Am 10.09.2016 bittet die ESA zur Debatte.
Zum allerersten Mal in der Geschichte der ESA lädt die Europäische Raumfahrtorganisation Bürger ein, um ihre Meinung und Fragen zur europäischen Raumfahrt zu hören. So gibt es in allen ESA-Mitgliedsländern gibt es am 10.09.2016 Veranstaltungen, in Deutschland wird der Veranstaltungsort Darmstadt sein.
Und jede/jeder kann sich bewerben, daran teilzunehmen!
Die Anmeldefrist endet am 28. August 2016 um Mitternacht.
Dieses Bürgerforum über Raumfahrt für Europa ist ein absolutes Novum und wahrhaftig ungewöhnlich.
“Zur Konsolidierung der in den 22 Ländern erzielten Ergebnisse in Form eines gesamteuropäischen Berichts werden die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger an jedem Veranstaltungsort denselben Anweisungen folgen und dieselben Fragen beantworten.“
Die ESA möchte dadurch mehr Bürger aus allen soziodemographischen Schichten in die zukünftige „Ausrichtung und Ausarbeitung ihrer Strategie“ einbinden und sie auch an Entscheidungen teilhaben lassen. Denn die Raumfahrt steht im Dienst der gesellschaftlichen Herausforderungen. Auch künftige Generationen sollen weiterhin durch „Raumfahrtinnovation, Exploration und internationale Zusammenarbeit“ gefördert werden.
Die Teilnahme an dieser Bürgerdebatte soll
- „den Entscheidungsträgern eine andere Perspektive sowie Originalinformationen auf der Grundlage der Visionen der Bürger bieten;
- der verantwortungsbewussten, demokratischen Leitung der ESA Gelegenheit geben, eine breitere Palette öffentlicher Anregungen und Erwartungen widerzuspiegeln und eventuelle kontroverse oder bisher unbekannte oder unterschätzte Fragen zu ermitteln;
- das gegenseitige Lernen zwischen den Bürgern und der ESA ausbauen;
- ein besseres Verständnis in Raumfahrtfragen bewirken und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Entscheidungen der ESA erhöhen.
Und vor allem wird es Spaß machen und anregend sein! Sie bekommen Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu machen und mit einer kleinen Gruppe in freundlicher Atmosphäre über faszinierende Dinge zu diskutieren.“
Dieses „Bürgerforum bietet jedem Teilnehmer die Gelegenheit, seine Ansicht zu einem bestimmten Thema zum Ausdruck zu bringen.
Die Teilnehmer erhalten im Vorfeld der Debatte Informationen per E-Mail, um sich ihre Meinung bilden zu können; während der Debatte nehmen sie dann an sechs Gesprächsrunden mit anderen Teilnehmern teil und bringen ihre endgültigen Standpunkte zu jeder Diskussion durch ein persönliches und anonymes Votum zum Ausdruck.
Die Diskussionen werden moderiert, um sicherzugehen, dass sich jeder Teilnehmer ungezwungen fühlt.
Für die Teilnahme sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich.“
Ganz im Gegenteil werden sogar ganz besonders Menschen ohne spezielles Raumfahrtwissen aufgefordert, sich zu beteiligen. Aus allen Bewerbern werden dann die Teilnehmer „nach Kriterien der soziodemografischen Vielfalt ihres Landes ausgewählt“, die an der Diskussion über Fragen der europäischen Raumfahrt teilnehmen dürfen.
Die Anmeldefrist endet am 28. August 2016 um Mitternacht!
Wichtig: Die Teilnehmer sind verpflichtet, ganztägig an der Debatte teilzunehmen. Die ESA übernimmt zwar das Mittagessen vor Ort, aber keine Reisekosten.
Die ersten Ergebnisse der Debatten sollen am Folgetag schon veröffentlicht werden. Wenig später, voraussichtlich um den 01.10.2016 herum, sollen Analysen und Ergebnisse abrufbar sein.
Besonders interessant finde ich das Angebot der ESA für Vereine, Schulen, Universitäten und NRO mit Material, um ihrerseits Debatten abzuhalten: „Ab dem 10. September wird sämtliches Material für die Organisation einer Debatte online zur Verfügung stehen. Sie werden Gelegenheit haben, die ESA über diese Veranstaltung zu informieren.“
Hier noch ein Motivations-Video mit Astro-Sam und Astro-Alex:
Weitere Informationen gibt es hier.
Wer sich noch einmal grundsätzlich über Ziele, Zusammensetzung, Budget und ähnliches der ESA informieren möchte, wird hier fündig.
Quelle:
Die meisten Formulierungen habe ich so aus der Pressemitteilung übernommen. Bis jetzt habe ich keine weiteren Informationen, die darüber hinausgehen. Ich kann auch keine Auskunft darüber geben, was sich hinter Formulierungen wie „nach Kriterien der soziodemografischen Vielfalt ihres Landes ausgewählt“ verbergen mag. Selbstverständlich habe ich mich um die Teilnahme beworben.
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