Diese außergewöhnlichen Meeressäuger haben vor allem um die Kommandeursinseln herum gelebt – dort hat die Naturreservats-Inspektorin Maria Shitova jetzt ein Skelett gefunden!
Die Sibirian Times berichtete Ende April, dass Maria Shitova zunächst sah sie nur die Rippen aus dem Untergrund lugen, nach einer achtstündigen Grabung hatten sie und ihre Kollegen ein weitgehend vollständiges Skelett freigelegt. Ein seltener und wertvoller Fund eines Meeresriesen aus einer anderen Zeit. Der Artikel der Sibirian Times zeigt einige Bilder der Ausgrabung.
Als einzige Seekuh lebte dieses Riesengeschöpf in eiskalten Gewässern, eine zentimeterdicke Haut schützte das Tier gegen scharfe Eiskanten, ihre Speckschicht gegen die Kälte. Heutige Seekühe leben nur in den Tropen.
Heutige Seekühe haben auch – wie Wale und Robben – voll ausgebildete Vorderbeine mit einem vollen Handskelett mit fünf Fingern. Die Stellersche Seekuh hingegen hatte ungewöhnlich stark zurückgebildete Vorderbeinstummel ohne Hände und Finger. Das deutet auf eine lange eigenständige Entwicklung dieser Tiergruppe hin.
Aber in den Legenden dieser Region lebt sie weiter. Ihre Knochen werden bis heute von Kunsthandwerkern mit einer besonderen Erlaubnis zu Schmuckstücken und kleinen Skulpturen verarbeitet – Mermaid Ivory heißen sie. Meerjungfrauen-Elfenbein.
Die Gruppe der Seekühe heißt Sirenia, also Sirenen. Diese Meereswesen der antiken griechischen Sagen werden manchmal mit Bart, manchmal als Mensch-Fisch-Wesen dargestellt. Fischschwanz und Bart haben beide gemeinsam, außerdem haben Seekühe die Zitzen auf Höhe der Achseln und legen sich zum Säugen des Nachwuchses auf den Rücken. So hat die Wunschvorstellung sicherlich in manchen Seefahrer vergangener Zeiten zum Träumen gebracht.
Übrigens: Vor Südkalifornien gab es in einem längst vergangenen Ökosystem vor der Küste auch riesige Seekühe –im Naturkundemuseum in San Diego bin ich einem Fossil begegnet.
Auch in Deutschland lebten einst Seekühe: Im Mainzer Becken, einem Arm der Urnordsee.
Ihre Fossilien sind im Mainzer Naturkundemuseum zu sehen und in Alzey.
Hydrothermalquellen
Vor der Nordwestküste Nordamerikas sind tektonisch aktive Bereiche, dort stoßen mehrere Platten aufeinander. Entlang dieser Subduktionszone liegt der Ostpazifische Rücken, der aus mehreren Abschnitten besteht – ein Teil davon ist der Juan de Fuca-Rücken vor den US-Bundesstaaten Oregon und Washington und der kanadischen Vancouver-Insel. Der Rücken entsteht durch die tektonische Aktivität beim Aufeinanderstoßen der Pazifischen und Juan de Fuca-Platte.
Das gesamte Endeavour-Hydrothermalquellen-Feld liegt in einem 14 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Graben.
Das Feld ist zwar schon seit 1982 bekannt und seitdem mit bemannten Tauchbooten und Tauchrobotern erforscht worden. Aufgrund der Dunkelheit, der Trübung und dem schwierigen Zugang gab es aber lange keinen Überblick über die gesamte Struktur. 47 Schlote waren schon länger bekannt, die neue Kartierung erbrachte annähernd 600!
An diesen Stellen steigt superheißes, über 300 °C Wasser durch Risse auf dem Meeresboden auf. Das Wasser enthält viele chemische Verbindungen, die durch die hohe Temperatur gelöst sind. Im Kontakt mit dem Meerwasser kühlt sich das superheiße Wasser ab, viele der Verbindungen fallen aus und sinken um die Quelle herum zu Boden. Diese Risse sind eine ganze Weile aktiv, die ausgefällten Mineralien lagern sich um die Quellmündung herum ab – sie bilden den stetig wachsenden Schlot. Manchmal verstopfen die Schlote oder stürzen ein, dann sucht sich das ausströmende Thermalwasser einen neuen Weg durch andere Spalten. Die hydrothermalen Schornsteine selbst bleiben aber für
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