Raumfahrende Katzen kamen sehr viel seltener zum Einsatz: die erste war 1963 die Französin Félicette. Sie blieb die einzige, die diese Raumfahrerfahrung auch überlebte.
Das französische Centre d’Enseignement et de Recherches de Médecine Aéronautique (CERMA) hatte 1963 ein Katzen-Trainingsprogramm begonnen, mit insgesamt sechs Katzen (andere Quellen nennen 14 Feliden). Die Tiere mussten sowohl in der Zentrifuge als auch in der Kompressionskammer trainieren für insgesamt zwei Starts mit der Höhenforschungsrakete Véronique AGI 47. Félicette führte den ersten Flug durch, sie war eine schwarz-weiße Europäisch-Kurzhaar und als Pariser Straßenkatze abgehärtet. Ihr Name war eine Verbeugung vor der famosen Comic-Figut Felix the Cat.
Die Véronique AGI 47-Rakete startete im algerischen Centre interarmées d’essais d’engins spéciaux am 18 Oktober 1963 um 7:09 GMT.
Nach dem Start musste Félicette bis zu 9,5 g ertragen, dann war die Rakete in 157 Kilometern Höhe angekommen. Es war also kein Orbital-, sondern nur ein kurzer Parabelflug. Nach 5 Minuten Schwerelosigkeit kam der Rücksturz zur Erde mit heftigen Turbulenzen. Neun Minuten nach dem Start öffnete sich der Fallschirm der Landekapsel, weitere 10 Minuten später war Félicette wieder auf der Erde angekommen. Die Katze lebte noch einige Monate im Labor, wurde dann aber eingeschläfert, weil weitere Daten aus den implantierten Elektroden ausgewertet werden sollten.
Überlebt hat aber ihr eigener Verschwörungsmythos: Es gab Gerüchte, dass zunächst ein Kater namens Felix den Flug durchführen sollte. Der angebliche Felix soll aus dem Labor geflüchtet und dann durch die Katze Félicette ersetzt worden sein. Diese Geschichte wurde später von dem am Katzen-Raumfahrt-Programm beteiligten Dr. Gérard Chatelier widerlegt. Dennoch existieren Briefmarken aus dem Niger, Tschad und den Komoren, die sich auf das französische Raumfahrtprogramm beziehen und Félicette abbilden, sie jedoch als „Felix“ bezeichnen.
Am 24. Oktober 1963 wurde das Experiment beim Flug V50 mit einer anderen Katze wiederholt, diese überlebte den Absturz der Rakete allerdings nicht.
Mehr über Astro-Katzen dazu ist hier und hier zu finden.
Dieser Dog-and-Cat-Content soll etwas Licht in die düsteren Themenlandschaft aus Corona, Flüchtlingskatastrophe, Klimakrise, Delphinsterben und andere schreckliche Meldungen bringen.
Nach einer kurzen Auszeit kann man sich den ernsthaften Problemen dann wieder besser widmen.
Etwa der Frage, warum in der Raumfahrt viel häufiger Hunde als Katzen engesetzt worden sind.
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