Der von der kanarischen Regierung propagierte Abstand von 60 Metern erscheint mir persönlich auch wirklich unrealistisch weit. Kleinwale wie Delphine oder Grindwale lassen sich aus der Entfernung kaum noch erkennen. Der Mindestabstand lässt sich bei Delphinen nicht einhalten, sie kommen voll allein näher, spielen um das Schiff herum, schwimmen vor dem Bug und posieren vor den Unterwasserfenstern.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir die Tiere in irgendeiner Weise gescheucht hätten und das andere Whale watching-Boot war weit weg, oft sogar außer Sichtweite. Die Wale konnten also ausweichen.
Der Katamaran „Fancy II“ ist angeblich geräusch- und vibrationsarm. Das kann ich nicht beurteilen, es fällt mir aber positiv auf, dass sich die Betreiber offenbar Gedanken gemacht haben.
Müll wird natürlich eingesammelt und der Thunfisch in der Suppe ist zertifizierter, vor der Insel geangelter Bonito. Das entsprechende Fischerboot ist winzig – wir treffen den Fischer auf der Rückfahrt. Die Fischsuppe war übrigens sehr lecker – sie hätte den Delphinen vielleicht auch gemundet, ohne Knobi-Brot, versteht sich. Zum Nachtisch frisch aufgeschnittenes Obst, natürlich auch von der Insel.
Unser Guide Simon bemüht sich sehr, uns mit umfassenden Informationen zu versorgen, legt uns die mehrsprachige Bestimmungsliteratur hin und erklärt viel. Auf Spanisch, Englisch und Deutsch. Wale, die wir auf der Tour leider nicht gesehen haben (ich persönlich hatte ja doch auf einen Schnabelwal oder einen Bryde-Wale gehofft), hat er als Videofilmchen von früheren Fahrten dabei.
Außerdem führt er (bzw. seine Kollegen) sorgfältig Logbuch über die gesichteten Wale:
Art, Anzahl, Position, Verhalten und andere Daten werden regelmäßig an die Wal-Arbeitsgruppen der Universität von Teneriffa übermittelt.
Das Ökosiegel ist offenbar kein leeres Versprechen und man bekommt neben Walsichtungen (mit ca 80 % Wahrscheinlichkeit) auch umfangreiche und sachkundige Informationen über die Tiere des Ozeans.
Mein Fazit: Absolut empfehlenswert!
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