Bis jetzt haben sie schon einige grundlegende Beobachtungen publiziert:
Die Orcas vor Sri Lanka jagen und fressen unter anderem Zweizahnwale (Mesoplodon). Das war sogar der erste direkte Nachweis weltweit dafür gewesen, dass Orcas Schnabelwale jagen. Bisher hatte man dies nur aufgrund der Narben auf einem gestrandeten Blainville-Schnabelwal angenommen. Außerdem haben die Orcas vor Sri Lanka haben auch keine Angst vor noch größeren Walen: Sie wurden bei Angriffen auf eine Herde Pottwale und einen Blauwal beobachtet (Gemmell, G. L. et al, 2015) (das hatte ich bereits 2015 in „Schnabelwale in tropischen Gewässern” beschrieben).
Whale watching im Nördlichen Indischen Ozean
An verschiedenen Stellen des Indischen Ozeans, der viele Urlaubsparadiese für sonnenhungrige Europäer bereithält, gibt es mittlerweile die Möglichkeit zum Whale Watching. Vom Delphin bis zum Blauwal sind alle Wal-Größen im Angebot, viele der Projekte geben an, walverträglichen Tourismus zu betreiben. Das kann ich leider nicht beurteilen. Allerdings deutet einiges darauf hin, dass zumindest einige Anbieter das Wohl der Wale und die Wissensvermittlung ernst nehmen.
Vor einer Buchung empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Anbieter: Wenn viele Informationen zur Biologie vorliegen, liegt die Vermutung nahe, dass dort tatsächlich Biologen involviert sind. Dann kann man nachfragen, ob es „regulations“ gibt, etwa, wie dicht die Boote an die Wale heranfahren bzw. heranfahren dürfen. Oder wie viele Boote gleichzeitig unterwegs sind. Ein walfreundliches und auch den Touristen gegenüber verantwortungsbewusstes Unternehmen gibt den Gästen eine Menge Verhaltensregeln. Und erklärt auch gleich, dass die Gäste Verständnis haben sollen, wenn die Guides nicht zu dicht an den Wal heranfahren.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind dann auch die Guides Experten und können viel zu den Walen und anderen Tieren erklären. Dann hat man nicht nur einen Wal vorbeischwimmen sehen, sondern lernt auch, welche Arten es sind und einiges über die Lebensumstände der Tiere. Außerdem sollten sie einen Photo-ID-Katalog ihrer Tiere an Bord haben.
Wenn ein Whale-Watching-Unternehmen mir einfach nur ein Ticket verkaufen will und keine oder wenig weitere Informationen gibt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dem Unternehmen die Wale und Touristen eigentlich egal sind.
Leider war ich noch nie im Indik und kann keine persönlichen Empfehlungen geben, wo es sich lohnt, nach Walen Ausschau zu halten. Aber es gibt einige Bücher und Internet-Ressourcen, die wertvolle Empfehlungen geben, wann wo welche Walarten zu sehen sind. Dabei sollte man unbedingt auf Aktualität achten, denn solche Vorkommen können sich über die Jahre ändern. Falls jemand dort eine Whale-Watching-Tour mitgemacht hat, würde mich eine persönliche Einschätzung sehr interessieren. Solche Berichte sind mir als Mail oder Kommentar hoch willkommen.
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