gesellschaftlichen Ursachen der Wahlerfolge von AfD & Co. machen müssen. Dann kann man auch die “Dummheit” oder “Bosheit” der involvierten Menschen besser verstehen. Empfehle einmal mehr Stephan Lambys “Und dennoch sprechen wir miteinander” oder, wenn man es theoretischer mag, einschlägige soziologische Analysen, von Quinn Slobodian bis Oliver Nachtwey.