Heute soll es auf Monstersuche gehen, im berüchtigten Loch Ness.
Gerade sind aktuelle Bilder des berühmten Seemonsters Nessie in der Tagespresse aufgetaucht.
Ein Bekannter schickte sie mir gerade zu und wollte meine Meinung dazu hören.
Der Loch Ness ist ein bis über 230 Meter tiefer, recht großer See südlich von Inverness. Wegen seiner Tiefe und Größe – 1,5 Kilometer breit und 37 Kilometer lang! – ist er besonders fischreich. Er ist vermutlich seit der Eiszeit vom Meer abgeschnitten, seit 1822 aber wieder über den Caledonian Channel mit der Nordsee und dem Atlantik verbunden.
Die Verbindung zum Meer und der Fischreichtum – wie etwa ziehende Lachse – machen ihn für eine Vielzahl von größeren Prädatoren attraktiv: Große Fische wie kapitale Lachse oder ein mehrere Meter langer Stör, viele Robben – darunter die bis zu 2,5 Meter große Kegelrobbe – und andere auch größere Tiere. Manchmal veranstaltet auch eien Gruppe von Tieren Synchronschwimmen – eine gleichzeitig abtauchender Gruppe Seehunde könnte definitiv de Buckel einer Seeschlange imitieren.
Das Seeungeheuer Nessie ist im Jahr 565 erstmals urkundlich erwähnt worden: Damals soll der Heilige Columban einen Pikten vor dem Angriff eines wilden Tieres im Fluss Ness gerettet haben.
Seitdem gibt es regelmäßige ungeheuerliche Sichtungen. Monstergläubige postulieren u. a., dass dieses Sehnsuchtsobjekt aller Kryptozoologen mutmaßlich ein Plesiosaurier sein solle – diese Meeresreptilien haben vier Paddel und einen kurzen Rumpf wie Schildkröten, an dem ein sehr langer Hals mit kleinem Kopf sitzt. Durch irgendwelche Begebenheiten soll eines dieser mesozoischen Reptilien in dieser abgelegenen Gegend überdauert haben. Eine verlockende Erklärung des Mysteriums, die auch ich eine Zeitlang vertreten habe. Etwa bis zu meinem 11. Lebensjahr.
Monsterungläubige hingegen behaupten, dass auch der berüchtigte schottische Nebel und der gute Whiskey dazu beitragen könnten. Neuerdings haben Wissenschaftler sogar eine DNA-Spurensuche im Loch Ness unternommen: Der Genetiker Neil Gemmell der Otago University in Neuseeland erklärte, dass er keinerlei DNA-Spuren großer Reptilien im See gefunden habe.
Jetzt ist also ein neues Bild aufgetaucht.
Steve Challice aus Southampton war im vergangenen September zu Besuch in Schottland. Dabei nahm er auch das Bild auf, das jetzt in die Presse gekommen ist: Zu sehen ist ein grauer Rücken, nach Aussagen Challices um die 8 Fuß lang. Der lang gezogene, recht schmale Rücken ist dunkel gefleckt, weder Extremitäten, noch Hals, Kopf oder Schwanz ist zu sehen, auch keine Flossen. Das Tier war etwa 30 Fuß von ihm entfernt. Challice selbst meinte bescheiden, dass er selbst natürlich nicht an ein Monster glauben würde, sich die Erscheinung aber auch nicht erklären könne: “Personally I know there has been some interest and some people are saying it’s the monster but I don’t believe that.” Er würde eher an einen großen Fisch oder eine Robbe denken.
Das Bild ist nicht sehr scharf, vor allem der vordere Teil des Tieres verschwimmt stark.
Es ist nirgendwo eine Flosse zu sehen – jeder größere Fisch in einem schottischen Loch wie Lachs oder Stör sollte einen bunteren oder dunkleren Rücken haben und Flossen. Die Fellzeichnung die Abwesenheit einer Rückenflosse könnten auf eine Robbe hinweisen, Kegelrobbe oder Seehund. Gefleckte Wale gibt es in diesen Breiten nicht, die kommen also auch nicht in Frage.
Gerade der sehr verschwommene vordere Bereich sieht mir nach Bildbearbeitung aus. Aber ich bin keine Pixel-Forensikerin.
Und jetzt ist die Diskussion eröffnet: Was meint Ihr?
Kennt sich jemand mit digitaler Forensik aus?
PS: Diese TerraX-Folge dürfte interessant sein: “Geheimnisse von Loch Ness”
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