Hoaxed photo of the Loch Ness monster.jpg

The “surgeon’s photograph” of 1934, now known to have been a hoax (Wikipedia: Loch Ness Monster)

Heute soll es auf Monstersuche gehen, im berüchtigten Loch Ness.
Gerade sind aktuelle Bilder des berühmten Seemonsters Nessie in der Tagespresse aufgetaucht.
Ein Bekannter schickte sie mir gerade zu und wollte meine Meinung dazu hören.

Der Loch Ness ist ein bis über 230 Meter tiefer, recht großer See südlich von Inverness. Wegen seiner Tiefe und Größe – 1,5 Kilometer breit und 37 Kilometer lang! – ist er besonders fischreich. Er ist vermutlich seit der Eiszeit vom Meer abgeschnitten, seit 1822 aber wieder über den Caledonian Channel mit der Nordsee und dem Atlantik verbunden.
Die Verbindung zum Meer und der Fischreichtum – wie etwa ziehende Lachse – machen ihn für eine Vielzahl von größeren Prädatoren attraktiv: Große Fische wie kapitale Lachse oder ein mehrere Meter langer Stör, viele Robben – darunter die bis zu 2,5 Meter große Kegelrobbe – und andere auch größere Tiere. Manchmal veranstaltet auch eien Gruppe von Tieren Synchronschwimmen – eine gleichzeitig abtauchender Gruppe Seehunde könnte definitiv de Buckel einer Seeschlange imitieren.

Das Seeungeheuer Nessie ist im Jahr 565 erstmals urkundlich erwähnt worden: Damals soll der Heilige Columban einen Pikten  vor dem Angriff eines wilden Tieres im Fluss Ness gerettet haben.
Seitdem gibt es regelmäßige ungeheuerliche Sichtungen. Monstergläubige postulieren u. a., dass dieses Sehnsuchtsobjekt aller Kryptozoologen mutmaßlich ein Plesiosaurier sein solle – diese Meeresreptilien haben vier Paddel und einen kurzen Rumpf wie Schildkröten, an dem ein sehr langer Hals mit kleinem Kopf sitzt. Durch irgendwelche Begebenheiten soll eines dieser mesozoischen Reptilien in dieser abgelegenen Gegend überdauert haben. Eine verlockende Erklärung des Mysteriums, die auch ich eine Zeitlang vertreten habe. Etwa bis zu meinem 11. Lebensjahr.

Monsterungläubige hingegen behaupten, dass auch der berüchtigte schottische Nebel und der gute Whiskey dazu beitragen könnten. Neuerdings haben Wissenschaftler sogar eine DNA-Spurensuche im Loch Ness unternommen:  Der Genetiker Neil Gemmell der Otago University in Neuseeland erklärte, dass er keinerlei DNA-Spuren großer Reptilien im See gefunden habe.

Jetzt ist also ein neues Bild aufgetaucht.
Steve Challice aus Southampton war im vergangenen September zu Besuch in Schottland. Dabei nahm er auch das Bild auf, das jetzt in die Presse gekommen ist: Zu sehen ist ein grauer Rücken, nach Aussagen Challices um die 8 Fuß lang. Der lang gezogene, recht schmale Rücken ist dunkel gefleckt, weder Extremitäten, noch Hals, Kopf oder Schwanz ist zu sehen, auch keine Flossen. Das Tier war etwa 30 Fuß von ihm entfernt. Challice selbst meinte bescheiden, dass er selbst natürlich nicht an ein Monster glauben würde, sich die Erscheinung aber auch nicht erklären könne: “Personally I know there has been some interest and some people are saying it’s the monster but I don’t believe that.” Er würde eher an einen großen Fisch oder eine Robbe denken.

Nessie? Ein Screenshot von Twitter, 25.06.2020

Das Bild ist nicht sehr scharf, vor allem der vordere Teil des Tieres verschwimmt stark.
Es ist nirgendwo eine Flosse zu sehen – jeder größere Fisch in einem schottischen Loch wie Lachs oder Stör sollte einen bunteren oder dunkleren Rücken haben und Flossen. Die Fellzeichnung die Abwesenheit einer Rückenflosse könnten auf eine Robbe hinweisen, Kegelrobbe oder Seehund. Gefleckte Wale gibt es in diesen Breiten nicht, die kommen also auch nicht in Frage.
Gerade der sehr verschwommene vordere Bereich sieht mir nach Bildbearbeitung aus. Aber ich bin keine Pixel-Forensikerin.

Und jetzt ist die Diskussion eröffnet: Was meint Ihr?
Kennt sich jemand mit digitaler Forensik aus?

