Außerdem scheint es auch superwichtig zu sein, anderen Leuten zu zeigen, dass „man“ sich „etwas leisten kann“. Etwa eine Schwimmblase des Totoaba für einen Geschäftsfreund oder Haifischflossensuppe für alle Hochzeitsgäste.
Gleichzeitig frage ich mich, wie man Menschen, denen der Naturschutzgedanke vollkommen fremd ist, von dessen Wichtigkeit überzeugen kann. Ein Imagewechsel tut not!
Wer einem Geschäftspartner eine Fisch-Schwimmblase schenkt, für die gerade eine Walart ausgerottet wird, ist kein toller Hecht. Sondern ein Riesenarschloch, das offenbar nicht durch gute Arbeit und Sachkompetenz überzeugen kann, sondern lieber das Aussterben eines Wals für ein vollständig unnützes stinkiges Protzgeschenk in Kauf nimmt. Und der sich einen Dreck um Interessen und Befindlichkeiten anderer Menschen schert. Auch letzteres ist für mich keine Empfehlung für einen Geschäftspartner, da ich nicht davon ausgehen kann, dass so jemand mir gegenüber fair und anständig auftritt.
Jemand, der seine Hochzeitsgäste mit Haifischflossensuppe bewirtet, ist kein doller Gastgeber, sondern jemand, der sich einen Dreck dafür interessiert, in welcher Welt seine Kinder und Enkel aufwachsen. Eine Welt mit immer weniger Arten, mit leer gefischten Ozeanen und verpesteter Luft. Vielleicht müsste man die Brut eines solchen Angebers mal mit einem vom Aussterben bedrohten Wal zusammentreffen lassen. Vielleicht würde der geltungssüchtige Mensch sich ja durch das Jauchzen des Kindes überzeugen lassen, seinen Hochzeitsgästen lieber den fetten Scheck an ein Vaquita-Schutzprojekt zu zeigen und damit zu beweisen, was „man“ sich so alles leisten kann?
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