Mein Fazit: Auf zur Space-Safari!
Der Titel „Cosmic Zoo“ hat etwas Exploratives. Der Leser/die Leserin sind eingeladen, in verschiedenen Rollen – als Leser, Forscher und Zoo-Insasse, dem Text zu folgen. Das Lehrbuch predigt nicht von einer hohen Kanzel der Allwissenheit herab, sondern lädt zur Exploration ein. Das macht Spaß beim Lesen und auf Diskussionen.
Das letzte Kapitel „How to test the Cosmic Zoo Hypothesis“ nimmt den Leser mit zum „Site Visit“ – zur theoretischen Rundreise durch unser Sonnensystem: Von unserem rot verstaubten Nachbarplaneten Mars geht es in die gasig-nebulösen Gefilde Titans bis zum Abtauchen in Europas eisigen Ozean. Damit nehmen sie eine Space-Safari vorweg, von der ich kaum zu träumen wage.
Mir hat es beim Lesen jedenfalls Spaß gemacht und definitiv neue Erkenntnisse gebracht!
Dann bleibt für einen Alien-Erstkontakt noch zu hoffen, dass die Alien-Abordnung auf der Erde nicht zuerst auf ein Szenario wie das Dschungelcamp, eine Öl-Katastrophe oder einen Kriegsschauplatz treffen möge – in diesen Fällen könnten sie sich dafür entscheiden, den Rest des Universums vor der Erdbevölkerung zu bewahren.
Außerdem hoffe ich inständig, dass es nicht zu einem der unendlich vielfältigen kulturellen Missverständnisse kommen möge, die ich mir kaum auszumalen vermag. Sondern lieber strukturiert professionell und gesittet ablaufen möge, wie in positiven Science Fiction-Szenarien wie „Arrival“ oder „Star Trek Next Generation“.
Die Astro-Wissenschaften sind trotz aller technischen Fortschritte immer noch hochgradig theoretisch. Aber wenn ich als Biologin und Paläontologin eines gelernt haben: Dass die Realität das bisher Gedachte oftmals weit übertrifft. Ob bei den Walen oder in der Astrobiologie.
Literatur:
Dirk Schulze-Makuch, William Bains: „The Cosmic Zoo – Complex Life on Many Worlds“; 2017; Springer International Publishing; 978-3-319-62044-2; 232 pp; doi: 10.1007/978-3-319-62045-9
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