Im Umkreis von 11 Lichtjahren (d.h. 700.000 AE = 104 Billionen km (10 hoch 12) entfernt), gibt es mindestens drei solcher Sternsysteme mit Exoplaneten. Z. B. Proxima Centauri – 4,2 Lichtjahre, Lalande 21185 – 8,3 Lichtjahre und Epsilon Eridani – 10,5 Lichtjahre entfernt.
Im Umkreis von 16,2 Lichtjahren sind es dann 63 Sterne, 22 davon könnten bewohnbare Planeten haben.
Dazu gehören zusätzlich Tau Ceti – 11,9 Lichtjahre, Gliese 876 – 15 Lichtjahre und EV Lacertae – 16 Lichtjahren Distanz.
Manche könnten erdähnliche Planeten haben.
Ein solcher Kandidat ist etwa Gliese 581 (b, c, d, e).
Somit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb von 50 Lichtjahren Entfernung ein bewohnbarer Exoplanet zu finden ist.“
(AE: Astronomische Einheit = mittlerer Abstand Erde/Sonne = 149 597 870 700 Metern)
3. Umzugsaufgaben
1.000.000 Menschen müssen 50 Lichtjahre weit reisen.
Diese Anzahl von Menschen sollte eine lebensfähige Kolonie garantieren und es müßten lebende Erwachsen, wegen der notwendigen Nachwuchsbetreuung in den ersten Lebensjahren, am Zielplanet ankommen.
Reisezeit: ca 500 Jahre bei Reisegeschwindigkeiten von 10 % der Lichtgeschwindigkeit -> ca 30.000 km /Std.
Ein entsprechend leistungsstarker Antrieb müsste zwar erst noch entwickelt werden – eine noch höhere Geschwindigkeit anzunehmen scheint nicht realistisch.
Der Transport von Material und Menschen erfolgt in kleineren Vehikeln zu den erdnahen Sammelstationen
Dann erfolgen Bau und Ausrüstung von 100 Reiseraumschiffen, unter Nutzung allen Materials inkl. der genutzten Transporter; Jedes Reiseraumschiff bietet Platz für 10 000 Personen.
Abflug:
Mehr als 500 Jahre Reisezeit mit dem
- entsprechenden Anlagenbetrieb und Formationsflug von 100 Reiseraumschiffen
- Gesellschaftsmanagement, Versorgung und Bildungssysteme wie etwa eine Onboard-Universität wären notwendig, um den Kenntnisstand für 500 Jahre aufrecht zu erhalten und die Existenz der reisenden Menschen langfristig zu gewährleisten.
Ankunft:
Der schrittweise Rückbau der Reiseraumschiffe und Bau von Transportern für den schrittweisen Abstieg zur Oberfläche des Zielplaneten.
Danach erfolgt der Transport auf die Oberfläche und der Aufbau einer Kolonie.
Wie sieht das ideale Reiseraumschiff aus?
Ein Habitatring mit 2 Kilometern Durchmesser und 500 Metern Breite.
Ein Habitat für jeweils 10.000 Personen.
Die Rotation mit 0,95 Umdrehungen/Minute erzeugt Fliehkraft als Ersatz für die Erdschwerkraft.
Die Flugrichtung ist in Achsenrichtung.
Ist ein solcher geordneter Wegzug von der Erde realistisch?
Herrn Wimmers persönliche Meinung zur Realisierbarkeit des Wegzugs von der Erde ist eher negativ.
Er hat pragmatisch angenommen, dass ein solcher geordneter Wegzug mit einer annähernd 100-jährige Vorbereitungszeit und einen Etat von einer Größenordnung von 70.000 Milliarden € realisierbar sein könnte.
Diese beiden Parameter ergaben sich aus seiner Analyse der notwendigen vorbereitenden Technologieentwicklungen und aus seinen Abschätzungen und Berechnung bezüglich der Kosten für den Bau von Raketen und Reiseraumschiffen für Personen – und Materialtransporte. Um speziell die riesigen Kosten besser verständlich und greifbarer zu machen, hat er den Vergleich mit den derzeitigen globalen jährlichen Militärausgaben gezogen und dabei die überraschende Übereinstimmung gefunden, dass die Wegzugskosten von 70 000 Milliarden € ungefähr den heutigen globalen Militärausgaben über 100 Jahr hochsummiert entsprechen. Aus dieser Übereinstimmung der beiden wesentlichen Parameter für die Kostensumme, verteilt über die 100 Jahre, ergab sich, dass sich die Menschheit den Wegzug überraschender Weise wohl leisten könnte, da sie sich ja ohne Zweifel die Militärausgaben leistet. Nur den Wegzug und die Militärausgaben wird sie sich nicht gleichzeitig über 100 Jahre leisten können!
Seine Zeitplanung ist ebenfalls durchdacht, schließlich kommt er aus der Raumfahrtbranche. Insgesamt und unterm Strich hält er die Erfolgsaussichten eines derartigen Unternehmens für nahezu Null. Stattdessen empfiehlt er, doch besser auf der Erde zu bleiben und hier die dringend notwendigen Reformen vorzunehmen. Und mit den vorhandenen Ressourcen sehr viel sorgfältiger umzugehen.
Sein Resumé zum Ende des Vortrages war:
Vergessen sie die Erde nicht, wir haben nur die eine!!!
Mein persönliches Resumé:
Die Kosten für einen hypothetischen geordneten Wegzug auf 70.000 Milliarden € über eine annähernd 100-jährige Vorbereitungszeit zu schätzen und mit dem geschätzten Etat für Militärausgaben im gleichen Zeitraum zu vergleichen, gefällt mir richtig gut!
Dieser Vergleich ist gleichzeitig die Messlatte für die Aussichtslosigkeit eines solchen Vorhabens.
Beim täglichen Blick in die Nachrichten bekomme ich gerade jetzt, zum Jahresbeginn 2015, eher den Eindruck, dass die ganze Welt aus den Fugen gerät. Ein Umverteilen des globalen Militäretats auf friedliche und konstruktive Projekte rückt in immer weitere Ferne. Ein 100-jähriger Frieden ist zurzeit eher im Bereich der Phantastik anzusiedeln, als der Bau des Weltraumfahrstuhls.
Wirklich bitter.
Denn es gäbe so wunderbare und wichtige große Projekte.
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