David John Rees und seine Kollegen haben noch eine Menge Fragen:
Wie ist Anelasma zu einem Hai-Parasiten im östlichen Atlantik geworden, wenn ihr nächster Verwandter die Entenmuschel Capitulum mitella an der Küste des Indo-Pazifiks ist, wie die DNA-Analyse ergeben hat?
Nun ja, wahrscheinlich gehen die beiden seit etwa 120 Millionen Jahren getrennte Wege, in dieser Zeit können viele dazwischen lebende Verwandte ausgestorben sein, so dass heute nur noch Reliktvorkommen an zwei weit auseinander liegenden Orten existieren.
Aber wie umgeht Anelasma das Immunsystem des Hais?
Die kleinen gestielten Krebse sitzen tief im Hai-Gewebe und zapfen dort den Nährstoff-Strom an. Aber es gibt keine Entzündungen oder andere Immunreaktionen beim Hai. Der Parasit wird offenbar als Teil des Körpers wahrgenommen.
Wie konnte sich das Pedunculum als Organ zur Aufnahme von Nährstoffen entwickeln?
Und wieso siedelt sich immer ein Pärchen dieses Krebses auf einem Hai an?
Wo die Tiere doch Zwitter sind.
Und als Larven nacheinander auf ihrem Wirt ankommen, um sich dort festzusetzen.
Der kleine Krebs am Stiel und seine ungewöhnliche Lebensweise werfen noch viele Fragen auf und bergen noch so einige Geheimnisse.
Video: Die Octonauten und der kleine Laternenhai
Zur Illustration gibt e s hier noch einen Film mit den Octonauts, einer englischen Trickfilmserie für Kinder.
In “Octonauts and the Dwarf Lanternshark“ (Series 1 – Episode 44) helfen die Octonauts einem kleinen „tiny, tiny shark“ mit leuchtendem Bauch: Sie befreien ihn von der störenden Seepocke auf seinem Rücken. Die Seepocke (engl barnacle) soll die parasitierende Entenmuschel (goose barnacle) sein. Abgesehen von dieser winzigen Verwechslung ein ganz schön anspruchsvoller Content für einen Kinderfilm.
Und very british : )
Quellen:
Rees, Noever, Hoeg, Ommundsen & Glenner. 2014. On the Origin of a Novel Parasitic-Feeding Mode within Suspension-Feeding Barnacles. Current Biology. https://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2014.05.030
Ed Yong: The Barnacle That Eats Glowing Sharks
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