https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/236x/49/ea/18/49ea184570a05726f07a4a4727c5a9f3.jpg

Agatha Christie und Max Mallowan

Auch die Abenteurerin und Wüsten-Reisende Isabelle Eberhard war ein Kind der Wüste. Geboren in Genf, reiste sie mit ihrer Mutter nach Algerien. Beide traten bald zum Islam über. Isabelle Eberhardt kleidete sich in arabische Männergewänder, um sich freier bewegen zu können. „Unter dem Decknamen Si Mahmoud streifte sie in Männerkleidung durch die Wüste, besuchte sowohl Bars und Bordelle als auch heilige Stätten des Islam und lebte promiskuitiv bei den nordafrikanischen Beduinen.
Über ihre Abenteuer schrieb sie. Durch ihre Heirat mit einem französischen Offizier erlangte sie die französische Staatsbürgerschaft und verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Nordafrika und der Sahara. Ein kurzer Aufenthalt in Paris enttäuschte sie, es zog sie zurück in die Sahara, wo sie sehr jung bei einem Unwetter ertrank.

Die Gattin des britischen Archäologen Max Mallowan war seine Grabungsassistentin und eine tatkräftige Pionierin der Archäologie, vor allem in Ägypten. Sie sollte seine Funde dokumentieren. Nach eigenen Aussagen war sie jedoch völlig untalentiert zum Zeichnen – darum entwickelte sie die Dokumentation von Grabungsfunden  per Photographie. Mitten im Sahara-Sand baute sie sich eine Feld-Dunkelkammer und schreckte auch nicht davor zurück, ihr Gesichtswasser zum Entwickeln der Photographien einzusetzen. Der Name der toughen und erfinderischen Dame: Agatha Christie (Trümpler, C (Edt.): Agatha Christie und der Orient – Kriminalistik und Archäologie (1999) ). Ihr wichtigstes Zitat zur Archäologie: „An archaeologist is the best husband a woman can have. The older she gets the more interested he is in her.”

Der geniale französische Regisseur Luc Besson hat „Adèles ungewöhnliche Abenteuer“ filmisch inszeniert – es geht ägyptologisch zu, zwischen Königsgräbern in Ägypten und einer Pharaonen-Ausstellung im Pariser Louvre. Erschwerend kommt hinzu, dass zeitgleich im Pariser Museum für Anatomie (dem Cuvier-Tempel) das Küken eines Pteranodon, eines Flugsauriers, sowohl seine Eischale als auch die Glasvitrine durchbricht und einfach davon fliegt. Besson verwebt beide Storylines zu einem grandiosen Film, der trotz des Sauriers wahrhaftig kein Kinderfilm ist, sondern von witzigen Dialogen mit zahlreichen Anspielungen nur so brilliert. Adèle, die von der anbetungswürdigen Louise Bourgoin verkörpert wird, erscheint weitaus attraktiver als im Tardi-Comic. Allerdings raucht sie wie das Original Zigarren, kann reiten und schießen und ist überhaupt eine Draufgängerin.
Übrigens: Ein FLUGsaurier ist natürlich kein DINOsaurier. Dinosaurier haben immer vier Beine, Flugsaurier hingegen haben Vorderextremitäten, die immer zu Flügeln umgebildet sind. Auch die restliche Anatomie beider Reptilien-Gruppen zeigt erhebliche Unterschiede.

(Hier endet der erste Teil, der zweite folgt demnächst).

1 / 2 / 3

Kommentare (5)

  1. #1 MartinB
    30. Mai 2016

    Quengeln hilft also doch.
    Danke 🙂

  2. #2 Bettina Wurche
    30. Mai 2016

    @MartinB: Manchmal schon : )
    Obwohl das pädagogisch natürlich nicht sinnvoll war.

  3. […] nur ein faszinierender Forschungsgegenstand, sondern auch gerne in Filmen und Büchern verwendet. Bettina schreibt über Dino-Forscher und vor allem Forscherinnen und was sie inspiriert […]

  4. […] Dinosaurier-Forscher als Vorbilder für Helden der Phantastik (Fed-Con 2016 – Teil 3 a) […]

  5. #5 Rüdiger Kuhnke
    26. Juni 2016

    Ich fand “Xenosaurier (Dinosauride Aliens)” als Sprachschöpfung recht interessant. Aber dann habe ich festgestellt, dass es die Familie der Xenosauridae tatsächlich gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6ckerechsen
    🙂