Damit habe ich mich gerade detailliert in einem Beitrag für Bild der Wissenschaft beschäftigt, der demnächst im Sonderheft über Infektionskrankheiten erscheint.
Das Auftreten des neuen SARS-Virus war für Experten nämlich gar nicht überraschend, Wissenschaftler und Institutionen wie die WHO haben seit dem Auftreten der ersten SARS-Epidemie 2002/2003 davor gewarnt – es hat bloß keiner die Warnungen ernst genommen.
Delphine sind in solche Zoonosen allerdings sehr selten involviert, der kleine Pilz Lacazia loboi ist schon recht exotisch.

 

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Kommentare (2)

  1. #1 Aveneer
    18. April 2020

    Der Unterschied zwischen Körpertemperatur von, ich sag mal „Wirt und Fehlwirt“ oder Wirt-Umwelt-Fehlwirt“, ist eine Barriere für mögliche „natürliche“ Übertragungswege.

    Ein „Eisbär“ wird für uns Mitteleuropäer auch erst gefährlich, wenn er evolutionär zum „Braunbär“ wird. Er verändert dabei nicht seine „Pathogenität“, sondern hat sich nur an die andere Umgebungstemperatur angepasst.
    Wenn sich ein Erreger an steigende Temperaturen angepasst hat (z.B. in seinem Habitat oder Wirt (Reptilien)), dann fällt unter Umständen einfach nur eine Temperaturbarriere.

    Ob sich aufgrund der Klimakrise neue Infektionswege aufzeigen, ist infektionsepidemiologisch sicher eine interessante Fragestellung.

  2. #2 Bettina Wurche
    18. April 2020

    @Aveneer: Interessante Antwort. Genau diese Diskussion tobt gerade um die Fledermäuse und ihr irgendwie anders geartetes Immunsystem.
    Ein wichtiger Aspekt bei der Zunahme von EIDs ist die größere Biodiversität in Tropen und Subtropen: Mehr Arten, mehr Lebensräume, mehr Genome. Und dementsprechend auch mehr Pathogene, schließlich ist jedes Wildtier bis zum Stehkragen voller Parasiten und Pathogene.
    Bei diesen Pilzen dürfte dazu kommen, dass sie im winterkalten Meer nicht oder schlecht überleben.
    Die zunehmenden EIDs und andere Pathogene sind jedenfalls mittlerweile von mehreren Arbeitsgruppen und der WHO beschrieben worden.