PS: Diese TerraX-Folge dürfte interessant sein: “Geheimnisse von Loch Ness”

Kommentare (34)

  1. #1 Chris
    25. Juni 2020

    Moin,
    Störe halte ich für zu charakteristisch und ich weiss nicht ob die groß an die Oberfläche gehen.

    Hatte selbst erst an einen Wels gedacht, die sind manchmal sehr charakteristisch marmoriert und groß und “nackt”.
    Hab dann aber gesehen das die in Schottland nicht natürlich vorkommen und auch nicht groß eingeschleppt wurden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Wels#/media/Datei:Silurus_glanis_distmap.png
    Zumal die meiner Erfahrung nach nur in der Dämmerung oder nachts so an die Oberfläche kommen.

    Es ist vielleicht einfach nur ein Fake um sich die Zeit zu vertreiben.

    p.s. Die Welsthese wurd schon länger diskutiert, war irgendwie klar… 😀 https://www.lochnessinvestigation.com/Catfish.html

  2. #2 Christian Scharch
    25. Juni 2020

    Um Loch Ness herum trinkt man besser Whisky. Mit Whiskey könnte man Ärger mit den Einheimischen bekommen 😉

    Ansonsten: Ist schon wieder die Zeit des Sommerlochs gekommen?
    Danke für die Einordnung der berichteten Beobachtung.

  3. #3 Bettina Wurche
    25. Juni 2020

    @Christian SCharch: Ich denke, mehr Sommerloch als Nessie geht nicht. Danke für die Richtigstellung des Wasser des Lebens.

  4. #4 Bettina Wurche
    25. Juni 2020

    @Chris: Das ist definitiv kein Stör. Ein großer Wels wäre optisch möglich, aber nicht biogeographisch.

  5. #5 Spritkopf
    25. Juni 2020

    Scheint ein Hoax zu sein. Das Muster auf diesem Etwas findet sich genauso auf einem 2018 fotografierten Wels:

    https://www.newshub.co.nz/home/world/2020/06/top-three-loch-ness-monster-photo-outed-as-crude-hoax.html

    Ich war sowieso schon mißtrauisch, nachdem es kein größeres Bild als mit 600×400 Pixel zu geben schien. Welche Kamera macht heute noch solche kleinen Bilder?

  6. #6 Bettina Wurche
    25. Juni 2020

    @Spritkopf: Das Original liegt uns nicht vor, nur ein Twitter-Screenshot! Welse kommen im Loch Ness nicht vor.

  7. #7 Spritkopf
    25. Juni 2020

    @Bettina
    Weiß ich ja. Ich hatte nur bei Google nach dem Bild in einer höheren Auflösung gesucht, aber die meisten Bilder hatten die gleiche Größe, nämlich 615 x 409 Pixel.

    Wenn der Herr Challice wirklich etwas Merkwürdiges im Wasser gesehen und dann mit der Kamera draufgehalten hätte, würde er doch sicherlich Bilder in weit höherer Auflösung gemacht und veröffentlicht haben. Es sei denn, er läuft heute noch mit einer Digiknipse aus dem Jahr 1999 herum.

    Oder er hält sich schlicht an die Regel, dass sich niedrigauflösende Bilder wesentlich leichter fälschen lassen.

  8. #8 Dampier
    25. Juni 2020

    Ich bin zwar auch kein Forensiker, habe aber schon viel gephotoshoppt im Leben, und hatte sofort das Gefühl, dass das ein Fake ist. Der Fund von @Spritkopf #5, scheint das zu bestätigen.

    Ich denke, einen Fake dieser Qualität würde ich auch noch hinkriegen.

  9. #9 nota.bene
    25. Juni 2020

    Ich bin einigermaßen versiert in Photoshop und habe die beiden Bilder mal übereinander projiziert. Soweit bei der geringen Auflösung erkennbar, sind sie identisch.

  10. #10 Bettina Wurche
    25. Juni 2020

    @Spritkopf, @Dampier, @notabene: Ja, das sieht identisch aus.
    Dann ist Nessie leider wieder einmal entzaubert.
    Schon krass, dass der Fälscher sich nicht mal die Mühe gemacht hat, vielleicht selbst einen Wels zu photographieren und etwas besser zu hoaxen.

  11. #11 schlappohr
    25. Juni 2020

    Das ist der Hecht, der letztes Jahr am Ufer vom Baggersee meinen Dackel gefressen hat!!!1elf
    Da mein Dackel ziemlich… nun ja, imposant war, ist er so groß geworden. Dann ist er durch eine unterirdische Wasserader zum Loch Ness geschwommen. Da ist er jetzt und frisst Sommerlöcher. So isses, da bin ich ganz sicher. Jedem, der das nicht glaubt, kann ich zum Beweis die Hundeleine zeigen!

