Der 22.09.2013 stand für uns völlig im Zeichen der europäischen Raumfahrt und intergalaktischen Kommunikation.
Das DLR hatte einen Tag der Luft- und Raumfahrt ausgerufen und 30.000 BesucherInnen waren gekommen. Darunter sehr viele kleine Leute – vielleicht war sogar eine zukünftige Astronautin dabei? Oder ein Raumfahrt-Ingenieur?
DLR und ESA hatten sich jedenfalls alle Mühe gegeben, für jede Alters- und Interessensgruppe die passenden Aktivitäten anzubieten.
Spezial-Flugzeuge, Windkanal und Astronauten-Trainingszentrum.
ASTRONAUTEN-Trainingszentrum.
Jawoll!
Nicht in Houston, nicht in Moskau, sondern in KÖLN!

Thomas pesquet zeigt uns den Kontrollraum

Thomas pesquet zeigt uns den Kontrollraum

Das Trainingszentrum des europäischen Astronauten-Corps!
Und jede Menge Astronauten!!!!
Jedenfalls diejenigen Raumfahrer, die nicht gerade in Houston oder Moskau trainieren oder auf der ISS wichtigere Dinge zu erledigen haben.
Köln ist damit Europas Tor zum Weltall.

Für die Social Media-Meute gab es den „Social Space“.
In einem Zeit mit einer kleinen Bühne fand ein exquisites Programm statt: Astronauten, Ingenieure und andere Experten berichteten über ihre Erfahrungen, die Missionen und weitere Planungen und plauderten auch ein bisschen aus dem Nähkästchen.
Und eine sachkundige Führung durch das Astronauten-Trainingszentrum.
Und von Social Space wurde dann ein Twitter-Gewitter in den Äther gesendet.
Da ich nicht twittere, schreibe ich jetzt einfach ein bisschen auf dem Blog.

Andre Kuipers – gibt gute Statements

Einige Zitate fand ich wirklich bemerkenswert:
„Es ist auch die Aufgabe der ESA/The government neue Dinge zu entwickeln, wie etwa Raketen. Wenn sie sich bewährt haben, können diese Ergebnisse an die Industrie und Wirtschaft genutzt werden. Wissenschaft und Technik haben einen wichtigen Impact in Industrie und Wirtschaft“ erklärte Andre Kuipers, der holländische Astronaut.
Da hat er mit einem Satz verdeutlicht, warum Europa und auch Deutschland Wissenschaft, Forschung und Technik braucht. Und warum Geld in Wissenschaft, Forschung und Technik fließen muss. Den versammelten Nerds muss man so etwas wahrscheinlich nicht extra erklären. Bleibt zu hoffen, dass da auch mal die Leute zuhören und nachdenken, die meinen, Grundlagenforschung sei zu teuer und überflüssig.

Der gleiche Astronaut wurde auf der Kinderbühne nach seinen Alien-Erfahrungen gefragt.
Moderator: „Haben Sie schon einmal ein Alien gesehen?“
Andre Kuipers (zögert kaum und beugt sich dann vertraulich zum Moderator): „Da gab es mal eine Situation…als ich aus dem Fenster schaute…da sah ich ein blinkendes Licht! Aber dann war es doch nur ein Satellit.“
Was sollte er auch sonst auf diese Frage antworten?
Dass er erst neulich in der Space-Bar mit Twi`leks Cocktails getrunken hat?
Oder seine Mülltonne R2D2 heißt?
:  )
Er hat natürlich auch alle anderen Fragen des Moderators und der Kinder liebenswürdig und geduldig beantwortet.
Richtig nett.

Das Mondlandungs-Double im Pool

Manchmal drehen ESA-Astronauten auch historische Szenen nach:
“ESA astronaut Jean-François Clervoy and ESA astronaut instructor Hervé Stevenin slipped into the roles of Neil Armstrong and Buzz Aldrin last week for an underwater simulation of the historic mission to the Moon.”
Also, der ESA-Astronaut Jean-François Clervoy und der Astronauten-Ausbilder Hervé Stevenin haben in den Rollen der NASA-Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin die erste Mondlandung von 1969 nachgestellt.
Im Unterwasser-Trainingspool in Marseille und dann später wohl auch noch im Mittelmeer.
Mir ist allerdings unverständlich geblieben, warum sie für die Szene nicht einfach ins NASA-Filmstudio gegangen sind, wo ja auch die Original-Mondlandung gedreht worden ist.
Vielleicht sollte ich der ESA-PR mal deswegen schreiben…
Außerdem sollte ich mir die Mondlandungsfilme noch mal genau angucken: Vielleicht schwimmt ja an einer Stelle ein kecker Delphin durchs Bild?