“Our Recommendations:

  1. Longer funding cycles are needed to assess the recovery of deep-sea ecosystems.
  2. Increased commitment to fund pre-impact baseline surveys.
  3. Stronger, more explicit policy to support future monitoring efforts.”

Recht hat er damit! Schließlich ist die Tiefsee ein Ökosystem, in dem die biologischen Zyklen sehr langsam laufen und die Folgen der Ölpest darum noch sehr lange andauern werden: “In an ecosystem that measures longevity in centuries and millennia the impact of 4 million barrels of oil constitutes a crisis of epic proportions.”

Quellen:
Valentine, Marla M., and Mark C. Benfield. “Characterization of epibenthic and demersal megafauna at Mississippi Canyon 252 shortly after the Deepwater Horizon Oil Spill.Marine Pollution Bulletin 77.1-2 (2013): 196-209.

McClain, Craig R., Clifton Nunnally, and Mark C. Benfield. “Persistent and substantial impacts of the Deepwater Horizon oil spill on deep-sea megafauna.Royal Society Open Science 6.8 (2019): 191164.

Andere Quellen sind im Text direkt verlinkt.

 

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Kommentare (5)

  1. #1 rolak
    2. November 2019

    10

    ^^huch, hätt ich jetzt weiter zurück verortet…

    Ansonsten leider so erschreckend wie befürchtet.

  2. #2 Bettina Wurche
    2. November 2019

    @rolak: Mich erschreckt am meisten, dass weder Politik noch Industrie etwas daraus gelernt haben : (

  3. #3 gedankenknick
    4. November 2019

    …und der normalerweise weiße, fluffige Meeresschnee war zu schmierigen Klumpen verklebt.
    So ich mich korrekt erinnere, hatte man dies doch genau beabsichtigt zur “Rettung des Golfs”. Da man das auf der Meeresoberfläche treibende Öl wegen des starken Wellengangs sowie der riesigen Ausdehnung der Ölteppiche nicht mit Ölsperren einschließen / absaugen konnte, und weil man verhindern wollte, dass noch mehr Öl an die Oberfläche steigt, wurden mit Flugzeugen Chemikalien (Dispersionsmittel) ausgebracht, die das Öl einerseits verklumpen ließen, damit es auf den Meeresboden absinkt, und andererseits das Öl ansonsten in feinen Tröpfchen im Meereswasser verteilen sollten. Danach sollten es dann einfach Bakterien “abbauen” und verwerten. Problem gelöst… Dass einerseits das Dispersionsmittel (Correx) selber nicht ungiftig ist, andererseits die Wirkung unter direkter Sonnebestrahlung stark nachläßt…

    Die vielbeinigen Gepanzerten werden also mit dem Versprechen auf Sex angelockt, dem sie nicht widerstehen können. Am Ort des Begehrens angekommen, werden sie dann im Kontakt mit den toxischen petrochemischen Verbindungen schnell zu krank und zu verwirrt, um den Ort wieder zu verlassen…
    Auch wenn sie nicht krank und verwirrt werden würden, würden Sie den Ort nicht verlassen. Sex ist eine der stärksten Triebfedern in der Biologie und geht zum Teil über den Selbsterhaltungstrieb hinaus. Gab es da nicht mal dieses sarkastische Tierexperiement, wo das Versuchstier sich entscheiden konnte, via Knopf A das Lustzentrum mittels Implantat-Elektrode zu stimulieren oder Knopf B Nahrung zu erhalten, und dann elendig verhungerte? Oder war das ein urbaner Mythos der 90ger?

    Fakt ist, würden die Krabben nicht verwirrt sein, würden sie erst Recht das Gebiet nicht verlassen und eher Rivalen kannibalisieren als in Jagdgebiete auszuweichen, da Sex nun mal zieht. Sex sells, klappt auch oft genug bei Menschen.

    <quote<Mich erschreckt am meisten, dass weder Politik noch Industrie etwas daraus gelernt haben
    Vielleicht hat mich das Leben zynisch gemacht, aber das ist ganz normal und hat so in ALLEN Regierungsformen funktioniert. Im Kapitalismus halt renditegesteuert, in Sozialismus halt parteigesteuert, im Feudalismus halt monarchiegesteuert. So ist der Mensch. Aber man kann sich ja anschließend entschuldigen, dann ist alles wieder gut.

    Kann sich noch jemand an diverse SouthPark-Folgen zu dem Thema erinnern?
    2012: https://www.youtube.com/watch?v=D01NHPnLrVs
    2013: https://www.youtube.com/watch?v=15HTd4Um1m4
    2014: https://www.youtube.com/watch?v=WTsDqIcpHUc

    Ich entschuldige mich dafür, via der vielen Links im Überprüfungs- / Spamfilter zu landen. I´m SOOOO sorry!

  4. #4 Bettina Wurche
    4. November 2019

    @gedankenknick: Ja, die Dispergenzien, das war auch noch so eine Sache. Zunächst sind sie selbst toxisch gewesen und so richtig wirksam gegen das Öl waren sie dann doch wohl eher nicht. Sie wurden ja auch an der Oberfläche eingesetzt, ein ganz erheblicher Teil des Öls hat sich aber in tieferen Schichten abgelagert und kam so gar nicht in Kontakt mit den Chemikalien. Das Sediment unter der Unfallstelle ist jedenfalls gesättigt vom Öl bzw. dessen ebenfalls toxischen Abbauprodukten. Die Bakterien sind mit dem Abbau solcher Massen an Schadstoffen völlig überfordert gewesen, außerdem war von vornherein klar, dass der Abbau in dieser Tiefe und bei den niedrigen Temperaturen deutlich länger dauern würde, schließlich sind dort alle biologischen Prozesse wesentlich langsamer. Wie Craig ja auch noch einmal sehr deutlich schrieb.
    In diesem SPON-Artikel sind noch ein paar Papers verlinkt:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/folgen-der-deepwater-horizon-havarie-oel-am-meeresboden-a-999651.html

  5. […] Am 20. April 2010 geschah der größte Ölunfall auf See, den es je gab: Die Explosion der BP-Bohrinsel “Deepwater Horizon” und der darauf folgende Blowout, also das unkontrolllierte Ausströmen von unter hohem Druck stehenden Öl und Gas, im Golf von Mexiko. Die Ursache war menschliches Versagen, sehr laxe Wartung und zu lasche Aufsichtsbehörden, die Folgen ein gigantischer Ölteppich an den Stränden von  Louisiana, Texas und Mississippi sowie im Mississippi-Delta. Viel Öl ist in die Tiefsee abgesunken und setzt seine Toxine bis heute frei, um die in 1500 Metern Tiefe versiegelte Bohrstelle herum kriechen heute mutierte Monster-Krebse. […]