Grundsätzlich betrachtet, entsteht das Wirbeltier-Linsenauge durch eine Ausbuchtung des Gehirns, also von innen nach außen. Das genauso leistungsfähige Kopffüßer-Linsenauge der Kraken und Kalmare entsteht durch eine Einstülpung der Ektodermis (Körperoberfläche), also von außen nach innen. In zwei sehr unterschiedlichen Tiergruppen hat sich das gleiche Organ – das Linsenauge -also unterschiedlich entwickelt – ein Paradebeispiel der analogen Entwicklung.
Wichtig ist: Es gibt keine Zwischenschritte. Jeder einzelne evolutive Schritt war und ist voll funktional und von Vorteil für den Organismus.
Zum Weiterlesen empfehle ich den wirklich guten Wikipedia-Eintrag zur Entwicklung des Auges oder das ausgezeichnete TedX-Video “The evolution of the human eye – Joshua Harvey”.
Übrigens: Ein Pinhole eye ist ein Lochkamera-Auge.
Unser Ohr hat eine genauso lange Entwicklungszeit hinter sich. Es steht sogar, im Gegensatz zum Auge, im direkten Kontext mit der Entwicklung unseres Kiefergelenks – des sekundären Kiefergelenks der Säugetiere. Das hat mich im 3. Semester im ersten großen zoologischen Praktikum in seinen Bann geschlagen und lässt mich bis heute nicht los. Für uns Säugetiere bedeutet es alles, denn es macht unsere Nahrung besser verdaulich und ermöglich so überhaupt erst den verschwenderisch hohen Stoffwechsel mit der hohen Körpertemperatur und die großen Gehirne. Das Thema an sich ist allerdings schwer verdaulich.
Wäre das vielleicht auch für meine geschätzte Leserschaft interessant?
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