Gleichzeitig können eine erhöhte Bioproduktivität im Kontext mit El Nino und anderen Farbpigmenten auch auf die Entstehung von Giftalgen-Blüten hinweisen. Diese giftigen Algen sind Rotalgen und bilden regelrechte rote Teppiche auf der Meeresoberfläche. Die “Harmful Algal blooms” sind so giftig, dass sie eine große Gefahr für andere Meeerestiere sind. Betreffen sie Meeresgebiete mit Aquakulturen, vergiften sie auch die dort produzierten Meerestiere. Mit einer Vorwarnung könnten die Aquakulturen möglicherweise verlagert und geschützt werden.
Solche Zonen hoher Produktivität ziehen dann auch den Rest der Nahrungskette wie Fische an.
Diese und andere Datensätze ermöglichen die Erstellung von Populationsmodellen von Fischen, erklärte die Ozeanographin Estelle Obligis vom Collecte Localisation Satellites im französischen Ramonville-Saint-Agne in der Pressekonferenz.
Übrigens: In der gestrigen ESOC-Pressekonferenz kam auch der Pinguinforscher Yvon Le Mahon vom National Centre for Scientific Research in Strasbourg zu Wort. Das ist der Herr mit dem Pinguin-Rover-mit-Kamera, über dessen genialen Einfall ich kürzlich geschrieben hatte. Auch diese Daten laufen über Satelliten wie Sentinel3.
Sentinel 3 – Envisats und Cryosats Erbe
Für diese komplexen Aufgaben ist der Ozean-Wächter mit neuartigen Instrumenten ausgestattet. In diese Geräte sind, so die Hilary Wilson von EUMETSAT, die Erfahrungen vom Betrieb der Umweltsatelliten Envisat und Cryosat beruhen.
Die wichtigsten Parameter zur Ozeanüberwachung sind die Ozean-Topographie (Meeresoberfläche), die Ozean- Temperatur und die Farbe der Ozeanoberfläche.
In diesem Video zeigt Sentinel 3, wie er aufgebaut ist und welche Instrumente wo sitzen.
Ein Satelliten-Striptease, sozusagen.
Hier gibt es detaillierte Informationen zu Sentinels Instrumenten.
Und für Freaks ist hier sogar noch die Verkabelung abgebildet: SpaceWire architecture of the Sentinel-3 spacecraft (image credit: TAS-F).
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