  12. #12 Bettina Wurche
    25. Juni 2020

    @schlappohr: Jetzt warten wir alle auf ein Bild der Hundeleine! Mit Größenvergleich!

  13. #13 roel
    25. Juni 2020

    @Bettina Wurche und @Spritkopf auf die Schnelle ist das hier: https://www.dailyrecord.co.uk/scotland-now/loch-ness-monster-spotted-walker-22234256 das nächste an das ich ans Original komme.

    @Spritkopf wenn du den Text rausschneidest und nach dem Bild suchst hast du bessere Ergebnisse.

  14. #14 herb
    26. Juni 2020

    Ist dieses Bild überhaupt im am Loch Ness aufgenommen worden? Oder ist es vielleicht doch eine tote Seegurke vom letztjährigen Adriaurlaub?

  15. #15 Bettina Wurche
    26. Juni 2020

    @herb: Hmmm….die Landschaft spricht gegen die Adria. Eine Seegurke im Loch Ness wäre eine mindestens so große Sensation wie Nessie! Allerdings ist die Haut für eine Seegurke zu glatt… Ich hätte ja jetzt Lust, zu experimentieren, wer das glaubwürdigste Monster im Loch Ness basteln kann

  16. #16 Spritkopf
    26. Juni 2020

    wer das glaubwürdigste Monster im Loch Ness basteln kann

    Basteln oder photoshoppen? Falls ersteres, hätte ich noch Zucchini im Kühlschrank. Aber bis ich mit denen am Loch Ness bin, sind die bestimmt verschrumpelt. Und die heimische Badewanne mit Zimmerpflanzen so umzudrapieren, bis sie nach Loch Ness aussieht… hmm, ich weiß nicht.

  17. #17 gedankenknick
    26. Juni 2020

    Also mal im Erst. Ich hab mir das Bild kopiert und in “Gimp” geladen.

    Schritt 1: Auf eine vernünfte Größe vergrößern: -> Pixelmatsch. Nichts zu erkennen.

    Schritt 2: Mal an den Reglern für die Hell-Dunkel-Bereiche spielen. Man sieht, was mir gleich zu Anfang spanisch vorgekommen war: Während die “Bugwelle” mit dem Anfang des “Objekts” halbwegs überein stimmt, löst sich der Schaum der Heckwelle schon nach ca. 3/4 der Objektlänge ab. Das hintere 1/4 scheint keinen Einfluss auf das umgebende Wellenbild zu haben. Dies kommt mir sehr verdächtig vor, so etwas schaffen gewöhnlich nicht mal strömungsoptimierte U-Boot-Rümpfe, wenn sie als “Halbtaucher” aus der Wellenebene oben heraus schauen. Zumal Welse als Fische ne senkrechte Schwanzflosse haben sollten, und keine waagerechte wie Meeressäuger. So weit, wie er heraus schaut, sollte die Schwanzflosse gegebenenfalls aus dem Wasser ragen. Tut sie aber nicht.

    Fazit für mich: Wenn man die Wels-Theorie berücksichtigt, hat jemand ein kleineres Motorboot aufgenommen, und via Digitale Bildbearbeitung den Wels-Körper über das Boot gelegt. Da das Boot zu breit/kurz war, steht der Wels hinten über und macht daher keine Wellenänderungen. Die Schwanzflosse wurde wegretuschiert, da zu kompliziert einzufügen. Anschließend noch ordentlich Kontrast RAUS, nen leichten Unscharf-Filter und dann nen Pixelfilter drüber, sowie die Bildebene auf VGA-Maßstab verkleinern.. Voila, Monsterbild. Dem ganzen zu Gute kommt, dass die zwei hohen Wellenberge genau da sind, wo man die “Flossen” des Monsters vermuten würde. Schaut man aber genau hin, sieht man nur die Wellenberge und nicht die (von Gehirn gerne dazuerfundenen) Flossen unter der Wasseroberfläche.

    Ich haben fertisch.

  18. #18 gedankenknick
    26. Juni 2020

    @Bettina Wurche Ich hätte ja jetzt Lust, zu experimentieren, wer das glaubwürdigste Monster im Loch Ness basteln kann.

    Ich war eine Zeit lang auf der damaligen Künster,- Laien- und Spaßseite “worth1000[dot]com” dabei. GUTE digitale Bildbearbeitung ist ziemlich schwierig, da braucht man viel Übung, wenn sie glaubhaft UND hochauflösend sein soll. Insbesondere dann, wenn so Dinge wie Wellen dabei sind, die an sich chaotischen Regeln folgen, auf die die Mustererkennung des Gehirns allerdings trainiert ist. Ich habe Stunden an der “Verhunzung” von Bildern gesessen für einen guten Lacher und eine gute Bewertung, und wurde von den Bewertern meistens doch nur abgewatscht. (Ich habe z.B. einem gescheckten Mustang-Pferd die Logos von “Ford Mustang GT” ins Scheckenfell gezeichnet, samt gallopierendem Pony.) Die “Originale dieser Bilder sind leider bei einem Chrash einer externen (Sicherungs-)Festplatte verlohren gegangen.

    Leider ist die Seite vor Jahren schon eingegangen und wurde rein kommerziell, sonst hätte ich Links auf gute Beispiele (und auch auf meine missratenen Dinge) gesetzt. Die aktuelle Nachfolgeseite (designcrowd[dot]com) ist auch nicht mehr das selbe, und der versprochene “gesamte alte Content” ist – für mich – auch nicht mehr zu finden. Leider.

    Seit die digitale Foto-Forensik mit Software daher kommt, die sogar ein (geübter) Laie bedienen könnte, sind solche “Propaganda-Bilder” aus der Mode gekommen. Hier sei mal als Beispiel das Raketentest-Foto aus dem Iran erwähnt, welches nach wenigen Tagen “zerpflückt” und entlarvt wurde: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/bildmanipulation-in-iran-eine-rakete-zu-viel-1665517.html Und das war schon irgendwann 2008.

    Das wissen potentielle Fälscher auch, und achten darauf, so nicht überführt zu werden. Legändar z.B. die in den 90gern von einem deutschen Fernsehteam nachgestellte Alien-Autopsie aus dem gefakten 1947, die auf extra beschafften ORWO-Super8-Schwarzweißfilm gedreht wurde. Blöd nur, dass die Marke ORWO erst seit 1964 existiert (was das Filmteam mit Absicht so gemacht hat, um sich selbst als Fälscher zu brandmarken). Hat den Ufo-Gläubigen trotzdem nicht als Beweis der Fälschung genügt. 😉

  19. #19 gedankenknick
    26. Juni 2020

    Was übrigends zusätzlich für eine Manipulation spricht: Es ist mal wieder KEINE Möglichkeit eines Größenvergleichs gegeben. Die Wellen können alle Größen sein (je nach Wind), der Ast vorne kann jeden Abstand zum Wasser haben und bietet daher auch keinen absoluten Größenmaßstab.

    Wie war das damals mit dem schwarzen Panter auf dem Feldweg? Wenn der Feldweg ca. 15m breit wäre, wäre das katzenartige Wesen (inclusive Schwanz) tasächlich 1,5m lang. 😉

  20. #20 roel
    26. Juni 2020

    @gedankenknick hast du das Foto in meinem Link angeschaut? Das kommt meine ich erst, wenn man den Film an klickt.

  21. #21 Alisier
    26. Juni 2020

    Es ist Nessie! Ganz klar!
    Und es ist typisch für das Monster, dass es sich tarnt (in diesem Falle tatsächlich als Wels) und nur unscharfe Fotos zulässt.
    Die Idee mit dem besten und glaubwürdigsten Nessie-Foto finde ich übrigens sehr gut. Dafür müssen gar keine Monster gebastelt werden, denn jedes Foto wird natürlich echt sein.
    Isch schwör!

  22. #22 rolak
    26. Juni 2020

    st es Nessie?

    Das ist doch gar keine Frage: selbstverständlich ist das Nessie. I’m free to name it ‘Nessie’, so it is Nessie. Zumindest für mich.

    Völlig egal, ob es sich als Wels oder Fels tarnt, Touris oder Indigene umgarnt.

  23. #23 DH
    26. Juni 2020

    Zur Sauriertheorie gibt es eine Aalternative.

  24. #24 Bettina Wurche
    26. Juni 2020

    @DH: rofl

  25. #25 Bettina Wurche
    26. Juni 2020

    @Alisier, @Alle: wir gucken gerade Mirko Gutjahrs ” Götter, Gräber und Phantasten”. Da gehts um das Nessie-Äquivalent der Archäologie. Pyramiden und #Paläoseti statt Monster
    https://youtu.be/cYEKbrH-844

  26. #26 RPGNo1
    27. Juni 2020

    @DH

    Danke für die Gedächtnisaufrischung. Die Aalhypothese hatte ich so ganz nebenbei auch mitbekommen.

  27. #27 Uli Schoppe
    27. Juni 2020

    Links auf FAZ sind nicht zielführend, die mögen keine Adblocker ^^

  28. #28 Chris
    28. Juni 2020

    Moin
    @Bettina Wurche
    Ah biogeographisch heisst das. Wenn man Spritkopfs Links folgt kommt man zu einem fetten Wels aus dem italienischen Po*.

    *https://www.gtgoodtimes.com/2018/04/07/angler-breaks-record-landing-129-kg-giant-catfish-large-shark/

    Aale fänd ich lustig vor allem weil die eigentlich nur selten über 1,2m werden. Da mischt sich dann wohl Anglerlatein mit Lebenswasser zum Monster im See…
    Auf die Schnelle hab ich wenig zu kapitalen Aalen gefunden aber es gibt wohl fette Lachse im See. Aber auch das sind keine Monster.

  29. #29 DH
    29. Juni 2020

    @Chris
    Einer Doku folgend, gibt es in Neuseeland Aale, die deutlich größer werden und sich sogar mit Menschen anlegen.
    Von solchen Angriffen berichtete schon James Cook, und an dem, was bisher als Übertreibung galt, ist offenbar mehr dran als bislang angenommen.
    Natürlich kommt dann die Fantasie dazu und macht mal eben ein Monster daraus.

  30. #31 Bettina Wurche
    30. Juni 2020

    @RPGNo1: Danke! Ein toller Fund : ) Ganz typisch ist, dass die meisten neuen Arten in Museumssammlungen entdeckt werden. Ich bin sicher, da schlummert noch mehr. Gerade Ichthyosaurier mag ich ja sehr gern, sie haben im Erdmittelalter die gleiche ökologischen Nische besetzt, die heute Kleinwale ausfüllen. Besuche in Dotternhausen, in Holzmaden in der Stuttgarter Paläontologischen Sammlung und in einigen englischen Museen sind für mich immer eine Expedition in einen Ozean vor unserer Zeit. Ichthyosaurier sind wie die anderen großen mesozoischen Echsen so ganz anders als heutige Echsen – gewaltiger, schneller und ausgebuffter.

  31. #32 RPGNo1
    1. Juli 2020

    Als ich mich in jungen Jahren für Saurier (Land, Luft und Wasser) zu interessieren begann, war ich erstaunt, wie ähnlich doch die Ichthyosaurier und Delphine ausssehen (wenn man von der Stellung der Antriebsflosse einmal absieht). Den Begriff “konvergente Evolution” kannte ich damals noch nicht. 🙂

    Heute bin ich immer noch verblüfft, dass die Ichthyosaurier ca. 30 Millionen Jahre vor den Dinosaurier ausstarben, obwohl sie doch von allen meeresbewohnenden Reptilien am besten im Leben angepasst waren. Kein Plesio-, Plio- oder Mosasaurier, so fasziniernd sie auch aussehen, reicht an ihre Eleganz heran.

  32. #33 RPGNo1
    1. Juli 2020

    Korrektur:
    … obwohl sie doch von allen meeresbewohnenden Reptilien am besten auf ein Leben im Wasser angepasst waren.

  33. #34 Bettina Wurche
    3. Juli 2020

    @RPGNO1: Ja, sie sind einfach herrlich! Und ja, man sieht ihre perfekte ökologische Nische auf den ersten Blick. Ich würde wirklich gern wissen, warum sie dann so ganz verschwunden sind, anstatt einfach noch eine Neuauflage zu starten und weiterzuevoluieren. Ich kann nur raten, dass sie schon zu weit spezialisiert waren, um grundsätzliche Neuerungen hervorzubringen. In Holzmaden und Stuttgart hatte ich mir die Weichteilerhaltung angeschaut – selbst ihr Bindegewebe ist aufgebaut, wie das der Wale. Sowohl die Unterfütterung der Haut als auch die Haltestützen für die knochenlose Finne. Sie müssen schnell gewesen sein – die Vorderkante der Paddel war mit einigen spezialisierten großen Schuppen gepanzert, während der restliche Körper schuppenlos war. UNd dann diese Schädelmodifikationen – ganz anderes als die Wale mit ihrem Schallrefeflektor vor dem Hirschädel, habne Ichthyosaurier alle Gesichtsknochen in die Länge gezogen, so dass ihre Schnäbel ganz anders gebildet sind. Und dann dieser ausgebuffte Sehsinn mit den riesigen Augen! So groß waren die Augen, dass sie, wie bei den fliegenden Reptilien und Vögel, noch einen extra Skelralring als Stütze brauchten. Ich finde sie einfach nur phantastisch!